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Thema: Bushido Heute - Wert-Voll ? - oder veraltet ?

  1. #1
    Uwe Hasenbein Gast

    Red face Bushido Heute - Wert-Voll ? - oder veraltet ?

    Hallo zusammen,
    mich interessiert eure Meinung ob für euch die alten Kampfkünste Wert-Voll ( absichtlich so geschrieben ) sind oder ob ihr Sie für eine überalterte Denkweise haltet. Hier als erstes möchte ich euch in meine Gedanken einladen.

    Bushido Heute und jetzt

    Auch in der Gegenwart, in einer Zeit des immer schneller voranschreitenden Wandels sind die Menschen in der Leistungsgesellschaft auf der Suche nach Werten und Strategien. Hier kann Bushido Orientierung sein, durch eine Rückbesinnung auf ausserwirtschaftliche Aspekte und eine starke Fokussierung auf den Einzelnen in seiner Interaktion mit anderen.
    Eine so geschaffene Basis stärkt die Handlungen. Fälschlicherweise wird oft die Handlung selbst schon als die Basis angesehen.

    Dazu vielleicht ein Beispiel: Ich denke das jeder von euch der schon eine Weile übt bemerkt hat, dass seine Wahrnehmung ändert. Die Wahrnehmung für seinen Körper, Emotionen sowie die für seine Partner und die Bewegung von Anderen. Man lernt in der KK mehr und mehr den " anderen zu lesen.

    Nun wahrnehmen kommt in meinem Verständnis von - Für Wahr nehmen - und schließlich steuert unsere Wahrnehmung unsere Handlungen, da wir nur auf das reagieren und agieren, was für Für Wahr nehmen und halten.

    Also ist z.Bsp. für mich die Lehre auf dem Weg zu sich selbst DO immer noch aktuelle.

    Ich freue mich auf eure Meinungen und einen anregenden Diskurs.

    LG
    Kensai Uwe Hasenbein

  2. #2
    pilger Gast

    Standard

    Hallo Uwe,

    hmm, ..., vielleicht liege ich komplett falsch, aber interessiert jemanden, der (alle ?) seine Graduierungen in in seinem Profil auflistet und dann auch noch seinen Post mit Kensai (anderes Wort für Kensei) abschließt, wirklich die Meinung der anderen zu diesem Thema. Oder geht es Dir vielleicht mehr darum, eben Deine Meinung anderen "weniger Wisseneden" darzulegen?
    Das interessiert mich jetzt wirklich! Denn ich habe manchmal das Gefühl, dass jemand, der seine "Erfolge" so nach außen transportiert (s. Profil) sich VIELLEICHT nicht wirklich so sehr für die Meinungen der anderen interessiert. Zumindest sind mir schon einige Menschen in der Richtung über den Weg gelaufen. Natürlich schere ich nicht alle über einen Kamm. Daher frage ich nur vorsichtig nach

    Falls Dich die Meinung anderer also doch wirklich und ernsthaft interessiert, möchte ich mich für meine dann falsche Vermutung aufrichtigst entschuldigen.

    Wie bist Du eigentlich zu dem Titel Kensei gekommen? Laut Wiki ist Kensei ja folgendes:

    "Kensei (jap. 剣聖, wörtlich: „Schwertheiliger“) ist ein japanischer Ehrentitel, der an Krieger mit legendären Fähigkeiten in der Schwertkampfkunst vergeben wurde.

    Zu den berühmtesten Kensei gehört Miyamoto Musashi, auch wenn nicht alle Historiker ihm diesen Begriff zuordnen würden. Andere historische Kensei sind oftmals Gründer von berühmten Schwertkampfschulen. Es ist auch eine Art ungeschriebenes Gesetz, dass der Titel so viel Ehre mit sich bringt, dass es nie mehr als einen Kensei zur selben Zeit geben soll."

    Grüße
    Pilger
    Geändert von pilger (27-02-2009 um 10:44 Uhr)

  3. #3
    bluemonkey Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Uwe Hasenbein Beitrag anzeigen
    Hallo zusammen,
    mich interessiert eure Meinung ob für euch die alten Kampfkünste Wert-Voll ( absichtlich so geschrieben ) sind oder ob ihr Sie für eine überalterte Denkweise haltet.
    Einer meiner Lehrer beschreibt das Ziel traditioneller Kampfkunst ungefähr folgendermaßen:

    "Kläre Dich selbst, kläre Deine Beziehungen, finde Deine Aufgabe in der Gesellschaft!"

    Also auch als Weg zur Selbsterkenntnis und darüber hinaus zur Verantwortlichkeit.

    So betrachtet erscheinen mir traditionelle Künste auch heute noch äußerst sinnvoll!

    Wenn es allerdings nur um Nostalgie, komische Riten, Klamotten, Egomanie und Erfüllung von Macht- und Kontrollphantasien geht, und die losgelöste Entwicklung von Sekundärtugenden geht, dann finde ich das (für mich persönlich) eher unnötig bis schädlich

    „Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.”

    George Bernard Shaw
    Geändert von bluemonkey (26-02-2009 um 19:43 Uhr)

  4. #4
    LoneWolf Gast

    Standard

    @bluemonkey

    Das würde ich für mich persönlich ganz genauso sehen!

  5. #5
    DonBorgetti Gast

    Standard

    Für mich stellt der Bushido eigentlich eher ein veraltetes Mittel zur Unterdrückung der Kriegerklasse dar, die es heute nicht mehr so gibt bzw. haben heute Soldaten ein anderen sozialen Status als damals die Samurai. Immerhin hatten die damals meistens aus wohlhabenden Familien.

    Durch den Bushido sind die Krieger an sich bedingungslos an ihren Herren gebunden. Wer gegen ihn verstößt darf sich hinrichten. Sonst ist man selber nicht nur ehrenlos sondern gleich die ganze Familie.

    Für einen Westeuropäer ist man hier stark durch die Aufklärung geprägt, die nunmal das Individuum an sich sicht und auch grade dieses Individuum eigentständig denken und handeln kann.

    In der heutigen anonymen Gesellschaft hingegen arbeitet man viel zu häufig nur weil es eben nicht ohne geht, sonst verliert man sozialen Status (man wird sozusagen "entehrt").

    Durchaus positiv finde ich beim Bushido jedoch die Tugenden/Prinzipien die vermittelt werden, besonders gegenüber anderen Menschen etwa wie Respekt, Höfflichkeit, Ehrlichkeit und Würde.

  6. #6
    Erkan.S Gast

    Exclamation

    Würde sich jeder die Tugenden wie:
    1. Gi (義): Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit
    2. Yu (勇): Mut
    3. Jin (仁): Güte
    4. Rei (礼): Höflichkeit
    5. Makoto (誠) oder Shin (真): Wahrheit und Wahrhaftigkeit
    6. Meiyo (名誉): Ehre
    7. Chūgi (忠義): Treue oder auch Chū (忠): Pflicht und Loyalität
    (quelle:wikipedia)
    ...zuherzen nehmen würde währen wir wesentlich weiter als wir es heute sind.
    Alleine 1,3,4,5,würden reichen um das zusammenleben aller Menschen um einiges schöner zugestalten.
    oder seid ihr da anderer Meinung.

  7. #7
    LoneWolf Gast

    Standard

    Alleine 1,3,4,5,würden reichen um das zusammenleben aller Menschen um einiges schöner zugestalten.
    oder seid ihr da anderer Meinung.
    Na, ja… so einfach ist das menschliche Zusammenleben eben nicht als, dass es sich an kleinen Regeln orientieren kann. Beispielsweise Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit. Was für den einen Aufrichtig und Gerecht wirkt kann für den anderen genau das Gegenteil bedeuten.

    Die Höhner singen da so ein Lied: Leve un' leve losse“, ...

    Ich persönlich glaube ja, dass wir hier im Westen gerne dazu neigen die Samurai- Ära zu romantisieren. Nüchtern betrachtet waren sie Krieger die von den Herrn da oben in Schlachten geschickt wurden. Sie töteten und wurden getötet. Nur waren damals die Waffen andere. In den heutigen Kriegen bist Du nur Material ohne Namen und wenn es Peng macht bist Du tot. Vermutlich weißt Du noch nicht mal wen Du getötet hast wenn man auf ein Knöpfchen gedrückt hat.

  8. #8
    Uwe Hasenbein Gast

    Standard

    Zitat Zitat von pilger Beitrag anzeigen
    Hallo Uwe,

    hmm, ..., vielleicht liege ich komplett falsch, aber interessiert jemanden, der (alle ?) seine Graduierungen in in seinem Profil auflistet und dann auch noch seinen Post mit Kensai (anderes Wort für Kensei) abschließt, wirklich die Meinung der anderen zu diesem Thema. Oder geht es Dir vielleicht mehr darum, eben Deine Meinung anderen "weniger Wisseneden" darzulegen?
    Das interessiert mich jetzt wirklich! Denn ich habe manchmal das Gefühl, dass jemand, der seine "Erfolge" so nach außen transportiert (s. Profil) sich VIELLEICHT nicht wirklich so sehr für die Meinungen der anderen interessiert. Zumindest sind mir schon einige Menschen in der Richtung über den Weg gelaufen. Natürlich schere ich nicht alle über einen Kamm. Daher frage ich nur vorsichtig nach

    Falls Dich die Meinung anderer also doch wirklich und ernsthaft interessiert, möchte ich mich für meine dann falsche Vermutung aufrichtigst entschuldigen.

    Wie bist Du eigentlich zu dem Titel Kensei gekommen? Laut Wiki ist Kensei ja folgendes:

    "Kensei (jap. 剣聖, wörtlich: „Schwertheiliger“) ist ein japanischer Ehrentitel, der an Krieger mit legendären Fähigkeiten in der Schwertkampfkunst vergeben wurde.

    Zu den berühmtesten Kensei gehört Miyamoto Musashi, auch wenn nicht alle Historiker ihm diesen Begriff zuordnen würden. Andere historische Kensei sind oftmals Gründer von berühmten Schwertkampfschulen. Es ist auch eine Art ungeschriebenes Gesetz, dass der Titel so viel Ehre mit sich bringt, dass es nie mehr als einen Kensei zur selben Zeit geben soll."

    Grüße
    Pilger
    Hallo Pilger,
    ich weiß das dieser Auftritt durchaus polarisierend ist. Ich bin allerdings wirklich sehr an der Meinung anderer interessiert. Nur durch die Vernetzung mit anderen und deren Impulse kann man sich weiterentwickeln. Ich wollte einfach offen in dieses Forum eintreten daher benutze ich meinen richtigen Namen und kein " alias Profil " und ich habe einfach alle Informationen gegeben, die ich für das Hauptthema passend hielt.
    Mehr wollte ich damit nicht erreichen.

    Den Titel Kensai habe ich von meinem Lehrer und dessen Verband bekommen. Du hast recht mit der Bedeutung. Es ist ein verliehener Ehrentitel.
    ( Gemessen an dem alten Vorbild entspricht er aber nur der Auszeichnung eines Großmeisters - andere Systeme verleihen halt dafür den 5. - 10. Dan etc. )
    Ihn an seinen Namen anzuhängen ist nach der Verleihung Pflicht.
    Es hat damit zu tun geradeheraus Stellung zu Beziehen, genauso wie du in anderen Kampfkünsten ja auch sichtbar deine Graduierung trägst. Mehr nicht.

    Ich freue mich auf anregenden Austausch mit dir und den anderen.

    Herzliche Grüße
    Kensai Uwe Hasenbein

  9. #9
    Uwe Hasenbein Gast

    Standard

    Zitat Zitat von DonBorgetti Beitrag anzeigen
    Für mich stellt der Bushido eigentlich eher ein veraltetes Mittel zur Unterdrückung der Kriegerklasse dar, die es heute nicht mehr so gibt bzw. haben heute Soldaten ein anderen sozialen Status als damals die Samurai. Immerhin hatten die damals meistens aus wohlhabenden Familien.

    Durch den Bushido sind die Krieger an sich bedingungslos an ihren Herren gebunden. Wer gegen ihn verstößt darf sich hinrichten. Sonst ist man selber nicht nur ehrenlos sondern gleich die ganze Familie.

    Für einen Westeuropäer ist man hier stark durch die Aufklärung geprägt, die nunmal das Individuum an sich sicht und auch grade dieses Individuum eigentständig denken und handeln kann.

    In der heutigen anonymen Gesellschaft hingegen arbeitet man viel zu häufig nur weil es eben nicht ohne geht, sonst verliert man sozialen Status (man wird sozusagen "entehrt").

    Durchaus positiv finde ich beim Bushido jedoch die Tugenden/Prinzipien die vermittelt werden, besonders gegenüber anderen Menschen etwa wie Respekt, Höfflichkeit, Ehrlichkeit und Würde.
    Hallo Don,
    ich bin ganz bei dir. Die Gedanken des Bushido wurden von den Herrschern missbraucht in Ihrer Deutung der Treue zu dem Lehnsherren. Ich habe es wie folgt gelernt: Chugi - die Treue - soll man seinem höchsten Herren geben. Der "höchste" Herr bist du selbst. Es geht hier mehr um die Treue zu sich selbst, seinen Visionen, Idealen, Zielen.
    So betrachtet macht es für mich durchaus Sinn - und ist Impuls für mich.

    Liebe Grüße
    Kensai Uwe Hasenbein

  10. #10
    Uwe Hasenbein Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Erkan.S Beitrag anzeigen
    Würde sich jeder die Tugenden wie:
    1. Gi (義): Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit
    2. Yu (勇): Mut
    3. Jin (仁): Güte
    4. Rei (礼): Höflichkeit
    5. Makoto (誠) oder Shin (真): Wahrheit und Wahrhaftigkeit
    6. Meiyo (名誉): Ehre
    7. Chūgi (忠義): Treue oder auch Chū (忠): Pflicht und Loyalität
    (quelle:wikipedia)
    ...zuherzen nehmen würde währen wir wesentlich weiter als wir es heute sind.
    Alleine 1,3,4,5,würden reichen um das zusammenleben aller Menschen um einiges schöner zugestalten.
    oder seid ihr da anderer Meinung.
    Hallo Erkan,
    ich bin in der Einstellung ganz bei dir. Es geht für jeden darum ein resonanzfähiges Wertemodell zu finden, dass der Orientierung dienen kann.
    Ich erlebe es in meiner Praxis als Trainer/Coach in Führungskräfte Seminaren immer wieder, dass die Damen und Herren außer wirtschaftlichen Wertevisionen keine besitzen.
    Daher fallen auch Lösungsansätze schwer. Und ich finde das Bild der Laterne, was hier erwähnt wurde sehr sehr passen, danke dafür.

    Nehmen wir mal als Beispiel die "Wahrhaftigkeit":
    für mich bedeutet das die Wahrheit in den Handlungen und Bedingungen zu finden. Im Moment fallen alle in den Chor der Krisenbeschwörung ein. Es ist ja auch so schön einfach fremdbestimmt die Schuld zu verteilen.
    Die Anwendung der Wahrhaftigkeit bedeutet für mich persönlich: Es gibt keine Krisen. Es gibt lediglich Situationen, die nicht mit unseren Erwartungshaltungen und Zielvorstellungen übereinpassen. Mit diesem Ansatz finde ich fällt es leichter Lössungen zu finden. Wichtig für selbstbestimmtes Handeln und zielorientiertes Denken ist es, das was wahr ist von dem zu trennen, was ich an Gedanken und Interpretationen hineingebe. Nicht der Chef ist der Chef, sondern lass die Wahrheit dein "Chef" sein.
    Ich schließe mich dir hier voll an, dass ein wenig "Tugendhaftigkeit" besonders den Menschen die andere anleiten sollen gut tun würde.

    Liebe Grüße
    Kensai Uwe Hasenbein

  11. #11
    pilger Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Uwe Hasenbein Beitrag anzeigen
    Hallo Pilger,
    ich weiß das dieser Auftritt durchaus polarisierend ist. Ich bin allerdings wirklich sehr an der Meinung anderer interessiert. Nur durch die Vernetzung mit anderen und deren Impulse kann man sich weiterentwickeln. Ich wollte einfach offen in dieses Forum eintreten daher benutze ich meinen richtigen Namen und kein " alias Profil " und ich habe einfach alle Informationen gegeben, die ich für das Hauptthema passend hielt.
    Mehr wollte ich damit nicht erreichen.

    Den Titel Kensai habe ich von meinem Lehrer und dessen Verband bekommen. Du hast recht mit der Bedeutung. Es ist ein verliehener Ehrentitel.
    ( Gemessen an dem alten Vorbild entspricht er aber nur der Auszeichnung eines Großmeisters - andere Systeme verleihen halt dafür den 5. - 10. Dan etc. )
    Ihn an seinen Namen anzuhängen ist nach der Verleihung Pflicht.
    Es hat damit zu tun geradeheraus Stellung zu Beziehen, genauso wie du in anderen Kampfkünsten ja auch sichtbar deine Graduierung trägst. Mehr nicht.

    Ich freue mich auf anregenden Austausch mit dir und den anderen.

    Herzliche Grüße
    Kensai Uwe Hasenbein

    Na dann viel Spaß beim diskutieren und philosophieren

    Ein wenig Senf von mir "zum Thema" ?? :

    Ich betreibe die Kampfkunst und die anderen Künste, die in dem von mir betriebenen Stil damit einhergehen, vor allem zur persönnlichen Weiterentwicklung auf geistiger und körperlicher Ebene. Weniger, um mich in einer eventuell mal auf mich zu kommenden Auseinandersetzung wehren zu können. Das konnte ich auch schon ganz gut, bevor ich mit Tai Chi Chuan anfging. Denn dazu reichten meine Kenntnisse aus Judo/Jujutsu und Kickboxen idR aus.

    Der Grund, mit Tai Chi Chuan zu beginnen war vorrangig eine Suche nach einer Methode, meinen Geist zu öffnen, mit versteckten oder offenen Aggressionen besser umgehen zu lernen und gleichzeitig den Körper auf sanfte Weise zu trainieren. Denn harte Methoden hatte ich hinter mir (ich meine nicht Judo, aber Kickboxen und schweres Hanteltraining) - mit Verletzungen, mit deren Spätfolgen ich bis heute noch ab und an zu tun, ja teilweise zu kämpfen habe.
    Jedesmal z.B., wenn mein kleines Ego wieder groß wird und ich deshalb aus falschem Ehrgeiz heraus zu viel Gas im Partnertraining oder bei den Tritten gebe, merke ich den lieben netten Bandscheibenvorfall von vor Jahren! Und das bringt mich dann schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Wie im Moment auch gerade mal wieder, der Rücken schreit "Mach langsam!!!"

    Natürlich interessiere ich mich für die Wurzeln "meiner" Kampfkunst, sogar riesig, denn ich interessiere mich für MArtial Arts seit ich Kind bin, so natürlich auch für die Anwendungen der Form meiner "jetzigen" KAmpfkunst und ich lasse es auch gerne mal mit Partner krachen. ABER es ist für mich wichtig, dabei meine eigentliche Intension im Auge zu behalten. Tue ich das nämlich nicht, weil´s Ego mal wieder groß wird und mir zeigen will, was ich doch für ein doller Kämpfer bin spätestens dann melden sich die alten Verletzungen und zeigen mir, warum ich die Sache eigentlich tue. Zwar eine schmerzhafte, aber dafür sehr wirkungsvolle Methode, mich wieder zur Besinnung zu bringen.

    Was das mit dem Weg des Bushido und den Werten zu tun hat? Für mich sehr viel. Ich übe die Künste, um mich selbst zu kultivieren und so das "innere Schlachtfeld" ein wenig im Zaum zu halten Dadurch gelingt es mir immer mehr, mich im Umgang mit anderen selbst etwas mehr zurückzunehmen, ein wenig hilfsbereiter zu sein, liebevoller mit den Mitmenschen umzugehen und mich allgemein im Leben nicht mehr ganz so wichtig zu nehmen

    Noch mal kurz zum Thema Auseinandersetzungen: Sieh an sieh an, je länger ich mich in den Künsten übe, um so friedlicher kommt die Umwelt auf mich zu. Und warum? Sicher nicht, weil man denkt: "Oh Vorsicht, der hat bestimmt was drauf", nein nein, daran liegt´s nicht. Es liegt daran, dass ich anders auf meine Mitmenschen zugehe, nämlich in einer friedfertigeren und harmonischeren Art. Ohne die Arroganz und ohne das zu viel an Aufplustern, Sachen die ich früher gerne immer mal ausstrahlte. Und es wird mir immer bewusster, dass man das erhält, was man gibt. Spieglein Spieglein ...

    Herzliche Grüße
    Pilger

    PS: Meinen richtigen Namen findest Du derzeit bei Kampfkunst-ezine.de, in dem kleinen Artikel über den Lee Stil
    Geändert von pilger (04-03-2009 um 10:14 Uhr)

  12. #12
    Uwe Hasenbein Gast

    Standard

    Hallo Pilger,
    da haben wir interessante Parallelen.
    Auch bei mir viel der wirkliche Zugang zur Kampfkunst über die Beschäftigung mit Tai Chi und Qui Gong.
    Erst die Beschäftigung mit den weichen Künsten hat mir den Wert der vorherigen Arbeit und dessen Fehlleitungen aufgezeigt.
    Dazu ein passendes Zitat, dass ich einmal von einem meiner Lehrer bekommen habe in Punkto fehlgeleiteter Ehrgeiz:

    Das Gras wächst auch nicht schneller wenn man daran zieht.

    Auf Bald
    Kensai Uwe Hasenbein

  13. #13
    pilger Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Uwe Hasenbein Beitrag anzeigen
    Hallo Pilger,
    da haben wir interessante Parallelen.
    Auch bei mir viel der wirkliche Zugang zur Kampfkunst über die Beschäftigung mit Tai Chi und Qui Gong.
    Erst die Beschäftigung mit den weichen Künsten hat mir den Wert der vorherigen Arbeit und dessen Fehlleitungen aufgezeigt.
    Dazu ein passendes Zitat, dass ich einmal von einem meiner Lehrer bekommen habe in Punkto fehlgeleiteter Ehrgeiz:

    Das Gras wächst auch nicht schneller wenn man daran zieht.

    Auf Bald
    Kensai Uwe Hasenbein

    Hallo Uwe, (ist Uwe ok, oder soll Kensai davor??)

    der Vergleich ist sehr schön. Wenn ich ihn weiter spinne fällt mir dazu ein:

    Und wenn ich glaube noch stärker ziehen zu müssen, dass es endlich wächst, reisse ich es lediglich ab.

    Grüße
    Pilger

  14. #14
    Uwe Hasenbein Gast

    Standard

    Hallo Pilger,
    Uwe ist völlig ok ( lacht )
    Vorallem reißt es nicht nur ab sondern man verliert seine Wurzeln.

    Lieben Gruß
    Uwe

  15. #15
    Robb Gast

    Standard

    Das Gras wächst auch nicht schneller wenn man daran zieht.
    entschuldigt wenn ich in eurer Gespräch mitschreibe. Als Hobby Gärtner kann ich bestätigen das wenn man "am Gras od. dem Stamm einer Pflanze wackelt diese dann kräftiger wird." Das könnte man vergleichen mit dem natürlichen Wind. Durch die Bewegung ändern(verstärkt) sich die Außenhaut-Gewebe der Pflanze.

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