Zum Großteil gute Anmerkungen, security. Wie zukuru schon sagte, die Grenzerfahrung eines so harten Sparrings ist aber nicht primär als die Ernstfallvorbereitung zu sehen. Doch genau das ist das Thema, was eben jeder Kämpfer für sich im Kopf behalten muss, wenn er in den Kampf geht. Und diese freie Wahl hat er auch. Sieht er also den Kampf als das an, was er ist, eben ein hartes Sparring, bei dem er dem Gegner so begegnet, wie er ist, sprich Fechtmaske, Handschützer, gewisse Grundregeln, die Atmosphäre eines Kampfes unter Freunden mit Cleaner etc. bei dem er die Grenzerfarhung UND sein technisches Repertoire erleben möchte. Oder aber er versucht den Kampf als Simulation eines Ernstfalles zu sehen (doch eben auch hier mit den Einschränkungen einer Simulation) und dabei aber ebenfalls technisch und emotional die Härte (und damit verbundene Ernsthaftigkeit) des Sparrings im Fokus zu behalten. Wie dann wer welche Treffer für sich selbst in welcher Situation als Kontext sieht und inwieweit die Grenzen der Ansichten verschwimmen, das sieht dann jeder für sich selbst.
Ich nehme mal einen Vergleich aus dem Kendo: Hier gibt es Leute die sehen es rein als sportlichen Wettkampf, es gibt welche die gehen sehr gesitig an die Sache und sehen eher den philosophischen Hintergrund und wiederrum anderen versuchen so zu kämpfen, als sei dies ein echter, ernster Schwertkampf. Auch hier verschwimmen die Grenzen zumal alle im gleichen kämpferischen Umfeld unter denselben Bedingungen antreten und dennoch jeder seine ganz eigene Sicht auf den Kampf einbringt. Infolgedessen hat man dann Stand-Kendoka, Angriffs-Kendoka, Rumflitz-Kendoka, Defesnsiv-Kendoka und Konter-Kendoka. Ist dennoch alles Kendo und in seinem Umfeld effektiv.
Im Grunde genommen ist es wie die Frage, ob MMA allein für SV taugt, also so hart und frei kämpfen wie es ein sportlicher Wettstreit nötig macht für die Straße reicht. Da gibt es auch Dutzende Contra-Punkte bzw. Umstände die es zu beachten gibt, aber der waffenlose sportliche Wettstreit im MMA, der viel freier eigentlich kaum noch sein kann, ist auf seine Weise so nah wie möglich an einem Ernstfall dran. Das heißt dann aber nicht, dass man sich der wichtigen Unterschiede zwischen Ring und Straße nicht bewusst ist, das sollte man, wie du schon gesagt hast, auf jeden Fall sofern das Ziel eben auch die Effektivität in der SV ist.