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Thema: Kampfsport / Gesellschaft

  1. #46
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    Standard

    In Irland gab's keinen Kaiser.
    But if they tell you that I've lost my mind
    Baby it's not gone just a little hard to find

  2. #47
    Bombylus maior Gast

    Standard

    Der Trend der militärischen Gewalt vom Stechen, Hauen und Schneiden, hin zum Zerreißen ist unverkennbar. Der Horror der Gewalt ist aber, so glaube ich, immer der selbe, da die persönliche Betroffenheit und die Bildung/ Veranlagung des Gemütes die Wirkung bestimmen.

    Die Macht und die damit verbundenen Gewalt der Kirche wird öfter überschätzt. Ohne weltliche Institutionen, die zur Ausführung schreiten/ schritten ist die Macht der Klerikalen nichts wert. So schwer es mir fällt - ich muß einmal eine Stange für den Katholizismus brechen. Innerhalb der Katholischen Kirche konnte und kann man durchaus seine heidnischen Vorlieben behalten. Mal abgesehen von Spanien. Wer das bezweifelt, sollte sich mit dem Brauchtum in katholischen REgionen befassen. Hier um die Ecke gibt es das Osterreiten. Definitiv ein slawischer Brauch. Die Slawen waren hierzulande die letzten, die sich bekehrt haben. In Papua Neuguinea feiern die katholischen Papua den Großteil ihrer Feste im katholischen Kontext weiter. In traditioneller Stammestracht! Die Erweckungskirchen und die protestantischen Sekten machen mit den Papua - Kulturen kurzen Prozess. Und wer mal beim Perchtenlauf in Bayern war, der findet auch afrikanische Maskentänze nicht mehr absonderlich.

    Eigentlich sollte man Religion hier gar nicht erwähnen, da sie nur das Vehikel zur Legitimation der Gewalt sind. Schlussendlich sind es ganz reale, weltliche Machenschaften, die hinter Genozid und Unterdrückung stehen. Siehe die Sche!?e in Dafur.

    Die Pruzenwallfahrt hatte auch nur das Mäntelchen des Kreuzzuges. Man genoss vor allem das relativ gefahrlose Schlachten, Plündern, Vergewaltigen und Versklaven. Die Religion hatte zu diesen Themen eine klar gegensätzliche Meinung. Aber der normale Wallfahrer war kein Theologe.

    Die Kampfkünste hingegen sind immer gleich brutal. Es handelt sich schließlich um die verschulte Essenz des Kriegs- und Duellunwesens. Kampfsport hingegen ist immer auf ein Quantum Sicherheit bedacht. Egal ob Profi oder Amateur - es muss ein Morgen geben. Von daher halte ich die den Thread einleitende Gewaltschelte für überzogen. Nicht unbegründet, sondern überzogen. Ich glaube aus Nichtbeachtung der Historie hierzulande. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, gab es beim Geselligen Ringen (kontinentale Tradition) auch Tote und Schwerverletzte.

    Boxen soll ja aus England stammen (was ich nur für den modernen Kontext ab Mitte 18. Jh. für richtig erachte), wo es als Sport entwickelt wurde. Sport heißt, man will gewinnen, sich messen. Der Tod des anderen ist nicht einmal ein Option. Und trotzdem passiert es. Derzeit geistert hier ein aktueller Thread zu allein in diesem Jahr tötlich verletzten Boxern herum.

    Richtig an der Gewaltschelte ist allerdings, das immer mehr Techniken und Methoden wieder den Eingang in den Sport gefunden haben, die einstmals nicht ohne Grund verbannt wurden. Man könnte von einer alternierenden Entwicklung sprechen. Über die Jahre ist immer wieder ein Vor und Zurück dieser Entwicklung ablesbar. Ich weiß keinen Reim darauf.

    In den fünfziger Jahren war Catchen (NICHT Wrestling) auch in West -Deutschland recht populär. Es gab mehrere Todesfälle und dann auch prompt eine entsprechende mediale und administrative Reaktion.
    Genau wie heute.
    B.m.

  3. #48
    Papatom Gast

    Standard

    Moin,

    wird der Kampfsport härter oder Brutaler? Tja....

    Ich denke, die "Medienlandschaft" hätte das gerne und sucht nach immer mehr Nieschen, die sie dem sich wohlig schauderndem Puplikum präsentieren kann....denke aber, die meisten gab es in der einen oder anderen Form schon immer. Nur war das "öffentlich" Interesse noch nie so da...

    Persönlich finde ich aber, dass wir uns immer mehr hin zu einer "vergeistigten" Gesellschaft hin entwickeln. "Körperlichkeit" in einer öffentlichen Form wird immer mehr abgelöst durch "höhere" Ebenen..

    Was macht aber nun mal der normale durchschnittsmensch? Ich selber stehe dazu....ich bin nicht immer und nur ein geistiges, hosoziales Wesen der ethisch-philosophischen Metasphären....ich muss auch mal die ganze Sch.... rauslassen können...aber wie? Beim nordic Walking? Aerobic-Kurs? Literaturkreis? Hm.... Einer Diskussion über den Weltfrieden? Also, wir in meinem Bekanntenkreis brauchen das als Ventil oder Gegensatz. Auf sportlicher Ebene wieder zurück zu den Ursprüngen...

    Man mag mich verdammen, aber ich steh dazu...und das ist nun wirklich keine gesteigerte Brutalität in KK's....vielleicht ist es einfach nur ein Trend kreiert durch viele ähnlich denkende...

    Gruß

  4. #49
    kampftroll Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Jebe Noyan Beitrag anzeigen
    Im Gegensatz zum Rest Verteufele ich den threadersteller nicht direkt weil er mal einen kritischen Post bringt.
    Ich finde es sogar gut dass man sich mit der eigenen Materie kritisch auseinandersetzt und sich auch mal fragend in die Kontraposition begibt.
    Fakt ist und ich spreche jetzt nur für Westeuropa, dass die Akzeptanz für Gewalt in einigen Bereichen größer geworden ist, wärend sie in anderen wiederum schrumpfte. Früher waren die Waffengesetze weitaus nicht so scharf und man konnte schneller mal zur Flinte greifen. Heutzutage sind Schusswaffen im allgemeinen weitaus verpönter.
    Was den Kampsport angeht war die Entwicklung eher Gegenläufig. Aber auch hier muss man differenzieren zwischen dem etableirten Kampfsport also Boxen und ringen, welches auch früher hart betrieben wurde und den größtenteils aus Asien neu angekommenen Sachen welche Anfangs wohl doch softer betrieben wurden wie heute.
    Zumindest in der Mittelschicht glaube ich dass das bewusstsein von Körperlicher Gewalt immer weiter geschwunden ist und deshalb auch Sachen wie ellenbogen und Knie erst Schritt für Schritt ankamen und Akzeptanz erhielten.
    Und ehrlich, wenn ich heute keine Ahnung von Kampfsport hätte, würde mich die besondere Härte von Knien und Ellenbogen und besonders auch Ground and pound schon schockieren.

    Man kann also nicht profan sagen, früher weniger Gewalt - heute mehr Gewalt. Das Thema scheint mir komplexer.
    Man muss auch die Gesellschaftlichen Schichten miteinbeziehen. Wärend früher in der Arbeiterklasse oder auf dem Land ne ordentliche Prügelei auch mal dazu gehörte und später keiner mehr was dazu sagte, werden heute direkt die schweren Geschütze aufgefahren , bzw. alles und jeder verklagt.
    Nun auf der einen Seite, in einem instanzierten Rahmen also im Verein oder im Ring kämpfen wir brutaler aber in der Öffentlichkeit an sich, sind wir eher weicher, wohl auch weil wir vor Vater Staat bukkeln.

    Aber das sind wiegsagt auch alles nur Tendenzen die niemals ganz gelten.

    Man könnte es zum Beispiel auch von der anderen Seite sehen und sagen, dass die Wahrnemung und die Erfahrung von körperlicher Gewalt wieder normaler wird und sie in den Nachkriegsjahren eher unterdrückt wurde.

    Eigentlich ein viel zu komplexes Thema um da pauschal etwas anzureißen. Eine Wissenschaftliche Studie wäre da mit Sicherheit interessant.
    guter beitrag!
    aber studien sind kein allheilmittel!!!


    eine gesellschaft der 50iger die voller ruinen und ausgebombter war, die war in gewisser hinsicht weitaus härter als unsere. selbst in den 70igern gehörte "klassenkloppe" gegen einzelne (berechtigt oder auch nicht) dazu; linke straßenseite gegen die rechte -und allezusammen gegen die nachbarstraße...
    .... da kommt doch heute schon ein SEK -.- ... wenn ich mir den letzten fall von vor 3-4 tagen anschaue, bei dem ein mädchen ein anderes verletzte... und sofort hinz und kunz nach amokalarm schrien.... die hemmschwelle wegen ein bisschen nasenbluten die polzei zu rufen ist im grunde nicht mehr da! - kurzum das empfinden von gewalt in einer gesellschaft, die grade von einem krieg heimgesucht wurde ist ein anderes als in unserer, quasi 60 jahre ohne.

    das empfinden von gewalt hat heute durchaus zugenommen... aber im ernst - mir ist ein harter sport (unter regeln) durchaus lieber als eine klopperei vor der ubahn!

    so ich könnte noch viel mehr schreiben... aber habe jetzt keine zeit mehr...

  5. #50
    Tiger-Teddy Gast

    Standard

    meiner meinung nach ist jede kampfkunst/kampfsport hart und brutal und das finde ich auch nicht schlecht, schließlich machen wir kein ballett.

    ziel ist es, sei es nur ein wettkampf, den gegner entweder durch ko, nach punkten oder durch druck den gegner zum aufgeben zu zwingen...

    selbst wenn es nach punkten geht, verletzt man den gegner und für mich ist einfach alles was mit schlagen, treten, pieken, hebeln, werfen, kicken zu tun hat, schlußendlich brutal.

    ursprünglich sind fast alle kampfkünste/kampfsportarten zur selbstverteidigung gegründet worden und viele von denen wurden eben "versportlicht".

    sogar kampfkünste wie aikido oder tai chi sind für mich brutal, auch wenn man nur die energie des gegners nimmt und ihn herumschleudert... aber wie gesagt, ich finde es nicht negativ, dass es brutal ist, im gegenteil.

    ok, zurück zum thema.

    wenn ich mir so freunde und arbeitskollegen oder gerade neu kennengelernte bekanntschaften so anhöre und das wort kk fällt, dann kommt direkt das thema selbstverteidigung und tatsächlich ist es so, dass sich die leute kompromissloser, schneller, effektiver, härter und so realitätsnah wie möglich verteidigen wollen. das heißt nicht, dass die kampfkünste brutaler geworden sind, schließlich gibts mt, mma etc. länger als paar jährchen.

    als ich hier mit kampfkunst angefangen habe, kannte man hier in nürnberg NUR tae kwon do, karate, judo, kickboxen und das aller neueste war ninjutsu. dann haben die leute schon gesagt, was willst du mit judo, mach ninjutsu, dass ist richtig effektiv. für mich ist einfach so ein trend gewachsen, je mehr hier bekannt wird, um so mehr werden die anderen sportarten vergessen und die neuen kommen brutaler vor, weil sie von leuten brutal geredet werden.

    heute gibt es soooovieles und es entwickeln sich immer mehr neue systeme oder einige werden bekannt. derzeit im trend das muay boran, da hört man von leuten:" was willst du mit normalem thaiboxen, mach muay boran, dass ist effektiver und härter...", ja sowas habe ich schon gehört...

    aber ich denke auch, dass einige kampfkünste ihren trend verlieren. ein freund von mir ist hier karate lehrer seit fast 30 jahren und der meint auch, dass sich immer weniger anmelden, stattdessen melden sich die leute eben beim thaiboxen etc. an, weil ihnen der sv wert heutzutage immer wichtiger wird. man hat eben eine größere auswahl als früher und es werden immer mehr, noch ein bsp ^^. noch vor paar jahren gab es hier kein pfs, jetzt gibts und die leute sagen:"boa man, das ist richtig effektiv, vergiss jkd...". jkd war hier auch mal mehr im trend.

    tatsächlich wollen sich die leute "härter" verteidigen. man liest es ja auch überall, messerstecher hier, massenschlägerei da, überfall dort... viele wollen einfach sicher gehen und sich gleich realistisch abhärten, so steigt eben der trend mma, mt, wc, pfs, ep, km etc. da man in der heutigen karatesport sich nicht mehr nach meinung der bevölkerung "realistisch" verteidigen kann.

    die zeit verändert keine menschen, menschen verändern sich selber.

    grüssle TT

  6. #51
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    .. da kommt doch heute schon ein SEK -.- ... wenn ich mir den letzten fall von vor 3-4 tagen anschaue, bei dem ein mädchen ein anderes verletzte... und sofort hinz und kunz nach amokalarm schrien.... die hemmschwelle wegen ein bisschen nasenbluten die polzei zu rufen ist im grunde nicht mehr da! - kurzum das empfinden von gewalt in einer gesellschaft, die grade von einem krieg heimgesucht wurde ist ein anderes als in unserer, quasi 60 jahre ohne.

    das empfinden von gewalt hat heute durchaus zugenommen... aber im ernst - mir ist ein harter sport (unter regeln) durchaus lieber als eine klopperei vor der ubahn!
    ansolut wahr!!

    es wird halt einfach schlimmer wahrgenommen.... auch durch die enorme durchdringung der medien heutzutage.

  7. #52
    Cyfer Gast

    Standard

    Und die heutige Einseitigkeit und quasi nicht mehr vorhande Neutralität...

  8. #53
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    Zitat Zitat von Cyfer Beitrag anzeigen
    Und die heutige Einseitigkeit und quasi nicht mehr vorhande Neutralität...
    Wieso nicht mehr?
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  9. #54
    Peaceful Warrior Gast

    Standard

    So viele Antworten - kann gar nicht auf alle eingehen.

    Grundsätzlich: Brutal muß nicht negativ besetzt sein - es kann auch effektiv "bedeuten".

    Ich finde es auch richtig und realistisch das der Kampfsport zu seinem ursprünglichen Wesen zurückgefunden hat - wie z.B. das Pankration bei den frühen olympischen Spielen.

    Die Aktiven machen das schließlich freiwillig und zum Teil für eine gute Börse.

    (wäre ich jünger und konditionell fitter, finge ich auch mit MMA an - so aber bleibt mir "nur" mein an KM angelehntes SV Training mit Waffen).

    Ob der Kampfsport ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Entwicklung ist, kann ich auch nur schwer sagen. Die Kriegsgeneration wie mein Vater hatte erst einmal die Nase voll vom kämpfen - daher die Heimatfilme der 50er.

    Vielleicht juckt´s jetzt wieder und wir müssen mit in den nächsten Krieg ziehen - obwohl, sind wir ja schon

  10. #55
    Zunte Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Peaceful Warrior Beitrag anzeigen

    Ich finde es auch richtig und realistisch das der Kampfsport zu seinem ursprünglichen Wesen zurückgefunden hat - wie z.B. das Pankration bei den frühen olympischen Spielen.
    Dieses "ursprünliche" ist ja auch so eine Sache. Ab wann ist der Kampf urprünglich und ab wann entgleitet er aus seiner Bedeutung?
    Das Panktartion der Griechen wird ja gerne als die urform des kämpfens betrachtet, aber auch die Griechen waren ja für ihre Zeit eine hochentwickelte Kultur und diese Form des Kampfes nur aus Wettberwerbsgründen kann man auch schon als Dekadenz betrachten.
    Wohlgemerkt man kann, man muss nicht, denn genauso wie die Frage wo die Schwelle zwischen ursprünglich und Zweckentfremdet ist, ist die Frage ob etwas dekadent ist oder aus Notwendigkeit besteht.

    Es wird ja gerne, angepriesen dass das kämpfen zu seiner ursprünglichkeit zurückkommt, aber die Frage ist, wann war es jemals Ursprünglich oder was ist überhaupt ursprünglich?
    Der Pankration ist bestimmt nicht aus reiner Notwendigkeit entstanden. Es mag sein, dass einige militärische Techniken Einzug fanden, aber an und für sich ist er aus sportlichen Gründen entstanden.
    Die Systeme die sich ursprünglich im Sinne der Kriegskunst rühmen müsste man auch hinterfragen.
    Inweifern ist Schwertkampf ursprünglich? Oder gar Harnischfechten und Ringen. Vor allem letzteres ist ja als Reaktion auf die Zeit und Bewaffnung entstanden und ist nichts im Menschen genetisch verankertes.

    Um den wahren Ursprung zu finden müsste man sehen wie unsere Jäger uns Sammler Vorfahren gekämpft haben, wenn sie überhaupt besonders viel gekämpft haben, denn die hatten eigentlich wichtigeres zu tun als sich auf die Omme zu geben.
    Aber auch dort ists immer ein Unterscheid ob man sich Deutschland vor 8000 Jahren anschaut oder Afrika vor 60000 Jahren.
    Ist also ein kompliziertes Thema.

    Was ich damit ausdrücken möchte, ist dass ich dem Trend, "nur VK ist echter Kampf(sport)" neuerdings ein wenig kritisch gegenüber stehe. Denn kämpfen war nie, zumindest nicht so wie es vermutlich die letzten 4000 Jahre betrieben wurde, Ursprünglich und das "Echte". Kampfarten haben sich immer an die die Bedürfnisse der Zeit angepasst, und da unsere Zeit eine Ziviligesellschaft ist und der Nahkampf im Krieg eh keine Bedetung mehr hat, sind halt an die Zeit angepasste, das ums verrecken effektive ausschalten des Gegners nicht mehr in den Vordergrund rückende Systeme entstanden, die je nach dem wie man es sieht auch ihren Sinn und ihre Bedeutung haben. (Gesundheit,Selbstfindung,Ruhe vom Alltagstreß etc.)

    Zitat Zitat von Peaceful Warrior Beitrag anzeigen
    Vielleicht juckt´s jetzt wieder und wir müssen mit in den nächsten Krieg ziehen - obwohl, sind wir ja schon
    Hey...pssst, wir verteidigen die Demokratie am Hindukush, das ist etwas völlig anderes
    Geändert von Zunte (15-05-2009 um 18:30 Uhr)

  11. #56
    Peaceful Warrior Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Jebe Noyan Beitrag anzeigen

    Kampfarten haben sich immer an die die Bedürfnisse der Zeit angepasst, und da unsere Zeit eine Ziviligesellschaft ist und der Nahkampf im Krieg eh keine Bedetung mehr hat, sind halt an die Zeit angepasste, das ums verrecken effektive ausschalten des Gegners nicht mehr in den Vordergrund rückende Systeme entstanden, die je nach dem wie man es sieht auch ihren Sinn und ihre Bedeutung haben. (Gesundheit,Selbstfindung,Ruhe vom Alltagstreß etc.)
    Hi Jebe,

    ja - das psychologische und energetische Element der Kampfkünste wird z.B. durchaus im Berufsleben immer nützlicher.

    PW

  12. #57
    Bombylus maior Gast

    Standard

    Entschuldigt bitte meine Tendenz, im Urschleim rumzurühren. Aber ich vermute eine Kausalkette zwischen unserem heutigen Handeln und vergangenem. Und das, obwohl jeder Mensch alles von neuem lernen muss.

    Das Messen zweier Individuen zum Vergnügen oder zur Verbesserung der offensiven und defensiven Fähigkeiten ist wohl schon bei unseren tierischen Vorfahren vorhanden gewesen. Es gehört sicher nicht allzu viel Abstraktionskraft dazu festzustellen, das ein Körper der einer Belastung öfter ausgesetzt ist, besser vergleichbare Belastungen erträgt. Dazu kommt noch das Brunftverhalten. Sicher durch gesellschaftliche Trends beeinflusst aber letztendlich international recht ähnlich.
    Den Einwand der Vergeistigung fand ich dahingehend recht treffend, weil man auch in dieser Diskussion wahrnimmt, das das Urbedürfnis zur körperlichen Vergleich gerne von der Gewalt lösgelöst betrachtet wird. Ist es aber nicht. Man könnte anmerken, das Fussball derart zelebriert wird, das jeden Samstag tausende Polizisten vor den Stadien stehen.
    Ich würde die Versuche der gewaltlosen Gesellschaft als schon gescheitert einstufen. Weil es eine nicht lebensgerechte Fiktion ist. Genau wie ein reiner Sozialismus, national oder nicht. Und wie jede dieser Irrfahrten kommt am Ende ein böses Erwachen.
    Also möchte ich ein Plädoyer für die Körperlichkeit und damit auch die Akzeptanz der Gewalt als innewohnendes Bedürfnis aussprechen. Natürlich ist das nichts für jeden. Dem Gusto entsprechend soll doch jeder nach seiner Auffassung glücklich werden. Vielleicht hilft es den Ursprung des Wortes Toleranz heranzuziehen. Es kommt von "ertragen" oder "erdulden" (können). Man musse etwas nicht lieben um es bis zu einer reglemetierten Schmerzgrenze erdulden zu können. Ignorieren ginge auch. Natürlich rumort es jetzt in manchem Leser. Sofort schießen uns KiPO, Amok und sonst irgendwas durch den Schädel. Aber wirksame Maßnahmen sind selten populär, haben selten etwas mit Aktionen zu tun und treffen selten den Kern der Sache. Populär ist meist die Hatz, der Pranger, das Verbot. Weil es sichtbar ist und nicht so tröge wie langweilige psychiatrische Grundlagenarbeit, Sozialarbeit oder Erziehung. HAt ja auch keinen hohen Stellenwert.
    Cool ist tatsächlich der rücksichtslose Gewinner. Das A!sch!och! Der Typ den keiner als Nachbar haben möchte. Aber bewundert wird die Fähigkeit frech und rücksichtslos zu verdienen und diesen Gewinn zur Schau zu stellen. Dieser Typ buhlt gut!
    Lösungen sind langwierig und langweilig und vertragen keine Budgetkürzungen und keine eiligen Gesetzesänderungen. Lösungen brauchen unser Engagement.
    Zum Beispiel erzähle ich meinen Kindern genau was ein mutmaßlicher Vergewaltiger möchte, welche Strategien dieser Typen mir bekannt sind und was man dagegen mit seinen kindlichen Mitteln tun kann. Dazu gehört zuförderst der Tritt in die Eier. Der Stich in die Augen. Der Schrei "Feuer!" in Verbindung mit "Hilfe!". Geh nicht zu Autos am Straßenrand. Wer den Weg wissen will kann auch anhalten und deutlich fragen. Gewalt wird beherrschbar durch Wissen. Mangelndes Wissen ist mangelnde Beherrschung der Gewalt. Der eigenen und der fremden. Ein grund warum ich trainiere.
    Sermon zuende.

    B.m.

  13. #58
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    da kann mannur noch applaudieren zu diesem plädoyer

  14. #59
    Peaceful Warrior Gast

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    Zitat Zitat von Bombylus maior Beitrag anzeigen
    Entschuldigt bitte meine Tendenz, im Urschleim rumzurühren. Aber ich vermute eine Kausalkette zwischen unserem heutigen Handeln und vergangenem. Und das, obwohl jeder Mensch alles von neuem lernen muss.

    Das Messen zweier Individuen zum Vergnügen oder zur Verbesserung der offensiven und defensiven Fähigkeiten ist wohl schon bei unseren tierischen Vorfahren vorhanden gewesen. Es gehört sicher nicht allzu viel Abstraktionskraft dazu festzustellen, das ein Körper der einer Belastung öfter ausgesetzt ist, besser vergleichbare Belastungen erträgt. Dazu kommt noch das Brunftverhalten. Sicher durch gesellschaftliche Trends beeinflusst aber letztendlich international recht ähnlich.
    Den Einwand der Vergeistigung fand ich dahingehend recht treffend, weil man auch in dieser Diskussion wahrnimmt, das das Urbedürfnis zur körperlichen Vergleich gerne von der Gewalt lösgelöst betrachtet wird. Ist es aber nicht. Man könnte anmerken, das Fussball derart zelebriert wird, das jeden Samstag tausende Polizisten vor den Stadien stehen.
    Ich würde die Versuche der gewaltlosen Gesellschaft als schon gescheitert einstufen. Weil es eine nicht lebensgerechte Fiktion ist. Genau wie ein reiner Sozialismus, national oder nicht. Und wie jede dieser Irrfahrten kommt am Ende ein böses Erwachen.
    Also möchte ich ein Plädoyer für die Körperlichkeit und damit auch die Akzeptanz der Gewalt als innewohnendes Bedürfnis aussprechen. Natürlich ist das nichts für jeden. Dem Gusto entsprechend soll doch jeder nach seiner Auffassung glücklich werden. Vielleicht hilft es den Ursprung des Wortes Toleranz heranzuziehen. Es kommt von "ertragen" oder "erdulden" (können). Man musse etwas nicht lieben um es bis zu einer reglemetierten Schmerzgrenze erdulden zu können. Ignorieren ginge auch. Natürlich rumort es jetzt in manchem Leser. Sofort schießen uns KiPO, Amok und sonst irgendwas durch den Schädel. Aber wirksame Maßnahmen sind selten populär, haben selten etwas mit Aktionen zu tun und treffen selten den Kern der Sache. Populär ist meist die Hatz, der Pranger, das Verbot. Weil es sichtbar ist und nicht so tröge wie langweilige psychiatrische Grundlagenarbeit, Sozialarbeit oder Erziehung. HAt ja auch keinen hohen Stellenwert.
    Cool ist tatsächlich der rücksichtslose Gewinner. Das A!sch!och! Der Typ den keiner als Nachbar haben möchte. Aber bewundert wird die Fähigkeit frech und rücksichtslos zu verdienen und diesen Gewinn zur Schau zu stellen. Dieser Typ buhlt gut!
    Lösungen sind langwierig und langweilig und vertragen keine Budgetkürzungen und keine eiligen Gesetzesänderungen. Lösungen brauchen unser Engagement.
    Zum Beispiel erzähle ich meinen Kindern genau was ein mutmaßlicher Vergewaltiger möchte, welche Strategien dieser Typen mir bekannt sind und was man dagegen mit seinen kindlichen Mitteln tun kann. Dazu gehört zuförderst der Tritt in die Eier. Der Stich in die Augen. Der Schrei "Feuer!" in Verbindung mit "Hilfe!". Geh nicht zu Autos am Straßenrand. Wer den Weg wissen will kann auch anhalten und deutlich fragen. Gewalt wird beherrschbar durch Wissen. Mangelndes Wissen ist mangelnde Beherrschung der Gewalt. Der eigenen und der fremden. Ein grund warum ich trainiere.
    Sermon zuende.

    B.m.

    Sorry, Bombylus maior - aber was Du da schreibst ist eine uralte Binsenweisheit.

    Deshalb wurde die ECHTE Demokratie ja auch in den USA erfunden.

    Wir sind alle Gleich !

    Smith & Wesson hat uns endlich gleich gemacht.

  15. #60
    Peaceful Warrior Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Ir-khaim Beitrag anzeigen
    Du suggerierst damit, dass Kampfsport dazu beiträgt oder zumindest ein Indiz dafür ist, dass die Gesellschaft verroht - find ich nicht so toll...
    Ich FRAGTE lediglich.

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