werde mal einige historisch (aber gute) jkd-kombos posten (von jerry poteet);
fange mal mit dem "mit am besten" an der sog. Leg Obstruction und diversen Kombos damit;

Bruce lee liebte diese kombos, weil sie die gegner wirklich zur verzweiflung bringen, da die LO gleichzeitig eine fulmiante angriffs- als auch verteidgungswaffe ist.

wem das zuviel fachchinesisch ist bitte, kritisieren, dann versuche ich es "einzudeutschen", sind aber zunächst die fachausdrücke, v.a. aus dem wing chun. trotzdem einige worterläuterungen vorab:

pak = explosiver handflächenstoß, wird (fast) immer richtung gegner - körper - geschlagen, auch wenn damit eine deckung "eingedrückt" wird

lap = ruckartiger griff des gegnerarms mit zugbewegung - immer schräg am eigenen körper vorbeiziehen

jut = ruckartiger griff des gegnerarms mit zugbewegung nach unten, im gegensatz zu lap liegt der daumen auf der fingerseite des griffs

jao = eigentlich wie eine ohrfeige geschlagen, jao ist aber zunächst eine technik, um sich von einer bindung (etwa einem blockarm) zu lösen; wir machen jab rechts, der gegner blockt mit rechts, wir lösen uns, bewegen den arm in einer scharfen kurve unter seinem blockarm durch, wieder nach oben und schlagen eine ohrfeige (die aber auch auf dem kinn landen kann, dazu machen wir mit unsrer hinteren deckungshand eine leicht armkontrolle an seinm blockarm, da dieser ja jetzt frei vor unsrem l
kopf schwebt und sich in fauststoß verwandeln könnte;

huen = wie jao, nur wird die hand nicht gelöst, sondern "wickelt" sich unten durch / oden drüber nach innen (muß gut geübt werden)
alle techniken gehen von einer rechtsauslage beider kämpfer aus

Die ?Leg Obstruction? (LO) ist ein Fußtritt zum Schienbein des Gegners, mit dem Ziel, dieses Bein zu blockieren. Der Tritt wird ohne Zurückziehen auf dem kürzesten Weg ins Ziel gestoßen - praktisch nur angehoben. Der Fuß bewegt sich zuerst, dann ?fällt? der Körper hinterher (?foot goes first, body falls?).
In der Trittdistanz wird die LO hauptsächlich als Seitwärtsfußstoß wird mit dem vorderen Fuß ausgeführt, wobei mit der Fußaußenkante Kontakt gemacht wird.
In der der Handdistanz wird die LO überwiegend als Oblique mit dem hinteren Bein getreten, hier trifft die Fußinnenkante
Der Oberkörper wird in einer Linie gehalten mit dem tretenden Bein (um diesen vom Gegner weg zu neigen), die vordere Hand wird tief vor den Unterleib gehalten, die hintere vor das Kinn.
Der ruckartige Ansatz der LO - ohne Tritt - , hat als Scheinangriff (?Fake?) eine eigene kampftaktische Bedeutung.


Anwendungen


1. Defensiv gegen:
? einen Vorwärtsschritt
? einen Angriffsschritt
? einen Tritt
? einen Schlag

2. Aggressiv als Einleitung einer Kombination:
? Leg Obstruction / hoher Tritt (seitwärts oder halbkreis)
? Leg Obstruction / Seitwärtsfußstoß mittlere Höhe
? Leg Obstruction / hoher Jab
? Leg Obstruction angetäuscht / gleichzeitig: Jab und Vorwärtsschritt
(alle Kombinationen wie oben)

3. als Kontertechnik:, d.h. defensive LO kombiniert mit einem Gegenangriff also: - z.B. einen Jab kontern mit LO, weiterführen mit Jab / Cross usw.


4. mit Trapping (= sperr- / zug / blockierungstechnik):
1) Side LO (vorne abgesetzt) / Jab rechts / PakSao gegen den block mit links / dann sofort jab rechts usw.
2) Oblique (etwas vor das Standbein abgesetzt) / Jab oder Backfist (überkreuz) / Jao-Sao + Pak + Push-shuffle Angriffsschritt / JaoSao>JutSao + PakSao>WCPunch (cut aCross arm with ellbow in) / Kettenfauststöße

5) als PIA (progressive indirekt attack - JKD)
- Side LO als Fake, etwa 15 cm vor dem Ziel gestoppt und ohne Rückwärtsbewegung zu einem hohen Kick (side oder Haken) weitergeführt, alles in einer kontinuierlichen Bewegung - eben progressive... fortschreitend!


Übungsmöglichkeiten

Grundlegendes Techniktraining

Zuerst sollte der LO aus dem Stand geübt werden. Das Bein wird ruckartig zur Seite geschnappt, zunächst nur einige Zentimeter weit und kaum vom Boden angehoben. Der Körper fällt die gleiche Strecke jeweils hinterher (so auch der ?Fake? LO). Hier zählt nur Geschwindigkeit. Dann wird kontinuierlich sowohl Höhe als auch Reichweite gesteigert, bis zum Aufschlag auf das Gegnerknie.
Ziel ist es, auch den ?Fake? zu einem furchteinflößenden Angriffsmittel zu machen, in der Art, daß dieser von einer echten LO nicht zu unterscheiden ist, und den Gegner zu einer für uns nützlichen Reaktion (Angst, Irritation, Herunterziehen der Deckung, Ablenkung von der hohen Linie usw.) verleitet.


Angriffs-Drills

1. Stationärer Drill, etwas Fußarbeit:

Der V greift das vordere Bein des A (geschützt mit massiven Scheinbeinschonern) mit einem SideLO mit Kontakt an, beide bleiben in ihrer Auslage.

1b: als Oblique

2. Einfacher Auslagewechsel - Drill, etwas Fußarbeit:

Der V greift das vordere Bein des A mit einem Sidekick als LO an und setzt das Bein wieder zurück, der A setzt nach dem Einschlag das getroffene Bein zurück und setzt das hintere Bein nach vorne -wechselt die Auslage, der V greift nun den neuen vorderen Fuß des Gegners an.

2b: als Oblique

3. Doppelter Auslagewechsel - Drill, mit Fußarbeit:

Der V greift den A mit einem Sidekick als LO an und setzt den Fuß vorne am Gegner ab, der A setzt nach dem Einschlag das getroffene Bein zurück - d.h. geht einen Schritt zurück, der V greift nun den neuen vorderen Fuß des Gegners an.

3b: als Oblique

Der V greift den A mit einem Oblique als LO an und setzt den Fuß vorne am Gegner ab, der A setzt nach dem Einschlag das getroffene Bein zurück - d.h. geht einen Schritt zurück, der V greift nun - mit dem neuen hinteren Bein!! - den neuen vorderen Fuß des Gegners an.



Verteidigungsdrills

a) Der A beginnt mit einem geraden Fußstritt mit dem hinteren Bein (tief oder halbhoch), der V antwortet mit einem Oblique gegen das Schienbein.

b) Der A beginnt mit einem geraden Fußstritt mit dem vorderen Bein (tief oder halbhoch), der V antwortet mit einem Oblique gegen das Schienbein.

c) Der A beginnt mit einem geraden Fußstritt mit dem vorderen Bein (tief oder halbhoch), der V antwortet mit einem Sidekick als LO gegen das Schienbein.

d) Der A beginnt mit einem geraden Fußstritt mit dem hinteren Bein (tief oder halbhoch), der V antwortet mit einem Sidekick als LO gegen das Schienbein.

e) Der A beginnt mit einem einem geraden Fußstritt mit dem vorderen Bein (tief oder halbhoch), der V antwortet mit einem SideKick als LO gegen das Schienbein, danach macht der A einen geraden Fußstritt mit dem hinteren Bein, den der V mit Oblique abwehrt.

f) Der A beginnt mit einem geraden Fußstritt mit dem hinteren Bein (tief oder halbhoch), der V antwortet mit einem Oblique gegen das Schienbein, danach macht der A einen Frontsidekick, den der V mit einem FrontsidekickLO abwehrt.


Viel Erfolg damit, aber alles gut trainieren!!!