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Thema: JKD - zu anspruchsvoll?

  1. #1
    SPQR Gast

    Standard JKD - zu anspruchsvoll?

    ich möchte in diesem forum einmal die grundsätzliche schwierigkeit thematisieren, als "normaler" kk über jkd zu posten;

    wenn ich mit die verschiedenen beiträge über jkd hier im board, aber auch in der literatur, selbst der engeren jkd-literatur (vgl. meine ironische anmerkung zu hartsell bei meiner buch-rezension hier im board) vergleichend ansehe, dann kann ich feststellen, dass es einen engen kreis an spezialisten gibt, die mit großer - auch sprachlicher sicherheit - über jkd schreiben können, dass die überwiegende mehrheit aber große probleme hat, das nachzuvollziehen, was bruce lee wollte...

    wenn ich darüber schreibe, versuche ich, im engen bereich dessen, was ich über jkd weiß, zu bleiben, um keinen unsinn zu schreiben... das kann auch zur unfreiheit (der normalos) & kritikunfähigkeit (der spezialisten) führen, und das kann nicht der sinn eines solchen forums sein!!!

    woher kommt dieses - für kk eigentlich seltsame verständnisproblem?

    nun, es lag einfach an der eigenart des "gründers" bruce lee, der von einer maximalen geistigen durchdringung (philosphisch / psychologisch / physiologisch - allg. die humanwissenschaften befragend) der sache ausging, um sie dann - mit seinen überragenden körperlichen fähigkeiten (v.a. reaktionsvermögen und schnelligkeit) umso perfekter "in die Tat" (heißt ins kämpfen) umzusetzen;

    selbst für sein hauptproblem, das versagen "der eine kampfkunst" (sein honkong-wing chun, versuche mit anderen stilen) konnte er einen philosphen - krishnamurti - aufbieten, der seine "wahrheitssuche" auf dem gebiet der kk als grundsätzliche wahrheitssuche darstellte (jiddas bekannte erkenntnis, dass es keine feststehenden wahrheiten gibt);

    mit all diesen "höchstleistungen" geriet bruce lee "in die nähe" dessen was er, sich unter einer kk vorstellte: "ach könnte man doch mit den augen zuschlagen" (lee) ... sie sind so viel schneller als eine bewegung der arme oder beine..

    setzte man nun all diese elemente zu bruce lees "jkd" zusammen, so entsteht eben ein anspruchvolles kk-"vorhaben" mit sehr anspruchsvollen voraussetzungen:

    - die geistige reife (Freiheit, Erfahrung, Selbstbewußtsein & Kritikikfähigkeit)
    - ein maximales verständnis der sache / technik (intelligenz)
    - eine geeignete psychologische einstellung ohne barrieren (aufgeklärtheit, selbstkenntnis)
    - ein ausreichend großer körperliches potential (Fitness, reaktionsversmögen, schnelligkeit, stärke, kraft...)

    darüber zu schreiben, heißt sich irgendwie wie "in augenhöhe" mit diesen voraussetzungen zu befinden: nun, wer ist das?


    grüsse

  2. #2
    Bob Dubljanin Gast

    Standard

    SPQR,

    danke sehr für Deinen interessanten Beitrag. Nun, denn wo fange ich am besten an?

    Meiner Meinung ist JKD eine pragmatische Kampfkunst die funktioniert, auf Prinzipien und gesammelten Erfahrungen basiert und tatsächlich sich in vielerlei Hinsicht nicht außergewöhnlich unterscheidet von anderen "entwickelten" Kontakt Martial Arts Methoden.

    Ich möchte nicht unbedingt zum Metzger der heiligen Kühe erwählt werden, jedoch dreht sich meiner Meinung zuviel bei den JKD Diskussionen um Bruce Lee, den legendären Movie Star.

    Kung Fu - Bruce Lee - JKD.

    Dies ist die Wahrnehmung der Mehrheit. Da JKD das Loslassen können ausbilden soll, lassen wir den berühmten Gründer kurz ruhen und richten unser Augenmerk auf "uns" die heute, hier und jetzt da sind. Was BL mit JKD wollte ist nur sekundär und von akademischem Interesse, wichtig ist warum wir JKD üben wollen? Hoffentlich nicht weil es BL tat.

    Bitte versteht mich nicht falsch, aber wer von uns würde sein Karate, Box oder Judo Training einstellen weil wir keine Oyamas, Leonards oder Kimuras sind?

    Wichtig ist was man aus seinem JKD Training macht und ob man seine sich gesteckten Ziele damit erreicht/verfolgt. Sich stetig mit anderen (am besten noch den Legenden) zu vergleichen (körperlich oder geistig) ist eher müssig und nicht die Idee des Erfinders.

    Das "versagen seiner WC Kampfkunst" sehe ich persönlich als urban legend. Ausgehend von den Berichten und Meinungen seiner Schüler denke ich eher, dass er sich stetig davon wegentwickelt hat.

    zitat:

    "- die geistige reife (Freiheit, Erfahrung, Selbstbewußtsein & Kritikikfähigkeit)
    - ein maximales verständnis der sache / technik (intelligenz)
    - eine geeignete psychologische einstellung ohne barrieren (aufgeklärtheit, selbstkenntnis)
    - ein ausreichend großer körperliches potential (Fitness, reaktionsversmögen, schnelligkeit, stärke, kraft...)"

    Bin sicher das jede ernsthafte Kampfkunst diese Liste auch für sich in Anspruch nehmen würde.

    Zum Ende noch meine obligatorische Trainingsempfehlung: Die Beste Art sich mit JKD auseinanderzusetzen ist die persönliche, körperliche Erfahrung. Wirklich wichtig ist was JKD (oder jede andere erwählte Kampfkunst) für Dich bedeutet.

    Hoffe das macht Sinn, etwas philosophisch das Ganze ,

    Grüsse,

    Bob Dubljanin
    www.soai.de

  3. #3
    SPQR Gast

    Standard

    es ehrt dich, bob, wenn du diese voraussetzungen anderen kks auch unterstellst, allein ich denke, das ist bei vielen, auch vielen die sich sehr elitär geben ("intelligenz" oder "kritikfähigkeit"?) kaum der fall, da gibts wohl doch ein deutliches gefälle...

    grüsse

  4. #4
    Bob Dubljanin Gast

    Standard

    SPQR,

    kleine Geschichte zu Deinem letzten Posting:


    Als der Teufel Buddha nach seiner Erleuchtung besuchte, sprach er: Nun, Du hast die Wahrheit, aber du wirst sie für dich behalten müssen, keiner wird dir glauben, alle diese Menschen werden dir nicht zuhören oder dem Aufmerksamkeit schenken was du zu berichten hast.

    Buddha sagte: Es wird jemanden geben der wird verstehen...

    Grüsse,

    Bob Dubljanin
    Geändert von Bob Dubljanin (20-01-2003 um 23:50 Uhr)

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