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Thema: Vom Yang Stil zum Chen Stil

  1. #1
    Registrierungsdatum
    12.11.2007
    Alter
    57
    Beiträge
    18

    Standard Vom Yang Stil zum Chen Stil

    Hallo zusammen,

    ich praktiziere ausschließlich Yang Stil. Nun habe ich hier schon ein paar Mal von Leuten gelesen, die vom Yang Stil zum Chen Stil gewechselt sind.

    Welche Intensionen hattet ihr, bzw. was gibt euch der Chen Stil, was der Yang Stil nicht kann? Habe vom Chen Stil selbst keine Ahnung.

    Ganz lieben Dank für eure Antworen.

    LG
    Luddi

  2. #2
    Drachin Gast

    Standard

    Hallo Ludmilla,

    ich habe 10 Jahre lang in der selben Yangstil-Schule gelernt und mußte dann aus bestimmten Gründen wechseln.

    In anderen Yang-Stil Schulen meiner Gegend fand ich aber nichts vor, was mir persönlich weitergeholfen hätte, im Gegenteil.

    Daher hab ich es eine Zeitlang mit Chen versucht, in der Hoffnung, das es so weit verschieden ist, daß es meinen Yang-Stil nicht korrumpiert. So war es auch - hat eher Verständnis von anderer Ecke her beigetragen. Leider hat es mir dort nicht so gefallen, und deswegen habe ich nach wenigen Monaten wieder damit aufgehört.

  3. #3
    bluemonkey Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Ludmilla Beitrag anzeigen
    Welche Intensionen hattet ihr, bzw. was gibt euch der Chen Stil, was der Yang Stil nicht kann? i
    Es gibt nicht den Yangstil oder den Chenstil sondern auch hier (und dann natürlich auch zwischen den einzelnen Lehrern des gleichen Stils) eine große Variationsbreite.
    Daher ist es nicht auszuschließen, dass ich das, was mich zum Chen gezogen hat, oder sogar etwas anderes Interesantes, auch in bestimmten Yangstilarten fände.

    Ich selbst habe nach ca. anderthalb Jahren Yang Chen entdeckt, und die Stile dann noch zwei Jahre parallel betrieben. Dabei hat das Chentraining das Yangtraining befruchtet, aber irgendwann liefen einige Konzepte auseinander, bzw. die Übungszeit ist nur begrenzt.
    Ich erarbeite mir (körperlich wie intellektuell) gerne eine stabile Basis, bevor ich zu höheren Ebenen gehe, da passte das sehr detailliert ausgefeilte und klare System von Chen Xiaowang sehr gut (Viele bleiben halt auf dieser Basisstufe stehen, da geht es im Yangstil teilweise schneller zur Sache).
    Insbesondere die zielführenden ausführlichen Haltungs-Korrekturen kannte ich bis dahin so nicht, und die zeigten auch bald fühlbare Ergebnisse.
    Darüberhinaus bietet mir die Verbands- und Unterrichtstruktur die Möglichkeit mir einen individuellen Lernweg auszusuchen, ohne an einen bestimmten Lehrer gebunden zu sein, oder schicksalshaft an eine unmotivierte Trainingsgruppe gekettet zu sein.
    Angenehm ist, das die Meister auf Spielchen verzichten, die nur mit eigenen Schülern klappen, sondern ein realistisches Bild der Möglichkeiten vermittelt (ist in einigen (nicht allen!) Yang-Varianten etwas anders).
    Darüberhinaus gibt es in den Formen Chen nicht nur langsame, fließende Bewegungen, sondern in Echtzeit aus geführte Schläge, Tritte und Sprünge, besonders in der zweiten Form, die meinem Drang, mich zu bewegen und auszupowern, entgegenkommt.
    Die Waffenformen können sehr dynamisch ausgeführt werden, dann braucht man auch kein Fitnessstudio mehr.

    Also klares System, Realismus, Offenheit und ein ganzheitliches Bewegungsspektrum!
    All das kann man sicherlich auch im Yangstil finden, es gibt auch in Deutschland sehr interessante Systeme und Leute mit erstaunlichen Fähigkeiten, allerdings muss man sich irgendwann für ein System entscheiden und ich bin da mit Chenstil sehr zufrieden.
    Yangstil hat mir sehr viel Freude bereitet und ich bin froh, dass ich diese Erfahrung gemacht habe.

  4. #4
    fei li Gast

    Standard

    Ich persönlich ziehe es vor, näher an den Wurzeln des Taiji Quan zu lernen.
    Der Sinn der Vereinfachungen und Änderungen im Yang erschliesst sich mir nicht. Ich sehe beim Chen noch viel mehr die Wurzeln einer funktionierenden Kampfkunst, genauer die eines nördlichen Kung fu stils;
    Die Ähnlichkeiten zu meinem Chang Quan Training (traditionell) sind frappierend. Ich persönlich suche im TJQ den Kampfaspekt als Ergänzung zu meinem restlichen Kungfu Training und das komplettiert das Chen einfach besser als das Yang. Das gesundheitliche kommt dann als Nebeneffekt gleich dazu.

  5. #5
    Ronny Wolf Gast

    Standard

    In meinen Augen ist der Stil eigentlich nicht so entscheidend. Was entscheidend ist, ist der Lehrer bzw. die Lehrerin. Und nachdem ich im Yang-Lager einige seltsame Lehrer kennenlernen durfte, habe ich mir auf Empfehlung einiger hier am Brett eine Lehrerin im Chen-Stil angesehen. Und was soll ich sagen ... es hat mir von der ersten Stunde an gefallen. Was habe ich in meiner Lehrerin des Chen-Stils gefunden, was ich bei den vorherigen Lehrern des Yang-Stil so nicht kennenlernen durfte:
    - Offenheit/keine Geheimniskrämerei
    - vernünftige Erklärungen
    - hartes und anstrengendes Training, was sich auch nach Gong Fu anfühlte
    - jede Menge Korrekturen, die einen Spüren lassen, dass da eben mehr ist, als nur leere Bewegung
    - ein strukturiertes und umfassendes System(Basisübungen, Handformen, Push Hands, Waffenformen) ohne dass man gezwungen ist, bei einer "Stufe" zu bleiben, sondern einem erlaubt, je nach eigenem Entwicklungsstand, einen bestimmten Teil zu vertiefen

    Insgesamt deckt es sich sonst mit den Ausführungen von bluemonkey.

    Und nochmal zum Abschluß, es lag bei mir nicht am Stil, sondern an den Lehrern, dass ich gewechselt bin.
    Geändert von Ronny Wolf (14-08-2009 um 12:06 Uhr)

  6. #6
    Mathieu Gast

    Standard Chen Taijiquan Tradition

    Beim Xioajia Chen Taijiquan hat mich die Tradition und der lebendige Kodex überzeugt. In der Linie von Chen Peishan (20. Gen.), Chen Peiju (20. Gen.), Chen Liqing (19. Gen.), Chen Lixian (19. Gen.), Chen Honglie (18. Gen) und über Chen Xin (16. Gen.) läßt sich die Überlieferung bis zu den Ursprüngen der Kampfkunst Taijiquan zurückverfolgen. In dieser Kette wurde Taijiquan über 350 kontinuierlich überliefert.

    Wenn man dann direkt aus erster Hand bei den heute noch lebenden Meistern dieser alten Tradition mit ihrem reichen Wissensschatz und ihren Adepten lernen kann, ist das ein wahres Glück. Die Chen-Familie ist ein Clan, also eine Großfamilie. Das hat es ermöglicht großes Wissen auf viele Schultern zu verteilen, weiter zu entwickeln, zu verfeinern. Selbst wenn mal jemand aus der Kette heraus gefallen ist wegen beispielsweise einem Unfall oder einer schweren Krankheit gab es immer noch Verwandte, bei denen man weiterlernen konnte. Der Familiengeist ist bis heute sehr lebendig in der Chen-Familie und wird auch an die ernsthaft interessierten Schüler weitergegeben. So kann der Schüler neben einer technischen Entwicklung auch das traditionelle Verständnis für die Kampfkunstgemeinschaft entwickeln. Jedenfalls kenne ich das so vom Xiaojia und meinen Lehrern.

    Ich hab' den Stil auch gewechselt, weil ich in Dietmar Stubenbaum einen Lehrer gefunden habe, der mir technisch sehr viel weiterhelfen konnte. Bei anderen Lehrern anderer Stile konnte ich eine solche Unterstützung nicht finden. Durch den Wechsel zum Xiaojia Chen Taijiquan ist dann auch meine Faszination für Taijiquan zurückgekehrt, deren Feuer schon fast erloschen war. - Das sind meine persönliche Erfahrungen, die natürlich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit haben.

    ISCT Website
    Die Pagode, Zentrum für traditionelle Bewegungs- und Kampfkunst

  7. #7
    Alpensahne Gast

    Standard

    bei liegt das wieder etwas anders.
    für mich sind beide Richtungen interessant, da beide jeweils
    ihre ganz eigenen bewegungsspezifischen Feinheiten (wie auch immer) haben;
    deswegen lerne ich beide Stile.

    das ganze kommt natürlich, wie bereits erwähnt, auch auf die Lehrer an.

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