Pardon, nur im Telegrammstil:
Richtig. Glaube als Vernunftakt ist lediglich in der Scholastik von Bedeutung gewesen.
Richtig. Die Weitergabe von Glauben und Gaubensinhalten geschieht von Mensch zu Mensch. Glaube wird weitergesagt. Für das, was da zu Hause lange vor jedem Unterricht geschieht, gibt es das schöne Wort „Initialkatechese“.Ihre Eltern etc. haben ihnen das irgenwann mal erzählt
(Aikido wird übrigens exakt genauso tradiert: Vom Lehrer auf den Schüler weitergegeben.)
Bist du sicher?sobald sie nämlich auch mal anfangen würden, rigoros logisch über ihren Gott nachzudenken, würde ihnen auffallen, dass es ihn so, wie sie ihn sich vorstellen … garnicht geben kann.
Ein Mißverständnis: Mir begegnen Gottesbeweise nicht aus christlichem Hintergrund. Mir werden Gottesbeweise lediglich von Atheisten vorgetragen.Die Qualität religiöser Gottesbeweise ist extrem dünn. Man sieht ja wie jeder der nur etwas Verstand anwendet, sie zerpflücken kann.
Im Philosophiestudium haben wir uns damit beschäftigt. Oder in Kirchengeschichte. Ansonsten spielen Gottesbeweise in evangelischer Theologie und Kirche keinerlei Rolle.
Tja, die Erfahrungen, die andere Menschen gemacht und weitergegeben haben und die Erfahrungen, die ich gemacht habe, sind mir Argument genug.. Wenn für ein postuliertes Wesen X keine guten Argumente und Belege vorliegen, ist es äußerst unreflektiert daran zu glauben.
Ich glaube ja nicht an ein weltfernes, theoretisches Konstrukt.
Ja wirklich?Sicher, viele Menschen tun es trotzdem, aber hier ist darüber mal ne Portion Ehrlichkeit: Wie ich schon oben sagte, glauben die meisten Menschen nicht wegen überzeugenden Argumenten an Gott, sondern wegen GEFÜHLEN (was noch viel schlechtere Wegweiser bei der Bestimmung der Wahrheit sind)
Rational gibt es wenig Gründe, sich nicht egoistisch über andere hinweg zu setzen. Rational betrachtet gibt es z.B. keine Gründe, die beinderten Menschen, mit denen ich arbeite, zu versorgen. Oder Arbeitslose zu unterstützen, oder …
Gefühle sind da ein ganz guter Wegweise dafür, was Wahrheit ist. Wahrheit lediglich naturwissenschaftlich zu fassen ist ein sehr eingeschränktes Unterfangen meine ich.
Das Christentum ist entstanden, weil Menschen eine sehr konkrete Erfahrung gemacht haben und diese weiterberichtet haben. Nun kann man sich entscheiden, diesen Menschen und ihren Erfahrungen – oder vielmehr den später verschriftlichen Zeugnissen davon – Glauben zu schenken – oder eben nicht..... "Ach wäre es nicht schön, wenn ich ewig leben könnte ?" "Wäre es nicht schön, wenn ich nach dem Tod alle meine Freunde wiedersehen könnte" "Wäre es nicht schön,denn die Bösen bestraft werden, wenn nicht auf der Erde, dann wenigstens im Jenseits?" "Wäre es nicht schön, wenn hinter all der anscheinend unfühlenden Geschichte, ein liebender Vater steht ?"
Es geht in Judentum und Christentum um Religionen mit konkretem historischem Usprung.
Die Bibel besteht aus Hebräischer Bibel und Neuem Testament. Die Thora, also die fünf Bücher Mose sind ein Teil der Hebräischen Bibel.Übrigens ist der Gott der Bibel, der Torah und des Korans ein unterschiedlicher Gott.
Soll ich dir jetzt wirklich darlegen, wie ich einzelne Geschichten der Bibel verstehe? Das sprengt doch den Rahmen hier etwas?Aber noch mal: Was sind denn die GRÜNDE dann bitteschön, warum jemand an den Gott der Bibel glaubt. Die Gläubigen sollen erzählen, was in ihnen vorging, als sie die ganzen Episoden und Fortsetzungsgeschichten der Bibel, vom Paradies, der Schlange, dem Apfel, der Flut, den Essensregeln und Kiegszügen der Israelis gelesen haben und dann dachten "Hey das ist wahr, das ist das woran ich glaube, das ist die ewige Wahrheit von ganz oben für immer und alle Zeiten".
Aber insgesamt hab ich mich mal sehr bewußt entschieden, diese Geschichten ernster zu nehmen und auszuprobieren, ob sie meiner Lebenswirklichkeit standhalten. Naja, das taten sie.
Bis dahin war ich zwar gut christlich erzogen, aber auch nicht öfter als zu Weihnachten in der Kirche.
Ich frage mich einfach ab und an, warum Atheisten immer gerade Christinnen und Christen missionieren wollen und nicht Vertreter anderer Relgionen.Buddhisten glauben ja auch nicht an ein abrahamitisches Gottesbild (Schöpfer, allmächtig, allwissend, allliebend), sondern haben ein anderes System. Natürlich hat das mit den Atheismusargumenten gegen den Christengott bzw. gegen "Gottesbeweise" nichts zu tun. Das ist doch aber kein Problem der Atheistenargumente. Oder hältst du auch einen Toaster für scheiße, nur weil er nicht Wäsche waschen kann?
Ich muß überhaupt niemand irgendwas beweisen. Warum sollte ich? Ich gehe nicht mit meinen Anschauungen hausieren. Über Aikido unterhalte ich mich mit Aikidoka, über meinen Glauben spreche ich im Kontext der Gemeinde. Ob jemand das eine oder das andere als Unsinn ablehnt betrifft mich doch überhaupt nicht? Was ist das für ne Logik.Die, die etwas postulieren (die Gläubigen, egal welcher Religion) müssen es beweisen, ansonsten muss man es als Unsinn ablehnen.
Wenn du überzeugt werden möchtest, dann vielleicht. Aber dann ganz bestimmt nicht mit rationalen Argumenten.
Das ist mit Verlaub ist eine Halbwahrheit: Der Nationalsozialismus ist eine rein atheistische Ideologie gewesen, die sich sogar gegen das Neuheidentum ala Ludendorf gewehrt hat. Die Zerschlagung der Kirchen war Programm und deren Gleichschaltung begann bereits zur Zeit des sog. „3. Reiches“. Strukturell war’s kein christliches Phänomen.Übrigens alles stolze Christen, die Nazis aber das nur so am Rande.
Gerade dieser radikale Atheismus des Nationalsozialismus ist für mich das Paradebeispiel, wohin eine religionslose Gesellschaft gelangen kann.
Daß viele Christinnen und Christen fröhlich mitgemischt haben bleibt davon unberührt wahr.
Das ist etwas, das mich immer wieder erstaunt, daß die atheistischen Missionar so viel fundamentalistischer Argumentieren, als die Theologen. Warum denn nur ist eine differenzierte Meinungsvielfalt den Kritikern so ein Dorn im Auge? Ich verstehe das nicht.Oder aber muss man dann mit der unbeweisbaren/unwiederlegbaren Sinnlosaussage "das glaub ich halt so" rechnen...
Zu allen Zeiten hat es ungezählt viele unterschiedliche Glaubensauffassungen und Aussagen gegeben. Das ist einfach so. Das lebt, das bewegt sich. Das verändert sich und fließt. Jeden Tag.
Warum braucht man so ein einbetoniertes Christentum als Widerpart?
Richtig! Ganz genau so ist es!Das Leben lässt sich am besten leben, wenn man im Einklang mit der Realität ist (weniger Irritationen und Anstrengungen vorprogrammiert).
Da für unterschiedliche Menschen unterschiedliche Realitäten wahr sind, wird das aber auch zu ganz unterschiedlichen Aussagen führen.
Jede / Jeder muß doch zu einer eigenen Einstellung kommen, was für sein Leben bedeutsam ist, oder?
Es kann doch nicht angehen, daß man einander eigene Realitäten aufzwingt, auch wenn das Gegenüber sie nicht plausibel findet. Für mich ist Gott plausibel, für dich nicht. Punkt. Warum soll denn einer den anderen überzeugen? Was ist der Nutzen? Und: Für wen?
Grüße,
Carsten