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5. Die Missionen: Von Pfui bis Hui!
...Neben solchen mitreißenden Story-Missionen essen Sie aber überwiegend Aufträge aus dem Einheitsbrei. Aufgaben vom Waffenhändler etwa sehen ständig gleich aus, sind piep-einfach und schlecht durchdacht. Es gilt (jedes Mal!), einen Konvoi zu sprengen, der irgendwo auf der Karte im Kreis fährt. Sprichwörtlich: Dder fährt im Kreis. Sie brauchen sich nur an den Wegesrand zu stellen, im richtigen Moment zu feuern; fertig. Das wandelt sich spätestens nach dem dritten Mal zur strunzlangweiligen Schleife! Auch die restlichen Nebenmissionen weisen dieses Schema auf. Papiere von A nach B transportieren, Person X umlegen. Da wäre mehr drin gewesen!
Zwei Fraktionen buhlen um Ihre Dienste: Die APR und die UFFL sind Bürgerkriegs-Parteien, die beide die Macht im Land an sich reißen wollen. Für welche Sie Missionen annehmen, ergibt null Unterschied. Keiner wird Sie hassen für das, was Sie machen. Zusätzlich lernen Sie Kameraden kennen, für die Sie optionale Nebenaufgaben bestreiten können. Wer fleißig Helfer spielt, dessen Ansehen steigt. Dann eilen die Buddys in Notsituationen herbei und retten beispielsweise vor Treffern, die tödlich gewesen wären. Die Möglichkeit des ständigen Speicherns degradiert den Sanitätsdienst zum "netten Feature", tatsächlich bedarf es der Unterstützung von Kameraden aber nie. Schade zum Zweiten! Denn auch hier wurde nicht konsequent zu Ende gedacht. S.T.A.L.K.E.R.: Clear Sky zeigt durch sein umfangreiches Fraktions-System, wie so etwas aussehen könnte, wäre es gut integriert.
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9. Die künstliche Intelligenz: Mal dumm, mal schlau
Ein Ego-Shooter steht und fällt mit der Schläue seiner Gegner. Doch hier schwingt Far Cry 2 ein zweischneidiges Schwert. Wie vorher schon erwähnt, gehören die Ballereien zum Besten, was das Genre zu bieten hat. Allein die KI ist dafür nicht verantwortlich. Zwar zeigt sie sich schlau, agiert gerissen, versucht den Spieler zu umrunden und trifft höllisch genau - doch offenbart sie auch deutliche Schwächen.
Oft passiert es, dass ein KI-Kamerad nicht auf den Beschuss seiner Kollegen reagiert, selbstr wenn der direkt neben ihm zu Boden gehen. Darüber hinaus halten die Schergen teils extrem viel aus und schlucken Kugeln wie Süßkram. Vor allem bei Fahrzeugen demonstrieren die Ganoven, was sie nicht draufhaben. Wenn Ihnen im Dschungel ein Auto mit feindlicher Besatzung entgegen rast, versucht es die KI meist Rammen und Drängeln, damit Sie von der Straße holpern. Doch in einer Mehrzahl der Fälle brausen die KI-Deppen beim Versuch zu wenden mit Vollgas gegen den nächsten Baum. Oder rattern von einer Brücke in den sicheren Tod. Solche Szenen sind zwar mehr amüsant als ärgerlich, doch mit Ruhm bekleckern sich die Pixelsoldaten nicht.