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Thema: interessant

  1. #46
    Andreas Weitzel Gast

    Standard

    @ Zeroboy:
    Ok, damit sagste aber selber, dass es ( Systema )- so wie es hier gelehrt wird- vertane Zeit ist, oder ?
    Nicht im Geringsten. Ich habe nicht vom Lehren, sondern vom Lernen gesprochen. Wer sich beim Lernen nicht bemüht, dem kann nicht mal der beste Trainer etwas beibringen. Es ist ganz einfach: Manche schauen sich Systema an und denken "Es sieht einfach aus, also wird es genauso einfach sein, zu lernen". Sie kommen ins Training, stellen fest, daß sie doch ordentlich schwitzen müssen, wollen es aber nicht und geben auf. Danach erzählen sie Geschichten von... Na ja, die Geschichten kennen wir schon. Die brauche ich nicht zu wiederholen

    Warum soll man es dann erst lernen, wo es doch so viele andere, effektive Künste gibt ?
    Wenn es dir nicht gefällt, dann sollst du es auch nicht lernen

    Was ich auch nicht verstehe ist, wie man solche wirklich grottenschlechte "Werbefilmchen" ins Netz stellen kann. Es muss doch klar sein, dass den Scheiss ( sorry ) kein Mensch der sich einigermaßen mit der Materie auskennt Ernst nehmen kann.. ?
    Nun, es kommt darauf an, welche "Filmchen" du meinst. Wenn jemand sowas über Videos von Ryabko oder Vladimir Vasiliev sagt, dann kennt sich dieser Mensch überhaupt nicht mit der Materie aus. Und er kennt Ryabko und Vasiliev nicht

    @ Graubereich:
    Haben Systema (nach Ryabko) und Sambo irgendetwas gemeinsames?
    Wenn man die Technik betrachtet, oder hat Sambo die Entstehung von Systema beeinflusst?
    Eher wäre das umgekehrt gewesen (wenn man tatsächlich die Technik betrachtet).

    Gruß
    Andreas

  2. #47
    sumbrada Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Apfelbaum Beitrag anzeigen
    Das ist gar nicht so witzig wie Du denkst. Ich kenne einige (mich eingeschlossen) die sich manipuliert und konditioniert gefühlt haben beim Systema. Viele Sachen, die man selber sehr gut kann, funktionieren nicht in Zeitlupe, das heißt man wird schlechter. Außerdem habe ich z.B. ziemlich Kraft und bin ziemlich schwer. Ich wiege 100kg bei einer Körpergröße von 1,78m. Wenn mich jemand werfen will verlagere ich mein Gewicht und halte dagegen. Das funktionierte immer. Ich habe das in den 80ern gelernt als ich mit KK/KS (Judo) anfing und habe das beim Taichichuan weiter optimiert. Mich zu werfen ist wirklich schwer. Aber beim Systema wurde mir gesagt, dass das falsch sei und man schon bei einem Fliegenschiss gefälligst umzufallen und abzurollen habe. Der Gag ist aber, dass Leute wie Weitzel oder Ryabko nicht umfallen sondern ähnlich agieren (z.B. mit Schlägen) wie ich. Wenn man anfängt Systema zu lernen wird man sehr viel schlechter und langsamer und esotherischer als man vorher war. Was mich auch ankotzt, aber nicht nur ein Systema-Problem ist weil es fast überall so ist, ist dass Sachen die man vorher gelernt hat immer als falsch dargestellt werden. Ich habe mal Kung Fu trainiert. Dieses Training war sehr blocklastig. Das heißt das ich bei jedem Angriff (Schlag/Tritt) meinen Arm immer zwischen Gegner und mir hatte. Das habe ich mir im guten Glauben beim Systema unterdrückt und abgewöhnt. Die Folge war, dass ich im freien Sparring (hinterher) nicht mehr schnell genug abwehren konnte, obwohl ich es vorher konnte (bevor ich mit Systema angefangen habe). Manche Sachen im Systema sind wirklich hervorragend, wie z.B. die Atemlehre, die Schlaglehre, das Umgehen mit feindlichen Schlägen, die Körperausrichtung, das Körpergefühl usw.. Aber man muss es mit vollem Kontakt in voller Geschwindigkeit trainieren. Wenn man das nicht tut, wie hier in Deutschland üblich, wird man sehr schnell zum Umfaller konditioniert und ist dann ein hervoragender Luschi für die Demonstrationen der "Meister". Denn was mir auch aufgefallen ist, ist das immer die Schüler für Showeinlagen benutzt wurden die man als "sehr gut" und "fortgeschritten" dargestellt hat, denn an unvoreingenommenen, unkonditionierten Wettkampf-Kampfsportlern hätten die Dinge wahrscheinlich nicht funktioniert, da ein Boxer z.B. nicht einfach umfällt wenn er daneben schlägt und den Schlag auch nicht vorher ansagt und so langsam ausführt, dass der "Meister" genügend Zeit hat zu reagieren.
    Verstehe ich nicht, wen interessiert es, ob man was in Zeitlupe gut kann oder nicht?

  3. #48
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    Zitat Zitat von Apfelbaum Beitrag anzeigen
    Manche Sachen im Systema sind wirklich hervorragend, wie z.B. die Atemlehre, die Schlaglehre, das Umgehen mit feindlichen Schlägen, die Körperausrichtung, das Körpergefühl usw.. Aber man muss es mit vollem Kontakt in voller Geschwindigkeit trainieren. Wenn man das nicht tut, wie hier in Deutschland üblich, wird man sehr schnell zum Umfaller konditioniert [...]
    ... die gesamte problematik in drei sätzen treffend zusammengefasst.
    "If one of you can punch a hole through a shoji with just your ejaculation, then you'll be a real martial artist!" Morihei Ueshiba

  4. #49
    FlyingTiger Gast

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    Ich denke nicht, dass das etwas mit Deutschland oder Schweiz zu tun hat. Sergej Borschov, mit dem ich nun schon einige Seminare erlebt habe, betont immer wieder wie wichtig langsames Trainieren sei. Oft hat er uns am Seminar aufgefordert noch langsamer, sauberer und präziser zu arbeiten.
    Wir haben selbstverständlich auch schon Übungen gemacht, bei denen die Faustschläge mit voller Kraft geschlagen werden.
    Das Spannende ist, es spielt, wenn du es richtig machst eigentlich keine Rolle, ob die Faustschläge noch etwas schneller und härter kommen.
    Man muss aber genauso entspannt und locker arbeiten, sonst kollabiert das System. Das kann natürlich manchmal zum Problem werden, denn vielfach bekommt man ein ungutes Gefühl, wenn die Schläge wirklich mit "Kraft" kommen und verspannt sich dann. Das geht aber vorbei - oder wird zumindest immer einfacher mit fortschreitendem Training.

  5. #50
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    Zitat Zitat von FlyingTiger Beitrag anzeigen
    Da Vladimir Vassilliev aber immer noch bei Mikhail Ryabko trainiert müsste man fast daraus schliessen, dass Mikhail auch was kann.
    Wieso? Vassiliev kann ja trotzdem was können. Wo wohnen denn die beiden, dass die immer zusammen trainieren?
    Aller höherer Humor fängt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt -WT-Herb
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  6. #51
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    Zitat Zitat von Andreas Weitzel Beitrag anzeigen
    @ Graubereich:
    Eher wäre das umgekehrt gewesen (wenn man tatsächlich die Technik betrachtet).
    Mit anderen Worten, Sambo ist älter, also ist Systema (nach Ryabko) von diesem beeinflusst und nicht umgekehrt. Ganz überzeugt bist du von "gemeinsamen Wurzeln" aber nicht, oder?

    Andere Frage. Sambo ist ja eher bodenlastig, zumindestens scheint es mir so. Bei Sytema scheintes mir, als wäre es mehr auf stand up konzentriert?


    P.S. Andreas, ich bewundere deine Ruhe, mit der du (vor allem so manche!!! ) Fragen beantwortest.
    Geändert von Graubereich (11-11-2007 um 23:18 Uhr)
    Zitat Jörg B. "Kein Alkohol ist auch keine Lösung"

  7. #52
    Apfelbaum Gast

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    Ja er umgeht Kritik ganz ruhig mit Unterstellungen gegen seine Schüler. Jeder der mal Systema trainiert hat (und vielleicht auch weiterhin auf Seminare kommen möchte) aber bestimmte Sachen als negativ empfunden hat ist ein fauler Sack, der nicht schwitzen möchte, und deshalb Geschichten erfindet.

    Ich habe auch (und schon oft) viel positives über Systema geschrieben, aber differenzierte, ehrliche, kritische und selbstreflektierte Denkweise wird von Andreas als Angriff gewertet. Und wie mit "Angreifern" umgegangen wird kann man ja lesen.

  8. #53
    Andreas Weitzel Gast

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    @ Graubereich:

    Mit anderen Worten, Sambo ist älter
    Nein, Sambo ist jünger.

    also ist Systema (nach Ryabko) von diesem beeinflusst
    In keinster Weise.

    Ganz überzeugt bist du von "gemeinsamen Wurzeln" aber nicht, oder?
    Diese Wurzel gibt es schon, denn der Grundstock des Sambo war der traditionelle russische Ringkampf, der seinerseits einer der drei Trainingsbereiche (neben Faustkampf und Waffenkampf) der Altrussischen Kampfkunst ist.

    @ Apfelbaum:

    Ja er umgeht Kritik ganz ruhig mit Unterstellungen gegen seine Schüler. Jeder der mal Systema trainiert hat (und vielleicht auch weiterhin auf Seminare kommen möchte) aber bestimmte Sachen als negativ empfunden hat ist ein fauler Sack, der nicht schwitzen möchte, und deshalb Geschichten erfindet.
    Hm, ich kann Dutzende Namen von Leuten nennen, die mich oft und hart unter vier Augen und/oder in aller Öffentlichkeit kritisieren (manche blamieren mich sogar damit), zu denen ich aber gerne halte, weil ich weiß, daß diese Leute sich ein Recht auf die Kritik mit ihrer harten Arbeit, ihrem fleißigen Training und konstanten Einsatz verdienen. Und weil ich weiß, daß der Grund dieser Kritik (auch, wenn sie sich nicht immer als gerecht herausstellt) im ehrlichen Bemühen liegt und mit aufrichtigsten und besten Wünschen verbunden ist. Doch in dem Beispiel, daß ich weiter oben beschrieben habe, geht es um eine andere Sorte von Kritikern...

    @ sumbrada:

    Verstehe ich nicht, wen interessiert es, ob man was in Zeitlupe gut kann oder nicht?
    Niemanden. Es interessiert mich nur, daß man es zuerst in Zeitlupe kann, und dann natürlich auch unter "normalen" Bedingungen.

    Gruß
    Andreas

  9. #54
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    @ Andreas

    Danke, jetzt verstehe ich dich besser!

    Kannst du mir bitte den Namen für den russischen Faustkampf nennen?
    Lautet der so ähnlich wie Rukopaschnej Boj?
    Zitat Jörg B. "Kein Alkohol ist auch keine Lösung"

  10. #55
    Andreas Weitzel Gast

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    Zitat Zitat von Graubereich Beitrag anzeigen
    Kannst du mir bitte den Namen für den russischen Faustkampf nennen? Lautet der so ähnlich wie Rukopaschnej Boj?
    "Rukopaschij boj" bedeutet einfach Nahkampf. Das ist keine Bezeichnung für eine bestimmte Kampfkunst. Aber wenn es z.B. "rukopaschnij boj WDW" heißt, dann bedeutet es Nahkampf der Fallschirmtruppen, damit ist ein konkretes Nahkampfsystem (in diesem Fall eine Mischung aus Sambo, Boxen und Karate) gemeint.

    Nun zum Faustkampf. Das ist keine separate Kampfkunst, sondern lediglich ein Trainingsbereich des Systema. Ein Teil des gesammten Trainingsprogramms. Darin sind Schläge, Tritte, ihre Abwehr und weitere Elemente enthalten. Der Name Faustkampf dient eigentlich nur der internen Verständigung, um schnell zu sagen, worauf man den Schwerpunkt im Training setzen will. Dasselbe gilt für die Namen Ringkampf und Waffenkampf. Lediglich eine Tätigkeitsbezeichnung.

    Gruß
    Andreas

  11. #56
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    Thumbs up

    Zitat Zitat von Andreas Weitzel Beitrag anzeigen
    Gruß
    Andreas

    Ein großes Dankeschön!!!
    Zitat Jörg B. "Kein Alkohol ist auch keine Lösung"

  12. #57
    Apfelbaum Gast

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    Zitat Zitat von Andreas Weitzel Beitrag anzeigen
    @ Apfelbaum:

    Hm, ich kann Dutzende Namen von Leuten nennen, die mich oft und hart unter vier Augen und/oder in aller Öffentlichkeit kritisieren (manche blamieren mich sogar damit), zu denen ich aber gerne halte, weil ich weiß, daß diese Leute sich ein Recht auf die Kritik mit ihrer harten Arbeit, ihrem fleißigen Training und konstanten Einsatz verdienen. Und weil ich weiß, daß der Grund dieser Kritik (auch, wenn sie sich nicht immer als gerecht herausstellt) im ehrlichen Bemühen liegt und mit aufrichtigsten und besten Wünschen verbunden ist. Doch in dem Beispiel, daß ich weiter oben beschrieben habe, geht es um eine andere Sorte von Kritikern...

    Gruß
    Andreas
    Ich weiß was Du meinst. Ja, ich bin fett. Ja, ich bin trainingsfaul. Ja, ich hatte auf dem letzten Schlagseminar aufgehört weil ich kurz vorm heulen war (weil ich die Schläge nicht richtig verarbeiten konnte). Ja, ich war bei einem regulärem Training in Augsburg und hatte Konditionsprobleme.

    Dennoch muss es auch mir erlaubt sein meine Gefühle zu äußern.
    Dieser Text war und ist meine volle und ehrliche Überzeugung und keine ausgedachte Geschichte:

    "Ich kenne einige (mich eingeschlossen) die sich manipuliert und konditioniert gefühlt haben beim Systema. Viele Sachen, die man selber sehr gut kann, funktionieren nicht in Zeitlupe, das heißt man wird schlechter. Außerdem habe ich z.B. ziemlich Kraft und bin ziemlich schwer. Ich wiege 100kg bei einer Körpergröße von 1,78m. Wenn mich jemand werfen will verlagere ich mein Gewicht und halte dagegen. Das funktionierte immer. Ich habe das in den 80ern gelernt als ich mit KK/KS (Judo) anfing und habe das beim Taichichuan weiter optimiert. Mich zu werfen ist wirklich schwer. Aber beim Systema wurde mir gesagt, dass das falsch sei und man schon bei einem Fliegenschiss gefälligst umzufallen und abzurollen habe. Der Gag ist aber, dass Leute wie Weitzel oder Ryabko nicht umfallen sondern ähnlich agieren (z.B. mit Schlägen) wie ich. Wenn man anfängt Systema zu lernen wird man sehr viel schlechter und langsamer und esotherischer als man vorher war. Was mich auch ankotzt, aber nicht nur ein Systema-Problem ist weil es fast überall so ist, ist dass Sachen die man vorher gelernt hat immer als falsch dargestellt werden. Ich habe mal Kung Fu trainiert. Dieses Training war sehr blocklastig. Das heißt das ich bei jedem Angriff (Schlag/Tritt) meinen Arm immer zwischen Gegner und mir hatte. Das habe ich mir im guten Glauben beim Systema unterdrückt und abgewöhnt. Die Folge war, dass ich im freien Sparring (hinterher) nicht mehr schnell genug abwehren konnte, obwohl ich es vorher konnte (bevor ich mit Systema angefangen habe). Manche Sachen im Systema sind wirklich hervorragend, wie z.B. die Atemlehre, die Schlaglehre, das Umgehen mit feindlichen Schlägen, die Körperausrichtung, das Körpergefühl usw.. Aber man muss es mit vollem Kontakt in voller Geschwindigkeit trainieren. Wenn man das nicht tut, wie hier in Deutschland üblich, wird man sehr schnell zum Umfaller konditioniert und ist dann ein hervoragender Luschi für die Demonstrationen der "Meister". Denn was mir auch aufgefallen ist, ist das immer die Schüler für Showeinlagen benutzt wurden die man als "sehr gut" und "fortgeschritten" dargestellt hat, denn an unvoreingenommenen, unkonditionierten Wettkampf-Kampfsportlern hätten die Dinge wahrscheinlich nicht funktioniert, da ein Boxer z.B. nicht einfach umfällt wenn er daneben schlägt und den Schlag auch nicht vorher ansagt und so langsam ausführt, dass der "Meister" genügend Zeit hat zu reagieren."

    Ich werde, wenn ich darf, auch weiterhin ab und zu zu Seminaren kommen, weil mir Systeme sehr viel gelehrt hat. Aber bitte bezichtige mich nicht der Lüge weil ich "zu faul sei zu schwitzen". Systema hat gute Seiten (was ich niemals bestritten habe) und Seiten die für mich nicht passen. Es muss möglich sein darüber zu reden und zu schreiben.

    Und ja, ich finde momentan Thai- und Kickboxen besser und direkter mit besseren und schnelleren Trainingserfolgen. Und vieles am Systema ist mir Hokus Pokus (wie im Taichi). Das ist aber meine persönliche Meinung, die ich auch begründen kann. Das bedeutet nicht, dass irgendeine KK (Systema oder Taichi) prinzipiell scheiße ist. Ich muss aber das trainieren was für mich selbst am besten ist, und nicht das was andere für mich für das Beste halten.

    Entweder Du verstehst mich oder Du verstehst mich nicht. Ich bin nicht 100% von Dir und Systema überzeugt, aber ich hasse weder Dich noch Systema. Du bist besser als ich und Systema hat mir sehr viel gebracht.

    Marcel

  13. #58
    FlyingTiger Gast

    Standard

    Die Prämisse: Viele Dinge, wobei ich viele durch einige ersetzen würde, funktionieren bei Zeitlupe nicht mag ja stimmen, aber deine Konklusion vom "Schlechterwerden" halte ich für unsinnig.

    Man macht eben im Systema-Training viele Sachen, die man in anderen KK's sehr selten, nicht so genau oder nie trainiert - so sehen am Anfang vielfach auch Leute mir einiger Kampferfahrug einfach schlecht aus.
    Zum Beispiel: Simples verlassen der Zentrallinie bei einem Angriff unter Einhaltung eines geraden Rückens, korrekter Beinarbeit (sprich normal, entspannt laufen), richtiger Atmung, nahe beim Gegner bleiben... um mal die wichtigsten Dinge zu nennen.
    Sollte doch zu machen sein müsste man meinen und obwohl ich 3 Jahre Erfahrung im Sparring mit harten KK's hatte, konnte ich so die lamsten Angriffe nicht mehr abwehren. Nach deiner Logik müsste ich jetzt schlechter geworden sein. Nein, keineswegs, die neue Situation war einfach ungewohnt. Systema hat und zeigt mir meine Schwächen radikal auf.

    Anderes Beispiel: Seit kurzem trainiert bei uns ein Sambo-Instruktor. Ein Top-Mann. Alles was mit Boden, Hebel und Würfen zu tun hat kann er hervorragend. Ich möchte nicht mit ihm in einen ernsthaften solchen Kampf verwickelt werden. In anderen Dingen sieht er aus wie ein Anfänger.

    Puh, es fällt mir schwer das zu Erkären was ich meine, hoffentlich kommt jemand nach.

    @Apfelbaum, mit der Zeit würdest du doch bei solchen Würfen nicht mehr fallen, ging es nicht prinzipiell einfach ums Nachgeben? Bei jemandem mit deiner Statur sehen doch die Bewegungen natürlich etwas anders aus, wie jetzt zum Beispiel bei mir, auch wenn wir nach den gleichen Prinzipien handeln. Ich bin schlanke 66kg... bei gleicher Grösse....

    Es ist mir ein Rätsel, warum Systema esotherisch sein sollte...?? Wer sagt denn sowas... Und das mit diesen kontaktlosen Sachen ist mir völlig wurscht. Am besten hätte Ryabko diese Dinge nie gezeigt oder sie niemand veröffentlicht, dann gäbe es diese Diskussionen nicht.

    Wer sagt denn Schläge an... Ich habe das noch nie erlebt im Trainig und dass du gute Leute auch mit vollem Tempo angreifen kannst weisst du doch. Ich habe das auch immer wieder gemacht und machmal sogar getroffen. Nur dummerweise wurde ich dann auch getroffen und wie du oben sagtest, die Schläge eines guten Systema-Ausübenden sind einfach fürchterlich.

    In einem Punkt stimme ich dir voll zu: Beim Thaiboxen/Boxen ist die Lernkurve bei vielen Leuten steiler, also nach meiner bescheidenen Erfahrung oder um zu präzisieren: Wenn man nicht aus irgendwelchen Gründen die Angewohnheit hat immer mit der Kraft zu gehen, weich zu sein etc. ist das Systema Training zum Teil frustrierend, weil die Sachen relativ zum bisherigen Körperbewusstein einfach extrem kontraintuitiv sind.

    Hier sehe ich auch die Gefahren in einem "zu weichen Training". Schlägt dich jemand mal ordentlich mit einem Stock, lernt der Körper ziemlich schnell. Wird man in solchen Situationen immer zu weich angefasst, kann ich mir vorstellen, dass man es nie richtig lernt.
    Da du bei Andreas trainiert hast kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass er als erfahrener Trainier nicht genau mit dieser Problematik umzugehen weiss...
    Geändert von FlyingTiger (14-11-2007 um 21:17 Uhr)

  14. #59
    Apfelbaum Gast

    Standard

    Ich verwende Deinen Text direkt:

    Die Prämisse: Viele Dinge, wobei ich viele durch einige ersetzen würde, funktionieren bei Zeitlupe nicht mag ja stimmen,
    -> zum Beispiel ein 30m Schuss im Fussball,
    oder minimales Ausweichen, da Angreifer bei sehr langsamer Geschwindigkeit ihre Angriffsrichtung währenddessen korrigieren

    aber deine Konklusion vom "Schlechterwerden" halte ich für unsinnig.
    -> Sparringerfahrung

    Man macht eben im Systema-Training viele Sachen, die man in anderen KK's sehr selten, nicht so genau oder nie trainiert - so sehen am Anfang vielfach auch Leute mir einiger Kampferfahrug einfach schlecht aus.
    -> das stimmt

    Zum Beispiel: Simples verlassen der Zentrallinie bei einem Angriff unter Einhaltung eines geraden Rückens, korrekter Beinarbeit (sprich normal, entspannt laufen), richtiger Atmung, nahe beim Gegner bleiben... um mal die wichtigsten Dinge zu nennen.
    Sollte doch zu machen sein müsste man meinen und obwohl ich 3 Jahre Erfahrung im Sparring mit harten KK's hatte, konnte ich so die lamsten Angriffe nicht mehr abwehren.
    -> und die schnellen auch nicht, weil ein Faustschlag schneller ist als Du aus der Zentrallinie gegangen bist

    Nach deiner Logik müsste ich jetzt schlechter geworden sein.
    -> es geht nicht um Logik sondern um meine persönlichen Erfahrungen

    Nein, keineswegs, die neue Situation war einfach ungewohnt. Systema hat und zeigt mir meine Schwächen radikal auf.
    -> das stimmt

    Anderes Beispiel: Seit kurzem trainiert bei uns ein Sambo-Instruktor. Ein Top-Mann. Alles was mit Boden, Hebel und Würfen zu tun hat kann er hervorragend. Ich möchte nicht mit ihm in einen ernsthaften solchen Kampf verwickelt werden. In anderen Dingen sieht er aus wie ein Anfänger.
    -> ich mag Bodenkampf nicht und ich verstehe was Du meinst

    Puh, es fällt mir schwer das zu Erkären was ich meine, hoffentlich kommt jemand nach.
    -> warum?

    @Apfelbaum, mit der Zeit würdest du doch bei solchen Würfen nicht mehr fallen, ging es nicht prinzipiell einfach ums Nachgeben?
    -> ja, ging es. Warum soll ich aber mit einer Rolle nachgeben, wenn ich das "in echt" niemals machen würde?

    Bei jemandem mit deiner Statur sehen doch die Bewegungen natürlich etwas anders aus, wie jetzt zum Beispiel bei mir, auch wenn wir nach den gleichen Prinzipien handeln. Ich bin schlanke 66kg... bei gleicher Grösse....
    -> man schwitzt auch schneller, die Kniee tun weh, man hat Rückenschmerzen ...

    Es ist mir ein Rätsel, warum Systema esotherisch sein sollte...??
    -> "von innen heraus" (im Gegensatz zur Exotherik), der Zustand (Atmung, Psyche, etc.) ist das Wichtigste im Systema, man darf aber nicht den Fehler machen zu denken das Esotherik (Innerlichkeit) gute Technik ersetzen könnte

    Wer sagt denn sowas... Und das mit diesen kontaktlosen Sachen ist mir völlig wurscht. Am besten hätte Ryabko diese Dinge nie gezeigt oder sie niemand veröffentlicht, dann gäbe es diese Diskussionen nicht.
    -> die finde ich gerade interessant

    Wer sagt denn Schläge an... Ich habe das noch nie erlebt im Trainig
    -> nicht mit Worten

    und dass du gute Leute auch mit vollem Tempo angreifen kannst weisst du doch.
    -> hab ich noch nie gesehen (ich orientiere mich an Schlaggeschwindigkeiten aus dem Boxen oder *ing*un)

    Ich habe das auch immer wieder gemacht und machmal sogar getroffen.
    ->


    Nur dummerweise wurde ich dann auch getroffen und wie du oben sagtest, die Schläge eines guten Systema-Ausübenden sind einfach fürchterlich.
    -> zumindest wirkungsvoller als die Schläge die ich sonst so erlebt habe

    In einem Punkt stimme ich dir voll zu: Beim Thaiboxen/Boxen ist die Lernkurve bei vielen Leuten steiler,
    -> stimmt, es soll aber auch Systemata gegeben haben die nach 2 Monaten schon fit waren

    also nach meiner bescheidenen Erfahrung oder um zu präzisieren: Wenn man nicht aus irgendwelchen Gründen die Angewohnheit hat immer mit der Kraft zu gehen, weich zu sein etc. ist das Systema Training zum Teil frustrierend, weil die Sachen relativ zum bisherigen Körperbewusstein einfach extrem kontraintuitiv sind.
    -> stimmt, zum Beispiel keine Abwehr (Blöcke)

    Hier sehe ich auch die Gefahren in einem "zu weichen Training". Schlägt dich jemand mal ordentlich mit einem Stock, lernt der Körper ziemlich schnell.
    -> und was? ausweichen? haben wir gemacht

    Wird man in solchen Situationen immer zu weich angefasst, kann ich mir vorstellen, dass man es nie richtig lernt.
    Da du bei Andreas trainiert hast kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass er als erfahrener Trainier nicht genau mit dieser Problematik umzugehen weiss...
    -> ich konnte aber aus räumlich-zeitlichen Gründen nicht immer in Augsburg trainieren, wir haben Seminarinhalte privat geübt


    UND DAMIT IST DAS THEMA BEENDET! Ich wollte nur ein Spetznaz-Kickboxvideo posten und nicht die üblichen Grundsatzdiskussionen führen! Jeder muss selber wissen was ihm taugt oder nicht.

  15. #60
    Andreas Weitzel Gast

    Standard

    Jeder muss selber wissen was ihm taugt oder nicht.
    Na endlich eine Aussage, die ich auch unterschreiben könnte

    Gruß
    Andreas

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