Guten Abend, liebe Forengemeinde!
Eines meiner Lieblingswörter im Jahre 2009 ist das Wörtchen WORKOUT! Also eine Art Modellierung vom eigenen Körper (nach welchen Richtlinien auch immer). Wichtig: WORKOUT sollte nicht mit KRAFTTRAINING gleich gesetzt werden. Was ich echt zum Weglaufen finde, sind diese künstlichen Programme (Bauch-Beine-Po), um "fit" zu werden, um ein künstliches Schönheitsideal zu erfüllen. Leider hält diese Wellness-Phobie schon seit längerer Zeit auch in den Wing Chun Verbänden einzug. Kaum eine Einheit vergeht, in der nicht am Ende "noch a bissl was für den Körper und die Kraft" gemacht werden. Hier vertrete ich ganz klar die Kernspecht´sche These: "DAS könnt ihr auch alleine zu Hause machen!"
Vor Jahren durfte ich am eigenen Leib erfahren, dass sich auf Grund der drei Hand-, der Holzpuppen- und den beiden Waffenformen (damals noch EWTO gefärbt), nebst Chi-Sao "Praktiken" sowie Sparring-Sessions ein zusätzliches WORKOUT (...und(!) Krafttraining...) als nicht notwendig erweist. Gerade der Umgang mit dem Langstock schleift, drillt und belastet (individuell) nahezu den gesamten Organismus und ist in diesem Sinne das WORKOUT schlechthin .
Der Körper "formt" sich regelrecht selbstständig (entsprechendes Ernährungsverhalten vorausgesetzt) und man gewinnt ein wahrhaft natürlichen Muskeltonus nebst harmonischem Körpergefühl. Von den Interaktionen und der Dynamik der Bewegungen im Ganzen mal ganz zu schweigen.
So gesehen erweisen sich im Wing Chun die "klassischen" Kampfsport-Übungen (überspitzt formuliert), wie Endlos-Liegestütz, Sit-Ups, Hantelschwingen, Maschinen-Drücken und dergleichen als hinreichend aber nicht notwendig, um mal eine mathematische Formulierung zu bringen.
Gerade für mich als voll berufstätigen Menschen (nebst Frau und zwei Kinder), der meist nicht vor 18h zu Hause ist (und dann eher platt, denn rumspringend) ist das Wing Chun ein regelrechter Segen, so es in seiner Gänze auf den Körper und die Psyche wirkt und sich meinen Bedürfnissen anpasst. Wenn ich einmal zu viel überschüssige Energie in den Muskeln verspüre, dann hänge ich mich in die Ringe und arbeite mit dem eigenen Körpergewicht oder aber gehe Joggen. Auf gezielte Bauchübungen verzichte ich seit Jahren und habe dort mittlerweile einen natürlichen Muskeltonus, wie ich ihn in meiner "1000xSitups-Zeit" auch nicht annährend hatte.
Nun meine Frage:
Wer von euch hat ähnliche Erfahrungen gemacht und lässt seine Eisen (provokant formuliert) im Keller verstauben?
Grüße zum Abend sendet
Günther