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Thema: Frage zum Judo

  1. #1
    Colorpainter Gast

    Standard Frage zum Judo

    Hallo,
    wie wird eigentlich im Judo fallen geübt?
    Wenn ich mir Filme über Judo ansehe wo gekämpft wird sehe ich wie so ein Kämpfer oft auf den Rücken oder die Arme fällt.
    Ist das eine gewisse Abhärtung?
    Beim Aikido lernt man sich zwar abzurollen aber im Judokampf wird man ja irgendwie vom Gegner versucht zu Fall gebracht zu werden.
    Könnte mir vorstellen wenn man da nicht richtig reagiert kann es schmerzhaft werden.
    Im Aikido habe ich mich mal falsch abgerollt und bin voll auf den Arm gefallen das merkte ich ein paar Tage später noch.
    Ab wann ist man zu alt fürs Judo? Oder ist das Alter so wie in vielen anderen Kampfsportarten egal?

    Viele Grüße
    Andreas

  2. #2
    MCJP Gast

    Standard

    Hallo,

    ich habe beides trainiert, erst Aikido, dann Judo, und kann mir dein Problem gut vorstellen. Viele der Falltechniken, die du im Judo siehst, kannst du dir ähnlich "schmerzhaft" vorstellen, wie einen Fall seitwärts. Du schlägst halt den Fall ab, das tut nicht weh - wenn man es denn macht.

    Trainiert wird das oft in Bahnen, die Rolle wird abgeschlagen. Am Beispiel der Vorwärtsrolle: Wenn die Beine den Boden berühren, nimmst du die Wucht aus der Rolle, indem du auf die Matte schlägst. Du bleibst dann halt liegen. Der größte Unterschied ist die Stellung der Beine: Du rollst nicht überkreuz, um dich nach dem Wurf umzuwenden sondern stehst in Wurfrichtung auf (sofern du denn aufstehst).

  3. #3
    Susi-Kunoichi Gast

    Standard

    Hallo Andreas,

    Also auf die Arme sollte man tunlichst nicht fallen und flach auf den Rücken auch nicht unbedingt.

    Die Unterarme und Hände werden beim Judo aber benutzt um durch Abschlagen auf die Matte etwas von der Fallenergie aufzufangen, dabei sollte man sie allerdings tunlichst körpernah halten um Verletzungen der Gelenke zu vermeiden.
    Ausnahme: Ushiro ukemi, da treffen die Arme im 45 Grad Winkel flach auf.

    Zum Judo gehört eine ausgeprägte Fallschule, Ukemi-Waza genannt.
    Fallen übt man nach hinten(Ushiro ukemi), seitlich li und re (Yoko-ukemi) und nach vorne(Mae-ukemi) mit und ohne Rolle, je nachdem ob man aufstehen will oder in den Bodenkampf übergeht.

    Beim Rückwärtsfallen Kinn fest auf die Brust drücken. Beim Seitwärtsfall fängt man den Aufprall mit den äusseren Schenkelmuskeln auf.

    Beim Vorwärtsfall fangen wie schon beschrieben die Unterarme den Fall auf.
    Bei der Rolle erfolgt das abrollen uber die Schulter und das aufkommen auf der Hüfte immer gegenläufig, also rechte Schulter-linke Hüfte und umgehehrt.

    Zu alt ist man für Judo m.E nie, es kommt halt auf die Ambitionen an die man hat.
    Es bietet aber neben dem Wettkampf genug andere Aspekte z.B Kata( die allerdings selten wahrgenommen werden) um sich bis ins hohe Alter damit zu beschäftigen.

    lg Susanne

  4. #4
    Mr. Nice Guy Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Susi-Kunoichi Beitrag anzeigen
    dabei sollte man sie allerdings tunlichst körpernah halten um Verletzungen der Gelenke zu vermeiden.
    Ausnahme: Ushiro ukemi, da treffen die Arme im 45 Grad Winkel flach auf.
    ehrlich?

    Ich habe die Fallschule so gelernt, dass dir Arme immer den 45° Winkel haben sollen, da sie in dem Winkel am besten Spannung aufbauen können, bzw. aufnehmen können.

    Wenn die Arme körpernah sind, dann müsste man doch weniger Energie mit dem abklatschen abfangen können?

    Gruß

  5. #5
    Huckebein Gast

    Standard

    Als Judoka hat man meistens ein recht gutes "Muskelpolster" am ganzen Körper.
    Außer wirst du mit der Zeit auch abgehärteter: Wenn ich mal falle, nicht mehr rechzeitig Abschlagen kann o.Ä., spanne ich mich an und atme beim Aufprall stoßartig aus. So übersteht man auch ein etwas gröberen Fall

    mfG Huckebein

  6. #6
    Susi-Kunoichi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Mr. Nice Guy Beitrag anzeigen
    ehrlich?

    Ich habe die Fallschule so gelernt, dass dir Arme immer den 45° Winkel haben sollen, da sie in dem Winkel am besten Spannung aufbauen können, bzw. aufnehmen können.

    Wenn die Arme körpernah sind, dann müsste man doch weniger Energie mit dem abklatschen abfangen können?

    Gruß
    Ausfahren solltest du die Arme erst unmittelbar beim Aufprall und auch nur dann wenn du genug Zeit hast sie flach auf die Matte zu schlagen. Ansonsten ist es besser sie aus dem Weg zu nehmen statt sie sich durchs eigene Gewicht zu verletzen.
    Dann lieber mit Muskelanspannung und Atmung arbeiten.

  7. #7
    Wolfhound Gast

    Standard

    Unser Trainer hat uns das beim Rückwärtsfallen gut gezeigt mit den Armen.

    Es ist so, wenn die Arme zu weit nach außen gehen treten die Schulterblattknochen hervor und treffen meist zuerst auf, was man vermeiden sollte wenn man noch etwas länger eine gesunde Schulter behalten will. Mit Spannung hat das nicht wirklich was zu tun. Arme körpernah, schön ausatmen beim fallen und das wichtigeste ist immer: Rund machen! So rund es geht, dann tut's auch nicht weh egal in welche Richtung

  8. #8
    Colorpainter Gast

    Standard

    Hallo,
    danke für die Antworten.
    Eine Frage habe ich noch....
    Es ist bestimmt nicht verkehrt wenn man in jeder Situation weiß wie man sich fallen lässt und das mit dem abklatschen auf die Matte damit der Fall gedämpft wird hört sich logisch an. Es heißt ja immer das ein Judokämpfer weiß wie man hinfällt ohne sich weh zu tun. Aber was ist wenn der Untergrund fest ist (Asphalt, Holz o.ä.)?.... Pflasterstein stelle ich mir auch interessant vor....
    Da geht dann wahrscheinlich nur abrollen?
    Im Aikidotraining funktioniert bei mir das abrollen wunderbar aber bis jetzt weiß ich noch nicht ob das auf der Straße genauso schmerzfrei ist wie auf der Matte. Auf den Rücken fallen möchte ich auf Asphalt nicht unbedingt versuchen.

    Viele Grüße
    Andreas

  9. #9
    buffi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Susi-Kunoichi Beitrag anzeigen
    Ausfahren solltest du die Arme erst unmittelbar beim Aufprall und auch nur dann wenn du genug Zeit hast sie flach auf die Matte zu schlagen. Ansonsten ist es besser sie aus dem Weg zu nehmen statt sie sich durchs eigene Gewicht zu verletzen.
    Dann lieber mit Muskelanspannung und Atmung arbeiten.
    also ich schlage auch so im 45°winkel ab
    so hat man es uns auch beigebracht...

    in gewisser weiße ist es abhärtung, wenn ich falle merk ich gar nichts mehr(wo ich angefangen habe, hat es schon immer wieder gut wehgetan).
    also mit der zeit merkt man gar nichts mehr, ist mal bei mir so.

  10. #10
    Huckebein Gast

    Standard

    Eine Frage habe ich noch....
    Es ist bestimmt nicht verkehrt wenn man in jeder Situation weiß wie man sich fallen lässt und das mit dem abklatschen auf die Matte damit der Fall gedämpft wird hört sich logisch an. Es heißt ja immer das ein Judokämpfer weiß wie man hinfällt ohne sich weh zu tun. Aber was ist wenn der Untergrund fest ist (Asphalt, Holz o.ä.)?.... Pflasterstein stelle ich mir auch interessant vor....
    Da geht dann wahrscheinlich nur abrollen?
    Im Aikidotraining funktioniert bei mir das abrollen wunderbar aber bis jetzt weiß ich noch nicht ob das auf der Straße genauso schmerzfrei ist wie auf der Matte. Auf den Rücken fallen möchte ich auf Asphalt nicht unbedingt versuchen.
    Richtig. Abrollen ist da das beste. Wenn man das nicht schafft, entweder abschlagen und das brennen in der Hand in Kauf nehmen
    oder sich "kompakt" machen. Also nicht dierekt aufs spitze Knie fallen sonder lieber zu Seite drehen und auf Schulter und Oberschenkel fallen.
    (Im Notfall funktioniert auch sich mit den Armen abstützen/abfehdern)

  11. #11
    Budoka_Dante Gast

    Standard

    Ich denke, das Abschlagen ist weitaus weniger wichtig als Abhärtung, Atmung und Spannung. Das merke ich immer wieder beim Ballsport in der Halle. Wenn ich mich hinpack kriegen alle Panik, dabei tuts noch nicht mal weh. Und nein, ich schlag nicht ab

  12. #12
    Susi-Kunoichi Gast

    Standard

    Ein häufiger Anfängerfehler ist das Abstützen der Arme während des Falls. Eine Reflexreaktion, die unbedingt vermieden werden muss, da sie zu schweren Bänder- und Knochenverletzungen in Arm und Schulter führen kann.

    Deshalb gehören die Arme während des Fallens unbedingt an den Körper.

    Traditionell legt man beim Judo Wert aufs Abschlagen, dabei ist es wie schonmal beschrieben wichtig die Arme erst unmittelbar vor dem Aufprall auszufahren, dabei auf die richtige Spannung zu achten und mit Handfläche und Unterarm in einer Linie und mit der Handfläche nach unten aufzuschlagen.


    In den Jutsu/Jitsu- Disziplinen legt man oft weniger Wert aufs Abschlagen ,da man sich an realer Selbstverteidigung orientiert und es wenig Sinn macht mit den Armen auf den Strassenbelag zu schlagen.
    Geändert von Susi-Kunoichi (29-05-2008 um 17:12 Uhr) Grund: Rechtschreibkorrektur

  13. #13
    tom herold Gast

    Standard Judo

    Traditionell legt man beim Judo Wert aufs Abschlagen,

    Nöö, nur dort, wo es hingehört.
    Im traditionellen (sprich: authentischen, nicht durch den Sportkram versauten) Jûdô besteht das Lehrgebiet der Uke-Waza eben nicht nur aus den "harten" Ukemi, sondern auch aus den "fließenden" Nagare (und vielem mehr).

    Tom

  14. #14
    chrisi99 Gast

    Standard

    ach Tom, warum rollen, wenn man doch fallen und bequem liegen bleiben kann


    *hämisch grins*

  15. #15
    tom herold Gast

    Standard Plumps!

    @Chris: Genau!


    Tom

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