Sehe ich genauso!Danke für die Erläuterungen, wir sind uns ziemlich einig Ich bin dagegen, an seinen Gefühlen herumzudoktoren, halte es jedoch ebenfalls für erstrebenswert, das Loslassen zu kultivieren
Sehe ich genauso!Danke für die Erläuterungen, wir sind uns ziemlich einig Ich bin dagegen, an seinen Gefühlen herumzudoktoren, halte es jedoch ebenfalls für erstrebenswert, das Loslassen zu kultivieren
Hass ist übersteigerter, festgesetzter Zorn/Wut, daher eher abträglich (nicht die Wut, die Verfestigung derselben).
Trauer ist ein natürliches Gefühl, das als Folge des Umbaus der eigenen Weltsicht ensteht (Man muss ein Weltbild kreieren, in der das geliebte Objekt nicht mehr vorhanden ist).
Wenn man einen Arm verliert, dauert es eine Weile, bis man sich an die neue Situation gewöhnt hat.
Das gleiche gilt, wenn man einen nahestehenden Menschen verliert.
Ich möchte gerne mal die Leute, die bei so etwas von "loslassen, Welt der Illusionen..." und so weiter sprechen, sehen, was passiert, wenn sie einen Partner aus einer langjährigen Beziehung oder gar ein Kind verlieren...
Ich denke, dass auch der Dalai-Lama angesichts seiner Freunde, Angehörigen und Untertanen, die er durch die Umstände verloren hat, Trauer empfindet.
Etwas anderes ist, wenn man das Gefühl festhält, oder es sich verfestigt, weil man es eben nicht zulässt, das nennt man dann Deppression (der Versuch, nicht's mehr zu fühlen).
In alten Kulturen wird getrauert und es gibt auch feste Rituale dafür (was ich nicht unbedingt gut finde, da es von außen aufgezwungen wird).
Gerade das nicht trauern wollen, ist für mich ein Zeichen, sich nicht mit dem Tod auseinandersetzen zu wollen.
Bevor ich meine Gefühle loslassen kann, muss ich sie erstmal zulassen. Zulassen, dass einen der Tod eines geliebten Menschen sehr traurig macht, und auch zulassen, dass einen der Tod eines anderen Menschen vielleicht gar nicht traurig macht.
... ist leichter zu ertragen wenn man nicht alleine ist. Die Liebe und Wärme, die man von diesem Wesen bekommen hat, läßt sich von mehreren besser kompensieren.
Man kann ganz nüchtern gegenüberstellen, welche Vor- oder Nachteile das Ganze hat. Ein Tier, z. B., welches krank war, leidet nicht mehr, verursacht keine Arbeit und keine Kosten mehr. Jedoch fehlt die Lebendigkeit und Wärme, die einen ja dazu veranlaßt hatte, diesen Hausgenossen zu wählen. Der Verlust läßt sich durch ein anderes Tier verdrängen, ersetzen wäre das falsche Wort.
Viele Menschen wollen auch kein Haustier, gerade weil sie sih vor solch einem Verlust fürchten. Dem stelle ich gegenüber, daß man so ein Haustier eine Reihe von Jahren begleiten kann, die Trauer aber wesentlich kürzer ist.
Man kann auch trauern um ein Gefühl, was verloren geht. Wenn Kinder in die Pubertät kommen und nicht mehr mit Mami kuscheln wollen.
Die Leere eine Weile zulassen, aber nach etwas suchen, was diese Räume ausfüllt. Am besten schon vorher. Eine Ehefrau oder Mutter, die weder eigenen Freunde noch Hobbys hat, wird an jeglicher Trauer viel stärker tragen - das Gleiche gilt natürlich für einen Mann, der seine Freunde "in die Wüste" schickt, wenn er seine Traumfrau gefunden hat. Wenn sie stirbt oder ihn verläßt, kann er in ein recht tiefes seelisches Loch fallen...
Wem das Weinen gegeben ist, der sollte es tun - es erleichtert. Jemanden deswegen auslachen ist keine Stärke, eher bedauerlich. Man kann auch das Haus putzen, Holz hacken oder Dinge zerschlagen - alles, was einen von der Leere ablenkt ist denkbar. Nur wenn es kein ende findet, sollte man kompetente Hilfe suchen...
Danke für die recht interesannten Antworten.
Gestern nacht habe ich mich tief in mein inneres begeben und all das was ich noch von meinem Großvater wusste rekapituliert.
Es kamen dabei wieder sehr viele bewegende Momente hervor an die ich seit Jahren nicht gedacht habe.
Aber nach wie vor keine Trauer. Ich dachte nur"Geil das du diesen Menschen noch erleben konntest, zum Glück ist er keinen Moment früher gestorben"
Andere Frage
Wie kommt es eigentlich, dass die Trauer bei religiösen Menschen des öfteren viel stärker ausgeprägt ist als bei unreligiösen oder gar Atheisten?
Dabei haben doch gerade diese Religiösen Menschen sich ein Weltbild zusammengelegt, dass den Tod nicht als das Ende darstellt und ein mögliches Wiedersehen zulässt.
Liegt es daran, dass religöse Menschen von vornherein viel emotionaler sind als ungläubige??
Noch eine Frage
Haltet ihr die übliche Trauer wie sie heute ausgeübt wird für eine kulturelle Eigenheit und daher je nach Epoche und Ort verschieden, oder als enthropologische Konstante die überall auf der Welt exakt gleich auftritt.
Dass auch die Steinzeitmenschen Totenkulte pflegten ist wohl bekannt, aber wie das Gefühlsleben der Menschen aussah, darüber ist nichts bekannt.
Meint ihr die "Trauer" wenn man sie so überhaupt nennen kann hatte ein völlig anderes Gesicht??
Stimmt das überhaupt ? Wenn ja, dann würde ich annehmen, dass religiöse Menschen einfach einen besseren Kontext haben, um über das Thema zu reden - die Vorstellung, dass der Verstorbene irgendwo weiterlebt und auf einen wartet. Nüchtern betrachtet ist der Tote ja für immer dem Kreislauf menschlichen Umgangs entzogen, was soll man da noch reden. Und die ständige Wiedererinnerung an den Verblichenen, u.a. durch Gebete, hält natürlich auch die Wunden offen (wobei sich die Wunden nicht einfach durch Verdrängen schließen lassen).
Auch das erscheint plausibel. Vielleicht halten es emotionale Menschen nicht ohne den Trost der Religion aus
Da wird viel spekuliert, aber man nimmt an, dass viele Begräbniszeremonien die Toten vor allem an der Rückkehr hindern sollen
But if they tell you that I've lost my mind
Baby it's not gone just a little hard to find
Ja leider
, damit die Oma nicht mehr rauskommt kriegt sie nen Pflock ins Herz und wird 3 Meter teif begraben.
Es gibt da auch noch die Abenteurlichsten Rituale mit Herz rausnehmen weiß der Kuckuk und für jede Spezies gibt es dann auch noch spezielle Zaubermittel, damit der knöcherne Wau Wau nicht eines Tages wieder vor der Tür steht...
Bei solchen Sachen will ich am liebsten gar nicht diesem Volk angehören
Ich glaube nicht, dass religiöse Menschen stärker trauern als nichtreligiöse, die inszenieren das nur anders, und haben die entsprechenden Rituale.
Auf einem katholischen Leichenschmaus kann es sehr lustig zugehen, auch wenn man beim Begräbnis noch geheult hat.
Großvater ist zwar für viele Bezugsperson, sein Tod passt jedoch in den Lebensplan und ist daher nicht soo verletzend.
Wenn durch den Tod jedoch Dein Lebensplan durcheinanderkommt, weil Dein Partner mit dem Du gemeinsame Pläne hattest oder gar Dein Kind, dass Du nicht aufwachsen sehen kannst, dann ist das wahrscheinlich eine andere Qualität.
Mann sollte hier das Gefühl der Trauer und die Rituale trennen.
Ich hatte als Kind große innere Konflikte, weil ich das Gefühl hatte, bei entsprechenden Verlusten nicht die Trauer aufbringen zu können, die evtl. von mir erwartet wurde (man ist ja nicht die ganze Zeit traurig, wenn überhaupt).
Das Gefühlspotential wird wohl bei allen Kulturen in der normalen Schwankungsbreite gleich sein.
Die Rituale höchst unterschiedlich, aber da leben wir ja zur Zeit in einer recht freien Kultur.
Für mich ist trauern was ganz normales. Wie ich trauer ist halt unterschiedlich.... Je nach Verfassung, Anlass und co.
Und falls mir danach ist zu weinen, dann wein ich halt.... Bei mir muss net alles optimiert sein und einen Sinn ergeben
@ bluemonkey
Falls Du auf meine Texte anspielst dann muss ich Dir klar schreiben, dass das so nicht gemeint war und das möchte ich auch in aller Deutlichkeit nochmals betonen. Ich wäre sicherlich völlig verrückt wenn ich behaupten würde, dass mich ein solcher Schicksalsschlag nicht treffen würde und das gilt es recht für einen Menschen der einem Nahe steht.Das gleiche gilt, wenn man einen nahestehenden Menschen verliert.
Ich möchte gerne mal die Leute, die bei so etwas von "loslassen, Welt der Illusionen..." und so weiter sprechen, sehen, was passiert, wenn sie einen Partner aus einer langjährigen Beziehung oder gar ein Kind verlieren...
Ich schrieb auch nicht vom Loslassen der Trauergefühle. Für mich bedeutet das „Loslassen“ des eigenen „Ichs“ eine innere Bewegung zum göttlichen hin. Gleichzeitig betonte ich, dass ich noch meilenweit davon entfernt bin und aus diesem Grunde würde ich mit Sicherheit genauso reagieren wie Du es beschrieben hast.
Das Leben kann einem übel mitspielen und ich glaube nicht, dass sich ein Mensch dagegen schützen kann. Ich glaube aber dass man nach Wege suchen darf die einem den Halt geben und das muss man nicht erst dann zwangsweise tun wenn man davon betroffen ist. Trauer kann auch Formen annehmen die dann nicht mehr gesund sind und genau davor hätte ich persönlich Angst!
Aus diesem Grunde finde ich es sehr gut, dass man sich auch mal in Zeiten darüber Gedanken macht wenn man nicht betroffen ist. Meine Methode stellt weder für mich noch für andere die einzige Methode dar. Vielleicht würde etwas ganz anderes viel nützlicher sein. Wer weiß schon was das Leben für einen bereithält und es wäre töricht zu glauben man könne sich darauf mit einer bestimmten Methode Hundertprozentig einstellen.
Für mich bedeutet das „Loslassen“ aber ein großer Trost und eine Quelle der Kraft. Für andere können dies Gebete sein oder sonst was. Ich möchte nicht missverstanden werden und hoffe ich konnte Dir klar machen worum es mir in meinen Texten ging!
Hallo,
es kommt immer darauf an wie jemand gestorben ist bzw. war er krank, hatte er ein glückliches Leben usw.
Kenne z.B. jemanden der redet seit ich den kenne von Selbstmord und es wär ja das Beste wenn er nicht mehr da wär usw.
Sicher, er bemitleidet sich ständig und hat Depressionen....
Sollte ich irgendwann mal hören das er verstorben ist denke ich mir nur das er nun das hat was er immer wollte.
Sicher ist es hart wenn z.B. ein guter Freund oder jemand den man gut leiden kann plötzlich ums Leben kommt.
Sowas macht mich schon fertig weil man sowas erstmal nicht fassen kann....
Oder z.B. letztes Jahr kurz vor Weihnachten ist von unseren Bekannten das 3 jährige Kind im Haus verbrannt...
Die Familie müßte ja total abgebrüht sein wenn sie nicht getrauert hätte.
Irgendwie versucht man damit zu leben.
Selber glaube ich an ein Leben nach dem Tod und denke das man sich irgendwann wiedersieht.
Viele Grüße
Andreas
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)