Ringkampf ist ein weltweit verbreitetes Phänomen. Dabei gilt es aber zu unterscheiden: Auf der einen Seite der sportmässige Wettkampf - als solcher präsentieren sich heute die meisten regionalen europäischen Ringkampfkünste, wie z.B. das schon genannte Schwingen oder das isländische Glíma, aber auch asiatische Systeme wie Judo oder Sumo. Auf der anderen Seite steht der Ringkampf als Teil des völligen Kampfes ums Überleben, wie z.B. das phillippinische Dumog.

Sicherlich haben sich zu allen Zeiten beide Bereiche des Ringens gegenseitig beeinflußt. Dennoch hatten und haben viele Techniken, die schwere Verletzungen oder Verstümmelungen des Gegners nach sich ziehen können, keinen Platz im sportlichen Ringen. Von der Handvoll Zeugnisse her zu schließen, die uns das frühere kampfmässige Ringen vor Augen führen, denke ich allerdings schon, daß es ähnlich ausgereift waren wie heutige Systeme - man vergleiche z.B. die Ringkampftechniken in Talhoffers Fechtbuch.
Allerdings sind wir heute natürlich in einer unglaublich günstigen Situation, was das Erlernen der Kampfkünste angeht: Nie zuvor hatten Menschen die Möglichkeit, Systeme und Stile aus aller Herren Länder kennenzulernen, zu vergleichen und zu kombinieren. Dies mag der heutigen Generation einen Vorsprung vor ihren Ahnen verschaffen - dafür fehlt ihr wohl (glücklicherweise) größtenteils die Erfahrung des wirklichen Kämpfens.


Glaubt ihr nicht auch, dass europ?ische Techniken nicht vielleicht genauso wirksam waren wie asiatische, ich sage nur Pankration?
Ich denke, daran zweifelt hier niemand.