
Zitat von
Damiano R.
Und noch eine Studie:
"In letzter Zeit wurden homöopathische Kombimittel gegen Bluthochdruck entwickelt, bei denen sich die Wirk- und Inhaltsstoffe mehrerer Heilpflanzen wie zum Beispiel Mistel und Rauwolfia bewährt haben. An der Herz-Kreislauf-Klinik Bevensen wurde dazu eine Studie durchgeführt: Über einen Monat hin bekam eine Patientengruppe einen Beta-Blocker, die andere dagegen ein Komplex-Homöopathikum. Bei beiden Patientengruppen verminderte sich der Blutdruck fast identisch um fünf bis zehn Prozent. Beta-Blocker und homöopathisches Mittel waren sich ebenbürtig."
Du liest nicht was Du da verlinkst oder? Bzw. Du hast nicht die geringste Ahnung wovon Du da eigentlich sprichst.
Mal wieder ein bemerkenswertes Eigentor.
Die "Studie" auf die Du Dich beziehen möchtest bzw. die in dem Werbelink schlicht falsch wiedergegeben wird bezieht sich auf eine Untersuchung der Klinik Bevensen für das Medikament Homviotensin. Diese verlor bereits 2010 seine Zulassung als Arzneimittel wegen - Überraschung - fehlender therapeutischer Wirksamkeit und wird seitdem als "Naturheilmittel" vertrieben.
Anders als in dem Werbelink suggeriert also keine "neue" Erfindung sondern ein bereits ganz alter Hut. Darüber hinaus kommt das Mittel mit folgender Zusammensetzung (Cactus - D1, Raumwolfia - D1, Weißbeerige Mistel - Urtinktur, Weißdorn - Urtinktur) um die Ecke. Also keine in der Homöopathie so beliebten "Hochpotenzen" ohne jeden Wirkstoff. In Homviotensin sind durchaus pharmakologisch wirksame Substanzen enthalten - also echte klassische "Naturheilkunde". Insofern ist es wenig verwunderlich, dass hier messbare Ergebnisse in Studien erzielt werden können - es ist ja auch ein Wirkstoff da der überhaupt wirken kann.
Nur ist das eben keine Homöopathie mit Zuckerkugeln ohne Wirkstoff. Und wie schon geschrieben - selbst dieses Mittel hat keine Zulassung mehr als Arzneimittel wg. fehlendem überzeugenden Wirksamkeitsnachweis.
Aber schön, dass Du selbst noch mal den Beweis erbringst, dass wenn tatsächlich eine Wirkung eintritt diese dann nichts mit Globuli in Hochpotenzen zu tun hat. 

"So enthält eine Tablette Homviotensin die Menge von 32 mg Reserpinum (Wirkstoff Reserpin) in der Potenzstufe D3, also 0,032 mg. Reserpin kommt in Pflanzen aus der Gruppe der Schlangenwurzel (z. B. Rauvolfia serpentina) vor und wird seit Jahrzehnten als Wirkstoff gegen Bluthochdruck verwendet. (2015 nahmen laut dem Arzneiverordnungsreport etwa 17.000 Patienten täglich Briserin N ein, das neben einer wassertreibenden Substanz auch 0,1 mg Reserpin enthält.)
Allerdings wird Reserpin immer weniger verordnet, denn inzwischen gibt es wesentlich wirksamere und besser verträgliche Blutdruckmedikamente, denen vor allem die zentralnervösen Nebenwirkungen von Reserpin fehlen."
Geändert von Little Green Dragon (26-11-2019 um 12:09 Uhr)
"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
"Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."