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Thema: Was bleibt?

  1. #1
    Kouhei Gast

    Question Was bleibt?

    Es ist nie eine gute Idee in betrunkenem Zustan einen Thread zu eröffnen, doch aufgrund des Alkoholeinflusses werde ich dies trotzdem tun.

    Was mich nun schon seit längerem beschäftigt ist, die Ungewissheit vor der Zunkunft, die Unsicherheit vor Neuem und die freudige Ansgt vor dem was wohl kommen mag. Wie habt Ihr das? Mein Leben ist gerade extrem im Wandel, ich habe meine Matura, ich arbeite gerade im Zivildienst, spiele nebenbei Theater und verdiene damit (als Leienschauspieler) eigentlich richtig gutes Geld und bin in allem sehr erfolgreich was ich anpacke... eigentlich ein Grund zufrieden und zufersichtlich zu sein. Trotzdem beschäftigt mich eine Sache ganz elementar, nämlich was wird bleiben von dem ganzen? Was wird sein in der Zukunft? Ich befinde mich zurzeit in einer Art Schwebezustand, in freudiger Erwartung auf das was kommen mag aber gleichzeitiger Ansgt vor dem was mir die Zukunft bringt , ich weiss nicht woran ich bin, es ist eine tiefe innere Zerissenheit, die ich verspüre, einerseits bin ich der erfolgreiche junge Mann, den viele aus meinem Umfeld bewundern, andererseits bin ich so unsicher, so veroren und orientierungslos, das ich mich selbst unwohl fühle. Was mich einfach beschäftigt ist, dass sich so viel in dem letzten Jahr verändert hat, quasi mein ganzes Leben hat sich verändert, ich hab meine Matura geschafft, bin von zu Hause ausgezogen, habe das erste mal mein eigenes Geld verdient, bin richtig erfolgreich in dem was ich liebe zu tun, und alles läuft so positiv, dass ich es selbst nicht ganz begreifen kann. So sehr mich diese ganze Veränderung, dieser Wandel freut, umso mehr macht er mir Ansgt, ich habe Angst all dies zu verlieren, all meine Erfolge nichtig zu machen, mir selber bedeutungslos vorzukommen. Es ist einfach ein Gefühl, dass ich nicht richtig beschreiben kann... Es ist diese Unsicherheit, diese tiefe Verstörtheit sich auf nichts richtig verlassen zu können, da sich alles so sehr im Wandel befindet... Ich wollte eigentlich nur fragen, ob hier das jemand nachvollziehen oder auch schon selbst etwas ähnliches empfunden hat? Diese innere Zerissenheit zwischen freudiger erwartung und tiefer verborgener Unsicherheit und Angst vor dem was kommen mag und der gleichzeitigen Frage, was wohl bleiben wird, wenn doch alles so verdammt vergänglich und unsicher ist...

    ich werde nun in knapp 5 Monaten in eine mir völlig fremde Stadt ziehen, in der mich niemand kennt, in der ich praktisch niemanden kenne, mein leben nochmals von vorne beginnen, was ich war und bin hinter mir lassen... ist das nun eine Chance, eine Fortsetzung oder der Anfang vom Ende? Ich weiss es nicht, und zeigen wird es nur die Zukunft. Wohl eine Unsicherheit mit der jeder von uns einmal in seinem Leben zu kämpfen hat...

    grüsse...
    Geändert von Kouhei (18-01-2009 um 01:20 Uhr)

  2. #2
    dominik777 Gast

    Standard

    Tja, lieber Kouhei, das kennen wohl alle Menschen, was du beschreibst. Jeder hat in seinem Leben Höhenflüge und jeder fällt ab und an in ein Loch. Es gibt einige, die auch in den schönsten Phasen ihres Lebens irgendwas oder viel zum meckern haben, aber das ist ja nicht dein Thema.

    Ich weiss nicht, ob man sich jemals davon loslösen kann. Ich geniesse und genoss meinen Erfolg auch, bin aber in den letzten Jahren doch etwas ruhiger geworden, wenn ich viel erreicht hatte. Und das Bewusstsein, dass materielle Erfolge sowieso nicht von Dauer sind, ist doch schon deutlicher vorhanden als noch mit 20.

    Vielleicht sollte man den Weg Buddhas einschlagen, um wirklich vollkommene Unabhängigkeit und ein leidloses Leben zu finden. Insofern ein kleiner, praktischer Tipp: Zazen kann da etwas weiterhelfen.

    Ich kann deine Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen. Ich weiss schon jetzt: In 15 Jahren… habe ich mehr graue Haare als braune, habe ich weniger Haare, sieht meine Haut schlechter aus als jetzt, werden mir die guten Jungen im Sparring mehr und mehr die Hölle heiss machen, ist grosses Dauerpartyfeiern nicht mehr angesagt, muss ich mich wohl um Familie kümmern etc... Na und? All das hat auch Vorteile. Wie du es selbst sagst: Es ist alles im Wandel, wir können das nicht ändern. Natürlich macht es mir - leider immer noch - etwas Angst. Aber die gehört halt verdammt noch mal zum Leben dazu. Ohne Angst zu leben wäre wahrscheinlich auch etwas langweilig.

    Es gelingt mir nicht ständig, aber doch schaffe ich es mit einem Gefühl durch den Tag zu gehen, als ob es mein letzter wäre, Menschen freundlich zu begegnen, mich nicht ständig mit anderen zu messen (wozu auch… Das kann sich jederzeit ändern), Glück, Freude und Zufriedenheit vor allem in mir selbst zu finden und nicht in Geld, Erfolg, Frauen, Macht und Siegen. Ich arbeite daran.

    Und noch was: Die schrecklichen Tage, Monate, Jahre werden (wieder)kommen, das ist beinahe unausweichlich. Ohne Winter hätte der Frühling aber kaum diese wunderschöne Wirkung.

  3. #3
    Dorschbert Gast

    Standard

    @Kouhei: YouTube - Himmelblau

    Grüße, Dorschi
    Geändert von Dorschbert (18-01-2009 um 01:29 Uhr)

  4. #4
    Dorschbert Gast

    Standard

    Doppelpost

  5. #5
    Kouhei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von dominik777 Beitrag anzeigen
    Tja, lieber Kouhei, das kennen wohl alle Menschen, was du beschreibst. Jeder hat in seinem Leben Höhenflüge und jeder fällt ab und an in ein Loch. Es gibt einige, die auch in den schönsten Phasen ihres Lebens irgendwas oder viel zum meckern haben, aber das ist ja nicht dein Thema.

    Ich weiss nicht, ob man sich jemals davon loslösen kann. Ich geniesse und genoss meinen Erfolg auch, bin aber in den letzten Jahren doch etwas ruhiger geworden, wenn ich viel erreicht hatte. Und das Bewusstsein, dass materielle Erfolge sowieso nicht von Dauer sind, ist doch schon deutlicher vorhanden als noch mit 20.

    Vielleicht sollte man den Weg Buddhas einschlagen, um wirklich vollkommene Unabhängigkeit und ein leidloses Leben zu finden. Insofern ein kleiner, praktischer Tipp: Zazen kann da etwas weiterhelfen.

    Ich kann deine Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen. Ich weiss schon jetzt: In 15 Jahren… habe ich mehr graue Haare als braune, habe ich weniger Haare, sieht meine Haut schlechter aus als jetzt, werden mir die guten Jungen im Sparring mehr und mehr die Hölle heiss machen, ist grosses Dauerpartyfeiern nicht mehr angesagt, muss ich mich wohl um Familie kümmern etc... Na und? All das hat auch Vorteile. Wie du es selbst sagst: Es ist alles im Wandel, wir können das nicht ändern. Natürlich macht es mir - leider immer noch - etwas Angst. Aber die gehört halt verdammt noch mal zum Leben dazu. Ohne Angst zu leben wäre wahrscheinlich auch etwas langweilig.

    Es gelingt mir nicht ständig, aber doch schaffe ich es mit einem Gefühl durch den Tag zu gehen, als ob es mein letzter wäre, Menschen freundlich zu begegnen, mich nicht ständig mit anderen zu messen (wozu auch… Das kann sich jederzeit ändern), Glück, Freude und Zufriedenheit vor allem in mir selbst zu finden und nicht in Geld, Erfolg, Frauen, Macht und Siegen. Ich arbeite daran.

    Und noch was: Die schrecklichen Tage, Monate, Jahre werden (wieder)kommen, das ist beinahe unausweichlich. Ohne Winter hätte der Frühling aber kaum diese wunderschöne Wirkung.
    danke Dominik, ich denke ich muss Dich echt mal näher kennen lernen, dein post spricht wirklich bände, es ist irgendwie ein gutes gefühl zu wissen, dass man nicht ganz allein ist mit seinen gedanken... echt schön geschrieben... danke
    Geändert von Kouhei (18-01-2009 um 01:46 Uhr)

  6. #6
    Kouhei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Dorschbert Beitrag anzeigen
    @Kouhei: YouTube - Himmelblau

    Grüße, Dorschi
    Dorschi, vielen liebeb Dank, ist ab sofort in meinen Favoriten auf meinem Sony Walkman, irgendwie macht es mir fast ein bisschen Angst so ein treffendes Lied gefunden zu haben... irgendwie gibt mir so etwas, so banal es wohl sein mag, Hoffnung...
    Geändert von Kouhei (18-01-2009 um 01:49 Uhr)

  7. #7
    Dorschbert Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Kouhei Beitrag anzeigen
    Dorschi, vielen liebeb Dank (...) irgendwie gibt mir so etwas, so banal es wohl sein mag, Hoffnung...
    Da nich für . Mir gehts beim Hören des Songs ähnlich.

    Grüße, Dorschi

  8. #8
    Registrierungsdatum
    16.03.2006
    Beiträge
    10.059

    Standard

    Hört sich einfach gesagt an aber Angst lenkt dich nur Richtung versagen. Siehs so ob du Angst hast oder nicht du kannst trotzdem immer Versagen, Angst oder im anderen Extrem Leichtsinn steigert die Wahrscheinlichkeit nur. Also machen Angst und Leichtsinn keinen Sinn. Mach deine Dinge wie bisher. Du bekommst vielleicht neue Situationen, es bleiben aber die selben Prinzipien, nur auf neue Situationen angewendet.



    Viele grüße,
    iron

  9. #9
    Dorschbert Gast

    Standard

    Zitat Zitat von iron101headDareius Beitrag anzeigen
    Hört sich einfach gesagt an aber Angst lenkt dich nur Richtung versagen. Siehs so ob du Angst hast oder nicht du kannst trotzdem immer Versagen, Angst oder im anderen Extrem Leichtsinn steigert die Wahrscheinlichkeit nur. Also machen Angst und Leichtsinn keinen Sinn. Mach deine Dinge wie bisher. Du bekommst vielleicht neue Situationen, es bleiben aber die selben Prinzipien, nur auf neue Situationen angewendet.
    Mensch, da kann ich ja passend dazu gleich den nächsten "Ärzte"-Song raushauen...

    YouTube - Die Ärzte - "Lied vom Scheitern"

    Grüße, Dorschi

  10. #10
    Da Mo Gast

    Standard

    @Kouhei
    Wie schon der Held aus Gothic sagte :"Alles wird gut" .

    Mach einfach weiter wie bisher und lass dich etwas vom Leben an die Hand nehmen. Der Rest kommt von selber

  11. #11
    Brezlmeier Gast

    Standard

    zu deinen sorgen fällt mir des lied spontan ein

    YouTube - Johnny Cash Hurt

  12. #12
    Heros Gast

    Standard

    Moin,

    so Gedanken hat wohl jeder mal und die können einen auch kräftig in Mitleidenschaft ziehen, aber dann sag ich mir das einzige was relevant ist, ist das hier und jetzt. Auf Vergangenheit und Zukunft kann ich keinen Einfluss nehmen. Nur das hier und jetzt ist für mich greifbar und genau hier habe ich die Möglichkeit mein Leben zu einem gewissen Grad zu lenken.

    Im Endeffekt muss man sich einfach von diesem Kontrollgedanken trennen. Klar man kann vieles beeinflussen, aber die totale Kontrolle haben wir nie. Wer weiß was die Zukunft bringt? Wenn wir uns von diesem krankhaften Kontrollzwang trennen, leben wir meiner Ansicht nach doch deutlich unbeschwerter und leichter

  13. #13
    Tomate Gast

    Standard

    Du solltest nicht nur daran denken was du bereits alles hast und was davon bleiben wird. Denke auch darüber nach, dass diese neue Welt in die du kommst vielleicht Dinge und Möglichkeiten zu bieten hat von denen du bisher noch nichteinmal geträumt hast.

  14. #14
    Registrierungsdatum
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    Ursprünglich Flensburg, jetzt Odense (DK)
    Alter
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    Zitat Zitat von Kouhei Beitrag anzeigen
    , ich werde nun in knapp 5 Monaten in eine mir völlig fremde Stadt ziehen, in der mich niemand kennt, in der ich praktisch niemanden kenne, mein leben nochmals von vorne beginnen, was ich war und bin hinter mir lassen... ist das nun eine Chance, eine Fortsetzung oder der Anfang vom Ende? Ich weiss es nicht, und zeigen wird es nur die Zukunft. Wohl eine Unsicherheit mit der jeder von uns einmal in seinem Leben zu kämpfen hat...
    Es ist eine Chance. Eine Chance neues zu erleben, etwas anderes zu erleben und davon zu lernen, gutes wie schlechtes. Wenn man einigermassen offen ist und bereit ist sich auf etwas anderes einzulassen ist es auch eine grosse Freude. Ich hab das selbst mehrmals "durchgemacht" (Daenemark, England, Sao Paulo, Seoul, Sai Gon, Prag, Ningbo). Und es war unterm Strich immer gut, obwohl es auch immer mal Zeiten gab in denen ich einfach nur genervt von allem war (Kulturschock).

    Zum Rest: Einiges wird bleiben, einiges wird zurueckbleiben, einiges wird schlechter, einiges wird besser. Und......? So ist es nun mal, also kein Grund sich sorgen zu machen. Es wird auch immer was neues kommen.

    Versuche Veraenderung als Chance zu sehen, nicht als Risiko oder Bedrohung
    Komme taeglich zur Arbeit mit der Bereitschaft dich feuern zu lassen.

  15. #15
    Pewece Gast

    Standard

    "ich lebe",sagte der Jüngling, während er sich einen Teller Datteln schmecken ließ, in einer Nacht ohne Lagerfeuer und ohne Mondschein."Während ich esse tue ich nichts weiter als essen.Wenn ich laufe, dann mache ich nichts außer laufen.Und wenn ich kämpfen muß, dann wird es ein ebenso guter Tag sein zum sterben wie jeder andere. Denn ich lebe weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft.Ich habe nur die Gegenwart, und nur diese interresiert mich. Wenn du immer in der Gegenwart bleiben kannst, dann bist du ein glücklicher Mensch, dann wirst du bemerken, daß die Wüste lebt daß der Himmel voller Sterne ist, und das die Krieger kämpfen weil dies eine Eigenschafft der menschlichen Rasse ist.Dann wird das Leben zu einem großen Schauspiel, zu einem Fest, denn es ist immer und ausschließlich der Moment, den wir gerade erleben."

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