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Thema: Bereit zum LEHREN?

  1. #1
    K4in Gast

    Standard Bereit zum LEHREN?

    Hey Leute

    Mal eine Frage an die Trainer/Sifus/Meister/Senseis/etc. unter euch.

    Woran habt ihr gemerkt, dass ihr bereit seid, Schüler zu unterrichten?

    Es ist 6:30 in der früh und ich finde einfach keine Ruhe, weil ich ständig darüber nachdenke.

    Grund ist, dass ich in letzter Zeit beim Training immer wieder gefragt werde, ob ich mal diese oder jene Technik vorführen oder erklären könnte.
    Außerdem komme ich öfter in die Situation, das Training übernehmen zu müssen, weil mein Trainer keine Zeit hat.
    Klar, so ein bisschen erläutern macht noch keinen Trainer. Aber meiner hat durchblicken lassen, dass das in Zukunft öfter passieren wird und deshalb übe ich auch eine ganze Menge.

    Mein Problem ist, dass ich mich selber eigentlich immer als Lernenden gesehen habe und mich auch immer noch so fühle, als wäre ich auf meinem Weg grade erst los gegangen. Wenn ich dann nach hinten schaue, blicke ich zwar auf vieles zurück (15 Jahre KK-Erfahrung), aber irgendwie entdecke ich trotzdem ständig neues. Verglichen mit meinen alten früheren Trainern/Meistern habe ich auch nicht das gefühl, annähernd mit denen auf einem Level zu sein.

    Außerdem fehlt mir irgendwie "reputation". Soll heißen: Ich bin in keiner Kampfkunst, die ich betrieben habe, auch nur in die nähe eines 1.Dan o.ä. gekommen. Gürtel machen zwar keine KK-ler, aber hat nicht jeder irgendwas vorzuweisen?

    Last but not Least ist wohl das größte Problem, dass ich ein ziemlich eigenes Kampfsystem habe und einige (z.T. grundlegende) Dinge anders mache als mein Meister.


    Wir sah das bei euch aus?

    C ya
    K4in

  2. #2
    Registrierungsdatum
    13.09.2004
    Ort
    Ursprünglich Flensburg, jetzt Odense (DK)
    Alter
    51
    Beiträge
    954

    Standard

    Na ja, irgendwann hat der Chef (JJ) halt gefragt ob ich ihm beim Kindertraining helfen koenne. Nach und nach hat er mich dann mehr und mehr selbststaendig uebernehmen lassen.

    Fuer mich war es so dass ich da reingewachsen bin. Klar hab ich Fehler gemacht, hab aber versucht es dann besser zu machen. Gleichzeitig hab ich weiter beim Erwachsenentraining mitgemacht. Irgendwann hab ich auch da angefangen ihn zu vertreten wenn er nicht konnte. Ich hab fuer mich gemerkt, dass ein groesseres Verstaendnis der Techniken kam wenn ich sie erklaeren musste und anderen beibringen.

    Was das anders machen von Techniken angeht waere ich vorsichtig so lange du ihn vertrittst. Er ist immer noch der Chef. Eventuell koenntest du mit ihm drueber reden welche "Version" du weitergeben sollst. Wenn er das was du machst fuer OK haelt und gleichzeitig nicht von seinem Ego aufgefressen wird, koennt ihr eventuell abmachen dass du beide Versionen zeigst.

    Ich habe einige Dinge anders gemacht als mein Trainer. Das waren die die ich besser konnte. Er fand das gut, so lange ich bei anderen, wo er mehr Ahnung hatte bei seiner Version geblieben bin.

    Grundsaetzlich: Unterrichte nur Dinge die du auch kannst und freu dich wenn Fragen kommen, auch kritische. Das zeigt dass sie dir zutrauen sie weiterzubringen. Wenn du es nicht erklaeren kannst sei ehrlich und sage dass du das nicht weisst, aber sie ja den Chef fragen koennen. Es gibt fuer mich nichts schlimmere als Trainer die angepisst werden wenn sie was nicht wissen und dann mit Dingen kommen wie "so weit bist du noch nicht".
    Komme taeglich zur Arbeit mit der Bereitschaft dich feuern zu lassen.

  3. #3
    der herbie Gast

    Standard

    Zitat Zitat von K4in Beitrag anzeigen
    Mein Problem ist, dass ich mich selber eigentlich immer als Lernenden gesehen habe und mich auch immer noch so fühle, als wäre ich auf meinem Weg grade erst los gegangen. Wenn ich dann nach hinten schaue, blicke ich zwar auf vieles zurück (15 Jahre KK-Erfahrung), aber irgendwie entdecke ich trotzdem ständig neues. Verglichen mit meinen alten früheren Trainern/Meistern habe ich auch nicht das gefühl, annähernd mit denen auf einem Level zu sein.

    Außerdem fehlt mir irgendwie "reputation". Soll heißen: Ich bin in keiner Kampfkunst, die ich betrieben habe, auch nur in die nähe eines 1.Dan o.ä. gekommen. Gürtel machen zwar keine KK-ler, aber hat nicht jeder irgendwas vorzuweisen?

    Last but not Least ist wohl das größte Problem, dass ich ein ziemlich eigenes Kampfsystem habe und einige (z.T. grundlegende) Dinge anders mache als mein Meister.


    Wir sah das bei euch aus?

    C ya
    K4in
    Auch als Trainer bist Du "Lernender", mach Dir da mal keine Sorgen Wegen der Reputation brauchst Du Dir auch keinen Kopf machen, wenn dein Training "nicht ankommt" wirst Du das sehr schnell merken. Falls Du Wettkämpfer dabei hast, wirst Du spätestens bei Turnieren sehen, ob Du dein Team gut vorbereitet hast. Von daher scheiß auf Reputation, wenn Dir der Erfolg recht gibt.

    Wie bereits vorher geschrieben, solltest Du insbesondere technische Änderungen nur nach Rücksprache machen und der Gruppe erklären, alles andere Verwirrt die Schüler und ist nicht loyal gegenüber dem Cheftrainer.

    Dein Weg ist glaube ich der klassische Weg, man hilft ein paar mal aus, Interesse wird geweckt, plötzlich ist man Co-Trainer und irgendwann hat man eine Gruppe. Lief bei mir ähnlich. Ich habe zwischendurch noch die "Trainer C-Lizenz" gemacht, nicht weil es von mir verlangt wurde, sondern weil es mich interessiert hat. War aber nicht so maßgeblich für mein Training....

    Also, schön dran bleiben und sei offen für Neues, dann wird es schon.

    Grüße,

    der herbie

  4. #4
    bouncer Gast

    Standard

    Zitat Zitat von der herbie Beitrag anzeigen
    Auch als Trainer bist Du "Lernender", mach Dir da mal keine Sorgen Wegen der Reputation brauchst Du Dir auch keinen Kopf machen, wenn dein Training "nicht ankommt" wirst Du das sehr schnell merken. Falls Du Wettkämpfer dabei hast, wirst Du spätestens bei Turnieren sehen, ob Du dein Team gut vorbereitet hast. Von daher scheiß auf Reputation, wenn Dir der Erfolg recht gibt.

    Wie bereits vorher geschrieben, solltest Du insbesondere technische Änderungen nur nach Rücksprache machen und der Gruppe erklären, alles andere Verwirrt die Schüler und ist nicht loyal gegenüber dem Cheftrainer.

    Dein Weg ist glaube ich der klassische Weg, man hilft ein paar mal aus, Interesse wird geweckt, plötzlich ist man Co-Trainer und irgendwann hat man eine Gruppe. Lief bei mir ähnlich. Ich habe zwischendurch noch die "Trainer C-Lizenz" gemacht, nicht weil es von mir verlangt wurde, sondern weil es mich interessiert hat. War aber nicht so maßgeblich für mein Training....

    Also, schön dran bleiben und sei offen für Neues, dann wird es schon.

    Grüße,

    der herbie
    Dem ist nicht viel hinzu zu fügen.. Wenn Dein Meister (Trainer) Dich für fähig hält, wird das schon seinen Grund haben. Mein Weg war ähnlich wie Deiner, habe meine Trainerprüfungen (JKD, Muay Thai) dann auch erst später gemacht. Der einzige Unterschied war, das ich danach schriftlich hatte, dass ich unterrichten darf - das Vertrauen meines Trainers war für mich aber wichtiger als ein Blatt auf dem steht, dass ich Trainer bin.

  5. #5
    FLEUR Gast

    Standard

    ..denke für "Trainer sein" ist man am Anfang eigentlich nie "bereit"... denke meist ist es so, man wird einfach in die Situation hineingeworfen (Sprich Trainer fällt aus und es wird für eine Stunde ein Ersatz gesucht) .... und so lernt man es einfach indem man gezwungen wird sich auf die Situation einzulassen...
    ...im Übrigen ist man eigentlich immer auch als Trainer "Lehrender" und "Lerneneder" ...

  6. #6
    hashime Gast

    Standard

    Zitat Zitat von FLEUR Beitrag anzeigen
    ..denke für "Trainer sein" ist man am Anfang eigentlich nie "bereit"... denke meist ist es so, man wird einfach in die Situation hineingeworfen (Sprich Trainer fällt aus und es wird für eine Stunde ein Ersatz gesucht) .... und so lernt man es einfach indem man gezwungen wird sich auf die Situation einzulassen...
    ...im Übrigen ist man eigentlich immer auch als Trainer "Lehrender" und "Lerneneder" ...
    Fleur hat es wieder mal auf den Punkt gebracht....am Anfang wirst du hineingestoßen und machst es so gut du es eben kannst (was auch mal mit Scheitern verbunden sein kann, wenn z. B. eine Gruppe total unmotiviert ist und du an dem Tag schlecht drauf und nicht in der Lage bist, etwas rüberzubringen)....aber mit dem Tun kommt die Erfahrung und wenn du schon Training machst, wirst du ja bemerken, dass von den Schülern etwas zurückkommt, das dich persönlich auch weiterbringt....

    Ich z. B. hab bemerkt, dass ich mir Techniken viel genauer überlege, wenn ich sie unterrichte, als wenn ich nur selbst als Schüler drin steh....

    Vielleicht kannst du ja weiterhin manchmal Schüler bei deinem Trainer sein und andere Male selbst unterrichten....das scheint mir die beste Mischung für persönliche Weiterentwicklung

  7. #7
    Schuck Mugg Gast

    Standard

    Du musst eigentlich nur die Techniken die du vermittelst genau können.
    Dann solltest du noch ein Gespür dafür haben, sie deinen Schülern auch rüberzubringen.
    Wenn du erkennst was falsch gemacht wird kannst du darauf eingehen. Der Rest ergibt sich von selbst.

  8. #8
    K4in Gast

    Standard

    Erstmal danke für die ermutigenden Antworten.

    Eine Frage stellt sich mir dann doch noch. Hattet ihr anfang auchs das Gefühl "unwürdig" zu sein? Ich kanns irgendwie nicht anders formulieren. Ich hab keine Zweifel an meinem können und kann mich selbst ziemlich realistisch einschätzen.
    Aber meinen Trainern kann ich trotzdem nicht das Wasser reichen.

    Damit ließe sich das Gefühl des "unwürdig" seins gut erklären.

    Naja, ich werd im kommenden Jahr so oder so ran müssen. Ich erzähl euch dann wie es läuft.

  9. #9
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    02.03.2005
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    mitten im Pott
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    Standard

    Trau dich und spring ins kalte Wsser!
    So war es damals bei mir auch!
    Im Nachhinein war es der bessere Weg.
    MfG
    Markus
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  10. #10
    DavidBr. Gast

    Standard

    Zitat Zitat von K4in Beitrag anzeigen
    Erstmal danke für die ermutigenden Antworten.

    Eine Frage stellt sich mir dann doch noch. Hattet ihr anfang auchs das Gefühl "unwürdig" zu sein? Ich kanns irgendwie nicht anders formulieren. Ich hab keine Zweifel an meinem können und kann mich selbst ziemlich realistisch einschätzen.
    Aber meinen Trainern kann ich trotzdem nicht das Wasser reichen.

    Damit ließe sich das Gefühl des "unwürdig" seins gut erklären.

    Naja, ich werd im kommenden Jahr so oder so ran müssen. Ich erzähl euch dann wie es läuft.
    "Unwürdig" klingt so selbsterniedrigend. Ich kann mich mit meinem Trainer auch nicht direkt messen.
    Wenn dein Trainer nicht von dir überzeugt wäre, würde er sich nicht so äußern und dir diese Möglichkeiten geben.
    Sieh es als eine Chance an, dich selbst zu überprüfen/verbessern und andere von deinem Können profitieren zu lassen. Geht mir nicht anders.

    Schaffst Du schon.

  11. #11
    DocDog Gast

    Standard

    Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt

  12. #12
    Goshin Gast

    Standard

    Zitat Zitat von K4in Beitrag anzeigen
    Erstmal danke für die ermutigenden Antworten.

    Eine Frage stellt sich mir dann doch noch. Hattet ihr anfang auchs das Gefühl "unwürdig" zu sein? Ich kanns irgendwie nicht anders formulieren. Ich hab keine Zweifel an meinem können und kann mich selbst ziemlich realistisch einschätzen.
    Aber meinen Trainern kann ich trotzdem nicht das Wasser reichen.

    Damit ließe sich das Gefühl des "unwürdig" seins gut erklären.

    Naja, ich werd im kommenden Jahr so oder so ran müssen. Ich erzähl euch dann wie es läuft.
    Würdest du dir diese Gedanken nicht machen, müsstest du dir Gedanken machen.

    Hört sich jetzt doof an, aber genau das ist der Punkt.

  13. #13
    Mirco W. Gast

    Standard

    Nur Mut,
    man sagt ja immer so schön "learning by doing"- das trifft sicherlich auch auf das Lehren zu.

    Natürlich sollte man ein solides Fundament haben, aber wenn dein Lehrer / Trainer dir das Leiten des Trainings anvertraut, dann wird er das auch wohl nur machen, weil er weiß, dass du gut genug dafür bist und das Traing verantwortungsbewusst durchführst........

    Was wertvoll für dich sein könnte, wäre unter Umständen eine Übungsleiterausbildung C- dort bekommst auch Grundzüge des Unterrichtens mit auf den Weg. Aber man muss nicht zwingend "Methodik und Didaktik der Ausbildung" draufhaben, um jemanden etwas vermitteln zu können.......

    Schöne Grüße und zieh ' dein Ding durch!

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