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Thema: "Logik" in KM und EP ?!

  1. #16
    mario63 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Vamacara Beitrag anzeigen
    80% aller SV Situationen würden sich gar nicht ergeben, wenn die Leute sich nicht auf Pöbeleien einlassen würden
    Ich meine ja auch 80% von den 20%, die sich nicht vermeiden lassen. Über den Rest müssen wir uns hier ja eigentlich nicht unterhalten, oder?

  2. #17
    Vamacara Gast

    Standard

    Zitat Zitat von mario63 Beitrag anzeigen
    Ich meine ja auch 80% von den 20%, die sich nicht vermeiden lassen. Über den Rest müssen wir uns hier ja eigentlich nicht unterhalten, oder?
    Hmm, ja dann wird das hier schwierig, weil ja die KM Anbieter zu ihrer Konzeption auch die Deeskalation, Distanzgewinnung usw zählen.

    Wenn es die Situation gibt, in der keine Deeskalation mehr möglich ist, Distanzgewinnung ausgeschlossen wird etc, dann dürften KM und EP Trainierede ähnlich vorgehen: nämlich den Gegner umkloppen.

    Wenn es nun aber um allgemeine Konzepte geht, fällt die Deeskalation usw eben wiederum mit rein. Insofern muss das bei der Argumentation schon berücksichtigt werden.

    In einer Situation, in der es nur um's Kämpfen geht und keine Flucht möglich ist, würde ich mit den KM Bausteinen z.b. mit nem Tritt gegen Schienbein/Knie/Genital reingehen, Hammerfaustschlag nutzen, ihn in den Clinch nehmen und dann mit meinem Knie bearbeiten. Habe ich übrigens kürzlich beim Mugging auch ähnlich angewendet.

    Wie wäre die EP Vorgehensweise aus Deiner Erfahrung, die in dem Moment greifen würde?

  3. #18
    Registrierungsdatum
    22.07.2004
    Beiträge
    13.240

    Standard

    Zitat Zitat von mario63 Beitrag anzeigen
    Für die meisten fängt SV ja in unserem insgesamt doch recht friedlichem Land nicht bei einem Überfall aus dem Hinterhalt oder mit Waffengewalt an, sondern schon bei der simplen Pöbelei in der Kneipe, also der klassischen Mann-gegen-Mann-Schlägerei. Vielleicht bin ich ja die Ausnahme, aber in den paar Hauereien, die ich in meinem Leben hatte, war das eigentlich der Standard. Hierfür habe ich nach einer Lösung gesucht, und bisher nur im EP gefunden (wobei ich zugestehe, das hier im Board bestimmt ne Menge Jungs unterwegs sind, die schon mehr über KK vergessen haben, als ich überhaupt weiß, aber das ist nicht der Punkt für einen Neuling, der nur schnell lernen will, sich effektiv und universell zu verteidigen.).
    Hast Du denn seither das erlernte anwenden können?
    KM kommt vielleicht z.t. ein bisschen Ausnahmezustandsmäßig von der Vermarktung her rüber und bietet vielleicht sogar zuviel für eine harmlose Prügelei, aber das man in der Kneipe den bösen Buben verhauen kann, damit werben doch viele, ganz extrem WT. Wer Blitzkrieg(oder war es vom 2kampf?) gelesen hat fragt sich warum er jemals was anderes gemacht hat.

    Diese Konzepte oder Universallösungen kommen mir immer vor wie wenn bei uns sich einer vorher eine Taktik zurecht gelegt hat und dann mit dem Gong einfach wild draufschlägt weil der Streß(der wirkliche, nicht inszenierte) nichts anderes mehr zuläßt. Irgendwann ist es möglich nach gewisser Kampferfahrung und Routine, KOnzepte umzusetzen. Ob es für die SV Routine gibt weiß ich nicht, ich denke aber wohl weniger für SV-Trainierende.

    Eine einfaches Konzept ist: eine Faust, ein Gesicht. Das geht recht gut. Wenn man es dann noch schafft es in der passenden Situation abzurufen, dann ist man schon gut dabei. Wer es schafft in einer ernsten Situation strategisch komplexeres abzurufen, braucht meiner Meinung nach kein SV-Training
    Geändert von Kannix (07-02-2009 um 14:24 Uhr)
    Aller höherer Humor fängt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt -WT-Herb
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  4. #19
    mario63 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Vamacara Beitrag anzeigen
    Hmm, ja dann wird das hier schwierig, weil ja die KM Anbieter zu ihrer Konzeption auch die Deeskalation, Distanzgewinnung usw zählen.

    Wenn es die Situation gibt, in der keine Deeskalation mehr möglich ist, Distanzgewinnung ausgeschlossen wird etc, dann dürften KM und EP Trainierede ähnlich vorgehen: nämlich den Gegner umkloppen.

    Wenn es nun aber um allgemeine Konzepte geht, fällt die Deeskalation usw eben wiederum mit rein. Insofern muss das bei der Argumentation schon berücksichtigt werden.

    In einer Situation, in der es nur um's Kämpfen geht und keine Flucht möglich ist, würde ich mit den KM Bausteinen z.b. mit nem Tritt gegen Schienbein/Knie/Genital reingehen, Hammerfaustschlag nutzen, ihn in den Clinch nehmen und dann mit meinem Knie bearbeiten. Habe ich übrigens kürzlich beim Mugging auch ähnlich angewendet.

    Wie wäre die EP Vorgehensweise aus Deiner Erfahrung, die in dem Moment greifen würde?
    Sorry, ich denke, das Recht, unsere technische Vorgehensweise im Detail zu erläutern, sollte wirklich Paul vorbehalten sein. Und der hat ja nun mehrmals kund getan, was er davon hält. Aber grundsätzlich haben wir in der Basis-Ausbildung einen "Universaleingang" mit dem wir in den Mann hineingehen, um dann mit den Fäusten (gerne auch open hands) weiter zu machen. Tretten tun wir schon aus Gründen der Stabilität des Standes nicht so gerne und gegen das Schienbein schon mal gar nicht, weil das nur bei so Weicheiern wie mir funktioniert. Und wir gehen erstmal davon aus, das unser Gegner unter Adrenalin steht und wenig merkt.

  5. #20
    Dr. Ralf Gast

    Standard

    @Mario63
    Nachdem du ein Statement für dein System abgegeben hast möchte ich auf einige Dinge von dir eingehen und die Sache auch mal mit einem Statement bezüglich KM von mir beenden.
    Für die meisten fängt SV ja in unserem insgesamt doch recht friedlichem Land nicht bei einem Überfall aus dem Hinterhalt oder mit Waffengewalt an, sondern schon bei der simplen Pöbelei in der Kneipe, also der klassischen Mann-gegen-Mann-Schlägerei.
    Na ja das hängt ja wohl sehr stark vom Individuum und seiner Umgebung ab. Gerade aber in Kneipen kann man so gut wie nie von einer rein waffenlosen 1:1 Aktion ausgehen. Wie schnell kann hier ein Bierkrug, eine Flasche, ein Stuhl ins Spiel kommen. Wie schnell kann man vom Kumpel oder von der Freundin des Aggressors etwas über den Schädel gezogen bekommen, während man sich mit dem Aggressor beschäftigt. Wie schnell kann es sein, dass sich dritte einmischen. Meiner Erfahrung nach ist dies alles sehr schnell möglich und das Grundproblem bei der Sache ist doch, dass man im Vorfeld nie sagen kann, wie sich so etwas entwickelt. Insofern finde ich die folgende Aussage von Vamacara sehr relevant:
    80% aller SV Situationen würden sich gar nicht ergeben, wenn die Leute sich nicht auf Pöbeleien einlassen würden
    Für mich persönlich bedeutet dies, dass ein SV System als eine Option gerade im Anfängerbereich auch beinhalten muss, wie man im Idealfall auf verbaler Ebene oder im Eskalationsfall auch mit physischen Mitteln die Entfernung von der Gefahr realisieren kann. Dies bedeutet nun nicht, dass es nicht auch sinnvoll sein kann die Sache direkt offensiv zu beenden, aber das ganze ist hochgradig situationsabhängig und deshalb bin ich hier auch absolut kein Freund von der einzig selig machenden Universallösung sonder eher vom differenzierten gefahrenabhängigen Handeln. D.h. es ist hochgradig sinnvoll dem Schüler beide Möglichkeiten zu bieten. Im Falle großer Ungewissheit würde ich in jedem Fall eher das „aus dem Gefahrenbereich herauskämpfen und sich entfernen“ empfehlen, als das eher duellkampforientierte: Den haue ich jetzt um. Es geht in der SV darum, seine persönliche Unversehrtheit sicherzustellen und nicht darum, sein Ego zu befriedigen, mal ganz abgesehen davon, dass die Nachwirkungen einer solchen Aktion auch immer sehr im Ungewissen liegen (juristische Gefahren, Rache usw.).

    Wir bringen ihm also nicht erst die doofen Anfänger-Techniken bei und später die guten „Geheimtechniken für Fortgeschrittene“.
    Ich denke dieser Ansatz findet sich in vielen vernünftigen SV Systemen wieder. Ich spreche jetzt mal für das KM, das ich ausübe. Ich gehe aber davon aus, dass vieles von dem auch für die anderen KM Varianten zutrifft. Ich überlasse es aber deren Vertreter, sich dazu zu äußern.
    Im Anfangsprogramm werden die Vorgehensweisen unterrichtet, die schnellst möglich umsetzbar sind und die sowohl die defensive Variante (wegkämpfen von der Gefahr) als auch die offensive Variante (schnellst mögliches Herbeiführen der Kampfunfähigkeit des Angreifers) unterrichtet. D.h. der Schüler lernt sich mit einfachen, d.h. ohne lange Trainingszeit sofort verfügbaren Mitteln aus jeder Gefahrensituation quasi herauszuhauen, bzw. die Gefahr zu beseitigen.
    Das weitere Programm vertieft und erweitert die Kenntnisse und bindet dabei auch Vorgehensweisen ein, die die SV Fähigkeiten signifikant erweitern, deren Erlernen aber länger dauert. D.h. die fortgeschrittenen Techniken und Vorgehensweisen sind nicht die Guten Geheimtechniken sondern es sind einfach die sinnvollen Add-ons an die Basis.

    Für mich persönlich ist KM das ideale SV System, weil es sich um alle Belange der SV kümmert und die SV nicht auf einen Duellkampf zwischen zwei Platzhirschen reduziert. Das Grundprogramm liefert schnelle Möglichkeiten für wesentliche Bereiche der SV und berücksichtigt dabei schon, dass es meistens unmöglich ist, im Voraus zu realisieren, inwieweit Waffen ins Spiel kommen können. Ferner ist KM im Bereich der Waffenabwehr ein vollständiges System. Nicht umsonst wird die KM Waffenabwehr häufig auch von anderen Systemen kopiert.

    Ich werte hier absolut nicht über andere Systeme, sondern zeige die Strukturen und Ansätze des KM auf. Es gibt reichlich SV Systeme (viele davon sind im Forum gar nicht vertreten), welche sehr vernünftige Ansätze bieten und ich fühle mich weit davon entfernt, nichts mehr lernen zu können. Der Ansatz des KM ist ein vollständiger SV Ansatz und deshalb ist es das System meiner Wahl.
    Gruß Ralf

  6. #21
    mario63 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Kannix Beitrag anzeigen
    Hast Du denn seither das erlernte anwenden können?
    KM kommt vielleicht z.t. ein bisschen Ausnahmezustandsmäßig von der Vermarktung her rüber und bietet vielleicht sogar zuviel für eine harmlose Prügelei, aber das man in der Kneipe den bösen Buben verhauen kann, damit werben doch viele, ganz extrem WT. Wer Blitzkrieg(oder war es vom 2kampf?) gelesen hat fragt sich warum er jemals was anderes gemacht hat.

    Diese Konzepte oder Universallösungen kommen mir immer vor wie wenn bei uns sich einer vorher eine Taktik zurecht gelegt hat und dann mit dem Gong einfach wild draufschlägt weil der Streß(der wirkliche, nicht inszenierte) nichts anderes mehr zuläßt. Irgendwann ist es möglich nach gewisser Kampferfahrung und Routine, KOnzepte umzusetzen. Ob es für die SV Routine gibt weiß ich nicht, ich denke aber wohl weniger für SV-Trainierende.

    Eine einfaches Konzept ist: eine Faust, ein Gesicht. Das geht recht gut. Wenn man es dann noch schafft es in der passenden Situation abzurufen, dann ist man schon gut dabei. Wer es schafft in einer ernsten Situation strategisch komplexeres abzurufen, braucht meiner Meinung nach kein SV-Training
    Ne, leider (oder Gottseidank?) ist seither keiner mehr gekommen. Und man will ja nicht jemandem grundlos auf die Glocke hauen, um es auszuprobieren. Aber ich habe mal versucht, meine paar Prügeleien im Licht der neuen Erkenntnisse zu analysieren und bin zu dem Schluss gekommen: Mit EP wäre es einfacher gewesen. Mit KM übrigens auch, aber wie gesagt, das EP hat mir persönlich ein deutlich besseres Gesamtverständnis für das Kämpfen als solches gegeben (Was in erster Linie dem Paul geschuldet ist, der nicht nur selber was kann, sondern auch in der Lage ist, die Dinge so zu strukturieren und zu unterrichten, das man es man es schnell lernen und solide abspeichern kann). Und das es unter Stress im weiteren Ablauf zum Teil nur noch ein wüste Hauerei ist, ist ja nix neues. Ein Grund mehr dafür, wenige Techniken zu tranieren, diese aber so, das sie jederzeit, vollkommen automatisiert abgerufen werden können, eben wie ein "Program".

  7. #22
    mario63 Gast

    Standard

    @Dr. Ralf
    Also, nicht das das hier falsch rüber kommt: Ich bin ein Riesenfan von vermiedenen Kämpfen. Natürlich ist es sinnvoll, seine Umgebung zu checken, Konfliktpotential zu erkennen und wenn möglich zu vermeiden. Gerne auch durch taktischen Rückzug. Ich persönlich bin glaube ich, auch ganz gut im deeskalieren, aber ich traue mir nur bedingt zu, es zu unterrichten, weil es meines Erachtens stark davon abhängt, wie der deeskalierende persönlich rüberkommt. Wenn derjenige in sich ruht und die Gewissheit ausstrahlt, das er bereit ist, wenn´s rund geht, hat er, glaube ich bessere Chancen, als wenn er mit schlotternden Knien und zittriger Stimme versucht, dem Agressor den Kampf auszureden. Ich bin mir auch ziemlich sicher, das Ronald Reagen mehr zur Deeskalation des kalten Krieges beigetragen hat, als die Ostermärsche.

    Was das Thema der Systeme angeht: Ich wollte hier nicht das KM angreifen, sondern habe lediglich versucht, die Dinge aus EP-Sicht darzustellen, was ja wohl auch der Grundgedanke dieser Diskussion ist.

    Nur zur Klarstellung: Ich finde KM richtig gut. Ich bin nächste Woche auf dem Seminar der IKMF in Frechen, im März und Mai (und wahrscheinlich noch viel öfter) bei Joschi usw., aber die taktische und technische Ausbildung sowie die die Didaktik und Methodik, die Paul Soos entwicklet hat finde ich halt noch besser. Deswegen ist das EP das System meiner Wahl!
    Sportliche Grüße
    Mario

  8. #23
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    Zitat Zitat von Stoiker Beitrag anzeigen
    Die konkreten KM-Techniken sind meiner Meinung nach nicht so einfach auf die einzelnen Distanzen anwendbar, so wären viele Griffbefreiungen, die im Stand durchaus logisch aufeinander aufbauen, im Bodenkampf weniger einsetzbar.
    Es gibt einige Punkte in Deinen Posts auf die ich gerne eingehen würde, aber ich bin gerade nicht zu Hause...

    Ich spreche jetzt einfach mal nur vom IKMF Krav Maga, ganz einfach weil ich die anderen Derivate zu wenig kenne.
    Bei uns wird auf eine Übertragbarkeit von Techniken auf Sitaution auf dem Boden, sitzend, liegend,... wert gelegt.
    Ganz einfach deshalb weil bei einem ähnlichen Angriff die erste Reaktion oft die Selbe ist egal wo man sich befindet. wenn man für jede Situation beim selben Angriff eine neue Technik erlernen müßte, wäre es kontraproduktiv für den Lern-und Begreifprozess.

    So nun muß ich leider wieder weg...

    Gruß
    John

  9. #24
    Dr. Ralf Gast

    Standard

    @Mario63
    Was das Thema der Systeme angeht: Ich wollte hier nicht das KM angreifen, sondern habe lediglich versucht, die Dinge aus EP-Sicht darzustellen, was ja wohl auch der Grundgedanke dieser Diskussion ist.

    Ich bin nächste Woche auf dem Seminar der IKMF in Frechen, im März und Mai (und wahrscheinlich noch viel öfter) bei Joschi usw., aber die taktische und technische Ausbildung sowie die die Didaktik und Methodik, die Paul Soos entwicklet hat finde ich halt noch besser.
    Ich habe das, was du geschrieben hast auch nicht als Angriff auf KM verstanden.
    Es ist doch normal, dass man das, was einem am besten zusagt, vertritt. Bei dir ist es EP und bei mir eben TiKM.

    Ich persönlich bin glaube ich, auch ganz gut im deeskalieren, aber ich traue mir nur bedingt zu, es zu unterrichten, weil es meines Erachtens stark davon abhängt, wie der deeskalierende persönlich rüberkommt. Wenn derjenige in sich ruht und die Gewissheit ausstrahlt, das er bereit ist, wenn´s rund geht, hat er, glaube ich bessere Chancen, als wenn er mit schlotternden Knien und zittriger Stimme versucht, dem Agressor den Kampf auszureden.
    Es ging mir bei meiner Anmerkung eigentlich nicht hauptsächlich um die verbale Deeskalation oder nennen wir es besser um die verbaltaktische Vorgehensweise. Die verbaltaktische Vorgehensweise ist sowieso nicht nur dazu da, die Eskalation zu verhindern, sondern dient auch dazu, die Ausgangsposition (mental, juristisch, positionstaktisch) zu verbessern, falls es doch zur körperlichen Konfrontation kommt. Um dieses vernünftig zu unterrichten, benötigt man definitiv ein sehr gutes Konzept und einen gut ausgebildeten Instruktor.

    Mir ging es aber mehr um die kampftaktische Ausrichtung in einer Konfrontation, welche m. E. nicht nur offensiv ausgerichtet sein sollte, sondern beide Möglichkeiten offen lassen sollte. D.h. versuche ich den Aggressor auszuschalten oder kämpfe ich mich vom Aggressor weg (kann beispielsweise ja auch dazu dienen Hilfsmittel oder Waffen aufzunehmen). Ich wollte darauf hinweisen dass KM beide Möglichkeiten zur Verfügung stellt und ich dies auch für sinnvoll halte.

    Ich bin mir auch ziemlich sicher, das Ronald Reagen mehr zur Deeskalation des kalten Krieges beigetragen hat, als die Ostermärsche
    Deshalb steckt in einer sinnvollen verbaltaktischen Vorgehensweise auch ein gutes Stück „Ronald Reagen“. Wenn es dadurch gelingt, die körperliche Konfrontation zu vermeiden, kann man ja in einen Ostermarsch übergehen, im anderen Fall kommt es dann halt zur praktischen Anwendung des Nato-Doppelbeschlusses.
    Gruß Ralf

  10. #25
    mario63 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Dr. Ralf Beitrag anzeigen

    Deshalb steckt in einer sinnvollen verbaltaktischen Vorgehensweise auch ein gutes Stück „Ronald Reagen“. Wenn es dadurch gelingt, die körperliche Konfrontation zu vermeiden, kann man ja in einen Ostermarsch übergehen, im anderen Fall kommt es dann halt zur praktischen Anwendung des Nato-Doppelbeschlusses.
    Gruß Ralf

  11. #26
    bechtie Gast

    Standard

    Hallo allerseits,

    der Tonfall, der hier reinkommt, gefällt mir nicht. Wer sich nicht zu benehmen weiß, kann auch schnell mal sich ne Sperrung für das KKB einhandeln.

    Also sachlich diskutieren - dann bleibt der Thread offen und alle an Bord.

    (Und ein bißchen Sorge bereitet es mir schon, dass sich immer wieder dieselben in ihrer Artikulation vergreifen).

  12. #27
    Registrierungsdatum
    22.07.2004
    Beiträge
    13.240

    Standard

    Zitat Zitat von mario63 Beitrag anzeigen
    Sorry, ich denke, das Recht, unsere technische Vorgehensweise im Detail zu erläutern, sollte wirklich Paul vorbehalten sein. Und der hat ja nun mehrmals kund getan, was er davon hält. Aber grundsätzlich haben wir in der Basis-Ausbildung einen "Universaleingang" mit dem wir in den Mann hineingehen, um dann mit den Fäusten (gerne auch open hands) weiter zu machen. Tretten tun wir schon aus Gründen der Stabilität des Standes nicht so gerne und gegen das Schienbein schon mal gar nicht, weil das nur bei so Weicheiern wie mir funktioniert. Und wir gehen erstmal davon aus, das unser Gegner unter Adrenalin steht und wenig merkt.
    Ok, wie hat man sich diesen Universaleingang vorzustellen? Tritte fallen zum Unterschied weg. Was sind weitere Unterschiede?

    (Ich hoffe jetzt kommt nicht Benito dass Mario doch schreibt dass das nur Paul sagen darf)
    Aller höherer Humor fängt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt -WT-Herb
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  13. #28
    Ying und Yang Gast

    Standard

    Zitat Zitat von mario63 Beitrag anzeigen
    @alle anderen:
    Es geht nicht um Geheimniskrämerei. Der Bullshit ist doch nicht, das wir hier keine Techniken im einzelnen von uns erläutern, sondern, das einzelne Techniken für euch so wichtig sind.
    Ich habe mir z.B. gestern mal die Seite von Dr.Ralf angesehen und bin wirklich neugierig geworden. Jetzt komme ich doch aber nicht auf die Idee, ihn zu Fragen, wir er sich in der oder der Situation verteidigt. Sein Konzept hört sich interessant an und wenn sich die Gelegenheit bietet, werde ich mal ein Seminar oder eine Trainingseinheit mitmachen, um mir ein Bild zu machen (sofern du damit einverstanden bist, Ralf).
    Hallo Mario63,

    ich denke auch das man Techniken sehen und fühlen muss um dies zu verstehen.
    Selten gelingt es einen Technik so zu erklären, das jemand diese nachvollziehen kann ohne Sie gesehen zu habe.
    Also ich kann jeden nur Empfehlen das wo er Interesse dran hat sich anzusehen sei es EP, Krav Maga oder JKD oder was auch immer.

    MfG
    Ying und Yang

  14. #29
    Valheru Gast

    Standard

    Auch wenns stört muß ich euren kleinen Disput mal unterbrechen, und darf nochmal auf einen Punkt zurückkommen den ich anders sehe:



    [QUOTE=mario63;1662011]@Dr. Ralf
    Ich persönlich bin glaube ich, auch ganz gut im deeskalieren, aber ich traue mir nur bedingt zu, es zu unterrichten, weil es meines Erachtens stark davon abhängt, wie der deeskalierende persönlich rüberkommt. Wenn derjenige in sich ruht und die Gewissheit ausstrahlt, das er bereit ist, wenn´s rund geht, hat er, glaube ich bessere Chancen, als wenn er mit schlotternden Knien und zittriger Stimme versucht, dem Agressor den Kampf auszureden.



    Kann nicht gerade diese Haltung auch wieder provozierend wirken? So nach dem Motto: Hör besser auf weil ich dich eh platt mach!
    Ich denke je nach dem Typ/Gemütszustand des Gegenübers kann das genau die Reaktion herbeiführen die man eigentlich vermeiden will. In der Ehre gekränkt, vor den Kumpels oder der Freundin/Frau als Memme dastehen, etc. das hat ja das übliche Klientel nicht so gerne.
    Sollte man in der Anfangsphase nicht der Situation angepasst entscheiden ob es besser ist kleine Brötchen zu backen?
    z. B. würde ich einem beleidigten Halbwüchsigen zu verstehen geben das es was setzt wenn er so weitermacht. Aber bei so nem ganzen Rudel Vollgesoffskys auf dem Schützenfest würd ich schon eher ne Entschuldigung ablassen und noch eine Runde Bier spendieren.
    Wenn sich abmalt das es rundgeht würde ich in jedem Fall umschalten. Da kann man nur noch durch entsprechendes zurschaustellen von Selbstbewußtsein punkten. Also ich merk es wenn die Kacke echt am dampfen ist, und dann kann man durch Aufplustern doch noch die entscheidende Sekunde gewinnen.
    Für mich gibt es da kein Patentrezept. Jede Auseinandersetzung ist anders, und so muß man meiner Meinung nach auch immer anders agieren. Was einmal der Schlüssel des Erfolges ist, kann beim nächsten Mal die Fahrkarte im rotweißen Partybus in die nächste Klinik bedeuten.
    So hoffe man kann herauslesen was ich ausdrücken wollte.

  15. #30
    Fit & Fight Sports Club Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Kannix Beitrag anzeigen
    Ok, wie hat man sich diesen Universaleingang vorzustellen? Tritte fallen zum Unterschied weg. Was sind weitere Unterschiede?

    (Ich hoffe jetzt kommt nicht Benito dass Mario doch schreibt dass das nur Paul sagen darf)
    Tritte fallen nicht grundsätzlich weg, es kommt darauf, wie und in welcher Distanz sich der Gegner befindet. So kann es z.B. sein, dass ein Tritt zur Distanzschließung genutzt wird, um in diesem Moment selber sicher eine Distanz schließen zu können ohne in einen gegnerischen Angriff hineinzulaufen.

    Wir haben diverse Möglichkeiten des Eingangs, also der Kontaktherstellung. Wir bemühen uns zwar stets um eine universelle Vorgehensweise, allerdings bezieht sich diese eher auf die Taktik mit den dazugehörigen Konzepten und weniger auf die Technik. Somit ist der Begriff Universaleingang wörtlich genommen nicht korrekt. Im EP wird der Begriff Basiseingang benutzt. Hierbei handelt es sich um eine Form der aggressiven Vorwärtsverteidigung, die wir auf jedem Einführungsseminar im Detail erklären. Kurz gesagt, lernt der Anfänger mit einem stabilen, harten und durch die 3 dimensinoelle Armstruktur geführten Pushstep, dem Gegner unser Konzept "aufzudrängen". Somit lernt er eigentlich technisch erstmal nur 3 Techniken: den EP-Pushstep (ja, gibt es auch in anderen Systemen), das 3D-Guard und den 3D-Punch. Das ist sehr schnell vermittelt und nun wird dem Schüler im Rahmen einer speziellen Trainingsprogression beigebracht, dies gegen verschiedene Angriffe, in verschiedener Härte umzusetzen.
    Hierbei ist es uns ganz wichtig erstmal nur eine Linie des Angriffs (nämlich nach vorne/reinrauschen) zu lernen, um zielfokusiert zu sein, angeschaltet zu sein und auch die Eier zu entwickeln, sofern nicht vorhanden. Dadurch, das diese Vorgehensweise sehr gut funktioniert, bekommt der Schüler Selbstvertrauen und wird immer besser und sicherer in dem was er tut. Diese Entwicklung geht beim Schüler innerhalb weniger Stunden oder Wochen (PT oder Clubtraining) und bildet die Angriffsbasis des EP.

    Wie gesagt ist dies natürlich der Basic-Course im EP, da es für uns ganz entscheidend ist, wann wir wem was vermitteln. Erfahrungsgemäß wäre es ein großer Fehler, dem Schüler erstmal ausweichen, flankierendes Angreifen, Waffen, Angriffe über andere Ebenen etc. beizubringen, da dies den Lernkomplex hinsichtlich wahrscheinlicher SV-Situationen extrem verlangsamen würde.

    Nachdem Basic-Course geht es halt in den Intermediate Course und dann in den Abvanced Course, bei dem wir überhaupt keine vorgegebenen Eingänge mehr habe. Hier agieren wir eben so wie es kommt ("...be water my friend..").
    Hier arbeiten wir auch nicht nicht zwingend mit einer "Wegkämpfmethode" sondern auch mit der "Reinholmethode"=EP-Clinch. Anfängern clinchen beizubringen, wäre töricht!

    Natürlich reicht es, wenn man unseren Basic-Course absolviert hat und somit die direkte Linie des Angriffs erlernt hat, nicht aus gegen einen z.B. geübten Thaiboxer zu bestehen, da dieser i.d.R. gelernt hat, mit echtem Angriffsdruck umzugehen und somit verläßt dieser einfach die Bahn und greift selber schnell und hart an. Mit entsprechenden Jahren an Training und Wettkapferfahrung ist er somit logischerweise "unserem" EP-Anfänger überlegen. So viel mal zum Thema der Unbesiegbarkeit von meiner Seite. Der Vergleich íst aber natürlich auch nicht sinnvoll, da im Rahmen der "üblichen" SV-Situationen erstmal relativ unwahrscheinlich.
    Jedoch hat unserer Anwender schon mal einige Grundlagen miterlernt, die der Thaiboxer (nur als Beispiel) nicht bedienen kann. Zum Beipiel ist er aufgrund seiner Ausrichtung wenig Tackleanfällig und ist bereits, ohne es zu wissen, einigermaßen auf unsere Waffensysteme "eingestellt".

    Nehmen wir nun nochmal den Advanced EP-Anwender. Dieser würde gegen einen Boxer/Thaiboxer ganz anders vorgehen. Taktisch nutzt er sein Wissen (advanced EPler müssen sich mit vielen System sehr gut auskennen), um nicht Gefahr zu laufen, z.B. einen Boxer zu boxen. Er würde je nach Gegner und Situation mit EP-Clinch, Immobilisierungen, Tackle, Head-Takedown oder Waffen direkt oder auch flankierend vorgehen. Aber immer schnell, knallhart und entschlossen. Kein Zurückweichen aus "ready", keine Deeskaltion (nach dem taktisch der Angriff bereits beschlossen wurde) und ohne Rücksicht auf die angreifende Person, bis zur "Vernichtung der Gefahr".

    Wir machen kein Sport und somit wird der Angreifer keinesfalls mit Fairness, Regeln oder frühzeitigem Abbruch unserer Aktionen rechnen können. Jede unsere Aktionen bereitet die nächste vor und wird rücksichtslos durchgezogen.
    Dies hat gar nichts mit dem zu tun, was man in einem Thaibox-Kampf sehen kann, trotz aller Härte die dort vorherscht. Auch das recht bodenlastige MMA, von dem ich ein großer Fan bin, wie auch vom Thaiboxen, spiegelt in keinster Weise das Verhalten unseres Nahkampfsystemes wider. Da wir im zweifelsfall einfach zu Waffe greifen und uns einzelne Gelenke, Augen, Genitalien, Halswirbel etc. des Gegners völlig egal sind. Im Ernstfall machen wir kaputt was da ist.

    Viele Grüße,
    Eric

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