Zitat von
www.jujutsudo.net
Kurze Erläuterung zum Thema " Zuschauer beim Training "
Ein Budo-Lehrer läßt niemanden zuschauen, weil dies auch schon sein Lehrer nicht tat, also aus Tradition. Doch abgesehen von dieser Tradierung sollten wir den Aspekt näher betrachten:
Ein Budo-Lehrer will Lehrer seinen Schülern gegenüber sein und nicht etwa Alleinunterhalter, Show-Master, Clown, Marktschreier oder Verkäufer eines Produkts. Er will sich nicht potentiellen Kunden anbieten und anpreisen. Ein Budo-Lehrer soll seine Aufgabe in den Vordergrund stellen: Schüler theoretisch und praktisch in den Kampfkünsten zu unterrichten. Oftmals besteht ein solcher Unterricht nicht aus interessanten und für den Betrachter schönen Bewegungsabläufen, obschon gerade auch diese Bewegungsabläufe für den Schüler wichtig und nützlich sind. Ein systemfremder Zuschauer kann jedoch dies nicht verstehen und somit auch nicht entsprechend schätzen und würdigen.
Aus dem Zusammenhang des System gerissen wirken manche Bewegungen und Übungen sinnlos, uninteressant, unwirksam und langweilig. Je nach individueller Gegebenheit reagieren Zuschauer oft mit verständnislosem Kopfschütteln, Gelächter, Zwischenrufen oder störenden Unterhaltungen. Dem dargebotenen Neuen zeigen sich nur die Wenigsten aufgeschlossen, tolerant und akzeptierend gegenüber. Viele kommen um nur bestätigt zu sehen, dass sie ja doch alles besser können.
Den zahlenden Schülern gegenüber ist es jedoch unfair, nur der Zuschauer wegen das jeweilige Unterrichtspensum umzuändern und das Training in eine spannende Werbung zu verwandeln.
Auch sollte man nicht den Unterricht vernachlässigen, nur um Zuschauerfragen zu beantworten und Diskussionen mit Ihnen führen. Dazu sollte ein Termin vereinbart werden. Ganz eindeutig ist die Unterrichtsstunde keine Werbeveranstaltung. Daher gehören dort auch keine Zuschauer hinein.
Interessenten sollten einen Gesprächstermin vorab vereinbaren und danach an einem Probetraining teilnehmen.
Folgerung: Keine Zuschauer beim Unterricht!