Ich finde einen Mittelweg gut. Alles erlauben kann nicht gut sein. Diese Antiautoritär erzogenen Walldorfgören haben doch dann letztlich alle einen an der Klatsche. Zu viel verbieten und reglementieren schafft aber wiederum Anreize und gibt das Gefühl, sich behaupten und befreien zu müssen. Außerdem führt ständiges Tabuisieren ohne einen Unterschied zwischen den einzelnen Tatbeständen zu machen zu einer Gleichmachung derselben in den Augen des Kindes. Bricht es dann mal eine der unwichtigeren Regeln und merkt, dass es ihm nicht schadet, geht es davon aus, dass alle gleichermaßen behandelten ebenso überflüssig sind. So beobachte ich bei Leuten, denen gegenüber Drogen völlig undifferenziert verteufelt wurden häufig die größeren Abstürze, wenn sie harmlosere Drogen wie Kiffen ausprobieren. Sie merken, dass ihnen das in Maßen nicht schadet, raffen aber nicht, dass andere Drogen andere Kaliber sind und auch ein Zu-Viel beim Kiffen ganz schlecht ist. Differenzierte und begründete Regeln, die dem Kind auch erklärt werden, bringen mündig denkende und hinterfragende Individuen hervor, die durchaus auch in Maßen mal über die Strenge schlagen können, ohne abzurutschen.