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Thema: Buddha oder das Tier

  1. #1
    useless Gast

    Standard Buddha oder das Tier

    Hosianna

    Ich bin ja eigentlich Laie in esoterischen Fragen

    Trotzdem mal ein Thema von mir, das irgendwo im Zwielicht zwischen Spiritualität und Psychologie angesiedelt ist. Weil das Thema was mit meinem Leben zu tun hat und mich derzeit beschäftigt.

    Es soll nicht um allgemeines enzyklopädisches Wissen zu Buddhismus und Psychologie gehen, sondern es interessiert mich aus ganz subjektiven Gründen. Daher werde ich auch in meiner Wortwahl nicht sehr wissenschaftlich sein.

    Wenn Buddha sagt, dass das Ich Illusion ist, dann ist also auch jedes Du eine Illusion. Also die ganze Gesellschaft und Sozialisation, die Sprache der Wörter, und letztlich auch Vater und - vor allem - Mutter. Denn es wäre ja paradox, wenn nur das Ich eine Illusion wäre, alle anderen Personen und deren Begriffe aber nicht.

    Andererseits basiert aber die Individual- und Tiefenpsychologie auf einem Denken, das von der Person ausgeht, und in vielen Modellen sogar von einem Ich. Es ist von Persönlichkeits- und Ichstörungen etc. die Rede, speziell wenn es um frühkindliche Traumata geht.

    Das erscheint logisch, denn wie sollte man z.B. ein frühkindliches Trauma (z.B. ein Mutter-Kind-Trauma) interpretieren und vor allem THERAPIEREN wenn man vom Ich des Kindes und der Person der Mutter als Illusionen ausgehen würde.

    Wie ist es also, wenn jemand ein frühkindliches Trauma von einer gestörten Mutter-Kind-Beziehung erworben hat, und nunmehr, einsam auf den Pfaden Buddhas wandelnd, auf sein "Tier" trifft, auf seinen "Dämon", auf die verstörende Energie jener unverarbeiteten Angst also, die in den frühkindlichen Hirnregionen verschüttet ist und sich seinem "Ich-Bewusstsein" daher entzieht ?

    Eine solche Ich-Störung oder Persönlichkeitsstörung führt zu tief verankerter Soziophobie und Selbstunsicherheit, die normalerweise nur in der Psychiatrie therapiert werden kann (wenn überhaupt, da die Heilungsprognosen auch dann noch sehr schlecht sein können).

    Aber wenn der Betroffene eigentlich ein ziemlich vergeistigter Buddhist ist, der die Menschenwelt für ohnehin komplett lächerlich, irrig und illusionär hält, wie soll man diesen Patienten therapeutisch oder psychiatrisch behandeln können ? Das würde in ein Paradoxon führen.

    Für den Buddhisten ist die Begegnung mit der verschütteten animalischen Energie seiner Angst nichts als ein Leiden, das seinem leeren Geist begegnet, und nichts mit Müttern, Kindern oder Ärzten zu tun haben kann, sondern anonym und kosmisch ist.

    Dennoch kann der Buddhist sich nicht allein und selbstständig "heilen", weil die ausbrechende Energie seine Persönlichkeit und damit auch seine Meditation, seine gesitige Versenkung, seinen "Buddha" wegreißen wird, wenn er sich damit konfrontiert. Denn das alles IST ja eben seine Persönlichkeit.

    Kann sich folgerichtig ein, sagen wir deutscher, Buddhist nur von einem Schamanen oder östlichem Geistheiler behandeln lassen ? Aber auch der Heiler ist doch eine "Person", also Illusion ?

    Wie seht ihr das ?

    Ave Maria

  2. #2
    hashime Gast

    Standard

    Zitat Zitat von useless Beitrag anzeigen
    Hosianna

    Ich bin ja eigentlich Laie in esoterischen Fragen

    Trotzdem mal ein Thema von mir, das irgendwo im Zwielicht zwischen Spiritualität und Psychologie angesiedelt ist. Weil das Thema was mit meinem Leben zu tun hat und mich derzeit beschäftigt.

    Es soll nicht um allgemeines enzyklopädisches Wissen zu Buddhismus und Psychologie gehen, sondern es interessiert mich aus ganz subjektiven Gründen. Daher werde ich auch in meiner Wortwahl nicht sehr wissenschaftlich sein.

    Wenn Buddha sagt, dass das Ich Illusion ist, dann ist also auch jedes Du eine Illusion. Also die ganze Gesellschaft und Sozialisation, die Sprache der Wörter, und letztlich auch Vater und - vor allem - Mutter. Denn es wäre ja paradox, wenn nur das Ich eine Illusion wäre, alle anderen Personen und deren Begriffe aber nicht.

    Andererseits basiert aber die Individual- und Tiefenpsychologie auf einem Denken, das von der Person ausgeht, und in vielen Modellen sogar von einem Ich. Es ist von Persönlichkeits- und Ichstörungen etc. die Rede, speziell wenn es um frühkindliche Traumata geht.

    Das erscheint logisch, denn wie sollte man z.B. ein frühkindliches Trauma (z.B. ein Mutter-Kind-Trauma) interpretieren und vor allem THERAPIEREN wenn man vom Ich des Kindes und der Person der Mutter als Illusionen ausgehen würde.

    Wie ist es also, wenn jemand ein frühkindliches Trauma von einer gestörten Mutter-Kind-Beziehung erworben hat, und nunmehr, einsam auf den Pfaden Buddhas wandelnd, auf sein "Tier" trifft, auf seinen "Dämon", auf die verstörende Energie jener unverarbeiteten Angst also, die in den frühkindlichen Hirnregionen verschüttet ist und sich seinem "Ich-Bewusstsein" daher entzieht ?

    Eine solche Ich-Störung oder Persönlichkeitsstörung führt zu tief verankerter Soziophobie und Selbstunsicherheit, die normalerweise nur in der Psychiatrie therapiert werden kann (wenn überhaupt, da die Heilungsprognosen auch dann noch sehr schlecht sein können).

    Aber wenn der Betroffene eigentlich ein ziemlich vergeistigter Buddhist ist, der die Menschenwelt für ohnehin komplett lächerlich, irrig und illusionär hält, wie soll man diesen Patienten therapeutisch oder psychiatrisch behandeln können ? Das würde in ein Paradoxon führen.

    Für den Buddhisten ist die Begegnung mit der verschütteten animalischen Energie seiner Angst nichts als ein Leiden, das seinem leeren Geist begegnet, und nichts mit Müttern, Kindern oder Ärzten zu tun haben kann, sondern anonym und kosmisch ist.

    Dennoch kann der Buddhist sich nicht allein und selbstständig "heilen", weil die ausbrechende Energie seine Persönlichkeit und damit auch seine Meditation, seine gesitige Versenkung, seinen "Buddha" wegreißen wird, wenn er sich damit konfrontiert. Denn das alles IST ja eben seine Persönlichkeit.

    Kann sich folgerichtig ein, sagen wir deutscher, Buddhist nur von einem Schamanen oder östlichem Geistheiler behandeln lassen ? Aber auch der Heiler ist doch eine "Person", also Illusion ?

    Wie seht ihr das ?

    Ave Maria
    Die Frage ist, ob du als Westler, der mit dualem Denken aufgewachsen ist, überhaupt die buddhistische Lehre rundum veinnerlichen kannst und dem dualistischen Denken sozusagen den Rücken kehren kannst....wenn du diesen Schritt in einem Leben schaffst, dann hast du wahrscheinlich mehr zusammengebracht, als ein paaar Kindheitstraumen zu beseitigen

    Liebe Grüße
    Hashime

  3. #3
    noppel Gast

    Standard

    buddha is ja auch bloß ne illusion wenn er recht hat.

    also einfach ignorieren

  4. #4
    Registrierungsdatum
    16.03.2006
    Beiträge
    10.059

    Standard

    Also als erstes das es nicht vergessen wird:

    Im Begriff Illusion steckt das ältere und heute ungebräuchliche Zeitwort „illudieren“ (von lat.: illudere veralbern, täuschen): sein Spiel mit jemandem treiben, ihn verspotten, ein Gesetz umgehen.

    Eine Illusion bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch eine mit technischen Mitteln herbeigeführte Sinnestäuschung. Illusionisten zeigen dem Menschen anscheinend Unmögliches, indem zum Beispiel ein Bild oder eine Grafik perspektivisch inkonsistent gezeichnet wird und damit ein geschlossenes System scheinbar offen ist. Berühmte Illusionisten sind David Copperfield (Zauberkunst) und Maurits Cornelis Escher (optische Täuschung).

    Im Alltag spricht man von einer Illusion als einem "schönen Schein": "Jemand macht sich Illusionen", "jemand lebt in der Illusion"...
    Quelle: Illusion - Wikipedia

    Zitat Zitat von useless Beitrag anzeigen
    Aber wenn der Betroffene eigentlich ein ziemlich vergeistigter Buddhist ist, der die Menschenwelt für ohnehin komplett lächerlich, irrig und illusionär hält, wie soll man diesen Patienten therapeutisch oder psychiatrisch behandeln können ? Das würde in ein Paradoxon führen.
    Wenn jemand krank ist ist er krank, wenn du einmal einen Schnupfen hast, kannst du ihn nicht wegignorieren so funktioniert das nicht.Auch de Dalai Lama läßt sich von Ärtzen behandeln und nicht nur von tibetischen.

    Zitat Zitat von useless Beitrag anzeigen
    Für den Buddhisten ist die Begegnung mit der verschütteten animalischen Energie seiner Angst nichts als ein Leiden, das seinem leeren Geist begegnet, und nichts mit Müttern, Kindern oder Ärzten zu tun haben kann, sondern anonym und kosmisch ist.
    Und das hat was damit zu tun das man auf dieser Ebene von Existenz krank werden kann ?
    Als Buddhist kann man sich drüber freuen wenn man krank geworden ist, weil es Karma bereinigt. Ist man natürlich andauernd krank sollte man sich vielleicht Gedanken über die eigene Lebensführung machen.

    In Schulen die sich Meditations oder Qi Gong Praktiken widmen ist man sogar der Überzeugung das Krank werden ein Reinigungsprozess wiederspiegelt.


    Zitat Zitat von useless Beitrag anzeigen
    Dennoch kann der Buddhist sich nicht allein und selbstständig "heilen", weil die ausbrechende Energie seine Persönlichkeit und damit auch seine Meditation, seine gesitige Versenkung, seinen "Buddha" wegreißen wird, wenn er sich damit konfrontiert. Denn das alles IST ja eben seine Persönlichkeit.
    Die Buddhanatur vergeht nie. Deswegen kann sie auch nicht wegreisen. Es gibt beschreibungen von Erleuchtungsformen indem Menschen ihren Körper hinter sich lassen. Das ist aber ein anderes Thema.

    Allgemein kann man sagen, das krank werden einen Buddhisten nicht schlechter macht als er eigentlich ist. Auch Buddha Shakyamuni soll noch karmiser Konsequenz ausgesetzt gewesen sein als er bereits erleuchtet war.Das Punkt ist ja das es im Zuge der Kultivierung des Herzens immer weniger werden soll was dich karmisch tangiert, da du durch Rückzahlungen der Rechnungen und nicht wieder neu verursachende dich aus dem Kreislauf des Samsara zurückziehst.

    Zitat Zitat von useless Beitrag anzeigen
    Kann sich folgerichtig ein, sagen wir deutscher, Buddhist nur von einem Schamanen oder östlichem Geistheiler behandeln lassen ? Aber auch der Heiler ist doch eine "Person", also Illusion ?

    Wie seht ihr das ?

    Ave Maria

    Indem Moment wo dir eine Person gegenüber steht, ist sie doch sehr real oder ?Es dreht sich weniger darum direkt zu erkennen oh das ist alles nicht das wahre. Das ist wohl eher dem Weg einiges vorweg nehmen.

    Ersteinmal woher kommt eigentlich das was ich als Person gegenüber definiere und noch davor. Was bin ich eigentlich der sich als Mr/Mrs. XY definiert ?!

    Dann muss man auch bedenken das die meißten Buddhisten Laien sind. Das heißt das sie nicht in einem Tempel rumschwirren Sutren rezitieren und nach erleuchtung suchen, sondern ganz normal leben, arbeiten, lieben.

    Für sie ist es in Ordnung wenn sie ein normales anstandiges Leben führen und gut zu ihren Mitmenschen waren und gegen keine buddhistischen Tugenden verstossen haben.


    Viele grüße,
    iron

  5. #5
    Registrierungsdatum
    16.03.2006
    Beiträge
    10.059

    Standard

    Zitat Zitat von hashime Beitrag anzeigen
    Die Frage ist, ob du als Westler, der mit dualem Denken aufgewachsen ist, überhaupt die buddhistische Lehre rundum veinnerlichen kannst und dem dualistischen Denken sozusagen den Rücken kehren kannst....wenn du diesen Schritt in einem Leben schaffst, dann hast du wahrscheinlich mehr zusammengebracht, als ein paaar Kindheitstraumen zu beseitigen

    Liebe Grüße
    Hashime
    Das zu schaffen ist nicht das Problem, das zu behalten und zu Behaupten gegenüber den Prüfungen des Lebens ist schon eine andere Sache.Wobei Behaupten da noch in einem anderen Kontext steht als man es in so einem Fall gewöhnlich definieren würde.


    Viele grüße,
    iron

  6. #6
    useless Gast

    Standard

    ich glaub ihr versteht mich nicht ganz richtig.

    Das "duale Denken" steht mit der Idee der Lehre Buddhas nicht unbedingt in irgend einem Widerspruch, das seh ich jedenfalls nicht. Es besteht vielleicht ein Unterschied hinsichtlich der Syntax der Sprachen, und den sonstigen kulturellen Zeichensystemen von Orient und Okzident.

    Aber es ist kein Problem in Deutschland ein offiziell (z.B. in einer buddh. Sekte) praktizierender oder für sich privat ein überzeugter Anhänger buddhistischer Gedanken zu sein. Auch im Okzident waren und sind viele Ideen Buddhas verankert. Man sollte meine Frage nicht an kulturellen Unterschieden oder an der Person Buddhas festmachen.

    Ich glaube tatsächlich dass das Ich Illusion ist, Buddha hin oder her. Der Gedanke des Solipsismus ist auch in der westlichen Philosophie tief verwurzelt.

    (Zen-) Buddhismus und Katholizismus z.B. reichen sich gerade auch in D-Land vielfältig die Hand, viele Katholiken sehen keinen Widerspruch zum monotheistisch-personalen Gottesbild und viele Buddhisten bei uns sind der Meinung, dass es zwischen der Lehre Jesu Christi und der Lehre Buddhas kaum einen wirklich grundlegenden Unterschied gibt.

    Das alles ist aber nicht das, worum es mir geht.

    Mir geht es viel konkreter darum, um es mal ganz platt zu formulieren, ob jemand, der die Menschen für Illusion hält, eine Therapie machen kann ? Oder ob er sich selbst "therapieren" kann durch Meditation ?

    Führt nicht das eine wie das andere in einen unauflösbaren Widerspruch ?
    Die Psychotherapie, weil er ja weiß dass er im Grunde immer allein ist und der Therapeut nur eine Projektion sein kann. Und die Meditation, weil er sein Trauma niemals allein aushalten kann (das wäre wie wenn jemand sein eigener Exorzist wäre ) und vermutlich geistig komplett abdrehen würde bei dem Versuch, es dennoch zu schaffen.

    Oder seh ich da was falsch

    à propos
    ein paaar Kindheitstraumen zu beseitigen
    das scheinst du dir sehr einfach vorzustellen

    Grüße

  7. #7
    useless Gast

    Standard

    Zitat Zitat von iron101headDareius Beitrag anzeigen
    Wenn jemand krank ist ist er krank, wenn du einmal einen Schnupfen hast, kannst du ihn nicht wegignorieren so funktioniert das nicht.Auch de Dalai Lama läßt sich von Ärtzen behandeln und nicht nur von tibetischen.
    klar, aber mir ging es um Psychotherapie.

    Speziell bei einem frühkindlichen Trauma, an das sich der Betroffene daher nicht (bewusst) erinnern kann (das aber z.B. wie ein Vulkan unter der Oberfläche seiner Persönlichkeit klafft und immer wieder Feuer speit, ohne dass er es bewusst verstehen kann, und zwar typischerweise immer in Gegenwart von "Personen" --> Soziophobie).

    Der Vergleich mit einem Schnupfen greift da nicht, da ein Schnupefen nichts mit der Frage der Realität der "Person" zu tun hat sondern so oder so behandelt werden kann.

    Und das hat was damit zu tun das man auf dieser Ebene von Existenz krank werden kann ?
    Bitte um Erklärung

    Die Buddhanatur vergeht nie. Deswegen kann sie auch nicht wegreisen.
    was wäre, wenn unterhalb der "Person", die buddhistisch denkt und empfindet, ein Kindheitstrauma liegt ? Dieses Trauma hat was mit der Mutter-Kind-Beziehung zu tun. Also mit der Entwicklungsphase, in der das Kleinstkind im Kontakt mit der Mutter zu seinen Bgeriffen von innen und außen, von Ich und Nichtich findet.

    Diese Begriffe sind aber für den Buddhisten sinnlos und illusionär. Das Trauma aber nicht, das ist ja tatsächlich da. Wie kann er nun Hilfe finden - als "Person" in einer Therapie, in der genau jene existenziellen Kategorien des Ichbewusstseins zum Thema werden würden, die für ihn Illusion sind ?

    Das Punkt ist ja das es im Zuge der Kultivierung des Herzens immer weniger werden soll was dich karmisch tangiert, da du durch Rückzahlungen der Rechnungen und nicht wieder neu verursachende dich aus dem Kreislauf des Samsara zurückziehst.
    das interessiert mich alles nicht. Ich stecke nicht in einem buddhistischen Denksystem mit buddhistischen Begriffen. Das gehört auch alles zur Welt-Illusion

    Indem Moment wo dir eine Person gegenüber steht, ist sie doch sehr real oder ?
    das verstehe ich nicht. Entweder ich bin Buddhist oder nicht. Die Person ist meine eigene Projektion. Alles andere ist die Ebene der Weltillusion. Auf der Ebene kann man sich wohl bewegen, aber deswegen ist sie nicht real. Sie ist es nur, soweit ich sie mir als real vorstelle. Übrigens haben das auch westliche Denker wie Schopenhauer usw. so gesehen, ist also mehr eine allg. existenzphilosophische Frage. "Buddha" nehme ich hier nur als Schlagwort damit es nicht so kompliziert wird.

  8. #8
    pilgrim Gast

    Standard

    Zitat Zitat von useless Beitrag anzeigen
    Entweder ich bin Buddhist oder nicht. Die Person ist meine eigene Projektion. Alles andere ist die Ebene der Weltillusion. Auf der Ebene kann man sich wohl bewegen, aber deswegen ist sie nicht real. Sie ist es nur, soweit ich sie mir als real vorstelle. Übrigens haben das auch westliche Denker wie Schopenhauer usw. so gesehen, ist also mehr eine allg. existenzphilosophische Frage. "Buddha" nehme ich hier nur als Schlagwort damit es nicht so kompliziert wird.
    Die Begriffe von Projektion, Illusion, real ... bei Schopenhauer und im Buddhismus kann man nicht in eins setzen.

    Ein Buddhist wird nicht darüber nachdenken, welchen Grad von Realität sein Trauma hat, sondern begibt sich in psychotherapeutische Behandlung.

  9. #9
    useless Gast

    Standard

    Zitat Zitat von pilgrim Beitrag anzeigen
    Die Begriffe von Projektion, Illusion, real ... bei Schopenhauer und im Buddhismus kann man nicht in eins setzen.
    im Prinzip aber schon. Natürlich sind die Denkmodelle nicht identisch, aber das würde hier viel zu weit führen. Schopehauer war nur ein Beispiel, man hätte auch Platon, Schelling, Wittgenstein oder sonstwen nennen können der ein im Kern spirituelles oder solipsisitisches Universum angenommen hat. Es ist doch jetzt hier relativ egal ob ich sage "Ich bin Illusion" oder "alles Soziale ist ein Schatten" oder "Ich bin die Welt, mein Mikrokosmos" oder "Die Welt ist Wille und Vorstellung" usw. Ich meine "Buddhismus" nicht als Religion sondern ich spreche vom spirtuellen, metaphysischen Kern, der die Welt und das Ich als Illusion begreift und der so ähnlich auch immer wieder im Okzident gelehrt wurde. Nur meist wird er halt mit "Buddha" assoziiert.

    Ein Buddhist wird nicht darüber nachdenken, welchen Grad von Realität sein Trauma hat, sondern begibt sich in psychotherapeutische Behandlung.
    wie kommst du denn darauf ?

  10. #10
    pilgrim Gast

    Standard

    les ich jetzt erst:

    Buddhismus hält nicht die Menschen, nicht ein Gegenüber, für eine von mir konstruierte Illusion.
    Sowohl ich als auch mein Gegenüber sind durchaus real. Und ebenso die Traumata, die mich oder mein Gegenüber erlitten haben.

    Die erkenntnistheoretischen Fragestellungen des deutschen Idealismus oder auch Schopenhauers sind dem Buddhismus vollkommen fremd und stehen in keinerlei Beziehung zueinander.

  11. #11
    pilgrim Gast

    Standard

    Zitat Zitat von useless Beitrag anzeigen
    Ich meine "Buddhismus" nicht als Religion sondern ich spreche vom spirtuellen, metaphysischen Kern, der die Welt und das Ich als Illusion begreift und der so ähnlich auch immer wieder im Okzident gelehrt wurde. Nur meist wird er halt mit "Buddha" assoziiert.
    Der Buddhismus macht keine erkenntnistheoretischen Aussagenin deinem Sinne. Darum geht es nicht. Die Welt ist real und unmittelbar erfahrbar. Platon, Wittgenstein oder eben Schopenhauer sagen anderes über die Welt aus, als der Buddhismus.

    Die Antwort des Buddhismus auf die Frage "Was ist ich?" ist eben keine epistemeologische, sondern eine theologische. Es gibt sehr wohl ein Ich im Buddhismus und ebenso ein du. Sie sind keine Illusion, allein sie sind anders beschaffen, als im vulgären Verständnis.

    wie kommst du denn darauf ?
    Erfahrung. Die Buddhisten, die ich kenne, stellen deine Frage nicht.

  12. #12
    MightyS Gast

    Standard

    Also das is echt ne gute Frage.
    Das einzige was passt ist:
    "Versuche nicht den Löffel zu verbiegen,denn es ist nicht der Löffel der sich verbiegt sonder DU verbiegst dich!"

  13. #13
    useless Gast

    Standard

    Zitat Zitat von pilgrim Beitrag anzeigen
    les ich jetzt erst:

    Buddhismus hält nicht die Menschen, nicht ein Gegenüber, für eine von mir konstruierte Illusion.
    Sowohl ich als auch mein Gegenüber sind durchaus real. Und ebenso die Traumata, die mich oder mein Gegenüber erlitten haben.

    Die erkenntnistheoretischen Fragestellungen des deutschen Idealismus oder auch Schopenhauers sind dem Buddhismus vollkommen fremd und stehen in keinerlei Beziehung zueinander.
    ich möchte hieraus keine akademische Debatte machen über Buddhismus und Philosophie werden lassen, ich hatte auch schon im Eröffnungsfred darauf hingeweisen, dass das Topic persönliche Gründe hat und es nicht um allgemeine Definitionen, wissenschaftliche Termini usw. geht, sondern um Inhalte.

    FÜR MICH (!) bedeutet "Buddha" z.B. dass alles Leben Leiden ist, und dass man das allein erleidet. Dass die Welt der Menschen Illusion ist. Dass Meditieren heißt, sich zu lösen von dieser Illusion. Dass es in der "Welt" nichts gibt. Vieles in dieser Lehre erinnert an die Lehre und auch an die überlieferte Biografie Jesu Christi.

    Die existenzphilosophischen Sachen aus der 19. und beginnenden 20. Jhr. drehen sich in Bereichen um verwandte Fragen, allerdings nicht unbedingt mit einer so negativen Schlussfolgerung in Bezug auf die Lebenspraxis (des Rückzugs, Leidens und Verzichts z.B.). Die Beziehungen stelle ich selber her, wobei es hier NICHT um Unterschiede zwischen religiösen oder phlosophischen Modellen sondern um deren tieferen Sinn in einem bestimmten Zusammenhang (psychisches Leiden und praktische Therapie) geht.

    Dass ich die Beziehungen aufgrund des eigentlichen Themas hier selber herstelle heißt aber nicht, dass es sie nicht auch historisch und objektiv gibt. Deine These dass sich Buddhismus und deutscher Idealismus vollkommen fremd seien kann ich nicht nachvollziehen, ist aber hier auch allenfalls ein Randaspekt.

  14. #14
    taokriegerin Gast

    Standard

    Warum fragst du hier im Forum?

    Wenn alle anderen Forenteilnehmer Illusion sind, kannst du dir die Antwort doch ohnehin nur selbst geben...

  15. #15
    useless Gast

    Standard

    Zitat Zitat von pilgrim Beitrag anzeigen
    Der Buddhismus macht keine erkenntnistheoretischen Aussagenin deinem Sinne. Darum geht es nicht. Die Welt ist real und unmittelbar erfahrbar. Platon, Wittgenstein oder eben Schopenhauer sagen anderes über die Welt aus, als der Buddhismus.

    Die Antwort des Buddhismus auf die Frage "Was ist ich?" ist eben keine epistemeologische, sondern eine theologische. Es gibt sehr wohl ein Ich im Buddhismus und ebenso ein du. Sie sind keine Illusion, allein sie sind anders beschaffen, als im vulgären Verständnis.
    das stimmt natürlich. Buddhismus ist logischerweise nicht dasselbe wie westliche Onto- oder Epistemo- (oder sonst eine ) Logie. Big deal !

    An der Stelle, wo es um innen und außen, Ich und Nichtich geht, berühren sich aber Theologie, Existenz- und Erkenntnistheorie mehr oder weniger. Drum hatte ich auch Leute wie Plato, Hegel, Schelling usw. genannt, wo das sehr offensichtlich wird.

    Das mit dem "anders beschaffen" und "vulgäres Verständnis" sind nur Worthülsen, natürlich richtig, aber nicht inhaltlich weiterführend.

    Erfahrung. Die Buddhisten, die ich kenne, stellen deine Frage nicht.
    ich meine nicht irgendwelche Buddhisten sondern MICH. Ich bin weder bekennender Buddhist noch interessiert mich Buddhismus als Religion. Für mich ist nur der Inhalt und der Kern der Existenz relevant, und dazu sind die Gedanken bei Jesus, diversen westlichen Philosophen und Buddha usw. in der Hinsicht verdammt ähnlich.

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