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Thema: Trapping nicht wirksam? Jkdler Dogmaten?

  1. #1
    esco1203 Gast

    Standard Trapping nicht wirksam? Jkdler Dogmaten?

    ich betreibe seid kurzer zeit jkd.
    auf der einen seite bin ich sehr angetan von der natürlichen und schnellen schrittarbeit und den schnellen techniken und kombinationen.

    doch ich frage mich ob das trapping so funktioniert, wie es trainiert wird.

    irgendwie sehe ich in dem trapping keine richtige effizienz.
    einige wenige sachen sind praktisch anwendbar, aber meist müssen diese sachen nicht intensiv trainiert werden.
    das ist mir alles zu theoretisch und einfach zu unrealistisch.
    und irgendwie habe ich selber die erfahrung beim vollkontaktsparring gemacht, das dort trapping total wegfällt.
    auch beim sparring wo es bis zum boden geht. (alle distanzen)

    ich kann mir einfach selber nicht vorstellen in einer situation wo ich total mit adrenalin aufgepumpt bin, schönes trapping bei einem ernsthaften gegner zu versuchen und auf die idee komme es anzuwenden.
    irgendwie hat man in diesem moment doch gar keine möglichkeit irgendwelche komplizierten bewegungen abzufragen.
    im grunde genommen ist das trapping doch nur die technik die arme wegzuschlagen um durchzukommen und jemanden eine schön reinzuknallen. aber durch schönes trapping gewinnt man doch nicht automatisch.

    und da finde ich kann man andere sachen eher trainieren, die mehr bringen und in weniger zeit viel früher verteidigungsfähig machen.
    ich denke mir die realität sieht man im freien sparring.
    entweder jemand hat eine gute deckung oder er hat keine.
    dort wird nicht mehr viel weggeschlagen oder Weg freigemacht.
    im grunde genommen zeigen doch konfrontationen immer das gleiche bild.
    entweder der eine schlägt den anderen in kurzer zeit weg, oder der eine hört irgendwann auf zu schlagen und wird mit schlägen eingesäht.

    mir ist klar das das trapping nur einen kleinen teil des jkd darstellt, aber wenn man bruce lee wirklich verstanden hat und jkd betreibt, also im grunde genommen KEINE stilart, sollte man auch seinem vorbbild folgen und nur noch das trainieren, was man selbst für sinnvoll hält oder nicht?

    dies ist den jkdlern irgendwie anzumerken.

    ich glaube nicht, dass bruce lee vorhatte als ein gott darzustehen, nach dem sich alle orientieren und sein jedes wort in die goldwaage legen.

    ich denke eher, das sich leute ihre EIGENEN gedanken zu kampfsport und ihrem eigenen körperpassenden stil anlegen sollten und dies das anliegen von bruce lee war und nicht seine vergötterung und dogmen aus seinen gedanken zu schaffen sondern eher genau das zu verhindern.

    sehr viele profi mmaler berufen sich auf bruce lee (ja fast jeder kampfkünstler, sportler) ist durch bruce lee irgendwie animiert worden.
    doch sie betreiben EHER das was bruce lee haben und sagen wollte. mixed martial arts!
    jeder hat irgendwoher seine basis.
    das sollte als basis nutzen und alles andere was er für sinnvoll hält drumrum komplettieren.

    z.b. hat das brasilian top team, sie haben ihre wurzeln aus dem brasilian jui jitsu (ein gracie war ihr lehrer), aber trainieren nun jede woche jeden tag unter dem besten boxtrainer brasiliens und auch thai.
    "die schnellsten und besten hände hat das boxen, die besten knie und ellbogen das muay thai und auf dem boden kommt die basis (bjj)"
    trotzdem laden sie sogar profiringer in ihr trainingscamp um bessere takedowns zu lernen.

    sie sind mehr open minded.

    www.brasiliantopteam.com oder www.btt.com glaube ich.
    schaut euch mal die trainingspläne an.

    und das hatte doch bruce lee im sinne oder nicht?
    keinen stil betreiben sondern FREISTIL zu betreiben.
    und irgendwie ist jkd zu einem stil geworden, den man mit arroganz gegenüber den anderen -iung stilen verteidigen kann und damit prahlen kann, das die -iung leute alles dogmaten sind, aber man selbst nicht den splitter aus dem auge zieht und selbst bruce lee zur götze zieht.

    ich denke mir eher, das die leute aus dem mma eher! das LEBEN was bruce lee sich dachte als viele jkdler es tun wollen, indem sie bruce lee zum gott erheben.
    man sollte bruce lee zum vorbbild im bereich des trainings nehmen.
    hartes training und viel ausdauertraining.

    ganz ehrlich denke ich mir selber, das bruce lee das trapping nur erhalten hat, weil seine BASIS halt vom wing chun abstammt, und deshalb irgendetwas aus dem stil erhalten wollte. doch das trapping beträgt nur einen ganz kleinen teil vom jkd.
    also hat es im grunde genommen fast gar keinen einfluß auf das jkd. und ich denke mir er hätte es im laufe der zeit auch irgendwann herausgenommen oder nicht?
    ansonsten ist das jkd doch vom wc,wt,vc sehr unterschiedlich, ja absolut anders.

    dazu würde ich gerne die meinung der wirklichen jkdler hören, die sich ihre eigenen gedanken gemacht haben.

  2. #2
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    Standard

    Also, teilweise hast du recht, teilweise aber auch nicht. Sicher verfolgen MMAler einen Weg, den Bruce Lee vorgezeichnet hat, aber JKD ist nun mal ein Stil. In diesem Stil kommen bestimmte Techniken und Prinzipien zur Anwendung. Der Gedanke Lees wird hierbei in so fern angewand, dass er ja erstens schon einen MMA-Stil kreiert hat, in dem er das JKD schuf und zweitens, dass das JKD ja nur die Basis darstellt, um sich selbst zu einem kompletten Kämpfer abzurunden. Deswegen wird auch so großer Wert darauf gelegt, die Attribute zu trainieren, wie Ansatzloses Schlagen / Treten, Schnellkraft, Ausdauer etc.. Das sind keine Stilgebundenen Werte, sie sind immer hilfreich, und das ist ja schon einer von Lees Grundgedanken: "Trainiert was ihr wollt, aber trainiert es richtig!". Dann bietet das JKD eben ein System, dass es dem Übenden ermöglicht seine Attribute zu schulen und zugleich die Grundbegriffe des Kampfes, wie Lee sie empfunden hat, zu erlernen und auf Basis so erworbenen Wissens und Fähigkeiten dann sich selbst zu vervollständigen. Es ist praktisch ein Leitfaden. "JKD ist nicht dazu da jemanden zu verletzen, sondern ist ein Weg sich selbst zu erkennen!".

    Was das Trapping anbelangt: Im freien Vollkontaktsparring setzt sich immer Boxen durch, und gegen Boxen Trappt man eher schlecht. Auf der Straße sieht das anderes aus: Im JKD sollte man den Gegner permanent angreifen, immer auf verschiedenen Höhen und Distanzen. Ein Weg, das durchzusetzen ist das Trapping. Viele nehmen instinktiv ihre Arme hoch, wenn sie so angegriffen werden, und strecken sie dem Gegner leicht entgegen um ihn wegzuhalten und hier setzt eben das Trapping ein, welches nicht nur den Vorteil hat, das man den Gegner trifft, sondern auch, dass man ihn unerwartet und verwirrend trifft, wodurch sich neue Lücken für einen Angriff auftun.

    mfg,
    Luggage

  3. #3
    esco1203 Gast

    Standard

    Original geschrieben von Luggage
    Also, teilweise hast du recht, teilweise aber auch nicht. Sicher verfolgen MMAler einen Weg, den Bruce Lee vorgezeichnet hat, aber JKD ist nun mal ein Stil. In diesem Stil kommen bestimmte Techniken und Prinzipien zur Anwendung. Der Gedanke Lees wird hierbei in so fern angewand, dass er ja erstens schon einen MMA-Stil kreiert hat, in dem er das JKD schuf und zweitens, dass das JKD ja nur die Basis darstellt, um sich selbst zu einem kompletten Kämpfer abzurunden. Deswegen wird auch so großer Wert darauf gelegt, die Attribute zu trainieren, wie Ansatzloses Schlagen / Treten, Schnellkraft, Ausdauer etc.. Das sind keine Stilgebundenen Werte, sie sind immer hilfreich, und das ist ja schon einer von Lees Grundgedanken: "Trainiert was ihr wollt, aber trainiert es richtig!". Dann bietet das JKD eben ein System, dass es dem Übenden ermöglicht seine Attribute zu schulen und zugleich die Grundbegriffe des Kampfes, wie Lee sie empfunden hat, zu erlernen und auf Basis so erworbenen Wissens und Fähigkeiten dann sich selbst zu vervollständigen. Es ist praktisch ein Leitfaden. "JKD ist nicht dazu da jemanden zu verletzen, sondern ist ein Weg sich selbst zu erkennen!".

    Was das Trapping anbelangt: Im freien Vollkontaktsparring setzt sich immer Boxen durch, und gegen Boxen Trappt man eher schlecht. Auf der Straße sieht das anderes aus: Im JKD sollte man den Gegner permanent angreifen, immer auf verschiedenen Höhen und Distanzen. Ein Weg, das durchzusetzen ist das Trapping. Viele nehmen instinktiv ihre Arme hoch, wenn sie so angegriffen werden, und strecken sie dem Gegner leicht entgegen um ihn wegzuhalten und hier setzt eben das Trapping ein, welches nicht nur den Vorteil hat, das man den Gegner trifft, sondern auch, dass man ihn unerwartet und verwirrend trifft, wodurch sich neue Lücken für einen Angriff auftun.

    mfg,
    Luggage



    erstmal danke für gute und ausführliche schnelle antwort.
    ich finde jkd an sich sehr gut.
    doch was mich in letzter zeit beim training wirklich aufregt ist das viele gerede. "jkd ist ein studium"

    das training war am anfang auch richtig hart, viel sparring, viel freikampf, wenig technikvorgaben. viel und intensives pratzentraining. doch nun fängt es an, irgendwie theoretischer und wt-mässiger auszusehen.statisch und fest.
    der eine greift so an, der andere macht das.
    das sieht bald aus wie im tkd oder karate ein oder zweischrittkampf und bei sowas kriege ich echt schlechte laune.
    da können wir gleich aquajoggen übertrieben gesagt.
    und das durch vorgaben aus der führung.
    dann fängt es an mit schülergraden und prüfungen.
    deswegen müssen wir dies nun trainieren, weil wir ja auf der prüfung was zeigen müssen.
    da können wir gleich mit formenlaufen anfangen.
    da wärme ich mich auf, um kalt zu werden und dann zuzuhören wie etwas gehen soll.
    immer dieses "wenn er das macht, dann mach das.....wenn das dann das..." ist für mich so mies.

    "Trainiert was ihr wollt, aber trainiert es richtig!".

    ist völlig richtig, aber wenn man mal überlegt, wenn das training öfters so aussieht, ist es zu einem großen teil zeitverschwendung.
    ich gehe 3 mal die woche 2 std. zum training.
    wenn jedes 3 training so aussieht, habe ich schon diese 2 std. für nicht weiterentwickeln weggeschmissen.

    wenn ich diese 2 std. an meinen punch arbeiten würde, könnte ich innerhalb eines jahres einen guten punch haben.
    und ein guter punch ist IMMER gefährlich und die beste basictechnik.
    einen jab kann man immer machen.
    und wenn man einen richtig harten schlag hart, dann ist es doch im grunde genommen egal, was zwischen körper und faust ist.
    man schlägt einfach durch oder nicht?

    wenn ich weiter überlege, wenn jemand 2 std. halbherzig einschrittkampfmässig trainiert, oder jemand 2 std. hartes boxtraining macht, weiss ich bescheid wer am ende des jahres fitter sein wird. ich weiss dann auch bescheid wer wahrscheinlich gewinnen wird, der der härter trainiert hat.

    wird sind nicht alle kampfkünstler hauptberuflich und können somit nicht jeden tag 8-10 std. trainieren.
    deswegen sollte man sich entscheiden, was man mit seiner zeit anfängt. 2 std über kampfkunst lesen und reden oder 2 std. trainieren.

    im grunde genommen finde ich das thai und boxtraining am effektivsten und körperlich am förderlichsten und bruce lee hat ja auch die boxtechniken aus dem westlichen boxen übernommen.

    eigentlich ist es auch förderlich selbst reines boxtraining zu machen.
    denn dort macht man dann schnell gute fortschritte in der technik und der schlagkraft.
    wenn ich z.b. letztens K-1 gesehen habe wie Jerome le banner (hat ja auch ein paar profiboxkämpfe gemacht) boxt und andere kämpfer der k-1 sind das unterschiede wie himmel und hölle von der technischen sauberkeit und schlägen.

    er ist mit abstand der beste boxer von allen k-1 leuten.

  4. #4
    TeleTubbie Gast

    Standard

    Hi luggage und die anderen jkd Spezis,
    ich hoffe esco 1203 nimmt mir das jetzt nicht allzu übel, dass ich mal noch eine Zwischenfrage einschiebe. Nur zum Verständnis: Was fällt bei euch eigentlich alles unter Trapping? Ich komme aus dem Boxen und da ist ja ein Teil der Verteidigung das Parieren (sprich abfangen, "wegschlagen" und umleiten der Schläge). Aber das was ich bisher bei sog. "Trappingkampfkünsten" gesehen habe, war jetzt nicht soviel anders (okay die Arme wurden etwas offensiver als im Boxen attakiert). Zusätzlich habe ich nur noch das Festhalten und Ziehen des/der Arme(s) (quasi das verbotene Halten und Schlagen was eigentlich wegen der Handschuhe eher Einklemmen und Schlagen ist) und dieses Blocken der Faust mit den Ellbogen im Kopf. Gibt`s da noch mehr oder ist das schon das Wichtigste (mal abgesehen vom "weichen Nachgeben" einiger Disziplinen was mich eher nicht überzeugt hat )

    Ach ja @esco1203, ich fand das (wenn es dann Trapping war) nicht so effektiv, weil wie du sagst es nicht so eins zu eins im Härtefall umsetzbar wirkte und die Leute mich auch nicht richtig "trappen" konnten. (Kann aber auch sein, dass ich blos noch nie einen richtigen Trappingspezialisten erlebt habe)

    Grüsse

  5. #5
    R.E. Gast

    Standard @ esco1203

    Hi - Grüßt Dich!

    Ich finde Du sprichst hier ein heikles Thema an!

    Also Trapping zu trainieren ist ungemein wichtig, da Du im Trapping viel Attribute trainieren kannst.

    Weiterhin hast Du auch richtig erkannt, Trapping soll nur kurzzeitig den Weg frei machen um wirklich effektiv schlagen zu können.

    Sind die Hände getrappt, kann man in Trapping Range -wenn man möchte/muß- seine gefährlichsten Körperwaffen einsetzen (H.K.E.'s).

    Viele Leute die Trapping trainieren verlieren sich in den Trapps: Trapp hier - Trapp dort, nicht zu vergessen sind die Grundregeln: Trapping niemals suchen, sondern es ergibt sich von allein.

    Ansonsten altes Wing Chun (amerik. Schreibweise) Prinzip: Ist der Weg frei, stoß vor.....sollten sich alle KK-KS zu Herze nehmen.

    Auch sollte es so sein, das man erst die Grundtrapps lernt und dann später auf die hohe Kunst...ich nenns mal "Freies Trappen" kommt, wo Du so trappst wie sich die Situation ergibt.

    Trapping im Vollkontakt oder auf der Straße: Ja, Du hast recht...da kommst meistens nicht zu Trapping-Techniken, aber oft zu Trapping-Range und da sollte man wissen, wie man arbeitet.

    Oft wird es mit Boxen bzw. den Basic Schlägen gefinnished.

    Ideal ist Trapping im Ernstfall dann, wenn der andere Dich anfaßt...also schieben, greifen, also Zeug: Hände immobiliesieren und dann kontrolle... oder Tu, was Du tun mußt!

    Bruce Lee-JKD: Bruce Grundaussage war, trainiere nicht nur eines schon richtig...aber der wesentliche Punkt -meiner Meinung nach- ist: Be like Water and flow from Art to Art, Counter for Counter.

    Kannst Du die Distanzen wechseln und die Erlernten Techniken+Konzepte unbewußt umsetzen und Abrufen, wenn sie am dringensten gebraucht werden?!

    Das ist -meiner Meinung nach- der Punkt, auf dem Weg zur Meisterschaft!

    An dem Punkt trainiere ich hart!

    SO ICH WÜNSCHE EUCH ALLEN EIN GUTES, NEUES JAHR MIT VIEL GLÜCK UND GESUNDHEIT UND ERFOLG!

    Schön, das es Euch alle und dieses Board hier gibt!

    Beste Grüße

    Ralf

  6. #6
    R.E. Gast

    Standard @ teletubbi

    Hi!

    Trapping nennt man die Nahdistanz oder auch den Infight beim Boxen oder MT.

    Also alles wo man seine gefährlichsten Körperwaffen einsetzen kann: Knie, Ellenbogen, Kopfstöße, Clinch, etc.

    Da wo man beim Boxen, beim Clinch etc. abbricht bzw. breakt, da gehts erst richtig los bei einem guten Trapper !

    Das Dich ein Trapper mit seinen Künsten nicht überzeugen konnte, liegt ziemlich sicher daran, das er einige Regeln vergessen oder nicht gelernt hat: Trappe keinen Boxer oder tu ihm vorher richtig weh!!!

    Beste Grüße

    Ralf

  7. #7
    TeleTubbie Gast

    Standard

    Hi PFS-Ralf,
    dann bedeutet Trapping also nicht bestimmte Techniken sondern beschreibt lediglich eine Kampfdistanz (ändert im Ergebnis aber eigentlich nix, weil wegen der Distanz wieder nur ganz bestimmte Techniken Anwendungen finden, oder) ?
    Danke, wieder was gelernt. Das heißt, wenn ich im Infight Seithaken und Uppercuts schlage trappe ich auch? Cool.
    Mir wurde Trapping nämlich als das Immobilisieren der gegnerischen Arme erklärt. (So sah das dann auch aus, anstatt zu versuchen mir ohne Umwege auf die Zwölf zu hauen, wollten die immer erst meine Arme attakieren. Das machte es relativ einfach.)

    Grüsse

    PS: Hinsichtlich der Gefährlichkeit von Ellbogen- und Kopfstößen gebe ich dir Recht. Die übe ich auch immer "außer der Reihe".

  8. #8
    R.E. Gast

    Standard @ TeleTubbi

    Hi nochmal!

    Trapping Range bezeichnet man die Distanz, also den Nahkampf!

    Das Immobilieseren der Hände um kurzfristig schlagen zu können, nennt man auch Trappen!

    Die Standarttrapps (Pak-Sau/Lap-Sau, Pak-Sau/Innen-Pak) kommen ursprünglich aus dem WingChun (amerik. Schreibweise) oder dem Kali (Philipino Martial Arts).

    Also hast Du in Trapping Range gekämpft, wahrscheinlich aber nicht getrappt!

    Beste Grüße

    Ralf

  9. #9
    SPQR Gast

    Standard

    sieh mal im 3. form thread nach, da habe ich über trapping gepostet...

    gruß

  10. #10
    Dosmo Gast

    Standard

    Jetzt muß ich auch mal meinen Senf dazu geben:

    Wenn ich in die "Trapping range" komme, wird es mir immer viel zu kompliziert, mit beiden Armen gleichzeitig was zu machen (obwohl ich das als WT'ler eigentlich können sollte - ich kann's trotzdem nicht). Daher greife ich am liebsten mit der linken Hand die Rechte des Gegners und halte sie mit aller Kraft fest, und greife dann selber nur noch mit meiner Rechten an.
    Das Interessante daran ist, daß man alter Freund Dr.Ralf (ehemals 1.TG WT) beim KravMaga etwas ähnliches gefunden hat: da wird auch mit einer Hand gegriffen und nur noch mit der anderen angegriffen.

    Grüße,

    Dosmo

  11. #11
    Bob Dubljanin Gast

    Standard

    @all,

    interessanter Beitrag. Nun erstmal ein paar Punkte zu der Diskussion:


    Die "Distanzen"

    Vieles von der JKD Terminologie kommt aus einer kleinen informellen Gruppe, hier ist die logische, richtige Bezeichnung für Dinge sekundär da jeder zwischen den Zeilen liest und weis was gemeint ist und die Begriffe (Trapping range, Kicking range usw.) dienen mehr der Erinnerung für die eigenen Schüler als eine formelle Erkärung für Aussenstehende.

    Well, es gibt keine 5 Distanzen, wenn ihr drüber logisch nachdenkt. Nur drei (lang-mittel-kurz). Warum? Die Begriffe Punching-Kicking-Trapping-Ground oder Stand up-clinch-ground bezeichnen ASPEKTE oder Technikgruppen NICHT den Abstand.
    Ich kann am Boden sein und punchen, bin ich jetzt in der Punching oder Grappling range? Ich kann in der Kicking Range sein und grapplen, in welchem Abstand bin ich jetzt? Ich kann in der Trapping range sein und Punchen und Kicken, was ist dann Trapping range?? Der JKD clan benutzt diese Begriffe um den "bevorzugten" oder "typischen" Technikeinsatz (eines JKDers) im jeweiligen Abstand zu nennen, aber dies muss nicht für andere Stilarten gelten und kann nicht als Konzept übernommen werden da es in dieser Definition einfach nicht stimmt.

    Ich möchte hier keine Haare spalten aber ich hoffe ihr könnt erkennen warum "Missverständnisse" entstehen können bei dieser Art von "Defintion" der verschiedenen Kampfabstände, insbesondere wenn Leute in die Diskussion treten die kein oder sehr wenig JKD Training haben.


    Trapping im JKD

    Schüler die erklären Trapping "funktioniert" nicht, haben meist nicht viel mehr als Bezugspunkt Training oder Energie Übungen trainiert. Dies ist NICHT der Weg wie Trapping im JKD eingesetzt wird. Dies wäre zu vergleichen mit einer Warm up Routine für Kickboxen. Jeder versteht dass die Dehnübungen als solche nicht als Kampftechnik eingesetzt werden, doch zweifellos wichtig sind für die späteren Anwendungen.

    Jeder der JKD Trapping sehen und verstehen möchte kann ich nur nur empfehlen ein Seminar von Tim Tackett, Chris Kent, Cass Magda oder einem ihrer qualifizierten Instructoren zu besuchen, fragt sie wie Trapping gebraucht wird und ich bin sicher sie werden es euch verdeutlichen und erklären können.

    Grüsse,

    Bob Dubljanin
    www.soai.de

  12. #12
    TeleTubbie Gast

    Standard

    Yup, danke euch.
    Auch wenn mir bei euren ganzen Pak-Sau, Lap-Sau, Pott-Sau Sachen etwas schwindelig wird
    Also kann man das (aus meiner Sicht, also nicht steinigen) so zusammenfassen : Trapping meint einfach das aktive Schaffen von Lücken (durch Immobilisierung oder "Wegräumen" der gegnerischen Arme) im Nahkampf, um unmittelbar danach mit Schlagtechniken (welcher Art auch immer, je nach Stil verschieden) zu attackieren?
    Irgendwie verstehe ich aber nicht, diese immer betonte Abgrenzung zwischen "Energy Drills" und Anwendungen. Ok natürlich lernt in jedem Stil gewisse grundlegene Bewegungsmuster und entwickelt bestimmte Bewegungsrythmen. Aber das findet doch immer in unmittelbaren Zusammenhang mit der/den jeweiligen Technik(en) (Anwendungen?) statt. Ganz zu Anfang lernt man sich natürlich überhaupt erstmal ohne den Einsatz seiner Extremitäten als "Schlaginstrumente" zu bewegen, aber das ist ja wohl nicht gemeint, oder?

    Grüsse

  13. #13
    Bob Dubljanin Gast

    Standard

    Original geschrieben von TeleTubbie

    Also kann man das (aus meiner Sicht, also nicht steinigen) so zusammenfassen : Trapping meint einfach das aktive Schaffen von Lücken (durch Immobilisierung oder "Wegräumen" der gegnerischen Arme) im Nahkampf, um unmittelbar danach mit Schlagtechniken (welcher Art auch immer, je nach Stil verschieden) zu attackieren?
    Das ist ein Weg darüber zu denken, im JKD ist es vielmehr umgekehrt. Du versuchst aktiv den Gegner zu punchen, solltest Du hier auf eine Gegenwehr die getrapt werden kann stossen, dann hit and trap. Der Schlagpart ist wie Du richtig festgestellt hast der wichtigere. Die andere Vorgehensweise (Attack by Trapping) aktiv den Trap zu suchen, kann mitunter gefährlich werden, falls Dein (erfahrenes) Gegenüber dies liest. Wichtig anzumerken wäre vielleicht noch das der Trap nur augenblicklich und transitional sein sollte zum follow up.

    [/B][/QUOTE]
    Irgendwie verstehe ich aber nicht, diese immer betonte Abgrenzung zwischen "Energy Drills" und Anwendungen. Ok natürlich lernt in jedem Stil gewisse grundlegene Bewegungsmuster und entwickelt bestimmte Bewegungsrythmen. Aber das findet doch immer in unmittelbaren Zusammenhang mit der/den jeweiligen Technik(en) (Anwendungen?) statt. Ganz zu Anfang lernt man sich natürlich überhaupt erstmal ohne den Einsatz seiner Extremitäten als "Schlaginstrumente" zu bewegen, aber das ist ja wohl nicht gemeint, oder? [/B][/QUOTE]

    Doch genau das ist damit gemeint, Energy drills sind eine gute Einführung und Grundschule für Basics. Schau, diese Drills werden oftmals auf Seminare oder Videos demonstriert da sie wie erklärt eine coole Einführung in das Thema bieten. Doch wie bei Büchern kommen die interessanten und substantiellen Sachen gewöhnlich nach der Einführung.

    Hoffe Du kannst Dir was drunter vorstellen und ein frohes neues,


    Bob Dubljanin
    www.soai.de

  14. #14
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    Standard

    Also, meine 2 cts.:

    Trapping ist das zeitlich-begrenzte Festlegen der Extremitäten oder des Körpers des Gegners mit den Zielen:
    - einen Treffer zu landen
    - den Gegner in eine für ihn ungünstige Position zu bringen
    - die Abwehr des Gegners zu erschweren.

    Trapping im JKD ist mehr als nur das "rudimentäre" Wing Chun Trapping.

    Bei mir haben verschiedene Trapping techniken auch ind er realität immer sehr gut funktioniert. es ist eine Frage des Trainings und der Methodik.

    Grüsse
    Frank Burczynski

    HILTI BJJ Berlin
    https://www.hiltibjj.de


    http://www.jkdberlin.de

  15. #15
    esco1203 Gast

    Standard

    @Bob Dubljanin


    erstmal frohes neues gleichfalls an alle.
    also meine trainer sind absolut anerkannt und auch fähig mir die wirksamkeit des trappings zu zeigen, da sie auch selber seminare geben, doch liegt das problem eher bei mir.

    ich denke einfach das dieses trapping nicht zu mir passt. ich währe mich dagegen, weil ich denke, das es viel zu kompliziert ist auf der strasse.
    und das ich die hände wegschlagen kann, muss ich doch nicht wie bescheuert üben oder?
    viel effizienter einfacher und auch in der realität besser anwendbar halte ich das gunting.
    da brauche ich nicht auf schönheit acht geben.
    ist gröber, brutaler und dadurch verheerender und agressiver.
    gunting finde ich schön.

    ich glaube auch die dog brothers haben einen artikel zu trapping und sprechen sich nicht gerade sehr positiv über trapping aus oder?
    und die leute sind ja nicht gerade waschweiber würde ich sagen, sondern eher praktiker 1.grades.


    ich denke mir, das leute durch diese trappingübung denken, das sie kämpfen können.
    z.b. war ich sehr begeistert von den videoaufzeichnungen tommy carruthers.
    dieser speed, motorik und kombinationsvielfalt hatte bei mir bewirkt das ich mit offenem mund vor dem pc saß, und staunte.

    doch nach einigen erfahrungen im kontaktbereich kann ich mir einfach diese perfektion der gezeigten techniken carruthers einfach nicht vorstellen, so auf der straße durchzuführen.
    natürlich ist carruther ein absoluter vollprofi im jkd und wird mit sicherheit sehr viele aus dem wc,vc und wt bereich im lat sao,chi sao überlegen sein.

    doch kann ich mir nicht vorstellen, das carruther mit seinem trapping eine chance gegen ein muay thai schwergewicht, oder schwergewichtsboxer hat.

    er betreibt ja kein sparring mehr und hat sich auf das trapping spezialisiert.

    irgendwie ist es beeindruckend diesen mann zu sehen, wie schnell er kombinationen und den weg frei machen kann.
    ich denke auch der überraschungseffekt ist beim trapping das wichtigste!! sonst trapped man sich selber.
    bevor der andere aktiv wird, werde ich aktiv und fange an auf ihn einzuschlagen. dann kann ich mir vorstellen das ich durch trapping eine möglichkeit habe, auf ihn ununterbrochen einzuschlagen und ihn so kampfunfähig zu machen.
    besonders, weil die meisten kampfsportler nicht einen hammerharten boxer-ko-punch haben, und dies durch masse an schlägen wegmachen müssen.
    doch denke ich, wenn der andere schon kampfbereit ist, und ein straßenschläger oder könner ist, nicht so leicht zu trappen ist, wie es z.B. bei carruther gezeigt wird.
    ausserdem sieht man doch, das die trappingdistanz viel zu schnell verschwunden ist und es sehr schnell geclincht und zu reissen festhalten der arme kommt.

    man kann doch auch in allen mma sportveranstaltungen sehen, das dort so gut wie überhaupt nie getrappt wird und diese distanz überhaupt so statisch wie sie trainiert wird nicht vorhanden ist.
    von der box kick distanz geht es meist sofort zur clinchdistanz und dann sofort mit festhalten und griffen weiter.
    die trappingdistanz wird sofort überwunden.

    bei einem harten fight oder einer ernsten wirklich ernsten sv situation wird der körper so voller adrenalin gepumpt, das dieses trapping irgendwie ausschaltet oder nicht?
    sogar die besten techniker greifen dann auf einmal wieder zu schwingerähnlichen schlägen. wie soll man dann noch in der lage sein jemanden totzutrappen, wenn der beste techniker wieder mit schwingern kommt?!


    @jdkberlin

    ich kann mir auf jeden fall vorstellen, das du bei sogar vielen situationen trapping sinnvoll anwenden konntest, doch denke ich mal musstest du noch nie einem dir wirklich ebenbürtigen gegner auf der strasse gegenüberstehen oder?
    oder musstest du dich schonmal gegen bessere oder gleichgute leute richtig verteidigen und hast ihn dann mit trapping besiegt?

    ich glaube eher das du dann den guten alten punch hervorgeholt hast und ihn damit gecountert hast oder?
    wenn ich mich täusche, dann bitte ich um antwort.
    danke

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