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Thema: 'Gesundheit' als schuldzuweiseder Begriff am Beispiel der Nichtraucherkampagne

  1. #61
    bluemonkey Gast

    Standard

    Zitat Zitat von vakuum Beitrag anzeigen

    "Natürlich verstehe ich Deine tiefe persönliche Kränkung, der aus der Behauptung entsteht, dass Du kein Auserwählter bist, sondern den Naturgesetzen unterliegst, die Du so zutiefst verabscheust."



    das ist für mich eine reaktion, die auf ein beleidigt-sein schliessen lässt.
    auf jeden fall ist es eine schuldzuweisung, die nichts mit der sprachlichen sache, die ich hier diskutiere, zu tun hat, sondern gerade beispielhaft aufzeigt, dass sie überhaupt nicht verstanden wurde.

    Das ist für mich eine Reaktion, die auf ein gekränkt-sein schliessen lässt-
    Auf jeden Fall ist es eine Schuldzuweisung, die nichts mit den konkreten Argumenten, die ich gebracht habe, zu tun hat, sondern gerade beispielhaft aufzeigt, dass Du sie überhaupt nicht verstehst.

  2. #62
    vakuum Gast

    Standard

    ausserdem müsstest du wissen, was ich bin, wenn du behauptest, 'ich' sei den naturgesetzen unterworfen!

    das weisst du doch gar nicht!

  3. #63
    bluemonkey Gast

    Standard

    Zitat Zitat von vakuum Beitrag anzeigen
    ausserdem müsstest du wissen, was ich bin, wenn du behauptest, 'ich' sei den naturgesetzen unterworfen!

    das weisst du doch gar nicht!
    Dazu müsstest Du wissen, was ich bin, wenn Du behauptest, ich wüsste nicht, was Du bist!
    Das weißt Du doch gar nicht!

    Das ist tatsächlich der grundlegende Glaube, auf der die Wissenschaften beruhen:
    Dass es allgemeingültige Naturgesetze gibt, die auch für Leute gelten, die man nicht kennt.
    Wenn ich tausend Steine los lasse und sie fallen alle gemäß gleicher Gesetzmäßigkeiten zu Boden, dann glaube ich tatsächlich, dass es auch der tausendunderste Stein ihnen gleich tut.
    Bisher hat sich in meinem Leben nichts ereignet, das mich daran zweifeln ließe.
    Trotzdem kann es sich um einem Scherz einer höheren Intelligenz handeln oder um eine zufällige Verdichtung im Chaos der Beliebigkeit.
    Dazu kommt, dass das menschliche Gehirn dafür konstruiert ist, Gesetzmäßigkeiten auch dort zu finden, wo es gar keine gibt.
    Da ich allerdings ebenfalls an die Evolution glaube, ist diese Eigenschaft des Gehirns für mich allerdings ein Hinweis darauf, dass es tatsächlich Gesetzmäßigkeiten in der Welt gibt, da sich ein Organ entwickelt hat, das Gesetzmäßigkeiten erkennen kann.
    Der Umkehrschluss ist auch denkbar: Die Welt scheint nach mathematischen Gesetzmäßigkeiten zu funktionieren, weil ich sie mit einem Gehirn wahrnehme, das dafür konstruiert ist, mathematische Gesetzmäßigkeiten zu entdecken.
    Wenn ich allerdings annähme, mein Gehirn wäre anders konstruiert, als die (wahre) Welt, dann wäre mein Gehirn nicht Teil der Welt.
    Also gehe ich davon aus, dass mein Gehirn und die Welt gleich konstruiert sind, eben nach mathematisch beschreibbaren Gesetzmäßigkeiten.

    Die Alternative zu diesem Glauben ist eine Welt ohne Gesetzmäßigkeiten, vollkommen beliebig, für mich gleichbedeutend mit Wahnsinn, denn ich könnte nicht mal beruhigt blinzeln, da ich mich in jedem Augenblick in einer völlig neuen Welt wiederfinden könnte.
    Ich könnte mich im nächsten Augenblick auch völlig verändert haben.
    Keine Handlung würde einen Sinn machen, da ich kein Ziel je erreichen, oder ihm auch nur einen Schritt näher kommen würde.

    Der ultimative Alptraum oder die ultimative Freiheit?
    Das können vielleicht ein wenig die Leute einschätzen, die unter dauerndem Gedächtnisverlust leiden, und alles vergessen, auf das sie gerade nicht achten.
    Alzheimer im Endstadium als ultimative Erfahrung der Freiheit?

    Selbst der Mann, der schon vor 2.500 Jahren behauptete, das Bewusstsein würde in jedem Augenblick die gesamte Welt neu erschaffen, die gleich wieder zerfällt, um wieder neu erschaffen zu werden...ist nicht so weit gegangen, zu behaupten, die verschiedenen immer wieder erschaffenen Welten hätten keinen Bezug zueinander.

    Wenn ich einschlafe, habe ich Träume. Diese Träume scheinen beliebig.
    Wenn ich erwache, meine ich mich zu erinnern, dass ich in einer ähnlichen Welt eingeschlafen bin. Daher schließe ich, dass es eine kontinuierliche Welt gibt, die Kontinuität ist Folge der Naturgesetze.
    Da ich die relative Beliebigkeit meiner Träume, während der Träume nicht wirklich als bedrohlich empfinde, wäre es wohl auch nicht schlimm, falls ich mich irre.

    Geändert von bluemonkey (05-01-2009 um 23:04 Uhr)

  4. #64
    vakuum Gast

    Standard

    hallo bluemonkey.


    "Dazu müsstest Du wissen, was ich bin, wenn Du behauptest, ich wüsste nicht, was Du bist!
    Das weißt Du doch gar nicht!"



    völlig richtig.

    das problem ist eben, dass die, die meinen, naturgesetze stünden über mir, da eine antwort geben, wo sie aber noch offen ist.

    was ich bin, ist nicht positiv beantwortbar, so dass es allgemeingültig verstehbar und nachvollziehbar wäre.

    der materialistische ansatz, der die naturwissenschaft immer noch wesentlich bestimmt, setzt 'ich' mit 'mein körper' mitsamt dem hirn gleich.

    damit lassen sich aber nur aussagen über den körper machen, nicht über dessen bedeutung für m(ich)!!!!


    das ist der philosophische knackpunkt!


    eine 'objektivität' ist allenfalls bzgl. gewisser mechanismen der natur und somit des menschlichen körpers in einer gemeinsamen sprache herstellbar, damit ist aber NICHT geklärt, was das für (m)ich bedeutet.


    wird dann so getan, als sei das aber klar, masst sich wissenschaft implizit an, eine antwort auf die frage, 'was bin ich' zu geben.

    die sprache, die 'objektivität' herstellen will, kann sinnvoll sein für praktische zwecke, für organsation, für pragmatisches.

    sobald aber objektivität über den einzelnen gestellt wird, wird sie - als sprachliches konstrukt, das sie ja ist - gewalttätig.


    viele grüsse

    vakuum
    Geändert von vakuum (05-01-2009 um 23:17 Uhr)

  5. #65
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    Einst träumte Zhuang Zhou, er sei ein Schmetterling - er wußte nicht, dass er Zhuang Zhou war. Plötzlich erwachte er und war ganz handgreiflich Zhuang Zhou. Nun wußte er nicht, ob er Zhou war, der geträumt hatte, ein Schmetterling zu sein, oder ein Schmetterling, der gerade träumte, Zhou zu sein. Es muss aber einen Unterscheid zwischen Zhou und dem Schmetterling geben. Dies nennt man die Transformaton der Dinge.

    Zhuangzi bringt es auf den Punkt, den es nicht gibt.

    Auch der Name Heinz v. Foerster ist hier schon gefallen, was will man mehr?

    Objektivität, was soll das sein? Die Wissenschaft ist immer der aktuelle Stand der Unkenntnis, ich würde mir unglaublich blöd vorkommen, als Wissenschaftler des 16ten Jahrhunderts jetzt aufzuwachen und quasi alles als falsch anerkennen zu müssen, was mir meine Suche nach der "Wirklichkeit" bisher beschert hat. Aber was bedeutet das einen Schritt weiter? Dass es eben jetzt der gleiche Schwachsinn ist, der uns da so überzeugend von Fachleuten verkauft wird. Es geht dabei ja nicht um die Empirie, es geht um die Erklärung selbiger.

    Aber, was will man denn machen, wenn man das zuende denkt? Vielleicht das gleiche wie die Daoisten, die sich aus den Geschäften der Welt zurückziehen und den Dingen beim Werden und Vergehen zuschauen. Klingt esoterisch, doch das ist ja auch nur ein Trugschluß unserer pseudorationalen, wachstums- und leistungsorientieren westlichen Welt, dass das nicht sein darf, nicht geht und Verrat am Bruttosozialprodukt sei (-;

    Denken ist immer salonfähig, bis es mit den zentralen Glaubenssätzen unserer Gesellschaft kollidiert. Das hat schon etwas von Gehirnwäsche, zumindest von Ausgrenzung profitlosen Denkens. Also Druck. Dass die wirklich großen Denker fast immer ausgegrenzt, verlacht oder sogar eliminiert wurden, vergisst man später gern. Vor allem, wenn sich mit ihren Gedanken im Nachhinein Gewinn machen lässt...

  6. #66
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    also, da ich ja hier offenbar als einziger noch halbwegs nüchtern bin, wollt ich mal was lustiges loswerden was mir neulich auffiel :
    Anno dunnemals, in den fünfzger Jahren dieser Republik wurde ein Verleger verurteilt, weil er eine Schrift herausgegeben hatte (eine krude Sammlung von altem Aberglauben, Hexerei und ähnlich lästerlichem Zeug).
    Angeklagt und verurteilt wurde er wegen des darin enthaltenen Tipps, von progressiver Paralyse (Syphilis-Folge) Betroffene sollten sich bis zum Hals in Pferdemist eingraben, um die Krankheit "auszuschwitzen" (DO NOT TRY THIS AT HOME ! ).

    Naja, nix besonderes bisher, ich bin ja auch dagegen daß jeder Quacksalber Leute in den Selbstmord treiben darf ... aber wenn man den Zusammhang hierzu zieht:

    Julius Wagner-Jauregg infizierte 1917 einige seiner Patienten gezielt mit Malaria, um mit den auftretenden Fieberschüben die progressive Paralyse zu behandeln. Diese sogenannte Malariatherapie erwies sich als erfolgreich und wurde bis zum Aufkommen von Antibiotika praktiziert, 1927 erhielt Wagner-Jauregg dafür den Medizin-Nobelpreis. Wegen der damit verbundenen Risiken gilt der Einsatz von Malaria als Therapeutikum heute jedoch als nicht mehr vertretbar.
    Dann fragt man sich manchmal schon, ob medizinischer Lorbeerengewinn immer so gradlinig und gerecht verläuft ... da war ja wohl doch irgendwas dran an der Pferdemistgeschichte. Ist aber untergegangen, anscheinend.
    Geändert von Fry_ (06-01-2009 um 01:33 Uhr)
    Volenti non fit iniuria

  7. #67
    bluemonkey Gast

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    Zitat Zitat von vakuum Beitrag anzeigen
    damit lassen sich aber nur aussagen über den körper machen, nicht über dessen bedeutung für m(ich)!!!!
    kein vernünftig denkender Wissenschaftler würde das tun


    Zitat Zitat von vakuum Beitrag anzeigen
    die sprache, die 'objektivität' herstellen will, kann sinnvoll sein für praktische zwecke, für organsation, für pragmatisches...

    ...eine 'objektivität' ist allenfalls bzgl. gewisser mechanismen der natur und somit des menschlichen körpers in einer gemeinsamen sprache herstellbar, damit ist aber NICHT geklärt, was das für (m)ich bedeutet.
    Nicht mehr hab ich weiter oben mit "objektivierbaren Bereich der Wirklichkeit" gemeint, anstatt darüber nachzudenken, hast Du mir aber pauschal Gehirnwäsche unterstellt, anstatt vielleicht nachzufragen, was ich damit meine.
    So hast Du eine Trennung wahrgenommen (und damit erschaffen?), wo vielleicht überhaupt keine ist.



    Zitat Zitat von vakuum Beitrag anzeigen
    wird dann so getan, als sei das aber klar, masst sich wissenschaft implizit an, eine antwort auf die frage, 'was bin ich' zu geben.
    Gerade das wird aber von der Wissenschaft an sich, nicht getan.
    Wissenschaft wird von Menschen betrieben.
    Nur weil ein Mensch Wissenschaft betreibt, kann man nicht davon ausgehen, dass alles was er glaubt und sagt, das Ergebnis von Wissenschaft sei.
    Siehe den Biologie-Professor aus dem ID-Film im anderen Thread, der einerseits beruflich professionell mit der wissenschaftlichen Methode arbeitet, aber klar die Grenzen zu seiner persönlichen Metaphysik zieht.
    Ähnliches habe ich bei einem Professor für theoretische Physik erlebt.
    Befragt nach einigen metaphysischen Implikationen der Quantenphysik, kam einfach die Aussage, er würde sich darüber keine Gedanken machen.
    Die Quantentheorie kann einen gewissen Bereich der Wirklichkeit erklären und dort kann man sie auch experimentell prima beweisen, oder Anwendungen entwickeln. Begibt man sich aber an die Ränder dieses Gebiets, kommt man sehr schnell auf dünnes Eis reiner Spekulation.
    In der Mathematik gibt es den Begriff des Definitionsbereichs, innerhalb dessen man sinnvolle Aussagen über eine Funktion machen kann.
    Verlässt man diesen Definitionsbereich, sind Aussagen spekulativ.
    Beispielhaft kann die Urknalltheorie herangezogen werden.
    Wenn man davon ausgeht, dass die Raumzeit zu vor dem Urknall unendlich verdichtet war, kann man sich mit den exisitierenden Theorien unendlich nahe an den Zeitpunkt des Urknalls annähern, eine Folgerung über Zeiten vor dem Urknall ist aber aus der Theorie heraus unmöglich.
    Ähnlich macht die Evolutionstheorie Aussagen über denkbare Entwicklungen des Lebens, aber keine über den Ursprung des Lebens.

    Jemand, der eine vernünftige wissenschaftliche Ausbildung durchläuft, muss sich von der naiven Vorstellung, die Welt wäre exakt erklärbar, schnell verabschieden.
    Die Wissenschaftsgläubigkeit wird meist von denjenigen zelebriert, die nichts mit Wissenschaft zu tun haben, eben Laien, wie Journalisten und Politikern.
    Das kommt aber nicht daher, dass die Leute sich zuviel damit beschäftigen, sondern eher dass sie sich zuwenig damit beschäftigen.
    Sonst würde man Klimamodelle, Ernährungsratschläge, Zwangsbehandlungen (jodiertes Speisesalz/flouriertes Trinkwasser/pasteurisiere Mandeln...) in der Öffentlichkeit weitaus kritischer dikutieren.
    All das ist die Folge von Ignoranz, und Verwechseln von eigener Meinung mit der Wirklichkeit, die natürlich auch bei Wissenschaftlern auftritt, gerade in den weicheren Wissenschaften.
    Wenn dann noch Profitdenken und Lobbyismus dazukommt, dann entsteht, was Du hier teilweise aufzeigst.
    Es gibt viele Wissenschaftler, die klar erkennen, dass es eben Bereiche und Fragen gibt, deren Beantwortung nicht objektiv möglich ist.
    Wissenschaft beschäftigt sich mit dem Wie, nicht mit dem Warum.
    Es gibt noch den subjektive Bereich direkter Erfahrung, wo einem Methoden der Geistesschulung weiterhelfen können.
    Ein gutes Beispiel auf KK bezogen ist eben der Bereich der Chi-Erfahrungen, die vollkommen subjektiv sind, auch wenn man vielleicht damit verbundene Phänomene wie Durchblutungssteigerung, Muskeltonus, empirisch bestimmen kann.
    Der Dalai Lama hat daran erinnert, dass dieser subjektive Bereich in der westlichen Welt, aufgrund der scheinbaren Erfolge der objektiven Methoden, nicht aufgrund von Gehirnwäsche, vernachlässigt wird.
    Er geht aber auch nicht in die umgekehrte Ignoranzfalle, die objektiven Methoden zu verwerfen und nur die subjektive Erfahrung hochzuhalten.

    Zitat Zitat von vakuum Beitrag anzeigen
    sobald aber objektivität über den einzelnen gestellt wird, wird sie - als sprachliches konstrukt, das sie ja ist - gewalttätig.
    Du vermeidest in Deinem sprachlichen Ausdruck Subjekte, eventuell damit man Dir keine konkrete Schuldzuweisung unterstellen kann.
    Wenn aber etwas getan wird, dann muss es eine konkretes Subjekt geben, die das tut.
    Wer stellt die Objektivität über den Einzelnen? In welcher Situation?
    Selbst der gleiche Mensch wird da unterschiedlich handeln.
    Ein Arzt wird die Menschen in einer klinischen Studie eventuell als Objekte betrachten (muss er, um nicht kaputtzugehen), falls eine ihm nahestehende Person oder gar er selbst betroffen ist, wird er dies eher nicht tun.
    Auch Du bedienst Dich der Objektivierung, wenn Du einzelne Aussagen als beispielhaft, für eine postulierte Gehirnwäschetendenz in der Gesellschaft darstellst.
    Andernfalls müsstest Du jede Aussage im konkreten Zusammenhang der Person mit Ihrer gesamten Persönlichkeitsstruktur sehen.
    Da dies schlichtweg nicht möglich ist, beziehst Du Dich lediglich auf einige ähnliche Merkmale und leitest daraus Theorien über die Gesellschaft her.
    Diese Aussagen beziehst Du dann wieder auf einzelne Individuen, die Du gar nicht kennst, die aber diese Merkmale aufweisen.
    Geändert von bluemonkey (06-01-2009 um 07:02 Uhr)

  8. #68
    bluemonkey Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Fry_ Beitrag anzeigen
    Dann fragt man sich manchmal schon, ob medizinischer Lorbeerengewinn immer so gradlinig und gerecht verläuft ... da war ja wohl doch irgendwas dran an der Pferdemistgeschichte. Ist aber untergegangen, anscheinend.
    Mein persönliches Vorurteil ist, das es sich bei der Medizin um eine Religion handelt, nicht um eine Wissenschaft.
    Bestimmtes Wissen ist nur der Priesterkaste zugänglich (selbst erlebt im Internet, wo ich in eine medizinische Informationsdatenbank nicht reingekommen bin, weil ich meine Einweihung äh Approbation nicht nachweisen konnte. Sogar im Krankenhaus werden die verräterischen Patientenakten nicht den Angehörigen des Objekts der Aufzeichnungen rausgerückt, sondern nur anderen Priestern.)
    Da es in dem Bereich große Summen geht, wird sich wohl niemand auf eine Pferdemisttherapie einlassen, da man Pferdemist schlecht patentieren kann (obwohl mit Kartoffeln und Genen geht's ja auch?).
    Er hätte wohl im Vorwort des Buches das übliche BlaBla schreiben müssen, dass die dargestellten Methoden keine medizinischen Therapien ersetzen, keine Anspruch erheben, Krankheiten zu heilen und die Anwendung auf eigene Gefahr geschieht...

    Für die Erforschung alternativer Methoden (die allerdings einen schlechten ROI aufweisen) scheint wenig Geld da zu sein:

    Informationen zur Studie
    „Ketogene Ernährung bei Tumorpatienten“


    Die Studie „ketogene Ernährung bei Tumorpatienten“ musste leider vorzeitig wegen Wegfall der Personalstellen eingestellt werden.
    Da könnte man jetzt auf komische Gedanken kommen
    Geändert von bluemonkey (06-01-2009 um 06:59 Uhr)

  9. #69
    bluemonkey Gast

    Standard

    Zitat Zitat von mantis.wilm Beitrag anzeigen
    Aber, was will man denn machen, wenn man das zuende denkt? Vielleicht das gleiche wie die Daoisten, die sich aus den Geschäften der Welt zurückziehen und den Dingen beim Werden und Vergehen zuschauen. Klingt esoterisch, doch das ist ja auch nur ein Trugschluß unserer pseudorationalen, wachstums- und leistungsorientieren westlichen Welt, dass das nicht sein darf, nicht geht und Verrat am Bruttosozialprodukt sei (-;
    WuWei heist nicht gar nix tun, sondern nur nicht gegen die Natur der Dinge handeln. Das ist ein kleiner Unterschied.
    Aber wenn Du die Gesellschaft nicht magst, was hindert Dich daran, als Obdachloser auf der Straße oder im Wald zu leben?
    Oder tust Du das schon?
    Muss ja nicht in D-Land sein: In Japan kann man wohl im Park zelten, wenn man den Buddhismus ernst nimmt

    Zitat Zitat von mantis.wilm Beitrag anzeigen
    Dass die wirklich großen Denker fast immer ausgegrenzt, verlacht oder sogar eliminiert wurden, vergisst man später gern.
    Das ist wie bei den hochbegabten Kindern, die Schwierigkeiten in der Schule haben:

    Der Umkehrschluss ist ein Trugschluss: nicht jeder, der schlechte Noten bekommt, ist hochbegabt, und nicht jeder, der ausgelacht und nicht ernstgenommen wird, ist ein großer Denker

    Eine notwendige Bedingung für einen großen Denker sind große Gedanken, nicht gesellschaftliche Ausgrenzung oder Gelächter, das kann passieren, aber ist nicht mal hinreichend.

  10. #70
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    Hast leider nicht verstanden, was ich meine.

    Habe ich den geschrieben "gar nichts tun"?

    Das ist auch ein kleiner Unterschied. Und bitte erkläre es mir jetzt nicht, es war ein Bild, das du wörtlich genommen hast.

    Hübsch aber, dass Du gleich einen materiellen Erklärungs- und Wertungsansatz bildest:

    "Aber wenn Du die Gesellschaft nicht magst, was hindert Dich daran, als Obdachloser auf der Straße oder im Wald zu leben?".

    Die Leute, deren Zinseinkommen Du jeden Tag erwirtschaftest, mögen die Gesellshaft aber, ja? Man muss sie mögen, um ein Dach über dem Kopf haben zu dürfen?


    War von dem Umkehrschluss denn irgendwo in meinem Text die Rede, bzw. drängt sich irgendwo die aktive Negation auf, die du gerade betreibst (nämlich automatisch im Gegenteil zu denken)?

  11. #71
    Rebel till i die Gast

    Standard

    Worum geht´s hier eigentlich?
    Hetzkampanie Raucher/Nichtraucher (super bin militanter Exraucher) aber wohl eher nicht. Oder meint der TE das wenn gesagt wird das Rauchen ungesund ist, das nicht für ihn gilt? Wenn ja, is doch gut für ihn, wenn er lustig ist kann er ja mal gucken was er noch so in sich rein kippen/inhalieren/verzehren/trinken kann ohne das es ungesund für ihn ist und hier berichten. Bin mal gespannt wieviel geht .

    Ich würd gern mal mitreden, aber ich versteh nicht ganz was dein Problem ist.
    Das wenn man sagt das Rauchen ungesund ist dies nicht für dich gilt?
    Wenn ja schätz dich doch glücklich! ersparst du dir einiges durch (wenn´s stimmt )

  12. #72
    vakuum Gast

    Standard

    guten morgen bluemonkey,


    "Du vermeidest in Deinem sprachlichen Ausdruck Subjekte, eventuell damit man Dir keine konkrete Schuldzuweisung unterstellen kann."



    wo vermeide ich 'subjekte'?
    und was würden denn schuldzuweisungen bringen?
    bist du der ansicht, eine schuldzuweisung ist etwas sinnvolles, konstruktives?




    "Wenn aber etwas getan wird, dann muss es eine konkretes Subjekt geben, die das tut."



    wenn etwas erscheint - z.b. in deinem gesichtfeld, ein mensch/ein tier/eine maschine, die etwas tun - dann braucht es den, dem das erscheint.
    das betrifft auch das eigene tun.
    in den kk ist ja interesssant wacher beobachter seines tun zu werden, also so, dass nicht mehr mit unterbrechendem denken und planen ein handeln oder nicht-handeln entschieden wird, sondern das 'es' von selbst 'läuft'.
    zu sagen, 'ein subjekt tut das', ist dann einfach schon unzutreffend oder eben bloss wieder aus einer beobachterperspektive geschlussfolgert.



    "Wer stellt die Objektivität über den Einzelnen?"



    derjenige, der sie in seiner sprache verwendet.
    schlimm ist auch, dass einer, der über sich denkt, sich selbst vergewaltigt, wenn er ständig in objektivismen denkt.
    es geht also um ein sprachliches phämonen!

    ist dir z.b. klar, bluemonkey, dass die dichotomie 'sprache - sprachverschiedene wirklichkeit' eine mentale fiktion ist?

    wenn wir ein 'objekt' benennen, dann ist damit schon eine sprachtradition im gang (quasi angesetzt) und ein angeblich sprachverschiedenes objekt eben 'sofort' VERSCHWUNDEN!

    das muss man sich mal auf der zunge zergehen lassen, wenn man den gedankengang nicht schon kennt.



    "Ein Arzt wird die Menschen in einer klinischen Studie eventuell als Objekte betrachten (muss er, um nicht kaputtzugehen)"



    warum würde er denn kaputtgehen?



    ", falls eine ihm nahestehende Person oder gar er selbst betroffen ist, wird er dies eher nicht tun."



    warum den unterschied machen?
    antwort: wegen der gesetzgebung.



    "Auch Du bedienst Dich der Objektivierung, wenn Du einzelne Aussagen als beispielhaft, für eine postulierte Gehirnwäschetendenz in der Gesellschaft darstellst."



    die gesetzestexte, die der 'grundstock' für die hirnwäsche bestimmen, können gelesen werden. dazu brauche ich keine objektivität zu bemühen, sondern kann bei interesse auf jus-bibliotheken verweisen.



    "Andernfalls müsstest Du jede Aussage im konkreten Zusammenhang der Person mit Ihrer gesamten Persönlichkeitsstruktur sehen."



    das ist eben nur möglich, wenn die ja bereits erfahrene hirnwäsche mituntersucht wird.
    eine isolierbare 'persönlichkeitsstruktur' gibt es nämlich nicht, die ist schon seit f r ü h e r kindheit durch gesetzgebung mitbestimmt und hat eben nationale färbungen (nicht als sprach- oder 'rassen'differenz, sondern als resultat der differenzen der jeweiligen nationalen gesetzgebungen -wobei das heute eben schon richtung 'globalisierung' geht, was es zumindest zu beschreiben einfacher macht).




    "Da dies schlichtweg nicht möglich ist, beziehst Du Dich lediglich auf einige ähnliche Merkmale"



    nein, ganz und gar nicht. die 'geistige programmierung' ist erfahrungssache - gesetzlich verordnet, medial verbreitet und hier in den threads z.b. in vielen (nicht allen) sätzen deiner (aber auch von etlichen anderen) postings nachlesbar.
    ist keine schuldzuweisung, sondern analysierbares sprachmaterial!!!



    "und leitest daraus Theorien über die Gesellschaft her."



    mir ist völlig klar, dass der, der es nicht in seiner 'biographie', in den täglich nachrichten, im schmerz/der angst der mitmenschen nachspüren kann, was ich als 'hirnwäsche' bezeichne, meine ausagen als 'theorie' oder eben erneute schuldzuweisung missverstehen muss.
    wobei in dem fall sind sie dann auch tatsächlich bloss 'theorie'.
    da kann ich ja nichts machen.

    es gibt keine sprachimmanente wahrheit; die bedeutung der sprache ist die reaktion darauf.



    "Diese Aussagen beziehst Du dann wieder auf einzelne Individuen, die Du gar nicht kennst, die aber diese Merkmale aufweisen."



    nein, ich beziehe sie auf SÄTZE; die ich hier lese.
    deswegen hatte ich dich damals auch gar nicht mehr zitiert, sondern nur die 'hirnwäschesätze' selbst besprochen, die eben auch von zig anderen genauso hätten formuliert sein können, weil sie quasi das legitimationsprogramm der wissenschaften darstellen, das wir als z.b. 'studenten' zu fressen und (implizit) auswendig zu lernen haben.


    viele grüsse

    vakuuum

  13. #73
    Häretiker Gast

    Standard

    Meine Erfahrung:

    Ich habe dreieinhalb Jahre ca. ein Paket Zigaretten pro Tage geraucht.
    Dann habe ich einen Schlusspunkt gesetzt und aufgehört.

    Nach nur wenigen Wochen Nichtrauchertum:
    - meine Gesangslehrerin sagte, dass meine Stimme plötzlich viel klarer und besser ist, was ich denn gemacht hätte!?
    - ich konnte wieder, wenn ich was spät dran war, zu einem Bus spurten, ohne schon nach 50m den eisernen Griff um die Lunge zu spüren.
    - ich war seitdem wesentlich seltener erkältet (vorher: 4-6mal/Jahr, jetzt 1/Jahr)
    - kein Raucherhusten mehr
    - Geschmackssinn und Geruchssinn hat sich verbessert
    - Das Gesmatwohlbefinden hat sich erhöht.

    Das ist meine persönliche Erfahrung. Vom geringeren Krebsrisiko *) (allein im unmittelbaren Kreis von Bekannten und Verwandten der letzten zwei Jahre: drei Fälle von Lungenkrebs, davon zwei lethal, einer hat jetzt nur noch eine halbe Lunge, alle drei waren Raucher) hoffe ich profitieren zu können.

    Grüße
    Häretiker


    *)
    Und wer meint, dass man nicht messen kann "Person raucht" => "Person bekommt Lungenkrebs", sollte sich mal mit "bedingten Wahrschainlichkeiten" sowie dem "Satz von Bayes" beschäftigen.

  14. #74
    vakuum Gast

    Standard

    welche marke hast du geraucht, wie starke?

  15. #75
    dermatze Gast

    Standard

    Ich denke ihm geht es primär um die Schuldzuweisung, die ja auf eine bestimmte Denkweise schließen lässt.

    (Denke ich, "du sollst, oder beschränke ich mich auf "ich soll".)
    Hoffe ich habe dich nicht falsch verstanden Vacuum. Deine Beiträge sind sehr lesenswert.

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