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Thema: Satan

  1. #1
    Shining Gast

    Standard Satan

    Da es so viele Gott Threads gibt, muss ein Satan her. Hat jemand sich schon darüber Gedanken gemacht was "Satan" ist? Man sagt ja wenn es einen Gott gibt ... muss es wohl auch Satan geben (achtung Ironie)

    In früheren Religionen gabs keinen Satan, es gab aber sehr wohl Dämonen und andere dunkle Gestalten. Verkörperung der Bessessenheit.
    die Göttin Kali ist zb im Hinduismus eine dunkle Erscheinung von Mahadevi oder Mahavidyas. Bei den Germanen war Loki der Bösewicht, aber wenn man mich fragt andere Götter hatten auch Faust dick hinter Ohren - es gab keine "unendlich gute Götter" und "unendlich böse Götter" In alten (polytheistischen) Religionen gabs seltenst die Aufteilung in Gut und Böse, sondern höchstens Gut und Schlecht, es gab oft keine reine böse gestalten, viele Götter hatten schwächen und stärken.

    Was ist also "Satan"? Ergebnis der Vermischung von natürlichen Trieben und der menschlichen Intelligenz? Besessenheit? Fanatismus?

  2. #2
    Mäks Gast

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    Das ist doch alles so 'n Käse, echt! Gott hin, Satan her... Glaube ist gut und recht und hat seine Daseinsberechtigung. Aber all diese hin- und her Spekulation bringts doch echt nicht! Mir ist weder Gott, noch Satan je begegnet. Ebensowenig Bill Clinton. Dennoch glaube ich, dass es ihn gibt.

    Manno Shining, ist dir gerade fad?

  3. #3
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    Fryway to hell
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    Also ich finde, Satan wird einfach falsch verstanden. Schlechtes Marketing.
    Bei nüchterner Betrachtung der nackten Fakten ergibt sich folgendes Bild:
    Volenti non fit iniuria

  4. #4
    BenitoB. Gast

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    satan... eine erfindung der glaubensrichtungen,kirchen,der welt um den dummen,kleinen gläubigen an die kandarre zu nehmen und an regeln zu binden. machste nich das was wir wollen,kommste ins fegefeuer...

  5. #5
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    Manifestation all dessen, was vor dem Christentum als gut galt, mit einem Anstrich und ein paar Dreingaben des Bösen. Das Christentum ist eine Religion, die sich aus der Unterdrückung und dem Dasein als Randerscheinung hochgekämpft hat. Es enthält wesentliche Anteile älterer Religionen um den damaligen Wechsel zu erleichtern, stellt aber größtenteils einfach eine Art Antithese zuvor vorherrschender religiöser Praktiken dar. Der Geschlechtsakt und die Frau, was beides zB bei den Römern als heilig und feiernswert galt, ist natürlich im Christentum das pure Böse (eine Frau bewirkt den Sündenfall, ist die ewige Geisel des Mannes; Sex nur zur Fortpflanzung und auch nur dann, wenn's unbedingt nötig ist - besser ist da freilich die göttlich unbeflekte Empfängis - im Umkehrschluss: Normaler Sex ist befleckt/ befleckend, usw). Satan, oder Lucifer, der Lichtträger, ist alles, was das Christentum verteufelt wissen möchte - für mich damit eigentlich recht sympathisch: Gesunder Egoismus, Sex, seuxuelle Emanzipation der Frau (der böse Sukkubus! Wie kann eine Frau es wagen Sex zu mögen!?) Eigenverantwortlichkeit und Freiheit von Gedanken und Meinungsäußerungen (zur Erinnerung: Satan war einst Engel unter Gott, wagte aber zu hinterfragen und sich gegen die Obrigkeit zu stellen...).

    Das Christentum fand seine erste Glanzzeit unter Kaiser Konstantin, dessen meisterlicher politisch strategischer Schachzug es war, die Christen unter seiner Flagge zu einen, sich einen schwachen Gossen-Papst vor den Karren zu schnallen und so seine Armeen erheblich aufzustocken. Im Gegenzug bekamen die Christen weitergehende Freiheiten, die Verfolgung wurde gestoppt und die Religion konnte sich verbreiten. Konstantin hielt die Christen Zeit seines Lebens am langen Arm, benutzte sie, wo es ging, machte aber stets nur die nötigsten Zugeständnisse, nicht zuletzt um die heidnischen römischen Patrizier nicht zu verkraulen. Das letzte war die strategische Taufe, kurz vor seinem Tod. Ein steter politischer Balanceakt um seine Macht zu etablieren, zu halten und seine Ideen für die Zukunft auch nach seinem Tod zu sichern. Dadurch konnte die älteste rezente Großmacht der Welt erste Machtpunkte sammeln, sich über die gewaltige Infrastruktur des römischen Imperiums verbreiten. Dabei bekam sie die ersten Lektionen in Etablieren, Führen und Halten von Macht vom damaligen Guru dieser Disziplinen, dem römischen Kaiser. Die Auslegung und Praktiken dieser Religion sind Resultat dieser Geschichte, Mittel der Machtausübung und der Unterdrückung von andersdenkenden. Wer gegen die Machtstrukturen der Kirche verstößt muss nicht nur die heilige Inquisition fürchten, sondern schlimmer noch die ewige Verdammnis. Alles, was die Menschen frei machen könnte, wird unterdrückt und unter sakrale Strafe gestellt: Bildung, Forschung, insubordinative Gedankenaustausche, Offenheit gegenüber Ideen und anderen Religionen (wir wissen ja, was mit goldenen Kälbern und deren Anbetern zu geschehen hat). Selbstgeiselung, völlige Hingabe an Gott und damit dessen Vertreter auf Erden sind Voraussetzung an Gottes Tafel speißen zu dürfen, womit die Unterordnung der Schäfchen gesichert wird.

    Die Geschichte der Kirche bleibt Politikum, wie etwa der Instrumentalisierung der etablierten religiösen Machtstrukturen im Rahmen der Kreuzzüge... aber das führt jetzt wohl zu weit.

    Also Fazit: Die Kirche verbietet alles, was Spass und Frei machen könnte und nennt es Satan, erzählt dazu noch ein paar Schauergeschichten, wie um Kinder zum Brokkoli-Essen zu bewegen. Ursprung des Ganzen ist die Geburtstunde der Kirche als Machtinstrument Konstantins, was auch in dem Feindbild der Kirche Niederschlag gefunden hat, Satan als kondensierte Lehren heidnischer Religionen.
    Geändert von Luggage (11-09-2008 um 14:24 Uhr)

  6. #6
    BenitoB. Gast

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    satan gibt es ebenso im judentum als auch im islam.diesbezüglich geben die sich nichts.

  7. #7
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    Zitat Zitat von BenitoB. Beitrag anzeigen
    satan gibt es ebenso im judentum als auch im islam.diesbezüglich geben die sich nichts.
    ->
    Zitat Zitat von Ich
    Es enthält wesentliche Anteile älterer Religionen um den damaligen Wechsel zu erleichtern...

  8. #8
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    Zitat Zitat von Fry_ Beitrag anzeigen
    Also ich finde, Satan wird einfach falsch verstanden. Schlechtes Marketing.
    Bei nüchterner Betrachtung der nackten Fakten ergibt sich folgendes Bild:


    @Luggage: Netter Versuch, die Leute dazu zu bewegen auch längere (in dem Fall gute) Beiträge konzentriert durchzulesen

  9. #9
    pilgrim Gast

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    @ Luggage:

    Mir scheint du setzt Satan und Sünde im großen und ganzen gleich? Ist das so oder kannst/willst du das gegeneinander abgrenzen?

  10. #10
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    Zitat Zitat von pilgrim Beitrag anzeigen
    @ Luggage:

    Mir scheint du setzt Satan und Sünde im großen und ganzen gleich? Ist das so oder kannst/willst du das gegeneinander abgrenzen?
    Da legt ein Pfarrer Fallstricke für eine arme Truhe aus - diskutiere nie mit Theologen ohne reifliche Vorbereitung

    Ich würde sagen die Konstrukte Satan und Sünde sind einander ähnliche Instrumente zur obrigkeitlichen Verhaltensregulierung. Schließlich ist ja ersterer die ultima ratio Ahndung von letzterem.

    Ich denke Religionen sind grundsätzlich Ausfluss der im einzelnen besonderen Lebensumstände und der Notwendigkeiten, die diese mit sich bringen. So sind muslimische - vorallem eher lokal unterschiedliche und weniger fest codifizierte, denn gewohnheitlich tradierte- Alltagspraktiken mit religiösem Unterbau durchaus sinnvolle Verhaltenregeln für ein Leben, wie es zu Zeiten der Entstehung dieser Regeln sinnvoll war (bekannte Türken haben mir zB von Regeln zum nächtlichen Urinieren berichtet, die bei zuwiederhandeln mit dem Teufel geahndet würden - Regeln, die in unwegsamem Gelände ohne Elektrizität durchaus Lebensrettend sein können). Ein weiteres Beispiel sind die Essvorschriften der diversen Religionen, die in heißen Ländern ohne moderne Hygieneinrichtungen absolut angebracht sind. Das sind aus Erfahrung entstandene, mangels wissenschaftlicher Ansätze religiös untermauerte und auf den Schwingen der Religiön verbreitete und erhaltene Regeln, die ihren Sinn haben. Umso länger die jeweilige Tradition zurückreicht, desto verwässerter wird freilich die ursprüngliche Botschaft und alles rückt mehr und mehr ins rein mystische. Abspaltungen und Neuinterpretationen tun ihr übriges.

    Das Christentum ist nun eine solche Abspaltung, oder besser eine Art Aufsatz, der sich über seiner Zeit althergebrachte Praktiken und Ansichten wie ein ( Grab)Tuch mit neuem Muster legte. Wo ältere religionen weniger von politischen Machtansprüchen geprägt entstanden sind (wohlgemerkt entstanden, vor Instrumentalisierung sind sie alle nicht gefeit), ist die christliche Religion weniger Ausfluss alltäglicher Notwendigkeiten, als vielmehr eine Auflehnung gegen bestehende Praktiken gepaart mit dem, was aus ihr notgedrungen wurde, um Konstantin adäquat zu diensten sein zu können. So ist die christliche Sünde, mit dem Vollstrecker Satan, nicht mehr die sinnvolle Verhaltensregel zum Lebenserhalt ehemaliger Vorbilder, sondern politisches Kontrollinstrument, codifizierter Hirtenstab für die Herde.

  11. #11
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    Hm hab mich vor einigen Jahren mal intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt.
    Mittlerweile interessiert es mich allerdings nicht mehr allzusehr.

    Bin damals zu folgenden Schlüssen gekommen.

    1.) Die Figur Satan als Verkörperung alles Bösen und Wiedersacher Gottes in Form einer Person ( in diesem Falle , der gefallene Engel der in der Hölle regiert und Böse Machenschaften schmiedet) ist eine Erfindung des Christentums um den Leuten Angst zu machen und sie mehr an ihre Religion zu binden.
    Es ist doch durchwegs faszinierend , das vor dem mittelalterlichen Christentum eigentlich größtenteils in fast allen Religionen die Vorstellung herrschte , das jeder Gott 2 Seiten hat , sowohl eine "Gute" , als auch eine "Böse". Passen hierzu finde ich zum Beispiel auch im ALten testament die Geschichte von der Sintflut. Ein brutaler Akt des allmächtigen Guten Gottes
    bei dem er einfach mal nen Haufen menschn umbringt , weil ihm andere Methoden der Diplomatie zu anstrengend erscheinen.

    Die Vorstellung , das der Teufel, Satan oder Luzifer alleinig für alle Übel und alles Böse verantwortlich ist , ist eine Erfindung des mittelalterlichen Christentums.

    2.) Die modernere Interpretation einiger aufgeschlossenerer Christen , nämlich das Satan eigentlich keine "Person" , sondern nur der Zustand des Fernseiens von Gott ( dem guten Gott) ist, finde ich durchaus vorstellbar.


    3.) Dieser ganze Satanismus krams nach LaVey ist im Grunde genauso lächerlich wie fundamentalistisches Christentum ...
    Auf der einen Seite wird die große Freiheit und das Wohlergehen des einzelnen probagiert ... zugleich wird dies aber mittels einer Bibel ( oh wo sehe ich da parallelen zur schäfchen religion ?) mittels 9 Geboten ( wie lächerlich ist das bitte ? .... Propagieren den freien Menschen und dann gibts 9 Gebote ???) und detailgenauen Anleitungen , wie man sich am besten in bestimmten Situation zu verhalten hat um "Frei zu" sein versucht zu erreichen. Zusätzlich gibts dann noch Anleitungen zu magischen Ritualen ( sind wir denn im Kindergarten ?) und Tipps um Kontakt mit Satanisten gruppen zu erhalten ... ( JAJA der freie Mensch braucht natürlich eine Gruppe gleichgesinnter ?)

    Hier beist sich meiner Meinung nach die Katze komplett in den Eigenen schw.anz.


    Ich bin mir für meinen Teil eigentlich sehr sicher , das es SATAN als "person"
    den Bösen gefallenen Engel nicht gibt !
    Es mag Kräfte in diesem Universum geben , deren natürliche Aufgabe es ist für Zerstörung zu sorgen. ( Das Modell von neutralen , nicht bewusts motivierten Schaffenden Kräfte vs Zerstörenden Kräften um ein Gleichgewicht zu garantieren)

    Diese könnte man Satan nennen.
    Mann kann sie aber auch einfach als Neutralen Lauf der Dinge bezeichnen

    SO ist halt das Leben an sich einfach ohne das man eine Wertung abgeben muss. Es gibt dauernd dinge die neu entstehen und es gibt dauernd dinge die kaputt gehen.

    Thats life
    Geändert von Royce Gracie 2 (11-09-2008 um 15:38 Uhr)
    -

  12. #12
    Neopratze Gast

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    Zitat Zitat von Shining Beitrag anzeigen
    Was ist also "Satan"? Ergebnis der Vermischung von natürlichen Trieben und der menschlichen Intelligenz? Besessenheit? Fanatismus?
    Ich sags mal so :

    Die "Guten" sind in der allgemeinen Auffassung meist die, die sich brav an alle Regeln halten, und die "Bösen" jene, die einfach das machen, worauf sie grad Lust und Laune haben, und sich dabei herzlich wenig um Regeln scheren

    Demnach bin ich der Obersatan

  13. #13
    BenitoB. Gast

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    @ royce gracie

    ähm,die person satan kommt schon im judentum vor,welches deutlich älter als das christentum ist und in der basis (altes testament) beinahe identisch....

  14. #14
    shenmen2 Gast

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    Zitat Zitat von Shining Beitrag anzeigen
    Da es so viele Gott Threads gibt, muss ein Satan her. Hat jemand sich schon darüber Gedanken gemacht was "Satan" ist?
    Meiner Ansicht nach ist "Satan/der Teufel/der Herr der Welt" das Prinzip, das dem Leben entgegensteht. Zerstörung, Gewalt und Unterdrückung.
    Wenn Gott die Macht ist, die dafür sorgt, daß eine Blume wächst, ist Satan die Macht, die dafür sorgt, daß jemand sie absichtlich zertrampelt.
    Mit Freude, Spaß und Freiheit hat der Satan nichts zu tun. Ebensowenig wie es eine "Sünde" ist, sich etwas Luxus zu leisten.
    Wenn der Spaß allerdings zur Sucht wird, kommt er ins Spiel.
    Geändert von shenmen2 (11-09-2008 um 15:38 Uhr)

  15. #15
    *Azrael* Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Shining Beitrag anzeigen
    Da es so viele Gott Threads gibt, muss ein Satan her. Hat jemand sich schon darüber Gedanken gemacht was "Satan" ist? Man sagt ja wenn es einen Gott gibt ... muss es wohl auch Satan geben (achtung Ironie)

    In früheren Religionen gabs keinen Satan, es gab aber sehr wohl Dämonen und andere dunkle Gestalten. Verkörperung der Bessessenheit.
    die Göttin Kali ist zb im Hinduismus eine dunkle Erscheinung von Mahadevi oder Mahavidyas. Bei den Germanen war Loki der Bösewicht, aber wenn man mich fragt andere Götter hatten auch Faust dick hinter Ohren - es gab keine "unendlich gute Götter" und "unendlich böse Götter" In alten (polytheistischen) Religionen gabs seltenst die Aufteilung in Gut und Böse, sondern höchstens Gut und Schlecht, es gab oft keine reine böse gestalten, viele Götter hatten schwächen und stärken.

    Was ist also "Satan"? Ergebnis der Vermischung von natürlichen Trieben und der menschlichen Intelligenz? Besessenheit? Fanatismus?
    lol, Loki war Odin's Blutsbruder... gab dann lediglich streit...
    die Rolle des Bösewichts hat er den Christen die des aufgezeichnet haben zu verdanken...

    -edit- btw... Kali is nur eine der Erscheinungen...

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