Wir haben in unserer Ausbildung (Bundesgrenzschutz, gehobener Dienst) ca. 1x pro Woche eine Doppelstunde Einsatztraining gehabt (im Schnitt).
Inhalt war hauptsächlich, den Gegner zu Boden zu bringen (Körperabbiegen, Armstreckhebel), ihn festzulegen, ggf. zu fesseln, aufzuheben und abzutransportieren (Kreuzfesselgriff, Kipphandhebel). Grundlage war IMMER die Annahme, daß man als Streife mindestens zu zweit ist.
Ansonsten haben wir noch gelegentlich geboxt und dementsprechende Partnerübungen gemacht. Dazu kam Knie-, Ellenbogen- und Lowkick-Arbeit, allerdings nur an der Pratze. Bodenkampf war so gut wie gar nicht vorhanden, außer mal ein bißchen Randori zum Aufwärmen. Verteidigung gegen Waffenangriffe war KEIN Thema (außer einigen Alibi-Schlagstockübungen).
Dazu kamen relativ viele Rollenspiele und Situationstraining.
Im täglichen Dienst nach der Ausbildung (jedenfalls im Einzeldienst) ist SV-Fortbildung fast schon die Ausnahme.
Unsere Ausbilder hatten praktisch alle einen JJ-Background, allerdings hat sich das Einsatztraining in unserer Firma in den letzten Jahren meines Wissens davon entfernt. Früher war es üblich, daß alle mindestens Gelbgurt JJ machen mußten.
Grundsätzlich ist die polizeiliche Einsatzausbildung eher weit entfernt von "zivilistentauglichen" SV-Konzepten. Bei uns wurde auf die Festnahme des Gegenübers (sprich eigentlich ein "eigener" Angriff) wesentlich mehr Gewicht gelegt als auf die Verteidigung gegen fremde Angriffe.
Grüße,
Harald