In einem amerikanischen Kampfkunstmagazin las ich gerade die Frage eines Lesers, ob es nicht sinnvoll sei, sich in einer Strassenkonfrontation von seinem Gegner schlagen zu lassen um diesen dann zu verklagen. Sieht man mal von dem im Vergleich zu den USA geringen Schadensersatzsummen ab, wäre dies ansonsten eine Alternative zum Erstschlag bzw. Zurückschlagen oder Verteidigen?
Der gefragte Autor beantwortete die Frage mit einem definitiven "Nein", da die Gefahr eines Wirkungstreffers bis hin zu ernsthaften Verletzungen, Verstümmelungen oder zum Tod zu gross sei und man niemals wisse, ob es denn bei dem einen Schlag oder den oberflächlichen Schlägen bleibt.
Aber wie gross ist die Gefahr tatsächlich? Wie oft eskalieren solche Auseinandersetzungen tatsächlich so stark?
Neben den Problemen, die man mit seinem Ego, seinem Selbstwertgefühl usw., bekommt, wie gross ist der Preis, den man zum Beispiel als Kampfkünstler zahlen müsste, wenn man sich einfach schubsen lässt und weiter geht anstatt sich sofort mit allen Mitteln zu wehren?
Wie gross ist die Gefahr und Wahrscheinlichkeit, dass man "überreagiert" und seinen Gegner ernsthaft nach einem Schubser verletzt? Wie sieht es dann mit der Rechtssprechung aus, wenn bekannt wird, dass man selber trainiert? Gibt es eine Grenze, bis zu der ihr gehen würdet, ohne euch zu wehren, obwohl ihr die Eskalationschance ja nicht kennt? Gibt es eine Grenze, ab der euch alles egal wäre und ihr ohne Rücksicht auf Verluste zuschlagt? Wer macht sich darüber Gedanken?
Grüsse