Fühlte mich auch daran erinnert.
Die Behauptung, dass man sich im Fall der eigenen Schwäche in Sicherheit drücken könnte ist ja nun wirklich keine Neue. Mag im WT in der CK im Chi Sao, Dan Chi oder gar an der Puppe geübt werden. Wundern würde es mich nicht mal.
Strategisch ist sowas imho sehr problematisch
Also, Sun: Endweder ich drücke die Laterne (da muss ich aber erst so besoffen sein, dass ich alles und jeden umarme) oder ich ziehe sie (und dafür muss ich erst so besoffen sein, dass ich es für ne gute Idee halte, an ner Laterne rumzuzerren) aber bis ich mir denke "Hm, ich kann die Laterne vielleicht besser ziehen, wenn ich sie vorher drücke!" muss ich soviel getankt haben, dass es eh für alles zu spät ist.
Warum lade ich mich auf? Wenn ich Boxe und mein Gegner will mich dauern umarmen weil ihm die Puste ausgeht, dann drücke ich mich evtl. mit den Unterarmen von ihm ab, um ne bessere Distanz für meine Schläge zu kriegen.
Aber "Kraft tanken"?
Nicht aktiv... Passiv! Dadurch, dass ich nicht durchkomme oder in der Ringer-Distantz oder weil er wie ein wilder auf mich zukommt und und und. Es ist im Grunde genommen nur eine Möglichkeit mit Kraft umzugehen. Ich kann Kraft brechen, ihr nachgeben oder mich von ihr "befreien" und mich "wegstoßen", mich an ihr "aufladen" (Eigene Kraft hinzufügen).
Wie gesagt: Ist schwierig zu erklären. Frag mal in einer WT-Schule nach, wenn es dich interessiert!
@Sun Tsu
Meinst du mit "aufladen" das Reborn-Force-Konzept?
Gruß,
Wolfgang
"Zwei Praktizierende sind sich rasch einig, zwei Gelehrte dagegen nie." (Tibetisches Sprichwort)
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Ich glaube ich weiss nun was du mit dem "Aufladen" meinst... aber ein grosses Problem damit ist leider, dass es "passiv" nicht möglich ist — würde darin resultieren, dass du einfach umfällst... es ist schon sehr "aktiv", weil man das Wegdrücken ja auch mit entsprechender Schrittarbeit ergänzen muss. Das ergibt an sich zwei Probleme: es ist a) langsam, b) du verlierst die Initiative. Ich weiss, in Theorie soll man da eine bessere Ausrichtung einnehmen, aber das kann prinzipiell nur dann funktionieren, wenn der Gegner wirklich seine Kraft nicht kontrolliert (=nachdrückt) und außerdem langsam genug ist um deine Schrittarbeit zu ermöglichen (oder du stolperst). Bei einem Gegner der etwas gelernt hat (z.b. schneller, gestochener Boxerjab) wird es IMHO sehr schwierig. Das ist mein allgemeiner Eindruck von der WT-Theorie (und überhaupt von den meisten KKs die mit "Druck" arbeiten) — alles funktioniert bestens wenn der Angriff langsam, übertrieben und in einer festgelegten Bahn kommt. Ist einer dieser Sachen nicht gegeben, wird es problematisch.
Bei dem ganzen Gerede geht bei mir die Bullshit-Leuchte wie ein Stroboskop. Entweder man geht dagegen oder weg. Sich vom Gegner wegdrücken und das noch als aufladen bezeichnen....ne ne ne
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