Haben wir uns inzwischen nicht ein BISSCHEN vom Thema entfernt ?
Eine Frage, die ich mir stelle: Entweder man hält nicht viel von Religion, dann wird man auch nach einem "kampfkunstbedingten" Wechsel nicht tiefgläubig, sprich, man wird kaum die angeblichen Vorteile des neuen Glaubens genießen.
Oder man ist sehr gläubig - aber wird man dann nur wegen der Kampfkunst seine Religion wechseln? Sollte die Religion in diesem Fall nicht viel wichtiger sein als die Kampfkunst?
Geändert von Trinculo (19-03-2009 um 14:43 Uhr)
But if they tell you that I've lost my mind
Baby it's not gone just a little hard to find
Findest du?
Sehe ich genauso. Glaube heißt immer auch sich darauf einlassen.Eine Frage, die ich mir stelle: Entweder man hält nicht viel von Religion, dann wird man auch nach einem "kampfkunstbedingten" Wechsel nicht tiefgläubig, sprich, man wird kaum die angeblichen Vorteile des neuen Glaubens genießen.
Das ist ja halt die Frage, die ich mir auch stelle. Wie gesagt, ich kenne zwei Leute persönlich, die genau das gemacht haben - und denen die Trainer auch bestätigen, dass sie sich gehörig verbessert haben. Ob die Jungs natürlich vorher eine andere Religion hatten oder Atheisten waren, weiß ich aber nicht.Oder man ist sehr gläubig - aber wird man dann nur wegen der Kampfkunst seine Religion wechseln?
Das muss natürlich jeder für sich selbst beantworten; ich für meine Person kann sagen, dass Glaube ein zentraler Punkt in meinem Leben ist, mit dem ich mit täglich beschäftige.Sollte die Religion nicht viel wichtiger sein, als die Kampfkunst?
Wer KK nur als körperliche Aktivität sieht, für den ist diese Fragestellung völlig blödsinnig.
Wenn HEROS man das neue Testament liest, wird er feststellen, dass Jesus alle, die im Namen Gottes Geld scheffelten aus dem Tempel jagte.... nicht ganz pazifistisch, aber sehr sympathisch.
Viele Sensei verbreiten ihre Philosophien in Büchern und über andere medien. Religionen jeder Richtung bilden da oft die Grundlage dafür. Es könnte sich also lohnen, da mehr zu wissen, um besser zu verstehen.
ABER eine "zwangsweise" Taufe oder Religionszugehörigkeit lehne ich strikt ab.
Das ist ein interessanter Einwurf! Natürlich wird sie wichtiger und sie wird wohl auch alles andere in den Schatten stellen. Ich erkenne das doch bei mir selbst! Hat man einmal gewisse Türen geöffnet die einem diverse Einblicke erlauben dann ist es doch eher so, dass dieser Weg einen mehr fasziniert als das erlernen irgendeiner Technik die man wohl eh niemals brauchen wird.Oder man ist sehr gläubig - aber wird man dann nur wegen der Kampfkunst seine Religion wechseln? Sollte die Religion in diesem Fall nicht viel wichtiger sein als die Kampfkunst?
Allerdings und das ist ein interessanter Punkt fühle ich mich von Kampfkünsten magisch angezogen und Religionen stoßen mich doch eher ab. Somit kann eine Kampfkunst schon fasst einer Religion gleichzusetzen sein wenn man sich mit diversen Lehren beschäftigt und den inneren Aspekt nicht ausklammert.
Wenn das Ziel einer KK die Erleuchtung des ausübenden ist dann kann man eigentlich schon von Religion sprechen. Vielleicht mehr als bei jenen die von Geburt an einem Glauben zugehören und sich eigentlich nicht wirklich darum kümmern.
Für mich ist beispielsweise das beschäftigen mit Ki schon eine religiöse Erfahrung die sehr mächtig sein kann. Das hätte ich mir vorher auch nicht so ausgemalt!
Na denn:
Gewalt in der Bibel?
Krieg ich jetzt den "Keks"
Nein sry weil sich das Christentum aufs neue Testament bezieht
Dort hat sich dann einiges geändert so von wegen recht Backe linke Backe und die bereits erwähnte Stelle mit dem Schwert ist nicht wort wörtlich aufzufassen, falls die nochmal jemand rauskramen sollte...
Jesus hat durchweg gewaltfrei gelebt, von nen par umgetretenen Handelstischen im Tempel mal abgesehen
Musst dir den Keks also noch verdienen
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Baby it's not gone just a little hard to find
Pardon, du irrst.
Adam: אדם "adam" = "Mensch", die drei Buchstaben, die wir als Namen lesen, bedeuten im Hebräischen "Menschheit" als Gattungsbegriff oder "Mensch" (nicht Mann!) im Sinne von Individuum.
er kommt her von
אדמה adamah = "Erdboden", Ackerboden, "Mutter Erde".
Ein Individuum alleine kann zum einen nicht existieren (Mensch als soziales Wesen) und kann zum zweiten auch nicht das Leben weitergeben (Reproduktionsfähigkeit).
Dazu ist ein zweites, ergänzendes Exemplar notwendig:
Eva: חוה chawah = "Leben", die drei Buchstaben die wir als Namen lesen, sind im Hebräischen schicht der Wortstamm des gesamten Begriffsfeldes "Leben".
Mann, auch im Sinne von Ehemann: איש isch
Frau: אישה ischah
Zum Thema aber:
Natürlich gibt es Gewalt in der Geschichte des Christentum. (In der des Buddhismus übrigens auch, nicht wahr? Was also hilft es, das anzuführen? Und warum kümmern sich beim Buddhismus nur Wissenschaftler um das Thema, beim Christentum aber ist's Allgemeinbildung? egal)
Natürlich gibt es Gewalt in den Ursprungsgeschichten. Wenn man sich klar macht, aus welchem Kontext die stammen, ist das mehr als natürlich.
Die interessante Frage ist doch aber: Wo in der christlichen Dogmatik ist das Ausüben von Gewalt in welcher Form auch immer, geboten oder gestattet?
Und wieso gibt's in den christlichen USA eine biblisch begründete Todesstrafe, aber in dem jüdischen Israel keine konsequente Umsetzung bestimmter alttestamentlicher Gebote?
Grüße,
Carsten
Die Christliche Dogmatik ist wie jede Ideologie zeit- und personenabhängig. Und dann kann die tatsächliche Umsetzung immer noch erheblich vom geschriebenen Text unterscheiden.
Die Geschichte zeigt zumindest, dass man das schon immer sehr flexibel gehandhabt hat. Nur mal ein paar Beispiele:
1. Solange das Christentum im römischen Reich eine kleine Minderheitenreligion unter vielen war, konnte man diesen Umstand wunderbar für sich nutzen und sich als verfolgte Unschuld darstellen.
Nachdem aber das Christentum im 4. Jahrhundert römische Staatsreligion geworden war, begann man sehr schnell andere Religionen und Abweichler zu verfolgen.
2. Seit dieser Zeit wurde das antike Konzept des "gerechten Krieges" im christlichen Sinne weiter entwickelt. Augustin und Thomas von Aquin sind dabei zwei der wichtigsten Figuren.
Krieg ist demnach an sich keine Sünde, sondern erst dann, wenn er mit negativen Absichten geführt wird. Das ist natürlich seeehr auslegungsfähig.
Auch die Päpste haben für sich in Anspruch genommen, bestimmen zu können, wann Krieg und Gewalt moralisch zugelassen sind und wann nicht. In diesem Zusammenhang möchte ich nur an die christlich-ideologisch motivierten Kreuzzüge erinnern.
Dabei denke ich nicht nur an die Kreuzzüge im Nahen Osten, sondern auch an den heute (in Deutschland) kaum noch bekannten "Albigenser-Kreuzzug" in Südfrankreich (1209-1229). Er richtete sich nicht etwa gegen den "klassischen" Gegener - die Muslime - ,sondern gegen Christen, die nicht der offiziellen, katholischen Lehre folgten - die Katharer.
Dieser Kreuzzug führte zu einer weitgehenden Verwüstung Südfrankreichs.
3. Die Inquisition und ihre Gewaltexzesse muss ich bestimmt nicht näher erläutern, oder
Da kann ich auch nur mutmaßen - vielleicht weil die Israelis zumindest teilweise was aus ihrer Geschichte gelernt haben? Wobei ich auch diese Aussage relativieren muss. Denn wenn ich so lese und höre, was jüdische Ultras denken und anstreben, dann dreht sich mir genau so der Magen um, wie bei den entsprechenden Äußerungen muslimischer oder christlicher Fanatiker.
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