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Thema: KK-philosophische Betrachtung

  1. #1
    ronny13 Gast

    Standard KK-philosophische Betrachtung

    Hallo!

    Hätte mal ne Frage an Kampfkünstler, Kampfsportler aller Stilrichtungen:

    Was haltet ihr von der philosophischen Betrachtungsweise, dass eine KK quasi nur als Hilfsmittel(Krücke) zu sehen ist, um irgendwann an den Punkt zu gelangen frei von Techniken bzw. bestimmter Bewegungsabläufen oder Prinzipien zu "kämpfen" ?

    Ich meine damit, dass die KK ev. nur dazu da sind eine Hilfestellung zu liefern, seine "Art des kämpfens" (auf seinen Körperbau und seine geistige Einstellung bezogen) zu finden.

    Würd mich echt interessieren wie ihr das seht.



    Gruß aus Österreich..

    Ronny

  2. #2
    Michael Kann Gast

    Standard

    Gutes Post .... dies ist genau die Erfahrung die ich sammeln durfte!

    Leider verfahren manche Lehrer mit ihren Schülern wie in einer Prägeanstalt ... dies ist aber nicht (nach meiner Auffassung) der Sinn und Zweck der KKs.

    Gruß
    Mike

  3. #3
    Andreas Weitzel Gast

    Standard

    Hallo, Ronny

    ich bin ganz Deiner Meinung Ich würde sogar etwas weiter gehen und behaupten, daß die Kampfkunst ein Hilfsmittel sein soll, um irgendwann an den Punkt zu gelangen, wo man gar nicht mehr kämpfen muß.

    Gruß
    Andreas

  4. #4
    Fidibus Gast

    Standard

    Ich bin der gleichen Meinung wie Mike. Nur möchte ich hinzufügen, dass das Prüfungssystem in den KK/KS bei den meisten diese Prägung verstärkt. Sich davon zu lösen, ist die erste Übung zu diesem Ziel.


    Gruß Fidibus



    @Ronny13: Das Turrette- Syndrom ist schlimmer geworden

  5. #5
    Michael Kann Gast

    Standard

    Original geschrieben von Fidibus
    Ich bin der gleichen Meinung wie Mike. Nur möchte ich hinzufügen, dass das Prüfungssystem in den KK/KS bei den meisten diese Prägung verstärkt. Sich davon zu lösen, ist die erste Übung zu diesem Ziel.

    Gruß Fidibus

    @Ronny13: Das Turrette- Syndrom ist schlimmer geworden
    Hi Fidibus,

    kommt wieder auf das Prüfungsprogramm an ... wenn es einem die nötigen Freiheiten läßt, kein Problem ...

    Gruß
    Mike

  6. #6
    Fidibus Gast

    Standard

    @Mike

    Ich habe noch keines kennengelernt, aber man lernt ja nie aus.



    Gruß Fidibus

  7. #7
    ronny13 Gast

    Standard

    Hallo Mike, Andreas, Fidibus!

    Mike, Fidibus:
    Ich glaube das die Schüler, wenn sie sich mehr mit der Materie auseinandersetzen, irgendwann selbst daraufkommen was ihnen mehr liegt.
    Damit meine ich, dass manche Schüler am Anfang vieleicht genau diese Art von Lehrer und Starrheit im System "braucht"/suchen, um zu erkennen, dass KK was anderes ist(für sie sein kann).
    Es ist vieleicht um die Zeit schade, aber manche brauchen diesen Weg einfach um sich darüber im klaren zu sein.
    Auch ich !!!!


    Andreas:
    Du hast recht.
    Das sollte das Ziel sein nicht mehr kämpfen zu müssen.
    Schwehr zu erreichen, auch viel arbeit, aber unbedingt wert sich viel viel Mühe zu geben um das zu erreichen.



    Gruß Ronny

  8. #8
    Michael Kann Gast

    Standard

    Original geschrieben von Fidibus
    @Mike

    Ich habe noch keines kennengelernt, aber man lernt ja nie aus.



    Gruß Fidibus
    Hab den Vorteil ... ich MUSSTE lernen

    Gruß
    Mike

    PS. Funktioniert Erstklassig!

  9. #9
    ronny13 Gast

    Standard

    @Mike

    Warem MUSSTEST du?
    Hätte dich sonst dein Lehrer/Trainer vahauen?*g*

    Gruß Ronny

  10. #10
    Michael Kann Gast

    Standard

    Original geschrieben von ronny13
    @Mike

    Warem MUSSTEST du?
    Hätte dich sonst dein Lehrer/Trainer vahauen?*g*

    Gruß Ronny
    Logisch, Deiner nicht?

    Wie alles im Leben, so ist auch das erleben der KK, Wandlungen unterzogen ...

    Mir ging es wie Fidibus (hoffe, ich habe es richtig verstanden) ... ich habe die KKs als "Abgrenzung" empfunden. Dies war letztlich aber PERSONENBEZOGEN ... sprich, durch den Lehrer so gewollt oder eben VERBANDSPOLITIK! Motto "nur unsere KK is die beste und die einzig wahre!"

    Nach VIIIIIEEEELLLEEEN Jahren, habe ich für mich entdeckt, dass es auch ganz anders geht ... kooperativ, gemeinsam, miteinander ... ohne *Abgrenzung! *Natürlich gab es auch schlechte Erfahrungen in dieser Zeit, aber wir haben daraus gelernt!

    Gruß
    Mike

    PS. Jeder "Ketzer" is bei uns herzlichst willkommen

  11. #11
    kleiner Drachen Gast

    Standard KK als prägung oder als Weg zum Ziel?

    Hallo Freunde,

    aus meiner Erfahrung prägt der Stil den Menschen am Anfang!

    Der Schüler lernt den Weg, den die KK vermittelt, damit sind die Techniken und die Bewegungsformen.

    Aus meiner Erfahrung sieht das ab einem bestimmten Zeitpzunkt etwas anders aus. Die KK wird anders ausgelegt. Die eigene Körpereigenschaften, die eigenen Erfahrungen und die eigenen charakterlichen Eigenschaften fließen in den Stil ein.

    Deshalb sehen Formen und Techniken meist sehr unterschiedlich aus! Der Schüler prägt nun den Stil den er auslebt nicht der Stil mehr den Schüler!

    Etwas schwierig zu erklären, ich hoffe ich konnte das einigermaßen rüberbringen!

    Gruß Lars

  12. #12
    Fidibus Gast

    Standard

    @Mike


    Genau so isses.



    Gruß Fidibus

  13. #13
    Daimyo Gast

    Standard Re: KK-philosophische Betrachtung

    Original geschrieben von ronny13
    Hallo!

    Hätte mal ne Frage an Kampfkünstler, Kampfsportler aller Stilrichtungen:

    Was haltet ihr von der philosophischen Betrachtungsweise, dass eine KK quasi nur als Hilfsmittel(Krücke) zu sehen ist, um irgendwann an den Punkt zu gelangen frei von Techniken bzw. bestimmter Bewegungsabläufen oder Prinzipien zu "kämpfen" ?

    Ich meine damit, dass die KK ev. nur dazu da sind eine Hilfestellung zu liefern, seine "Art des kämpfens" (auf seinen Körperbau und seine geistige Einstellung bezogen) zu finden.

    Würd mich echt interessieren wie ihr das seht.



    Gruß aus Österreich..

    Ronny

    Also meiner Meinung nach gibt es mehrere Betrachtungsmöglichkeiten (wie überall im Leben). Den Grund würde ich im "WARUM" suchen. Warum trainiert ein Mensch?
    Warum trainiert ein Mensch Martial Arts / Wushu / Budo?

    Für den SV-Orientieren Schüler spielt Philosphie denk ich mal eher eine untergeordnete Rolle, ihm wird es in erster Linie darum gehen, soviel effektive Techniken zu erlernen, das er fähig ist, sich selbst zu verteidigen. Vielleicht mit dem Hintergedanken, sich irgendwann, mit genug Erfahrung, gar nicht mehr verteidigen zu müssen.

    Der Kämpferische Typ wird die Martial Arts (ich bin mir sicher, mehrere) dazu nutzen, sich zu perfektionieren. Jeder, der lange genug trainiert und gerne "kämpft" (also keine SV auf der Straße) wird zwangsweise seinen eigenen Stil kreieren, wo er all das einfließen lässt, was für ihn wichtig erscheint. Die Perfektion im Kampf ist es, wonach dieser Typ strebt.
    Solche Menschen würden hervorragend in Romane aus längstvergangenen Zeiten passen, wo Kämpfer die Welt durchwanderten, auf der Suche nach anderen Kämpfern, um in einem großen Turnier den Besten der Besten ausfindig zu machen. (so.. leicht übertrieben.. )

    Und dann seh ich noch die Leute, die Martial Arts leben. Sie trainieren nicht, um gut kämpfen zu können, auch nicht um sich selbst verteidigen zu können, vielmehr leben sie Martial Arts in all seinen philosophischen Aspekten, wie wir es von den asiatischen Kampfkünsten kennen. Vereinigung von Körper & Geist. Eins werden mit der Bewegungskunst. Völlig darin versinken. Für sie stellt die Kampfkunst also eine Lebensphilosphie dar.


    Soo.. das war meine Sicht der Dinge.

    Gruß,

    Daimyo

  14. #14
    kleiner Drachen Gast

    Standard

    Vereinigung von Körper & Geist. Eins werden mit der Bewegungskunst. Völlig darin versinken. Für sie stellt die Kampfkunst also eine Lebensphilosphie dar.
    Ist der Geist schwach, so ist der Körper auch schwach, ist der Geist stark, so wird der Körper folgen!!!

    Was haltet ihr denn davon?

    Gruß Lars

  15. #15
    Anonymus Gast

    Standard

    Also, ("dass die KK ev. nur dazu da sind eine Hilfestellung zu liefern, seine "Art des kämpfens" (auf seinen Körperbau und seine geistige Einstellung bezogen) zu finden." ronny13), das gibt´s und da wäre wohl das JeetKuneDo die systematisierte, konzeptionelle Antwort drauf, und - man wird´s nicht glauben, auch das VingTsun, und i.A. passt überhaupt die Aussage: ("Der Schüler prägt nun den Stil den er auslebt nicht der Stil mehr den Schüler!", kleiner_Drachen)

    Aber ist das eine ("philosophische Betrachtungsweise, dass eine KK quasi nur als Hilfsmittel(Krücke) zu sehen"ronny13) ist? Ich glaube nicht. Es ist nur praktisch, nicht aber philosophisch.

    Und da hängt die Nadel. Und dann springt sie. Und da sag´ ich jetzt was dazu.

    Es sind als Regel formulierte (und das sind sie!) Aussagen wie ("daß die Kampfkunst ein Hilfsmittel sein soll, um irgendwann an den Punkt zu gelangen, wo man gar nicht mehr kämpfen muß." Andreas Weitzel) die kraft ihrer Eingängigkeit und ihres Versprechens (easy Living) Ziele und Vorstellungen setzen und wecken, die nicht stimmen, und die sich so einfach mit der Metabeliebigkeit der Philosophie erklären lassen. Außerdem locken diese Aussagen zuviele an, die nie und nimmer jemals kämpfen können oder wollen - und DAS dann nach Jahren (manchmal schon nach Tagen!) des Trainings mit geistiger Erleuchtung gleichsetzen. Und die mich beim Training schlicht stören.

    Die Frage ("Warum trainiert ein Mensch KK?" Daimyo) führt zu Erklärungen:

    Einer bestimmten psychologischen Schule folgend ist es so, das der Mensch auf seinem Weg der Individuation unbewußt das erwählt, was seine unausgelebte Seite, sein Schatten, sein "Teufel" ist; die Konfrontation ist der einzige Weg, um ES zu besiegen. Das ist soweit ok. Da es heuer nicht zum Überleben gehört, KK zu betreiben (es gibt Ausnahmen, aber die stehen hier gerade nicht zur Debatte), kann KK nur Selbsterfahrung bleiben. Aber ein Schwert macht keinern Kämpfer, und das ist auch im Kampf gegen sich selbst der Fall.

    Denn dieses Schwert ist dafür nicht massenkompatibel. Weil´s keine Schlachten mehr gibt.

    Das wenige die KK derart umsetzen, um gandhische Gewaltlosigkeit zu erreichen, ist eher ein persönliche, logissimo auch anerkennenswerte und charakterliche Meisterleistung (und die 1.) - mir scheint - viel zu offensichtlich paradox ist, um selbst-erkannt zu werden und 2.) im echten Feuer geprüft sein wird - so nehme ich mal an) als eine verifizierbare Folge der Beschäftigung mit der KK (in den heutigen, friedlichen Zeiten) und damit nicht als Folge davon propagierbar. Die meißten träumen doch nur von Philosphie und einer Art Eigenmechanik des DO, während sie sich jahrelang ihre Knöchel am Sandsack blutig hauen.

    Der Irrtum hat Tradition: Das mit dem Karate seinerzeit das DO als Human-Philosophie hier auftauchte, ist eine Dreingabe ohne Notwendigkeit - da DO ja eine Effizienz-Philosophie ist - und entsprang wohl mehr einer Art Ent-Schärfung zwecks Akzeptanzschaffung auf dem Turnhallen-Sektor - was auch stilistisch zu erkennen ist und war (z.B. Judo). Und das ist wohl immer noch so. Meiner Meinung nach. Dieser ganze Chi-Reiki-Gong-Chi-Kung-Tai-Fu-Tae-Chi-Bo-Gesundheits-Atem-Meditations-Kampf-Misch-Masch... was soll man denn noch allles in den 2 mal 2 Stunden Training die Woche lernen können? Den goldenen Gral basteln?

    Maybe mag gerade die Reibung zwischen diesen unmöglichen Verbindungen eine Zündung schaffen (und ernstere Hinwendung zu seriösen Anbietern; nämlich zu einem Therapeuten und/oder einem soliden Kampf- und/oder Meditationssystem)- aber wenn ich schon in den Anzeigen die Kombination "Selbsterkenntnis-Selbstverteidigung" sinngemäß lese, kriege ich einen Hustenanfall, gelinde gesagt. Der Punkt ist: Das ist einfach nicht effektiv. Selbstverteidigung und Kampf ist eine Seite und praktisch im Tun und tödlich in der Wirkung und Selbsterkenntnis/Charakterentwicklung ist die andere Seite und dafür ist das Leben da, in dem man lebt, und nicht die Turnhalle. Da hat ein Kämpfer auf der Strasse oder im Mittelalter mit dem Schwert an der Seite schon mehr Gelegenheiten, sich erkennen zu können. Wenn er nämlich vor ´ner Leiche steht...

    Man muß auch die andere Seite der Medaillie sehen, bevor man das Geldstück in die Tasche steckt und da warf ich gerade ein Schlaglicht drauf - notwendig einseitig.

    Und ich? ich hab´ einfach Spass an der Sache. Es ist eine Freude, reinhauen zu dürfen (am Gerät) oder zu beherrschen (den Partner), oder auch nicht, spielend zu lernen oder zu spielen - so bezeichne ich es - es schafft Glückshormone, auch in dunklen Stunden. Meine Selbsterkenntnis ist, inzwischen, genüßlicher-genügsamer Natur: Have Fun! Erwarte nichts! Aber das kommt nicht von dieser Tätigkeit...


    Wem nehme ich jetzt die Butter vom Brot?
    Geändert von Anonymus (27-01-2003 um 20:21 Uhr)

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