Es wird gar nicht unterschieden, das ist nämlich der Unterschied zu den Würfen in den anderen Sportarten, und bei den deutschen Bezeichnungen im Ju-Jutsu, es wird nur mit Oberbegriffen gearbeitet. Wenn man bei Prüfungen einen Hüftwurf zeigen muss ist es egal welcher es ist, Hauptsache es ist irgendeiner. Das gleiche gilt für alle anderen Techniken, z.B. bei Atemis da wird auch nur eine bestimmte Technikart verlangt, z.B. irgendwas mit der Handkante, und dann kann man sich aussuchen was man macht Hauptsache es ist irgendeine Handkantentechnik. Wenn mir als Prüfer dann irgendjemand sagen kann wie sein Wurf ganz genau heißt auf japanisch oder sonst einer Sprache ist es zwar schön, aber nicht relevant.
Das dürfte dann wohl auch halbwegs erklären warum die meisten Leute mit deutschen Namen arbeiten.
Geändert von VanZan (12-09-2009 um 00:01 Uhr)
Ich hatte mich da wohl vertippt - ich meinte "Rückenwurf", nicht "Rückwurf". Evtl. dachte ich gerade an den Rückriss
Einen Wurf "den Körper ins Tal fallen lassen" zu nennen, ist allerdings keine so gute Idee. Und "Tal" und "Fallen" kommen ja immernoch vor, daher immerhin noch nachvollziehbar.
Eine zu große Unterscheidung einzelner, teils sehr ähnlicher Techniken erachte zumindest ich nicht unbedingt als zielführend beim "Kämpfen lernen".
"Karate, Aikido und Judo" sind - zumindest beim DJJV-JJ - nur die Wurzel, das Programm wurde öfters mal verändert. Man kann ja nicht japanische, englische, spanische und Thai-Wörter verwenden, da weiß ja keiner mehr was Sache ist.
Mit Gruß zurück
M.N.
Btw geht es ja um die deutschen Bezeichnungen der Würfe und nicht um eine korrekte Übersetzung der japanischen Bezeichnungen ins Deutsche. Und dann heißt Seoi-nage halt Schulterwurf. Kann man sich drüber aufregen....muss man aber nicht. Und im JJ haben die japan. Namen deshalb keine Bedeutung weil wie schon erwähnt, man, wenn bspw. ein Hüftwurf gefordert ist man nach Belieben einen O-goshi, einen Uki-goshi oder auch einen Koshi-guruma machen kann (oder einen beliebigen anderen Wurf der Koshi-waza). Von daher sind die japanischen Namen bedeutungslos (wenn auch ich persönlich der Meinung bin man sollte sie kennen, aber das ist Geschmacksache)
Geändert von DerDieDas (12-09-2009 um 15:50 Uhr)
Es gibt schwerwiegende Gründe dafür daß es unterschiedliche Hüftwürfe gibt.Und im JJ haben die japan. Namen deshalb keine Bedeutung weil wie schon erwähnt, man, wenn bspw. ein Hüftwurf gefordert ist man nach Belieben einen O-goshi, einen Uki-goshi oder auch einen Koshi-guruma machen kann (oder einen beliebigen anderen Wurf der Koshi-waza)
O-Goshi folgt einem komplett anderen Wurfprinzip innerhalb der Koshi-waza als bspw. Uki-Goshi und wird daher auch in einer anderen Situation angwandt.
Gefordert ist bei euch "Hüftwurf"?
Gleichgültig welcher?
Harai-Goshi ODER O-Goshi?
Ushiro-Goshi ODER Hane-Goshi?
Gut, jetzt wird es mir dann doch zuviel.
Ihr hört es nicht gern, daß ihr von den grundlegenden Prinzipien der Würfe nicht allzuviel versteht.
Dabei mache ich euch das nichtmal zum Vorwurf.
Es ging nur darum zu sagen: schaut mal, man kann es viel einfacher und effektiver machen.
Ist eben superschwer, eingefahrene Denkmuster zu überwinden ...
Viel Spaß noch.
JD
Bloß weil man sagt, die Namen sind mir recht schnuppe, heißt es noch lange nicht, das man die grundlegenden Prinzipien der Würfe nicht kennt.
Mir sind sehr wohl die Prinzipien der verschiedenen Hüftwürfe bekannt.
Mache auch kein Ju Jutsu im DJJV, trotz allem kann ich es nachvollziehen, wenn jemand zur Prüfung, wenn ein Hüftwurf gefordert wird, seinen Spezialwurf dieser Kategorie, wirft.
Zu dem rot markiertem:
10 Personen werden ein und den selben Wurf auf 10 verschiedenen Weisen ausführen, auch wenn alle das Prinziep verstanden haben, jedoch hat jeder seine eigene Körpercharakteristik!
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Ich verstehe dein Problem nicht so ganz.
Ich persönlich kenne die Unterschiede der verschiedenen Würfe, da ich das Wurfrepertoire bis inklusive Shodan gelernt habe.
Unser Trainer im JJ war auch unser Judo-Trainer. Er hat sehr wohl auch im JJ Training die Unterschiede dargelegt und auch im JJ wurden die japanischen Namen, bzw, die dt. Bezeichnungen verwendet. Ich kann da natürlich nur für meine damalige Trainingsgruppe sprechen. Wie es woanders gehandhabt wird vermag ich nicht zu beurteilen. In der JJ Prüfung kannst Du einen beliebigen Hüftwurf nutzen. Sofern die Anwendung durchführbar ist, ist das für den Prüfer in Ordnung.Dementsprechend sind die japanischen Namen nicht von Bedeutung.
Und wen meinst Du mit wir??? Und eingefahrene Denkmuster??? Wie gesagt, ich kenne die japanischen Namen, die Wurftechniken, die Prinzipien, die dahinterstehen und kann diese Würfe auch ausführen. Sowohl im Training als auch im Wettkampf oder auf der Straße (was ich leider auch schon musste)
Ich finde es , sagen wir mal amüsant, dass Du hier pauschalisierst und mir somit vorwirfst, ich hätte keine Ahnung von Judo und Wurftechniken/-prinzipien. Ich selbst habe vlt. keine 40 Jahre Judo-Erfahrung (was man mir bei meinem Alter nachsehen möge) mein Trainer allerdings schon. Ich gehe mal weiterhin davon aus, dass ich nicht der einzige hier bin, der neben JJ auch Judo (bzw in meinem Fall neben Judo auch JJ) macht. Und falls ich wirklich so falsch liege, haben wohl sämtliche Trainer und Prüfer keine Ahnung gehabt und ihre Dan Grade wahrscheinlich bei eBay erstanden (welches zu der Zeit noch nicht existierte)
Wenn Du dich hier nicht ernstgenommen fühlst oder von dem ein oder anderen User spitze Bemerkungen als Antwort erhälst (wogegen ich Dich zu Beginn der beiden Diskussionen befürwortet habe) so liegt das daran, dass Du hier einen auf Dicke Hose und Mr. Ich Weiß Alles Besser machst, ohne irgendeinen Beleg für deine Aussagen zu bringen (Überprüfbarkeit von Thesen/Behauptungen durch Zitate/Quellenbelege sollte Dir als ach so geschichtsinteressiertem Menschen wohl ein Begriff sein.
Cheers, Kristof
@ DerDieDas:
Volle Zustimmung!
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Danke. War grad echt ein bisschen sauer
Noch ein weiteres Beispiel für die (von mir als praktisch empfundene) Vereinfachung der Namen:
Ippon- und Morote-seoi-nage sowieso alle anderen mir bekannten Seoi-nage werden einfach "Schulterwurf" genannt. Ist mir gerade so eingefallen...
Nun mal halblang:
Koshi-guruma ist ein Hüftrad, das wird durchaus unterschieden!
Harai-goshi wird als "Hüftfegen" aufgeführt, O-Goshi als "der" Hüftwurf.
Ushiro-goshi wäre ein Ausheber, Hane-goshi bin ich mir nicht sicher, aber könnte wohl unter Schenkelwurf laufen, ich finde ihn aber gerade nicht im JJ 1x1.
Dass bei uns die Benennung anders geordnet ist und wir uns nicht an die Judo-"Waza-Einteilung" halten, sagt nichts über die Technikkenntnis aus!
Hoffentlich schaffst du es auch
Vielleicht sollte der ein oder andere Spezialist für Würfe sich mal Gedanken darüber machen was früher eigentlich der Grundgedanke hinter dem System des deutschen Ju-Jutsus war. Da kann es einem im Grunde egal sein welchen Wurf oder welche Technik man macht, wichtig ist das man eine Technik macht, und nicht das man sagen kann "Das Ding gehört in die Gruppe der Hüftwürfe, und es ist ganz genau dieser Hüftwurf".
Aber es ist natürlich toll wenn man sich auskennt, und dann einen auf dicke Hose machen kann. Und wenn andere dann anderer Meinung sind liegt es an ihren eingefahrenen Denkmustern, oder daran das sie keine Ahnung haben.
PS Hoffentlich setzt sich diese Denkweise das man unbedingt die Fachbegriffe kennen muss eines Tages weltweit in allen Bereichen durch, dann freue ich mich schon darauf wenn in einem Baumarkt jemand irgendein Werkzeug kaufen will, und nicht weiß das eine Flex nicht gleich eine Flex ist, das es keine Schraubendreher gibt usw.usf. Das ist dann der Moment wo ich groß auftrumpfen kann.
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