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Thema: Kadeshi Ju Tai Jutsu Berlin

  1. #301
    Gast Gast

    Standard

    hier mal noch etwas zum nachdenken für unsere budoromantiker, die glauben, daß man durch das praktizieren einer "budo-disziplin" zum moralisch überlegenen gutmenschen mutiert ...

    Japanischer Verband steht unter Schock: Trainer misshandelt Judoka mit Bambusschwertern

    Japans Judoverband steht unter Schock. Mitglieder der Nationalmannschaft wurden allem Anschein nach regelmäßig von ihrem Cheftrainer Ryuji Sonoda verprügelt. Der Verband hat die Anschuldigungen zwar bereits zum Teil bestätigt, gibt Sonoda aber dennoch eine zweite Chance.
    Japanischer Nationaltrainer misshandelt Judoka | Budoten Blog

    Eine im Januar 2011 veröffentlichte Studie ist schockierend. Sie kommt zu dem Schluss, dass in Japan jedes Jahr im Durchschnitt vier Kinder während des Judotrainings sterben. Dabei sind die nun bekannt gewordenen Vorfälle keineswegs allein für den Judosport typisch, sondern kennzeichnen eher das völlig „normale” Trainingsgeschehen in Japan, wie es sogar im japanischen Fernsehen (NHK) dokumentiert und landesweit ausgestrahlt wird.

    Gewalt im Training ist ein offenes Geheimnis. Gewalt durch Lehrer und Trainer im Sport wird im Land der aufgehenden Sonne toleriert.
    budo, ja?
    moralische überlegenheit, höflichkeit und so ...
    ZEN.
    alles klar?


    wem das nicht genügt ...
    brian watson (der übersetzter des buches "judo memoirs" von kano jigoro) schreibt dortselbst in seinem essay "early history of judo"):
    I trained in judo for three years at one of the above-mentioned universities and for a shorter period at another. While in training at both of these two dojos I soon noticed the observance of a strict hierarchy among the Japanese students that lasts throughout their four-year period of training. The elder students customarily assume dictational authority over the juniors. Not only is this relationship maintained daily in the dojo but it is also observed outside training hours, since all judo club members ordinarily share the same dormitory facilities. Similar to life in some military barracks, slaps, kicks and the occasional hazing of juniors by one or more seniors are commonly meted out, and from time to time, these assaults result in injury.
    For instance, it tended to make the juniors adopt a more serious, alert and disciplined attitude towards their training which in turn made them more effective as judo contestants in competition. For it must be remembered that to attain victory in top contest matches one needs to adopt the killer instinct. Some able judo men are occasionally too relaxed, or for want of a better expression, too kind-hearted to pursue an advantage in contest and so sometimes lose, which is of little help to one's teammates when they are trying to win a major championship. To give an extreme example of how a certain instructor dealt with this problem, he knew one of his contestants was such a man and so he took him to one side shortly before the start of his match and spat in his face, wiped it off and screamed some things to the effect, "Now get out there and WIN!" which the young man did, almost immediately after the contest started.

    Being under such oppression daily can naturally result in the students feeling a sense of resentment and anger. However, provided this pent-up hostility in the juniors is expended in the dojo during training or directed towards an attempt at the successful outcome of some other worthwile objective, such as their studies, for example, bullying seems to be unofficially condoned and tolerated by university judo club administrators.
    (ebenda, s.137 ff.)

  2. #302
    Asterix2 Gast

    Standard

    Muss auch mal meinen Senf dazugeben...

    Wenn rambat sagt, dass die Fallschule und die Würfe Murks sind, dann isses Murks. <- Punkt! Die Kompetenz muss man ihm einfach lassen.

    Rambats Jungs sind sicher keine Übermenschen, aber werfen können sie. Gut, nun bin ich auch nicht ganz unbefangen, ich hab bei rambat 'nen Braungurt.

    Um beim Thema Werfen einen Einblick zu bekommen, kann man sich anstatt dessen aber auch mal "Rat" bei einem Judoka, der in einer Ligaebene kämpft holen. Davon gibt es nicht allzu wenige, gerade in Berlin und Brandenburg. . Wenn man da mal richtig in der Matte einrastet, weiß man, ob die Fallschule taugt, oder eben nicht. Das was ich hier auf den Videos gesehen habe, reicht eher nicht. Die Würfe sind aus meiner Sicht auch arg verbesserungswürdig. Gut, die Erfahrung muss aber jeder selbst "hands on" auf der Matte machen, eine Forendiskussion hilft da wenig weiter.

    @Inushishi: Wenn du der bist, der ich glaube (R...): Die Trainingsgruppe in Berlin liegt zur Zeit eher auf Eis. Was aber nicht am mangelndem Interesse, sondern an meiner (bzw. unserer) mangelnden Zeit liegt. Neben meinem eigenem Trainingspensum von gut 10 Std. die Woche, muss ich auch noch meine Familie irgendwie ernähren und so ein paar andere Probleme klären. Ist leider so, kann sich aber auch wieder ändern...

    Ansonsten steht die Kontaktmail auf judo-blog.de... für eine freundliche Randorirunde ist immer Zeit.

    Edit: Noch was... wenn jemand Interesse an klassisch orientiertem Judo (ohne pseudojapanisches Gedöns) hat, PN an mich. Da gibt es hier in Berlin eine 1A-Adresse, die ich gerne vermittle.
    Geändert von Asterix2 (10-06-2015 um 22:56 Uhr)

  3. #303
    Abu Junayd Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Asterix2 Beitrag anzeigen

    Edit: Noch was... wenn jemand Interesse an klassisch orientiertem Judo (ohne pseudojapanisches Gedöns) hat, PN an mich. Da gibt es hier in Berlin eine 1A-Adresse, die ich gerne vermittle.
    Wie siehts mit Köln aus?
    Ist da was bekannt?

  4. #304
    Asterix2 Gast

    Standard

    Hmm... in Grevenbroich findest du was. Mail auf Judo-Blog.de...

    Aber hey, ich will nicht den Faden als Werbedings kapern.

    Edit: oder frag "Lileu" hier im KKB
    Geändert von Asterix2 (11-06-2015 um 00:07 Uhr)

  5. #305
    Abu Junayd Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Asterix2 Beitrag anzeigen
    Hmm... in Grevenbroich findest du was. Mail auf Judo-Blog.de...

    Aber hey, ich will nicht den Faden als Werbedings kapern.
    Grevenbroich.....Grevenbroich. ............Horst Schlämmer

    Danke dir , werd mir mal den Blog ansehen.

  6. #306
    Suriage Gast

    Standard

    @rambat: Danke für die Berichte. Genau das meinte ich.

    Wer glaubt japanische Sensei seien erleuchtet und leben im Einklang mit ihrer Umgebung, sind alle spitzen Lehrer und eben Vorzeigebudoka der ist schief gewickelt. Im Kendo ist das nicht viel anders. Sicher auf Lehrgängen sind die meisten supernett und die Japaner schauen ja auch mittlerweile drauf wen sie nach Europa schicken aber das ist nur eine Seite der Medaille. Die andere sieht nicht ganz so blumig aus.

  7. #307
    Drunken Tiger Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Dragodan Beitrag anzeigen
    Mal ne Frage am Rande: Was bedeutet denn "japanischer als die Japaner" in eurem Verständnis? Wer von den hier anwesenden hat denn schon einmal über einen längeren Zeitraum (direkt) unter Japanern trainiert? Um was für Japaner handelt es sich hierbei? Gendai-Leute? Koryu-Lehrer? Leute mit einem ausgeprägten Sinn fürs nationalistisch/traditionelle oder eher liberal und weltoffen?
    Ich vermute, das vieles was in Deutschland als "Budo-Etikette" ausgelegt wird oftmals nur stink normales "Common Behaviour" in Japan ist. Und sei es nur als Fassade.
    Du bringst es auf den Punkt. Manches kommt einem so vor, als wie wenn umgekehrt Japaner den Handschlag als eine besondere Geste der Ritterlichkeit auslegen würden.

  8. #308
    Registrierungsdatum
    18.10.2005
    Beiträge
    1.159

    Standard

    Ritterlichkeit - du sagst es.
    Japaner sind auch nur Menschen. Gibt solche und solche: Liberale, Nationalisten, Ultra-Rechte (die, paradoxerweise, auch Ausländer unterrichten), etc.pp.

    Ellis Amdur hat mal geschrieben, das sein Araki-ryu Lehrer Amerikaner gehasst hat (und das auch sehr deutlich machen konnte). Amdur konnte sich aber seinen Respekt erarbeiten, weil er eben alles für seine Schule gegeben hat. Und wenn er und sein Lehrer öfters (stark) aneinandergeraten sind.

    Unser Dojo würde ich als "normal" empfinden, normal im Sinne von general manners and behaviours: Man kommt ins Dojo, grüßt jeden ("Moin!"), grüßt Sensei im speziellen, Verbeugung zur Kamiza, umziehen, fertig. Wir trinken wann wir trinken wollen (gerade im Hochsommer absolut von Nöten), wir trinken und essen sogar auf unseren Matten! Natürlich nicht im Training, aber danach oder zu speziellen Anlässen. Beim Ende des Trainings wird sich wieder kurz zur Kamiza verbeugt, Sensei und den anderen Tschüss gesagt und das war´s (hab das Reiho im eigentlichen Keiko mal außen vor gelassen).
    Also, in meinem Verständnis ein sehr normales, unspektakuläres Verhalten. Klar, man kümmert sich hier viel mehr um das Dojo, Stichwort großes Reinemachen am Ende des Jahres + Saugen/Cleaning der Matten nach dem Training. In Deutschland war das in meinem alten Verein undenkbar - dank der Anspruchshaltung einiger Mitglieder und der "wir haben ja ne Putze"-Mentalität. In solchen Momenten fehlt einfach eine starke, durchsetzungsfähige Figur - in Japan ist das halt Sensei. Punkt.

  9. #309
    Bero Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Nite Beitrag anzeigen
    Aus der japanischen Kultur oder aus dem japanischen Militarismus?
    Ernstgemeinte Frage, einige asiatische KK sind extrem militärisch geprägt: antreten in Linie zu X Gliedern, Grüßen, etc.
    Naja der Militarismus ist nun mal ein integraler Bestandteil der japanischen Kultur und das nicht erst Anfang des 20 Jahrhunderts.
    Viele Verhaltensweisen und "Regeln" sind maßgeblich durch den Militarismus beeinflusst worden.

    Also ich finde die an militärischen Drill angelehnten Umgangsformen wie man sie (aus historischen Gründen) zum Teil im Budo findet alles andere als höflich
    So werden sie aber von uns Langnasen eben interpretiert, siehe das berühmt-berüchtigte "Ouss-Beispiel".

    Wie schon geschrieben, wem es Spaß macht, mein Gott warum nicht.
    Probleme gibt es immer, wenn Leute versuchen "ihre" Budovorstellung anderen aufzudrücken und aus Gründen vermeintlicher, wie auch immer gearteter, Überlegenheit.

    Ich kenne das aus dem JuJu sehr gut was immer Lustig ist, weil JuJu mal so gar nicht Japanisch ist.
    Das hindert viele aber nicht daran auf "Etikette" und "Tradition" zu bestehen und auf andere Rituale wie z.b. das Abklatschen beim BJJ, spöttisch bis verärgert hinabzublicken.

  10. #310
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    Zitat Zitat von JL.. Beitrag anzeigen
    So weit ich weiß, gilt das für alle eingetragenen Vereine (Kassenprüfung, keine Gewinne etc.)
    Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Natürlich müssen die Bücher stimmen, aber selbstverständlich darf ein Verein Gewinne machen. Einschränken wird da nur die Satzung oder, falls so angesetzt, eine Gemeinnützigkeit. Selbst dann sind Gewinne nicht ausgeschlossen, nur die Verwendung der Mittel durch Vereinsziel (festgelegt in der Satzung und Anerkennung des Finanzamtes) und Vorgaben des Finanzamtes eingeschränkt.

  11. #311
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    Budo und Militarismus ist natürlich eine grosse Kiste.

    Persönlich scheint es mir eher so, dass gerade Koryû davon aber eher verschont sind.

    Lasst mich ausholen: Authentische Koryû sind ihrem Wesen nach ja prinzipiell militärische Disziplinen.

    Bei Gendai Budo sieht das natürlich anders aus (bis auf die Ausnahme des Jukendo). Gerade deswegen waren diese Künste dann wohl auch eher anfällig für die Militarismus-Bestrebungen in den ersten paar Jahrzehnten des 20. Jhd.

    Beispielhaft dürfte das unsägliche "OSS!" bei einigen Karaterichtungen sein. Wenn ich mir da so einige Videos anschaue, erinnere ich mich jedesmal wieder an meine eigene Armeezeit (welche ich ziemlich genoss... bin halt ein kleiner Militarist ).
    schwert|gedanken, ein Blog zu jap. Geschichte, Kultur und den klassischen Kriegskünsten

  12. #312
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    Martin: Vielleicht sollte man das Thema Uyoku noch erwähnen - Gibt ja einige bekannte Beispiele dafür in den Koryu.

  13. #313
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    Das stimmt natürlich.
    Und Uyoku hat ja eine gewisse Wesensverwandschaft mit dem Militarismus. Aber wie immer ist es halt "keesu by keesu". Und Grautöne in allen mögliche Schattierungen herrschen vor.
    Gerade das Beispiel von Amdur zeigt das ja eindrücklich.

    Wenn man jetzt ins Politische abdriftet, kann man eigentlich auch sagen, dass es Menschen mit einer prinzipiell konservativen Haltung in Koryû sicher einfacher haben.
    schwert|gedanken, ein Blog zu jap. Geschichte, Kultur und den klassischen Kriegskünsten

  14. #314
    Huangshan Gast

    Standard

    Hat nicht das dai nippon butokukai (大日本武徳会) eine Rolle bei der Militarisierung einiger jap. Kampfkünste gespielt?
    Geändert von Huangshan (11-06-2015 um 13:45 Uhr)

  15. #315
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    Die "echte" DNBK wurde 1895 gegründet, und zwar als Projekt des Erziehungsministeriums.
    Die geopolitische Lage war eben so, dass Japan gar nicht anders konnte als den europäischen Militarismus zu übernehmen. Und dabei spielte eben Budo (und Bushido) eine grosse Rolle.
    Genau aus dieser Zeit stammt ja auch das populäre Bushido-Bild (siehe diesbezüglich meinen Link weiter vorne zu Oleg Benesch's Arbeit).

    Auf jeden Fall sind wir jetzt richtig OT...
    Aber es kann dem TE auch zeigen, was alles involviert ist, wenn man sich ernsthaft mit dem Thema befasst (wobei wir ja unverzichtbare Dinge wie z.B. die Sprache noch gar nicht behandelt haben).
    schwert|gedanken, ein Blog zu jap. Geschichte, Kultur und den klassischen Kriegskünsten

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