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Thema: Bandscheibenvorfall der HWS und Kampfsport?

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  1. #1
    oliver_s Gast

    Question Bandscheibenvorfall der HWS und Kampfsport?

    Hallo,

    habe leider einen Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule diagnostiziert bekommen. Echt ärgerlich. Operiert werden muss nicht, hieß es, es kann konservativ behandelt werden. Krankengymnastik habe ich auch verschrieben bekommen.

    Nun frage ich mich, wie es nach einer ausreichenden Rehabiliationsphase mit dem Weitertrainieren von Kampfsport aussieht. Die Ärzte sind da ja meist sehr vorsichtig bei so was und raten einem eher davon ab.

    Andererseits habe ich im Internet jetzt von vielen Fällen gelesen, wo Leistungs-/Profisportler, Kampfsportler (Judoka, Ringer, Boxer, Thaiboxer, Sumo-Kämpfer) eingeschlossen, bei einem Bandscheibenvorfall nach einer längeren Pause wieder voll eingestiegen sind.

    Insofern scheint es ja doch irgendwie möglich zu sein, nach einem Bandscheibenvorfall wieder richtig trainieren zu können - eine entsprechend trainierte Rücken-/Nacken-/Halsmuskulatur vorausgesetzt, nehme ich an.

    Was ist Eure Meinung zum Wiedereinstieg? Habt ihr eigene Erfahrung mit einem Bandscheibenvorfall oder kennt ihr jemand im Kampfsportbereich, der einen Bandscheibenvorfall hatte und nun wieder trainiert? Bin über alle Infos dankbar.
    Geändert von oliver_s (01-09-2007 um 18:49 Uhr)

  2. #2
    Johnboy Gast

    Standard

    Ich muß ganz ehrlich gestehn, das die Personen mit Bandscheibenvorfall, die ich kenne, froh sind, das sie weitestgehend wieder einigermaßen im Leben stehen.
    Da ist niemand bei, der wieder mit Sport angefangen hat.

    Ich würde - an deiner Stelle - mit einem Arzt darüber mal sprechen, der auch als Manschaftsarzt einer Fußball- oder Handballmanschaft nebenher tätig ist.
    Idealerweise ist so jemand auch noch Sportmediziner.
    Der kann es dir mit Sicherheit genau sagen, ob es möglich wäre. Und wenn ja, welche KK dann in die engere Wahl käme.

    Ich könnte mir allerdings vorstellen, das sich dabei nicht um BJJ handelt.
    Ich befürchte, alles was Hebel, Würfe, und Überroller oder ähnliches im Programm dürfte wegfallen.
    Alles andere? Wer weiß....

  3. #3
    oliver_s Gast

    Standard

    Hallo Kai,

    was für Bandscheibenvorfälle (BSV) hatten diese Leute aus deiner Bekanntschaft denn - BSV im Halswirbelbereich oder im Lendenbereich?

    Ich denke, Lendenwirbelbereich ist im Bereich Kampfsport problematischer.

    Mein Orthopäde ist auch Sportmediziner, Mannschaftsarzt ist er aber - glaube ich - nicht. Muss noch mal nachhaken, was er meint. Bis vor dem CT stand die Diagnose auch noch nicht sicher fest.

    Mich wundert nur, wenn ich lese, dass Leute im Leistungssport, wo die Belastung ja wirklich sehr hoch ist, nach einem Bandscheibenvorfall nach einer gewissen Zeit wieder einsteigen können. Sicher trainieren die viel intensiver als ein Normalsportler und können sich auch mehr auf den Muskelaufbau konzentrieren, aber dafür sind sie auch höheren Belastungen ausgesetzt. Und Sportarten wie Boxen, Basketball und rhytmische Sportgymnastik (Fälle, bei den Leistungssportler nach einem Bandscheibenvorfall wieder eingestiegen sind) sind sicherlich alles andere als bandscheibenschonend.

  4. #4
    shenmen2 Gast

    Standard

    Bei uns trainiert ein Mittvierziger, der schon Bandscheibenvorfälle hatte (soweit ich weiß, mindestens zwei).
    Schau doch mal bei Softrock - Klettern Sportmedizin Wettkampfklettern Sportklettern Kletterhallen ins Med-Forum, dort findest du im Wirbelsäulen-Unterforum Leidensgenossen und Rat.

  5. #5
    Helena Gast

    Standard

    Hallo zusammen,

    Erstmal bitte keine Vermutungen oder ähnliches äußern!

    Ich bin als Arzt in der Neurochirurgie tätig und Bandscheibenvorfälle (BSV) sind unser täglich Brot.

    Allgemein:
    HWS BSV sind problematisch, da wenn sie Druck auf das Rückenmark ausüben, man für einen Querschnitt gefährdet ist. (Querschnitt bedeutet im HWS Bereich, Arme bzw. Teile der Arme und komplett Beine sind gelähmt.) Auch Urin und Stuhlinkontinenz können auftreten. Dies ist das schlimmste der Szenarien. Meistens fallen HWS BSV durch Schmerzen in den Armen (ein oder beidseits) auf. Mit Kribbelgefühl oder Taubheitsgefühl wird es schon etwas gefährlicher und wenn dazu Schwäche in der Muskulatur der Arme auftritt ist eine OP notwendig. Und dann zählen wirklich Stunden. Man sollte mit einer Schwäche nicht spaßen, nach einem Tag kann sie schon bereits bleibend sein, obwohl man operiert hat.

    Lumbale BSV sind insofern etwas risikoärmer, da hier nicht das Rückenmark komprimiert wird, trotzdem kann ein Teil Querschnitt mit teilweiser Lähmung der Beine und Urin und Stuhlinkontinenz können auftreten.

    Wenn man einen BSV operiert beseitig man das Problem, jedoch ist das Risiko einer OP nicht zu unterschätzen und es kann immer wieder auch zu einem Wiederauftreten eines BSV kommen, auch nach einer OP.

    Daher werden BSV, die zwar Schmerzen, aber keine Taubheit oder Schwäche verursachen meist konservativ (nicht operativ) mit Schmerzmitteln und Krankengymnastik behandelt. Das Problem wird zwar nicht beseitig, aber man geht davon aus, dass die Nervenwurzeln sich etwas an den Druck anpassen können, wenn der nicht zu groß ist.

    Mit einem BSV Sport zu machen ist im Grunde nicht das Problem. Problematisch sind falsche Bewegungen, die den Rücken zusätzlich belasten und das gerade beim Sport (Beim Laufen zum Beispiel wird das Körpergewicht vervielfacht und wirkt dann auf den Körper). Auch sind sicher die Schmerzen ein sehr limitierender Faktor.

    Es kommt also auf die Ausprägung der Beschwerden an, wie man mit einem BSV umgehen kann und da wir Menschen und keine Auto´s sind. SIND WIR ALLE UNTERSCHIEDLICH UND NUR DER BEHANDELNDE ARZT, DER DEN PATIENTEN AUCH GESEHEN HAT, KANN EINEN RAT ÜBER DIE RISIKEN UND GEFAHREN MACHEN. Dafür ist einfach das Thema zu komplex und der BSV kann sich eben immer unterschiedlich ausprägen.

    AG

  6. #6
    oliver_s Gast

    Smile

    shenmen2, in dieses Forum werde ich auf jeden Fall auch mal reinschauen.

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