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Thema: Gesetze und Schuldzuweisungen als Quellen allen Übels?

  1. #541
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    Zitat Zitat von bluemonkey Beitrag anzeigen
    :
    (Wäre es ein Unterschied dort statt "definieren" "definiert" stünde?)
    Bingo.
    When technology is master, you reach desaster faster

  2. #542
    vakuum Gast

    Standard

    hallo carsten

    Das erinnert mich hier oft ein bißchen an die ersten Philosphieseminare, in denen man, gerade knapp über zwanzig, rumalberte "Hehe, der Tisch, auf dem mein Papier liegt, ist gar nicht da. Der Prof auch nicht. Eigentlich könnt ich nach Hause gehen. Aber 'ich' gibt es ja gar nicht. Bleib 'ich' halt da."

    das deutet auf ein missverständnis hin.

    Daß der Körper nicht nur eine Funktion der Vorstellung ist, sondern die Vorstellung(en) auch Funktion(en) des Körpers sind oder sein können, kann man beim KK-Üben erfahren,

    ja.

    da es dort wesentliches Element ist, die über die Körperarbeit die Vorstellung von Welt und von Ich zu verändern.
    Auch andere Verfahren gibt es.

    ich nenne das dort eher 'visualisierungen', die sich dann ja doch in der wirklichkeit dann überprüfen lassen müssen - also vorstellungen im verbund mit sinnlich erlebtem, die - wenn sie funktionieren - über sich selbst hinauswachsen.


    Daß ein Mensch Ich ist, auch wenn er schläft, kann man erleben, wenn man Kinder hat und sehr ausführlich, wenn man Sterbende begleitet.

    allermeistens ist unser körper im unserem bewussten erscheinungsfeld, doch 'ich' ist deswegen ja noch nicht nur unser körper.

    Das Welt nicht allein eine Vorstellung oder Funktion der Vorstellung ist, kann man erleben, wenn Welt und Vorstellung im Sterbeprozeß oder bei Demenzkranken regelrecht kollidieren.
    ja, aber siehst du, wie grundlegend der 'dualismus' vorstellung und wirklichkeit ist?
    wir tun fast alles, damit die beiden zusammenpassen und wenn das nicht mehr geht, bricht die welt zusammen!
    wäre es deswegen nicht interessant, die beiden nüchtern unterscheiden zu können? ein nicht-mehr-zusammenpassen würde dann ev. nicht mehr so schmerzhaft sein. (eine 'buddhistische idee' letztlich!)

    Auch in den Äußerungen der Kritik an der Hirntoddefinition, die davon ausgeht, daß der Körper unwesentlich sei, kann man lernen, daß Hirn und Vorstellung nicht allein das Individuum ausmachen.
    ja, genau.

    In der Arbeit mit Transplantierten erlebt man dann auch - das nun wieder ist lediglich ein Bild, eine Vorstellung - daß implantierte Organe eine eigene "Persönlichkeit" entfalten.
    kenne die berichte dazu, genau! interessant.
    so erstaunlich ist es aber eigenltich nicht; auch ein kleidungsstück kann bei wem ja schon dessen 'persönlichkeit' massiv ändern oder das rumliegen einer pistole und rumstehen einer wissenschaftlichen autorität (milgram).

    wobei hier wiederum zwischen 'persönlichkeit' und 'ich' ein wesentlicher unterschied besteht.


    In der Sterbegegleitung oder der Arbeit mit Demenzkranken wird übrigens auch deutlich, daß Vergangenheit nicht alleine eine Vorstellung ist und nicht - wie von dieser Theorie behauptet - "konstruiert" wird, sondern daß die Vergangenheit real gegenwärtig ist, da sie all die Jahre aufgehoben und mitgenommen wurde.

    aber was zum vorschein kommt, ist ja dann immer wirklichkeit, dass sie aus der vergangenheit stammt, ist ja eine schlussfolgerung - also eine vorstellung. eine sinnvolle vorstellung, meine ich.

    Auch ein Körpergedächtnis gibt es, wie man wieder aus KK und Körperarbeit lernen kann.
    bestreite ich alles nicht. aber auch ein körpergedächtnis wird erst dann wirklichkeit, wenn es jetzt (sich aus)wirkt!
    wirkt es null, dann ist es nur eine vorstellung.

    Wenn man sich in der Welt und in die Welt hinein bewegt, stellt man - stelle ich jedenfalls - schnell fest, eine wie geringe Bedeutung das Denken über oder Denken von der Welt hat.
    das aktuelle denken in worten hat geringen einfluss. stimmt.
    erheblichen einfluss hat das verinnerlichte denken, dass der worte nicht mehr bedarf, aber mal aus ihnen entstanden ist!!!!
    dass dem so ist, merkt (als wirklichkeit) man erst, wenn man die eigenen gedankenbahnen tiefgreifend geändert hat oder in einen zustand kommt, der 'tiefer' liegt als diese jahrzehntelange sprachbedingte verinnerlichung.

    gibt eine übung dazu:

    einige minuten lang in einer gruppe alle gegenstände, dinge mit einem falschen namen ansprechen; wenn da ein krug ist, laut sagen z.b 'auto', wenn ein teppich vorliegt z.b. sagen 'hühnersuppe' etc.

    das ändert mit der zeit die wahrnehmung, weil eine dekonditionierung in gang kommt.
    wir brauchen ja, um 'dinge' erkennen zu können, nicht mehr das bewusste aktuelle verbale denken, sondern das geht schon schneller und unbewusst ab (verinnerlichung).
    wie 'welt' erscheint, ist also massiv abhängig vom sprachlichen bezug, der die trennung der 'dinge' im gesichtsfeld ja erst ermöglicht.

    insofern ist 'denken' (also 'lebenslange sprachkonditionierung') absolut entscheidend in bezug wie 'welt' wahrgenommen wird.

    Noch einmal: "Die Philosophen haben die Welt nur unterschiedlich interpretiert. Es kömmt aber darauf an, sie zu verändern."
    sie verändert sich auch ohne philosophen - in jeder sekunde hier und jetzt.
    dass vorstellungen einen wesentlichen einfluss haben in der dann erfolgenden änderung der gewohnten wirklichkeit, ist ja nicht zu bestreiten.
    das problem ist aber, wenn der vorstellung des 'zu-ändernden-jetzt' einen höherern wert eingeräumt wird als dem gegenwärtigen 'sein', dann kommt das einer impliziten schuldzuweisung des momentes und der menschen darin (und sich selbst) gleich.
    marxens satz ist schon eine implizite schuldzuweisung und trennung, als jene, die die welt gar nicht ändern möchten, ja nicht das tun, 'worauf es ankömmt'.


    Gelingendes Leben kann es dann genannt werden, wenn alle, die es was angeht, das gleichermaßen so sehen.
    wäre ja schön!
    dennoch wenn jetzt einer von denen plötzlich jung stirbt, ist dann dessen leben gelungen oder nicht?

    das wort 'gelingen' ist doch ganz einfach eine wertung!
    und derjenige, der es (neu) einbringt, so dass es als mass passiv angenommen wird, ist das alphatierchen dieser 'geling-gruppe'.


    Findet einer von es gar nicht gelungen ist es das auch nicht.

    und solche werden sich viele finden lassen! schon nur z.b. ich.
    deswegen ist 'gelingendes leben für jeden' heute unmöglich, weil alle vernetzt sind - eben in gesetzgebungszusammenhängen, die schuldzuweisungen ermöglichen und somit 'angst' von kindesbeinen an konditionieren oder eben sogar hunger/monotone zwangsarbeit implizit vorschreiben!


    Kein Gesetz, keine Vorschrift kein garnix.

    doch! das mass des 'gelingens' oder scheiterns ist ja dann installiert.


    Wahrheit wir in einem Kommunikationsprozeß hergestellt. Gelingendes Leben auch.

    dann müsste man alle internationalen ''verhandlungen'', die lebensmittel, produkte, ressourcen, logisitk, preise, löhne gesetzlich regeln auch einbeziehen. das kann man nicht ausklammern, ausser man lebt hinter dem mond und isst dort den staub und kann davon leben.

    Was es ist, weiß man erst, wenn man es gemeinsam gefunden hat.

    ja, da stimme ich voll zu.
    ist aber in weiter ferne, so wie's bis jetzt ausschaut.

    die argumentation hier könnte auch nur dann wirklich 'positiv' wirken, wenn es 'alle gemeinsam' - und doch jeder für sich im vollzug des eigenen verstehens - gefunden hätten, und das eben global.



    viele grüsse

    vakuum
    Geändert von vakuum (05-03-2009 um 12:44 Uhr)

  3. #543
    Registrierungsdatum
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    Standard

    Zitat Zitat von pilgrim Beitrag anzeigen
    @ iron:

    Verstehst du deinen Kommentar als eine Erläuterung / Vertiefung meiner kurzen Sätze über Karma und Dharma?

    Oder siehst du einen Widerspruch? (Ich nämlich nicht.)
    Nein kein Wiederspruch. Erläuterung.



    Viele grüße,
    iron

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