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Thema: Europäischer Schwertkampf

  1. #1
    Andreas Weitzel Gast

    Standard Europäischer Schwertkampf

    Hallo,

    wer von Euch macht europäischen Schwert- bzw. Säbelkampf? Die meisten, von denen ich gehört habe, beschäftigen sich mit Rekontruktionen nach Talhoffer. Ist es überhaupt möglich? Für mich ist es wirklich wie... Na ja, jemand hat mal einen sehr guten Vergleich gebracht: Ein Musikinstrument spielen lernen anhang von Fotos eines Musikers. Was denkt Ihr darüber?

    Gruss
    Andreas

  2. #2
    Jibaku Gast

    Standard

    Beim Schwertkampf pflicht eich Dir bei, beim Säbelkampf gibt es eine ununterbrochene Europäische Tradition sowohl im Sportbereich, wie auch mit dem Duellsäbel.

  3. #3
    Andreas Weitzel Gast

    Standard

    Hallo, Jibaku,

    vom Säbel aus dem Sportfechten bin ich nicht begeistert. Ist viel zu sportlich geworden. Was weißt Du über den Duellsäbel?

    Gruss
    Andreas

  4. #4
    Mars Gast

    Standard

    Hallo,

    bei den meisten ernsthaften "historischen Fechtern" ist Talhoffer eher eine nette Ergänzung zu den schriftlichen Quellen. Schriftliche Quellen werden bevorzugt verwendet. Das praktische Problem dabei ist, dass beim Interpretieren der Quellen oft ganz unterschiedliche Ergebnisse herauskommen können. Erschwerend kommt hinzu, dass die Quellen für ein und dasselbe unterschiedliche Worte verwenden.
    Einige Quellen sind recht konkret in der Beschreibung, andere wieder nicht. Mir hilft meine Kenjutsu- Erfahrung, um die Lücken einigermaßen zu schließen. Aber ich bin ja auch nur an meiner Fertigkeit interessiert und nicht an der Rekonstruktion der gesamten Kunst.
    Im Moment bin ich beim Schwert (hoffentlich kriege ich endlichen einen schönen Eineinhalb- Händer). Aber Säbel und Dussack gefallen mir auch schon recht gut.

    Noch ein Tipp: Kauft ja keine Bücher über Quellen, sondern besorgt Euch die Quellen selber (Meyer, Ringeck, von Danzig, etc.)

    Gruß
    Mars

  5. #5
    Andreas Weitzel Gast

    Standard

    Hallo, Mars,

    "Das praktische Problem dabei ist, dass beim Interpretieren der Quellen oft ganz unterschiedliche Ergebnisse herauskommen können."

    Das meinte ich auch, als ich den Vergleich mit dem Musiker brachte.

    "Mir hilft meine Kenjutsu- Erfahrung, um die Lücken einigermaßen zu schließen."

    Du hast Kenjutsu gemacht? Ist es technisch gleich mit Kendo? Was meinst Du mit "Lücken schließen"?

    "Im Moment bin ich beim Schwert (hoffentlich kriege ich endlichen einen schönen Eineinhalb- Händer). Aber Säbel und Dussack gefallen mir auch schon recht gut."

    Woher kriegst denn deinen Eineinhalb-Händer? Der Säbel gefällt mir auch sehr. Leider findet man hier selten einen guten. Ich habe vor, einen von Kai Hobein bauen zu lassen. Habe ihm bereits ein Bild zugeschickt.

    "Kauft ja keine Bücher über Quellen, sondern besorgt Euch die Quellen selber (Meyer, Ringeck, von Danzig, etc.)"

    Da hast Du definitiv recht. Aber kannst Du bitte ein paar Worte zu den von Dir angegebenen Quellen sagen? ich habe noch nie von ihnen gehört. Meine Quelle ist ja mein Trainer Michail Ryabko.

    Gruss
    Andreas

  6. #6
    Jibaku Gast

    Standard

    Hallo Andreas,

    wenn Dir der Sportsäbel nicht gefällt, weil er Dir zu "versportlicht" ist und ich "versportlicht" jetzt mal mit "reglementiert" gleich setze, dann wird Dir der Duellsäbel aber noch viel weniger gefallen, denn es gibt kaum eine foramlisiertere Auseinandersetzung als das Säbelduell.
    In Bezug auf die tatsächliche Kriegstechnik ist das Duellfechten ungefähr so hilfreich wie das klassische Pistolenduell in Abgrenzung vom Combatschießen für die "Kriegstechnik" mit Handfeuerwaffen.
    Ich werd nachher noch etwas Zeit haben und kann dann trotzdem noch etwas über den Duellsäbel schreiben.

  7. #7
    Bokuto Gast

    Standard

    Hi Folks, schöne und sogar benutzbare Waffen aus der europäischen Vergangenheit findet Ihr hier:

    www.melbar.de

    Viel Spaß beim Stöbern.

    Gruß
    Dirk

  8. #8
    Mars Gast

    Standard

    @ Andreas

    Kendo und Kenjutsu sind zwei völlig verschiedene Dinge: Kendo ist auf einige wenige Techniken beschnitten und zielt im Training vorallem auf den Sieg im Wettkampf und die Schulung des Charakters ab. Vergleichbar mit heutigem Sportfechten oder Sportboxen. Da heißt aber nicht, dass es schlecht sein muss (Boxer sind ja auch nicht ohne), doch ist es einfach etwas anderes mit einem Bambusbündel auf bestimmte Ziele zu dreschen und mit einem echten Schwert zuüben, wie man in einem echten Kampf besteht. Im Kenjutsu will man fürs "Schlachtfeld"üben. Also vorzugsweise recht realitätsnah.

    Mit Lücken meine ich einfach die Dinge, die der Schreiber nicht erwähnt. (z.B. Fußarbeit, Hüft einsatz, etc.)

    Ich habe einen Schmied für Schwerter und ähnliches in einem bayerischen Kaff aufgetrieben. Adresse poste ich später. Ich wil die Dinger vorher in der Hand halten. Jetzt brauche ich nur noch hinzufahren (und das Geld haben). Ob er auch Säbel macht weiß ich nicht.

    Gute Info-Quelle für Mittelalter und Reaissance- Fechten:
    www.freifechter.org
    Meine Tipps für Schwert: Sigmund Ringeck und Joachim Meyer
    Da gibt es aber auch Quellen zu Rapier, Dussack, Dolch, Ringen, etc.
    Der Rest hängt an Deinem Althochdeutsch .
    Fragen? Immer gerne gesehen.

    Gruß
    Mars

  9. #9
    neo1 Gast

    Standard

    @mars:
    Welche Kenjutsu Schule erlernst Du?

    Gruß neo

  10. #10
    Andreas Weitzel Gast

    Standard

    Hallo,

    @ Bokuto:

    Danke für den Tip!

    @ Mars:

    Interessante Webseite. Man müsste aber die Leute persönlich kennenlernen.

    Ich lerne und unterrichte unter anderem den russischen Schwert- und Säbelkampf. Es ist aber aus verschiedenen Quellen bekannt, daß der russische Waffenkampf mit dem westeuropäischen verwandt ist. Also wäre es für mich auch interessant den westeuropäischen Waffenkampf kennenzulernen.

    Gruss
    Andreas

  11. #11
    Mars Gast

    Standard

    Hallo Andreas,

    ich habe ein paar mal bei einer Münchner Gruppe trainiert. Doch weil keiner in anderen Kampfkünsten Erfahrung hatte (außer dem Trainer), war das ganze eher ein Abnudeln von Quellenstücken. Sie hatten leider kein Konzept, wie sie den Stoff trainieren wollen. Die Freifechter machen einen organisierteren Eindruck. Doch Webpages sind die besetn Blender.
    Ich persönlich bin immer darauf aus, meine Fertigkeiten mit der jeweiligen Waffe zu verbessern und achte nicht so sehr auf Stiltreue. Das läuft leider dem Anspruch der meisten historischen Fechter quer. So habe ich leider noch keinen Trainingspartner für Waffen. (Ich sollte wirklich mal in Augsburg vorbeischauen. Bis wann kann ich mich für Euer Seminar im Juli noch anmelden?)

    Trainierst Du mit einem eineinhalbhändigen Schwert?

    Gruß
    Mars

  12. #12
    Andreas Weitzel Gast

    Standard

    Hallo, Mars,

    also ein Trainingskonzept braucht man unbedingt. Sonst ist es kein Lernen, sondern eine Zeitverschwendung.

    Die Anmeldung für das Seminar läuft noch bis zum 15. Juli.

    Womit ich trainiere? Ein- und Eineinhalbhänder und Säbel.

    Gruss
    Andreas

  13. #13
    Mars Gast

    Standard

    @ Andreas

    Ich habe ja auch nicht gesagt, dass ich kein Konzept habe. Nur keinen Partner.

    Wenn es so klappt, wie ich es mir vorstelle, sehen wir uns beim Seminar.
    Das mit den Waffen habe ich nur gefragt, weil ich mir unter russischem Schwertkampf wenig vorstellen kann.

    @ neo

    Mein Kenjutsu habe ich vom Bujinkan Ninjutsu (bei den einzelnen Schulen- Namen bin ich mir nicht sicher: Koto und Kushinden ryu soweit ich weiß). Mein Lehrer kommt seit einiger Zeit leider nur dann und wann nach Deutschland.

    Gruß
    Mars

  14. #14
    neo1 Gast

    Standard

    @ mars:
    Gut, dann weiß ich bescheid. ich habe ja auch ziemlich lange Bujinkan Ninjutsu trainiert.
    ja, wäre klasse, wenn Du zum seminar nach Augsburg kommst.
    Mir hat es derzeit ziemlich die Augen geöffnet und ich habe dann mit dem Bujinkan Ninjutsu aufgehört und trainiere seitdem das russische Systema mit mehr erfolg!

    Gruß neo

  15. #15
    Andreas Weitzel Gast

    Standard

    Hallo, Mars,

    entschuldige, nicht Du wurdest gemeint, sondern die münchener Gruppe, als ich vom fehlenden Konzept sprach.

    Und was die Waffe angeht, so spielt die Art des Schwertes oder des Säbels nur eine unterordnete Rolle, wenn man vom russischen Schwertkampf spricht. Das ist keine Bezeichnung für den Kampf mit einer bestimmten Waffe, sondern ein System, das auf bestimmten Prinzipien basiert. Außerdem ist der Schwertkampf nur ein Teil einer ganzen Kampfkunst, die u.a. den waffenlosen Nahkampf, Stock- und Messerkampf, Umgang mit flexiblen Waffen, Handfeuerwaffen usw. lehrt.

    Mich würde es auf jeden Fall freuen, Dich auf dem Seminar zu treffen.

    Gruss
    Andreas

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