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Thema: Okinawa-Te

  1. #1
    Gonnosuke Gast

    Standard Okinawa-Te

    Damit ihr hier mal was zu tun habt, stell ich einfach mal ne Frage. Was genau ist eigentlich Okiniwa-Te? Was ich bisher gehört gehabe, ist das es ein Karate-Stil ist. Was noch interessant ist, meiner Meinung nach, das es viele alte phillipinische Meister betrieben. Gibt es da irgendwelche Verbindungen zum Arnis/Escrima/Kali stiltechnisch gesehen oder ist das nur Zufall? Wäre froh wenn mich mal jemand aufklären könnte

  2. #2
    Bokuto Gast

    Standard

    Ich versuch's mal, soweit mein Wissen reicht. Aaaalso ... Okinawa-Te (übersetzt wohl soviel wie Okinawische Technik, nur im jap. bedeutet Te = Hand) hiess ursprünglich Tode (Chinesische Technik) bzw. Te (Technik).

    Im 14. Jh. kamen durch regen Austausch mit China die ersten chin. Kampftechniken nach Okinawa. Im 15. Jh. wurde der Besitz jeglicher Waffen von der Regierung unter Strafe gestellt. Zu dieser Zeit entwickelte man, u. a. mit Einfluss der Chinesen, erste waffenlose Kampfmethoden (das besagte Tode oder Te) und parallel dazu auch den Gebrauch von Alltagsgegenständen als Waffe (Kobujutsu).

    Tode war, durch den ständigen Einfluss chinesischer Stile, ständig dabei, sich weiter zu entwickeln. Es gab viele Meister, die ihre eigene Version lehrten (wie sich die Geschichte doch wiederholt ...). Normalerweise, da ja immernoch Geheimhaltung angesagt war, gab man das tiefe Wissen eines Stiles mit Hilfe von Kata an ausgewählte Nachfolger weiter.

    Die Japaner vereinnahmten Okinawa Anfang des 17. Jh. Das einfache Volk hatte ziemlich darunter zu leiden - was den Kampfkünsten natürlich Aufschwung gab. Da man gegen gerüstete Samurai antrat und es den Okinawaern immer noch verboten war, Waffen zu tragen, wurden die Tode-Techniken härter und tödlicher (Slogan: Mit einem Schlag den Tod). Landwirtschaftliche Gegenstände und der einfache Stock in versch. Varianten waren das Einzige, was man als Waffe hatte - und man wusste sie einzusetzten! Okinawa-Te ist ein harter und effizienter Stil mit vielen Anleihen im Quanfa. Aber es wurde alles herausgenommen, was als risikoreich eingestuft wurde. Es gibt im historischen Okinawa-Te ausschliesslich Tritte in der unteren und mittleren Stufe, keine Kreisbogentritte oder ähnlich spektakuläre Techniken. Alles was man jetzt an hohen Techniken sieht, wurde später dazugenommen.

    Eine direkte Verwandtschaft zum Kali und co. ist mir nicht bekannt. Vielleicht sahen die Ecrimadores in den Stocktechniken des Kobujutsu eine sinnvolle Ergänzung zum eigenen Repartoire ...

    Gruß
    Dirk

  3. #3
    Xiaoshi Gast

    Standard

    Original geschrieben von Bokuto
    Aber es wurde alles herausgenommen, was als risikoreich eingestuft wurde. Es gibt im historischen Okinawa-Te ausschliesslich Tritte in der unteren und mittleren Stufe, keine Kreisbogentritte oder ähnlich spektakuläre Techniken.
    Allzviel herauszunehmen gab es eigentlich nicht, in 99,9% der Kungfu-stile werden die Tritte auch auf unterer oder mittlerer Höhe ausgeführt. Die Mehrzahl der Stile hat auch auf Akrobatik verzichtet, allenfalls schnelle Drehungen waren enthalten...

  4. #4
    Goshinsatori Gast

    Thumbs up ..

    HI,

    ich glaube schon, daß einiges herausgenommen werden mußte.
    alleine schon daher, daß viele KungFu Formen recht langwierig sind, während Kata im Vergleich relativ kurz sind.
    China hatte damals einen sehr hohen kulturellen Stand, Okinawa hatte keine eigene Kultur und wurde immer von aussen beeinflußt. Ich glaube nicht, daß ein damaliger Meister auf Okinawa alle Bewegungen einer KungFu Form als sinnvoll betrachtet hat.

  5. #5
    Gonnosuke Gast

    Standard

    Danke erstmal für die Antworten, nu bin ich ja doch schlauer als vorher. Ich könnt mir jetzt schon vorstellen, warum einige Filipinos das betrieben haben. Sie mussten sich auch mit ihren Waffen aus Alltagsgegenständen gegen die besser ausgerüsteten Besatzungsmächte durchsetzen. Wird die Kampfkunst in Deutschland noch irgendwo angeboten? Klingt doch recht interessant, irgendwie.

  6. #6
    WuDao Gast

    Standard

    @ Gonnosuke


    Okiniwa-Te ?

    Budokan
    Freiburg
    Ziegelhofstr.
    www.budokan.de

  7. #7
    Gonnosuke Gast

    Talking

    Ja ich meinte das Okinawa-Te, niemand versteht mich

  8. #8
    Twist Gast

    Standard

    Url ist:
    www.budo-kan.de

    Gruß,
    Alex

  9. #9
    Xiaoshi Gast

    Standard

    Es ist ja nicht so, dass es nicht auch zahlreiche Kungfu-stile mit sehr kurzen, prägnanten Formen gibt... ich meinte aber eher das technische Grundgerüst. Ich vermute auch, dass viele Okinawaner die subtileren Elemente des Quanfa nicht verstehen konnten, weil man erst das komplette Übungssystem kennen lernen muss, um alle Bewegungen richtig interpretieren zu können. Aber die gängisten Sachen wie eben das mit den hohen Tritten und akrobatischen Techniken halte ich für ein Gerücht.

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