Erweitertes Ju-Jutsu-Training

[Taz1901]

Hallo an alle Ju-Jutsuka (DJJV),

mich würde mal interessieren, ob, und wenn ja welche Auswirkung bei Euch im Training die Feststellung des "JU-Jutsu 1x1" hat, dass das Ju-Jutsu-Prüfungsprogramm lediglich Mindestanforderungen an den Prüfling stellt und kein Ausbildungsprogramm ist?

Wie sind diesbezüglich Eure Erfahrungen? Trainiert Ihr auch Techniken über das Prüfungsprogramm hinaus, wie z.B. Atemis am Boden?

Des Weiteren würde mich mal interessieren, ob ihr gelegentlich auch mit anderen Kampfsportlern sparrt, wie z.B. mit Thai-, Kickboxer, Boxer, Ringer, Judokas um Euern Trainingsstand zu überprüfen bzw. Euer Training in den einzelnen Bereichen zu verbessern?

Grüße

[Moskito]

Als ich noch JJ gemacht habe. habe ich immer über das Prüfungsprogramm hinaus Techniken trainiert. Ist meiner Meinung nach auch sehr wichtig, denn wenn man sich nur an das Prüfungsprogramm hält bastelt man sich zwar einen netten Grundstock wird aber nicht sehr flexibel sein. Wichtig ist meiner Meinung nach auch, dass man über den Tellerrand mal hinausschaut und sich wo anderst Techniken mal abschaut die einem vielleicht liegen. Allerdings gibt es im JJ einige Landesverbände wo es nicht gerne gesehen ist, wenn man ein paar andere gute Sachen mit einfließen lässt.
Lange Rede kurzer Sinn, auf jeden Fall mehr trainieren als im Buch steht.

Gruß Moskito

[Ju-Jutsu-Ka]

Hui, gute Frage

bei uns trainieren wir natürlich über das Prüfungsprogramm hinaus,

z.B. im Sparring, da gibt es bei uns die Einschränkung keine Knie zum Kopf und keine Ellenbogen, sonstige Einschränkungen machen die Partner unter sich aus und dann brennt nur mal ab und zu der Oberschenkel nach einem Lowkick oder der Bauch nach einem Knietreffer



ist aber in vielen Vereinen so, ich kenne Vereine die sind

-Arnislastig
-Judolastig
-klassich nach dem alten System
-Freefightorientiert
.....



bei uns lege ich viel Wert auf Grundtechnik-Schule, dass finde ich kommt beim JJ 2000 oft zu kurz, und Pratzentraining oder Wurftraining halte ich für wichtiger als jede Gürtelprüfung (wie meine Schüler zum Glück auch)

[Madcat]

Hi,

über die Passage habe ich mir auch schon recht oft ordentlich den Kopf zerbrochen. Mittlerweile mache ich das aber gar nicht mehr soo stark von Techniken abhängig. Sicher kann man sich bei z.B. Selbstfallwürfen auch über die Stoffsammlung hinaus mächtig austoben, aber was für mich persönlich einen höheren Stellenwert einnimmt, ist die Techniken in immer wieder neuen Eingängen und Situationen zu trainieren und dann auch mit immer mehr Gegenwehr.

Ich sehe das so, das die Techniken im Programm vor allem das Prinzip verkörpern, und das kann man dann bis zum erbrechen trainieren.... . Wichtig finde ich auch, dass man alle ODER Techniken (z.B. Hüftwurf oder Hüftrad) immer soweit trainert, das auf einer Prüfung dann auch vernünftig beides gezeigt werden könnte.

Bei so "unspezifischen" Gebieten wie der Hebelei gibt es ja eh unbegrenzt Varianten...
Ansonsten bediene ich mich gerade im Waffenbereich noch kräftig bei den FMA und im Stand-/ Bodenbereich gibts beim Brazilian Jiu-Jitsu und Grappling noch schöne Anregungen, die sich aber, wie ich finde, meist doch von Ju-Jutsu Sachen nur in Details unterscheiden...

Sparring ist natürlich auch wichtig, aber das Thema ist ja mit der freien Anwendung eigentlich auch gut abgedeckt. Man braucht nur die Härte zu variieren, dann hat man schon alles was man braucht. Ansonsten gilt bei uns: Was nicht verboten ist, ist erlaubt...(edit: z.B. Atemis am Boden kann man auch in der freien Anwendung auch auf der Dan Prüfung super machen. Bin dabei schon auf Leute getroffen, die da ziemlich doof gekuckt haben aber waren auch welche dabei dies genauso trainiert haben.....))

Nichtsdestotrotz fände ich es hochinteressant, wenn der Verband mal das Ausbildungsprogramm veröffentlichen würde.

Gruß Sebastian