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Thema: Gedanken zum Koryu Thread

  1. #1
    ChrisGTJ Gast

    Standard Gedanken zum Koryu Thread

    Hallo Leute,

    wenn ich mir die Clips so anschaue (ich habe allerdings längst nicht alle gesehen), dann fühle ich mich an mein Ju-Jutsu-Training vor gut 25 Jahren erinnert: Statisch, ein Angriff, die Hand bleibt stehen und Uke stirbt schön langsam.

    Einige der Clips zeigen Kata, das bedeutet, das es eben so ist, wie es ist (und damit ok), die Frage, die sich mir stellt ist, ob das normale Training in diesen Dojos auch so kataartig ist.

    Und wenn das so ist, dann entsteht die nächste Frage: Ist das nur heute so, oder sind die Trainingsformen wirklich überliefert aus den Zeiten, in denen diese Schulen Kriegskunst waren.

    Haben die Leute dann auch so gekämpft? Kaum vorzustellen. Aber wie hat dann dieses Training auf den wirklichen Kampf vorbereitet? Wenn es das hat, machen die ganzen fixen MMA-Trainierer heute was falsch? Sind diese "neuen" Trainingsmethoden nur für den Sport gut?

    Ich habe das Gefühl, daß da ein "missing link" ist, das ich nicht sehe. Vielleicht weiß einer von Euch ja mehr.

    Gruß,

    Christoph

  2. #2
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    Beiträge
    1.156

    Standard

    Das was du als statisch bezeichnest ist die Kata. Für einen ungeübten oder jemanden der nicht der Schule angehört, mag es statisch aussehen, entspricht aber genau dem Aspekt den die Schule verfolgt. Katatraining heißt im alten Sinne, Kämpfen lernen. Durch ständiges Wiederholen von Bewegungen prägt sich der Körper diese ein und kann im Kampfe dementsprechend reagieren, ohne Nachzudenken, also intuitiv. Das ist der grobe Sinn hinter der Kata.

    Ich kann sagen das Katatraining in der ich angehörenden Schule essentiell und die einzige Form des Trainings ist. Kihon wird nicht als Kataform unterrichtet, ist aber auch nicht nötig. Tachijutsu sowie andere Waffenformen werden immer als Einzel- oder Partnerkata unterrichtet und gelernt. Hier kommt es dann auf deinen jeweiligen Partner an und auf welches "Niveau" ihr euch in der Kata begebt.

    Ich finde, die neuen Trainingsmethoden wie aus dem MMA passen in unsere Zeit, sind aber nicht vergleichbar mit dem was in den klassischen Schulen gelehrt wird. Diese verfolgen ein ganz anderes Ziel, mit einem ganz anderen Hintergrund/einer ganz anderen Basis. Sie sind nicht schlecht, passen aber nicht ins Koryu.

    Grüße

    Dragodan

  3. #3
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    Standard

    Zitat Zitat von ChrisGTJ Beitrag anzeigen
    Einige der Clips zeigen Kata, das bedeutet, das es eben so ist, wie es ist (und damit ok), die Frage, die sich mir stellt ist, ob das normale Training in diesen Dojos auch so kataartig ist.

    ...

    Haben die Leute dann auch so gekämpft? Kaum vorzustellen. Aber wie hat dann dieses Training auf den wirklichen Kampf vorbereitet? Wenn es das hat, machen die ganzen fixen MMA-Trainierer heute was falsch? Sind diese "neuen" Trainingsmethoden nur für den Sport gut?
    1. Ohne alle Clips gesehen zu haben: Vermutlich zeigen alle Clips Kata. Kata scheint aber zumindest in einigen Schulen nicht die einzige Trainingsform zu sein. Vgl. z.B. diesen Artikel von Ellis Amdur: Hiding in the Shadows of the Warrior

    2. Die MMA-Trainingsmethoden sind zumindest (hoffentlich) hundertprozentig auf den Sport optimiert. Sonst machen die was falsch.

    Gruß,
    Zeno

  4. #4
    Yasha Speed Gast

    Standard

    kata enthalten vieles was in MMA nur angeschnitten oder gar nicht trainiert wird: winkel, bewegungsprinzipien, kräftigung, psychisches training etc.

    sparring wird dann meistens später gemacht. wenn man zu früh mit sparring anfängt, wird der fortschritt erheblich verlangsamt: man bekommt angst getroffen zu werden und gewöhnt sich an, zu zögern, man hat die prinzipien des stils noch nicht verinnerlicht und bleibt beim kickboxen, usw.

  5. #5
    ChrisGTJ Gast

    Standard

    Hallo Leute,

    danke für die Antworten. Ich muß noch ein wenig nachdenken, dann fällt mir bestimmt noch was dazu ein. Bisher fand ich es sehr erhellend.

    Gruß,

    Christoph

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