Moin zusammen!
Hier ein kurzer Rückblick über die 10 Tage in Köln:
Örtlichkeit war die Sportschule-Köln von Andy Schmidt , quasi ein großer Abenteuerspielplatz für alle die sich gerne mit Hauen, Raufen und dem dazugehörigen Fitnesstraining beschäftigen. Große Mattenfläche und unzählige Möglichkeiten irgendetwas von sich wegzustoßen oder sich irgendwo hochzuziehen…
Die Gruppe war ein bunt gemischter Haufen aus erfahrenen Grapplern, Anfängern mit diversen kämpferischen Hintergründen und völligen Grappling-Neulingen. X verschiedene Dialekte wurden gesprochen, beruflich waren u.a. Polizei, Bundeswehr, Security, Kampfsportlehrer und IT-Kämpfer vertreten. Fit waren alle, was für den 10-Tages-„Marathon“ auch definitiv nötig war!
Inhaltlich ging es darum, in kurzer Zeit ein Trainingskonzept zu bekommen, welches dem Trainierenden die Möglichkeit gibt, schnell, ein möglichst großes Verständnis, Technikrepertoire und Gefühl für Grappling zu bekommen, um dieses entweder im Beruf, der SV oder dem sportlichen Wettkampf nutzen zu können.
In Bezug auf SV wurde allerdings nicht die SV selbst zum Inhalt gemacht. Es wurden keine fiktiven Situationen behandelt, es ging nicht um Waffen, mehrere Gegner, oder verbale/psychologische Mittel.
Es ging mehr darum sich im Bereich der SV möglicherweise fürs Grappling zu entscheiden und dann im Bereich von „No Distance“-Situationen ein Werkzeug zu haben.
Es wurden einige einfache Einstiegsmöglichkeiten gezeigt, um an den Gegner heranzukommen, welche mehr SV-, als Wettkampfcharakter hatten.
Zielvorgabe war es, den Gegner schnellstmöglich und sicher in die Position eines Chokes zu bekommen und auf dem Weg dorthin, die Waffen des Gegners kaputtzumachen.
Für diesen Weg wurden nach dem Einstieg verschiedene Schnittstellen aufgrund unterschiedlicher Reaktionen des Gegners vorgestellt.
Es wurden weiterhin Positionsdrills, sowie Drills für finale Techniken und die dazugehörigen Escapes trainiert.
Letztendlich konnte man alle Elemente so, in einem fortlaufenden, nicht choreografierten Fluss miteinander verbinden, was bei entsprechend steigendem Widerstand im freien Kampf endete.
Ich kann für mich als Grappling-Anfänger sagen, dass ich so, ein kleines, feines Gesamtpaket mit auf den Weg bekommen habe, mit dem ich sowohl technisch, als auch kämpferisch auf lange Sicht, bei regelmäßigem Training gute Fortschritte machen kann!
Ich glaube, dass diese Variante, ein abgespecktes Rundumpaket, mit der Option auf Ausbau in Sachen Qualität und Quantität der Techniken viele Kämpfer schnell voranbringen kann. Aber das ist bloß meine persönliche Meinung.
Dass man für hochwertiges Grappling einen Trainer braucht, der mehr als ein 10-Tages Seminar im Hintergrund hat, steht außer Frage. Um aber einen groben Spielplan zu bekommen, um schnell in den Bereich von Sparring mit Fluss und steigendem Widerstand zu gelangen ist das Technik 36-Konzept eine coole Sache.
Wen es interessiert, der sollte es sich einmal von Andy selbst erklären/zeigen lassen.
Um den Bericht einigermaßen objektiv zu halten habe ich natürlich auch nach negativer Kritik gesucht.
Ich glaube, an der fachlichen Kompetenz von Andreas Schmidt besteht kein Zweifel . Wenn man etwas kritisieren will, dann könnte man hier anführen, dass ein kleiner Unterschied zwischen dem, was die Internetpräsenz von T36 darstellt und dem tatsächlichen Inhalt besteht.
Die Seite stellt den SV-Charakter von T36 sehr heraus, so dass man als Teilnehmer in diese Richtung evtl. etwas mehr erwartet. Stattdessen werden auch Techniken vermittelt, die im Grappling nicht fehlen dürfen, aber reine SV übersteigen.
Wer also auf der Suche nach reinen Straßentechniken, Situationstrainings etc. ist, der sollte wissen, dass die Vermittlung von einem Grundverständnis des Luta Livre im Vordergrund steht. Die Idee ist hier mehr: „Was ich Vollkontakt trainieren kann, dass kann ich ggf. auch in der SV anwenden“
An dieser Stelle könnte man anfangen über SV-Philosophie zu diskutieren, aber damit beschäftigen sich wohl genug andere threads.
Themawechsel:
Abgesehen vom Inhalt war es auch einfach ne geile Zeit mit „übelst“ coolen Leuten. Es wurde jede Menge Müll gelabert und auch das ein oder andere Kölsch getrunken. Die Stimmung war durchweg entspannt, was nicht zuletzt auch an einem sensationellen Trainer in Person von Andy Schmidt lag! Strukturiertes hartes Training, bei Fragen immer zur Stelle und auch bei lagerkollerbedingten Albernheiten und „after work“-Veranstaltungen immer vorne mit dabei!! Nochmal vielen Dank für die geile Zeit, auch an alle anderen der 1. Generation!