A.D.I.O.Z. Lasse los!

[Dubois]

Eine Diskussion zum los lassen...

Jeder hat Laster. Der eine mehr, der andere weniger. Dem einen sind sie egal, der andere nimmt sich Vorsätze für die Zukunft. Leere Worte, an einem toten Tag....
Ihr nehmt euch einen Vorstaz dieses oder jenes aus eurem Leben zu streichen oder hinzu zufügen. Egal was... Ihr wollt "es" nicht mehr haben, sogleich es auch schön sein kann, wisst ihr das es euch von innen heraus zerstört und ihr es nicht mehr haben wollt...

Der Moment des Vorsatzes kommt und man denkt sich, eine letzte Verabschiedung. Ein letztes mal. Danach nie wieder. Dieses "danach nicht wieder" ist aber wie ein Bummerrang. Man wirft es weg und es kommt wieder. Dann will man es wieder werfen, aber nicht ohne Verabschiedung und eine scheinbar letzte Versuchung, denn danach nie wieder...... Teufelskreis...

Es wäre eigentlich nicht schwer. In jeder Sekunde beschreitet man selbst seinen Weg und trotzdem wird man fehlgeleitet.
Was ich hier besprechen will:

Kennt ihr das, wenn man etwas ändern will, aber das was man ändern will verabschieden möchte, weil man es vermissen könnte?

A.D.I.O.Z. der schlechten Laster, oder nicht?!
Da frage ich mich wirklich, inwiefern man sich selbst ernst nehmen kann, wenn eigene Entscheidungen und Konsequenzen zur Farce werden?

Ich bin sehr gespannt auf die Gedanken anderer dazu...

Grüsse,
A.D.

[Trinculo]

Lass' erst mal das "Z" im Titel los, und ersetze es durch ein "S"

Weshalb könntest Du es vermissen, und wenn Du es vermissen könntest, weshalb wirfst Du es dann weg? Musst Du es wirklich wegwerfen, oder könntest Du einfach anders damit umgehen? Zerstört es Dich?

[noppel]

kenne ich...

wobei es in meinem fall keine drogensachen sind, sondern schlechte angewohnheiten, die ich schon mein leben lang habe.

da gibts auch nicht viel, was ich vermissen würde, wenn ich die los wäre... ganz im gegenteil...

was mich davon abhält, ist weniger, sich mal dazu zu überwinden, sondern, dass es allessamt sachen sind, die man ein leben lang durchhalten müsste

für einmalige aktionen war ich mir noch nie zu schade...
aber langfristiges bzw lebenslanges schreckt mich total ab

[Dubois]

Lass' erst mal das "Z" im Titel los, und ersetze es durch ein "S"

Das Z. ist absicht. Eine Anspielung auf das Lied der Oneklz...

Weshalb könntest Du es vermissen, und wenn Du es vermissen könntest, weshalb wirfst Du es dann weg? Musst Du es wirklich wegwerfen, oder könntest Du einfach anders damit umgehen? Zerstört es Dich?

Ich mag es, aber es zerstört physisch. Naja, ob ich es wirklich mag weiss ich nicht. Sagen wir so, ich habe den 10. Dan im Eskapismus, wenn es sein muss...
Es zerstört den Körper, die Psyche fährt nur parallel mit, denn mit angeschlagenem Körper geht dies und jenes nicht wie man es will und das schlägt dann auf den Geist...

Aber das ist jetzt nur ein Beispiel. Ich möchte ähnliche Problematik gerne allgemein in dem Thread behandeln...

[re:torte]

Drogen sind schlechte Angewohnheiten.

-

Das Problem ist doch, dass man sich eine Deadline setzt. Schon das ist eine Flucht vor dem Problem. Entweder ich höre jetzt auf - oder nie. Noch einmal, ach nur zum Abschluß, puder - puder ....

das Funktioniert in den seltensten Fällen.

Man muß sich darüber im klaren sein, warum man dieses oder jenes macht. Das meißte schleppt man doch aus der Jugendzeit mit sich, als den heiligen Gral, um sich vor dem Alter zu verstecken bzw. sich jung zu fühlen.

Ich hab schon mit einigem Aufgehört und für immer.


Denke darüber nach warum du es tust und du hast die Lösung schon gefunden.

[Dubois]

@re:torte
sehr interessanter Post.

......

[Trinculo]

Es zerstört den Körper, die Psyche fährt nur parallel mit, den mit angeschlagenem Körper geht dies und jenes nicht wie man es will und das schlägt dann auf den Geist...

Körper und Psyche kann man schlecht trennen ...

Kannst Du Dir nicht vorstellen, etwas anderes, schöneres, zu finden, was seinen Platz einnehmen könnte?

[re:torte]

im übrigen bin ich Verfechter der These: Ein gesunder Geist kann nur in einem gesunden Körper existieren.

Somit ist der Rest nur ein Ungetüm an Gefühlen, Ängsten, Erinnerungen - man könnte es fast mit Heimweh gleichsetzen.

Ich hab Jahre gebraucht um zu verstehen, das ich mir selbst etwas vormache. Die tollste Argumentationskette ausarbeite um meinen Verstand davon zu überzeugen .....

Wie beim Rauchen. Die kleinen Nikotinteufelchen hüpfen durch dein Gehirn und rufen: NUR NACH DEM ESSEN. EINE KLEINE FLUPPE TUT NICHT WEH. NUR NACH DEM B.UMSEN. NUR NACH .. NUR NACH ...... USW USF

[Dubois]

im übrigen bin ich Verfechter der These: Ein gesunder Geist kann nur in einem gesunden Körper existieren.

Somit ist der Rest nur ein Ungetüm an Gefühlen, Ängsten, Erinnerungen - man könnte es fast mit Heimweh gleichsetzen.

Das verstehe ich nicht...
Könntest du es bitte umformulieren?

Ich hab Jahre gebraucht um zu verstehen, das ich mir selbst etwas vormache. Die tollste Argumentationskette ausarbeite um meinen Verstand davon zu überzeugen .....

NUR NACH DEM ...... TUT NICHT WEH. NUR NACH .. NUR NACH ...... USW USF

Ja, das kenne ich zu gut...

[re:torte]

Es zerstört den Körper, die Psyche fährt nur parallel mit, den mit angeschlagenem Körper geht dies und jenes nicht wie man es will und das schlägt dann auf den Geist...

Ich bezog mich hierbei auf oben stehendes Zitat.

Man bedient ein Laster, weil man es schon immer bedient. Ein "Schlußmachen" damit ist nicht möglich weil man sich einbildet man würde sich selbst verraten. Man würde so werden wie man nie sein wollte.

Damit klammert man aber etwas sehr wichtiges aus seinem Leben aus.
ENTWICKLUNG

Wie soll ich zu neuen Ufern aufbrechen, wenn ich zwar ins Boot steige, den Anker aber nicht lichte.


Das was dich davon abhällt, mit dem Laster zu brechen, das ist meiner Meinung nach ein Konglomerat aus Ängsten, guten wie schlechten Erinnerungen und allem das was dich im Zusammenhang mit deinem Laster(n) geprägt hat.

Heimweh nach früher eben.

[Apfelbaum]

Wie soll ich zu neuen Ufern aufbrechen, wenn ich zwar ins Boot steige, den Anker aber nicht lichte.

Der Anker gibt Sicherheit.
Ich möchte schon in Fahrt sein, beziehungsweise das neue Ufer erreicht haben bevor ich den Anker lichte.
Ich will nicht den Anker lichten um dann festzustellen, dass der Wind mich nicht in die richtige Richtung bläst.
Ich möchte das meine Fahrt in die richtige Richtung so stark ist, dass sich der Anker von selber löst, ohne das ich mich darum kümmern muss.
Oder, dass ich am neuen Ufer liege aber mein Anker im alten Hafen noch besteht und ich mich jederzeit zurückziehen könnte.
Was stört mich wirklich an dem alten Hafen?

Mein Anker den ich nicht lichten kann, oder es mir nicht zutraue ist das Rauchen. Ich möchte Nichtraucher sein und einfach kein Bedürfnis mehr nach einer Zigarette haben. Nicht aufhören aus Angst krank zu werden, sondern aufhören weil man es nicht braucht, einfach kein Verlangen mehr danach hat. Am neuen Ufer sein, ohne vorher ankerlos durch den Sturm getrieben zu sein.

[re:torte]

so eine lange Ankerkette gibt es leider nicht ....

[horst76]

Ich würde jedem prinzipiell mal das Büchlein "Emotionale Intelligenz" empfehlen.
z.b. hier: Atwork GmbH - Daniel Goleman: Emotionale Intelligenz

sehr schönes buch, was - wissenschaftlich fundiert - z.b. die funktionsweisen unseres gehirns beschreit.
wir kennen das ja alle, wir nehmen uns was vor und tun es doch nicht und fragen uns dann, warum es nicht "funktioniert", obwohl wir uns doch für sehr willensstark halten.

ja, ja, das liebe hirn....

[Engin]

Lass' erst mal das "Z" im Titel los, und ersetze es durch ein "S"

Und du, lass erst mal den Apostroph bei "lass" los.
"Lass" existiert unabhängig von "lasse".

[Trinculo]

Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass ich die archaischere Form "lasse!" vorgezogen hätte, hätte das folgende Wort nicht einen Vokal im Anlaut. Aber ein Sprachforum scheinst Du ja inzwischen gefunden zu haben