Eigentlich gehört dieser Thread ja vielleicht in ein anderes Froum, aber die Diskussion tauchte gestern bei mir im JKD Training auf, und deswegen eröffne ich das mal hier und hoffe trotzdem auf rege Beiträge!
Tja, es geht um die Unterschiede zwischen Kampfsport und Selbstverteidigung.
Wichtige Sachen wurden gesagt: Regeln, Schiedsrichter, Punkte, "B-Note", eventuell Matten, einzelne Gegner, festgelegter Zeitplan...alles richtig. Doch irgendwie war mir das alles nicht prägnant genug. Ich glaube, es gibt einen wichtigeren Unterschied als das alles. Ein Prinzip, das dem übergeordnet ist und alle die gebrachten Unterschiede beinhaltet.
Das ist meiner Meinung nach: beim (Kampf)Sport ist meine Motivation den Kampf zu gewinnen. Ich muss meinen Gegner dominieren, ihn besiegen und die Kampfrichter auf meine Seite bekommen.
So komisch sich das anhört, in der SV ist das nicht mein oberstes Ziel. In der SV ist mein Ziel, den Kampf so schnell wie möglich zu beenden!
Das kann heissen, meinen Gegner zu besiegen, kampfunfähig zu machen, es kann aber auch heissen: bei der ersten Möglichkeit abhauen, das Gebiet sicher verlassen, immer nach einer Fluchtmöglichkeit gucken, abwiegeln, den Kampf auch unentschieden ausgehen lassen, de-eskalieren und auch mal auf eine Beleidigung oder einen Rempler nicht aggressiv zu reagieren, das Ego zurück zunehmen. Das hört sich zu Anfang etwas merkwürdig an, macht aber einen gewaltigen Unterschied!
Diese Vorgehensweise kann heissen, dass ich bei einer unausweichlichen SV-Situation meinen Gegner einfach nur kurz daran hindere, mir hinterher zu laufen. Oder mir durch Schubsen oder Ablenkung oder Drohung einen zeitlichen Vorsprung zu verschaffen. Beim Kampfsport suche ich den Kampf, muss meinen Gegner stellen, bei der SV versuche ich, den Kampf zu verhindern oder so kurz wie möglich zu halten um sicher weg zu kommen.
Nicht gewinnen, sondern beenden ist meiner Meinung nach das wichtigste Prinzip der Selbstverteidigung.
Wie seht ihr das?
Grüsse