Ja, Klaus. Nichts anderes meinte ich im Grunde auch. Wer Kickboxen machen will, soll eben Kickboxen machen können. Und wer Kungfu machen will, soll Kungfu machen können. Und das zu Kung Fu eben Qi Gong dazu gehört ist auch klar...
Wenn ich aber einen Selbstverteidigungskurs an der Uni unter dem Titel "XY Kampfsport" mache, erwarte ich primär kein Kundalini-Yoga. Und wenn der Lehrer noch nicht einmal dann, wenn entsprechende Wirkungen eingetreteten sind, es für nötig hält, seine Schüler aufzuklären, was er da macht und wie das wirken kann, sondern stattdessen erzählt, dass er ja eine Freundin hätte, die sich "auch viel einbilden" würde, dann halte ich das eben schon fast für verantwortungslos...
Wobei mein Beispiel sicherlich extrem ist... Ihr habt schon Recht... Der Großteil des Qi Gong, das in Deutschland unterrichtet wird, dient eh nur gesundheitlichen Zwecken, es dauert ziemlich lange, bis sich was "tut", es muss wohl niemand befürchten, dass er von heut auf morgen plötzlich ungewollt zum taoistischen Unsterblichen wird, und wenn er keinen Bock auf das hat, was sich tut, kann er jederzeit einfach aufhören...
Das ist bei Kundalini-Yoga ein wenig anders, weil es sich ziemlich abrupt ziemlich krass auswirken kann und diese Wirkung dann auch nicht mehr so einfach zu stoppen ist, selbst wenn man mit dem Training aufhört. Und es gibt genug Leute, die aufgrund eines Kundalini-Ausbruchs, auf den sie nicht vorbereitet waren und mit dem sie nicht klar kamen, in der Klappse sitzen...
Wobei ich halt einfach die Freiheit jedes einzelnen sehr hoch schätze... "Kampfkunst" heisst für mich Kultivierung. Es gibt viele Leute, für die dies die "einzige" Art ist, zu leben... Aber es ist doch nicht so, dass man da auf nen Knopf drückt und dann Friede-Freude-Eierkuchen im Nirvana sitzt und sich wie bekifft fühlt Keiner kann sagen, ob es dir dabei schlechter oder besser als vorher gehen wird und wie hart dein Weg sein wird... Wenn also jemand nach nem harten Arbeitstag einfach nur ein bisschen was für seine Gesundheit machen und sich auspowern will zB beim Kickboxen, ohne sich dabei "erziehen" zu lassen oder wegen dem Sport gleich sein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen, ist das doch auch voll in Ordnung. Warum sollte das was schlechtes oder minderwertiges sein?
Vielleicht hab ich auch nur den Ausgangsthread in den falschen Hals gekriegt. Aber für mich kam das ein bisschen so rüber, als ob Kampfkunst eben die "bessere" Art zu leben wäre und deswegen alle nur noch Kampfkunst machen sollen... Naja... und ich hab ehrlich gesagt ein bisschen Probleme mit Leuten, die wissen was "gut" für einen ist und einem zwanghaft "helfen" wollen... Im Grunde wollen ja ohnehin alle nur das "Beste" für einen... Naja... ich denke, dass da häufig der Welt mehr geholfen wäre, wenn die Leute, die unbedingt die Welt verbessern wollen einfach an sich selber arbeiten und denen helfen, die Hilfe suchen und nicht allen, die ihrer Meinung nach in die falsche Richtung gehen oder vielleicht auch tatsächlich in die "falsche" Richtung gehen, aber das genau so wollen...
Ich hoffe, es ist klarer geworden, was ich meinte...