Im Folgenden ein aus dem Englischen uebersetzter Artikel von Senshido-Begruender Rich Dimitri, der meiner Meinung nach sehr wichtig fuer alle realitaetsbasierten Selbstverteidgungsstile ist. Kommentare eurerseits sehr willkommen!
Im Folgenden ein aus dem Englischen uebersetzter Artikel von Senshido-Begruender Rich Dimitri, der meiner Meinung nach sehr wichtig fuer alle realitaetsbasierten Selbstverteidgungsstile ist. Kommentare eurerseits sehr willkommen!
Geändert von 123keilerei (12-01-2009 um 19:29 Uhr)
Zehn Fragen zum Thema Selbstverteidigungstraining
Hi alle zusammen. Diese Liste ist eine Übersetzung und Redigierung eines alten Senshido-Artikels. Seinen Inhalt finde ich extrem wichtig für realitätsbasierte SV-Stile. Ich habe ihn übersetzt, umformuliert und stark gekürzt, um die Fragen klarer darstellen zu können.
Frage 1: Stellt dein Training die Wirklichkeit nach?
Denke dabei an die Anzahl der Angreifer, an die Situation, in der der Angriff geschieht, die Art der Angriffe und an die Entschlossenheit deiner Trainingspartner, dich tatsächlich zu treffen.
Frage 2: Gegen welche Arten von Angriffen lernst du dich im Training zu verteidigen?
Tatsächliche Angriffe sehen häufig anders aus als man es vielerorts lehrt: Jemand packt dich mit animalischer Wut, er beschimpft dich, schreit dich an, beleidigt dich. Wahrscheinlich stehen einige seiner Kumpels hinter ihm und stacheln ihn auf: „Bring’ ihn um! Bring das Schwein um!“ Höchstwahrscheinlich wirst du feststellen, dass du ihn, wenn er dich wirklich ernsthaft und voller Aggressivität bedrängt, instinktiv auch packst und von dir wegdrückst, um einen „Sicherheitsabstand“ zwischen ihm und dir zu haben. Auch werden deine Worte, falls du vor Schock überhaupt sprechen kannst, wenig dazu beitragen, die Situation zu enntschärfen.
Trainierst du so die Abwehr gegen beidhändiges Greifen? Oder sieht es eher so aus, dass dein Trainingspartner und du (und niemand sonst) abwechselnd mit etwas Krafteinsatz den Partner am Kragen packen, während sie warten, bis ihr Gegenüber die Abwehrtechnik ausgeführt hat? Ist das realistisch?
Gegen welche Arten von Angriffen lernst du dich zu verteidigen? Gegen Jabs? Gegen Lowkicks? Gegen technisch ausgereifte Grapplingangriffe, gegen Sidekicks, gegen perfekte Boxhaken, gegen Armstreckhebel?
Wieviel Zeit verwendet dein Training darauf, dir Taktiken gegen Überraschungsschläge beizubringen, die plötzlich, ohne Vorwarnung, in einem Streitgespräch geschlagen werden? Oder gegen Menschen, die dich aus dem Nichts heraus und mit voller Kraft tackeln? Oder gegen ein Messer, das plötzlich in einer Rangelei gezogen wird?
Frage 3: Welche Kleidung trägst du im Training?
Frage 4: Wie viel deiner Zeit verbringt dein Training damit, dir beizubringen, wie du potentielle Bedrohungen vermeiden und entschärfen kannst, und zwar mit Methoden, die auf Ergebnissen der Verhaltensforschung, Erfahrung und Statistik aufbauen?
Frage 4: Was trainierst du? Feinmotorische, komplexe Techniken, oder grobmotorische?
Wenn dein Repertoire aus Techniken besteht, die nach feinmotorischer Steuerung verlangen, dann stehen deine Chancen, sie im Ernstfall einzusetzen, schlecht, egal, wie sehr du jetzt dagegen protestieren magst. Die wissenschaftlichen Untersuchungen zum Thema akuter Stress und dessen Auswirkung auf die menschliche Psyche und den Körper sprechen eine deutliche Sprache: Im Ernstfall funktionieren nur einfache Bewegungen, alles andere ist mit großer Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt. Zwingt dir also dein Stil Bewegungen auf, die sich unnatürlich für dich anfühlen?
Frage 5: Wie viele Stunden verbringst du damit, ausgeklügelte Aufgabegriffe, Faustschläge, Tritte, Ellbogen- und Kniestöße zu perfektionieren?
Frage 6: Wie viel Zeit sieht dein Training dafür vor, diese Techniken nicht im Sparring, sondern im Kampf gegen unbekannte Gegner einzusetzen? Gegner, die plötzlich Beistand von ihrem Freund bekommen, der dich ebenfalls angreift; Gegner, von denen du nicht weißt, ob sie eine Waffe tragen oder nicht; Gegner, deren Reaktionen du nicht einschätzen kannst; Gegner, die keine Regeln kennen und auch dann nicht aufhören, wenn du abklopfst oder am Boden liegst; das ist kein Sparring mehr, das ist Wirklichkeit.
Frage 7: Verwendet dein Stil beträchtliche Zeit damit, dir beizubringen, welche rechtlichen Konsequenzen deine Aktionen in einem Kampf haben können? Wie man mit Zeugen umgeht? Was man der Polizei bei einer Aussage in die Akten diktiert?
Frage 8: Wie steht es um die Rache? Lehrt dein System dir, dass sich dein Gegner nach deinem siegreichen Ende eines echten Kampfes vielleicht rächen will? Zeigt dir dein Stil, wie du mit den manchmal schlimmen Folgen deiner Taten umgehen kannst?
Frage 9: Berücksichtigt dein Training typische Verhaltensweisen vor dem Kampf? Lehrt es dir, was die Körpersprache deines Gegners sagt?
Frage 10: Passt dein Training zu deinen natürlichen Überlebensreflexen oder versucht es, tausende von Jahren der Evolution durch neue Techniken zu ersetzen, die Timing, korrekt dosierten Krafteinsatz und die blitzschnelle Verarbeitung von Sinneseindrücken verlangen?
Hm, 119 mal gelesen und kein Kommentar... zu offensichtlich? Zu polemisch? Uninteressant? Helft mir doch mal auf die Sprünge.
Ja!
In meinem Closer Than Close Quarter Hybrid System gibts die effektivsten und realistischsten Trainingskonzepte - und Methoden, auf Grundlage der neusten wissentschaftlichen Erkenntnisse. Sollte jemand was Anderes behaupten , dann hat der keine Ahnung !
Aber aus Gründen der Geheimhaltung darf ich nicht zuviel verraten , sonst könnte jemand Rückschlüsse in Bezug auf das System ziehen .
Grüsse
Geändert von Primo (13-01-2009 um 09:51 Uhr)
7. Wie schuechtere ich Zeugen ein bevor die Polizei kommt bzw. wie luege ich die Polizei entsprechend an
Sehr nett
Geändert von TipKick (13-01-2009 um 11:04 Uhr)
Ja schon, aber irgendwie ist Deine Auflistung wie ein Interview ohne Antworten.
Soll jetzt jeder seine Antworten schreiben und die werden dann in gruppentherapieartiger Manier von KKB-Usern ausgewertet?
Die Themen werden mehr oder weniger bei uns im Training, bzw. im Crashkurs/Basiskurs angesprochen. Manche Fragen finde ich etwas merkwürdig formuliert und würde daher gerne den Originaltext sehen. Kannst Du einen Link posten?
Gruß
John
Interview ohne Antworten? Genau so ist es gedacht. Stelle dir selbst die Fragen und beantworte sie für dich. Ziehe deine Schlüsse. Ist doch nicht schwer.
Ausgewertet? Nö.
Gruppentherapie? Wieso denn?
Ich finde die Fragen gut, um eine Realitätsüberprüfung bei mir, für mich ganz persönlich zu machen. Tatsächlich hätte ich mir manche Umwege erspart (Systema), wenn ich diese Liste einige Jährchen eher gekannt hätte.
Wie gesagt, ich will nicht pöbeln. Der (von mir gekürzte) Artikel sollte ein Gedankenanstoß sein.
Das ist gut. Ich habe allerdings auch eine KM-Schule erlebt (nein, ich werde nicht sagen, welche; es war nicht deine), in denen die "Gegner" sehr viel mitspielten, in denen Fauststöße zum Gesicht, einmal sogar "Karate"-Fauststöße (Trefferfläche nur mit Zeige- und Mittelfinger) gelehrt wurden, in denen beim Abrollen (auf Matten natürlich) volle Kraft im Judostil mit der freien Hand auf den Boden geklatscht wurde, usw. Hier ist so eine Liste (vor allem für Anfänger) sehr hilfreich, finde ich.Die Themen werden mehr oder weniger bei uns im Training, bzw. im Crashkurs/Basiskurs angesprochen.
Merkwürdig? Tsk, tskManche Fragen finde ich etwas merkwürdig formuliert und würde daher gerne den Originaltext sehen. Kannst Du einen Link posten?
www.Senshido.com :: View topic - Guys... Is this art good for self defense?
na da du in einem thread kürzlich gesagt hast woher du kommst,und wo du mal n probetraining im km machen willst,kann man sich ja 1+1 zusammen zählen
@123keilerei
Wenn es Dich in unsere Gegend verschlägt, schau bei uns rein. Da wirst Du feststellen, dass zwischen KM-Training und KM-Training bedeutende Unterschiede sein können.
Sowohl zwischen den verschiedenen Verbänden als auch verbandsintern können da eklatante Unterschiede sein. Hängt sicherlich auch teilweise von den Vorlieben/ Stärken des jeweiligen Trainers ab.
Wenn man von "realistischem" Training spricht, hat da z.B. das klassische Abschlagen nichts verloren
Grüße,
Doc
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