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Thema: Trends gegen Tradition

  1. #16
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    Zitat Zitat von MGuzzi Beitrag anzeigen
    Aikido ist vielleicht traditioneller als man glaubt.
    Es gibt ein sehr traditionelles Iemoto-System, es gibt einen Aiki- Schrein, an dem jährlich sehr traditionelle shintoistische Rituale durchgeführt werden, und noch andere Dinge in die man normalerweise keinen Einblick hat.
    Zudem ist Aikido im Grunde genommen nur eine persönliche Ausprägung einer alten Kampfkunst, die nach eigener Angabe eine 1000-kährige,Tradition haben soll ( woran allerdings Zweifel bestehen).
    Was MMA angeht, könnte man natürlich sagen, das geht bis in die Antike zurück,aber das "moderne" MMA ist sicher Jahrzehnte später entstanden als Aikido.
    Es gibt traditionelle Elemente, ja. Aber entstanden ist es eben Jahrzehnte vor der UFC, nicht Jahrhunderte. Und während, wenn nicht gar vor der Entstehung des Aikido gabs in Brasilien schon Vale Tudo matches, und die "Stil gegen Stil" Vergleiche haben international schon ab etwa 1900 einen massiven Aufschwung erlebt. Bareknuckle boxing hatte in der ursprünglichen Variante - ab den 1780ern - auch schon Würfe und Tritte, zum MMA fehlt eigentlich nur der Bodenkampf. Dann wirds halt eine Definitionsfrage - ist das "moderne" MMA letzlich nur ein Regelwerk, oder ist es die Grundidee, aus einem relativ frei definierten Wettkampfformat alle erfolgreichen Techniken und Taktiken zu übernehmen. Umgekehrt könnte man fragen, ob Aikido noch traditionelles Aikido bleibt, wenn sich die Lehrmethode innerhalb weniger Jahrzehnte massiv verändert usw.

  2. #17
    QuiRit Gast

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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    und, sind die Meinungen falsch?
    Du meinst jene, welche gefestigt und rein medial geprägt sind? ... dem Thema auf den Grund zu gehen, würde glaube ich, den Rahmen dessen sprengen, wozu ich bereit bin, in meiner Freizeit gehaltvoll und schriftlich beizutragen.

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Der Träger des achten Dan sagte, Aikido verliere an Popularität, was zum Teil auf Internetkommentatoren zurückzuführen sei, die die Disziplin als schwache und ineffektive Kampfkunst verhöhnten.

    Herr Mori sagte jedoch, für ihn gehe es beim Aikido mehr um Selbstbeherrschung und Harmonie und weniger darum, Gegner durch Kraft zu besiegen.

    Da widerspricht er doch gar nicht, sondern sagt, dass es ihm effektive Kampfkunst nicht wichtig sei.
    Naja, auch wenn da kein inhaltlicher Wiederspruch stattfindet, was die Effizienz in der erwähnten Dimension betrifft, ist es doch nicht unvernünftig anzunehmen dass er vielleicht nicht 100% begeistert davon ist wenn die Kampfkunst die er liebt "verhöhnt" (Zitat) wird.

  3. #18
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen

    Da widerspricht er doch gar nicht, sondern sagt, dass es ihm effektive Kampfkunst nicht wichtig sei.
    Nein, das sagt er nicht.
    Effektivität ist ihm sogar sehr wichtig.
    Er hat ja nicht umsonst die Tokioter Polizei und andere Einheiten unterrichtet.
    Aber das Prinzip im Aikido ist nun mal Aiki, nicht herkömmluche "Kraft".
    Und Mori Sensei war 9 Jahre Uchideshi bei Gozo Shioda, der für seine Aiki- Fähigkeiten berühmt war.
    Aiki ist wiederum ein Konzept, dss auf "Harmonie" beruht, aber nicht auf dem was wir hier "harmonisch" nennen, sondern auf der Ausgeglichenheit der Kräfte, daoistischen Prinzipien halt, wofür ein bestimmtes,Training erforderlich ist
    (Ich weiß nicht in welchem Umfang Mori Aiki unterrichtet, ich weiß aber dass er es kann)
    Das Training führt dann im Idealfall auch zu einer Entwicklung der ganzen Person.
    So was ist halt nicht modern, die Trainingsweise wird nicht verstanden, und dann ist es halt auch kein Wunder wenn Leute im Internet irgendwelchen Mist labern.
    Geändert von MGuzzi (28-09-2024 um 14:21 Uhr)

  4. #19
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    Das Internet hält einem heutzutage den Spiegel vor und es ist nicht leicht damit umzugehen vor allem wenn man im Tun ist und die Dinge als gegeben hinnimmt. Erst mal ist es ein Schock, wenn man die youtube Videos von mehr oder weniger qualifizierten Videoproduzenten sieht und die Kommentare liest. Olympisches Sportfechten wird auf einmal mit allem möglichen anderen verglichen rund um die Welt, historisch in bezug auf das was von den Machern für "realistisch" gehalten wird,was sie doof finden an Sportwaffe und Regelwerk... wtf. Jetzt kann man sich abwenden oder aussortieren ob nicht doch der ein oder andere valide Punkt vorhanden ist. Das ist anstrengend vor allem wenn sich in den Videos ständig auf dieselben Punkte eingeschossen wird. Ich kann jeden verstehen, der sich darauf nicht einlassen möchte. Andererseits haben die Leute in etlichen Punkten durchaus recht. Als Praktizierender weiß man zwar warum man den Kompromiss eingeht aber im Prinzip alles diskutabel.
    Wenn ich das ganze jetzt noch mit Tradition ummantele oder einer gewissen Schule nachgehe, macht es das emotional nicht einfacher. Was D´Artagnans historisches Vorbild hatte als Hauptwaffe ein Gewehr und wurde bei einer Belagerung erschossen passt nicht so zur bubble meiner Teenagerzeit .
    Es bleibt ein Sportkompromiss. Trotzdem ich kann mich in einer gewissen Tradition sehen, der Wettbewerb ist echt, ich muss besser sein im Rahmen der Regeln um den Punkt zu machen und der Selbstverteidigungsaspekt fällt wegen Waffenverbot eh flach. Ich denke man reift als Kampfsportler, wenn man sich mit diesen Grenzen auseinandergesetzt hat. Desillusionierung und vielleicht eine gewisse Unzufriedenheit mit dem Altbekannten bietet auch Chancen.
    Überleben wird allerdings nur das was sich der heutigen Kommunikation in den modernen Medien anpasst. Sich immer weiter zurückzuziehen und mit einem Hinweis ist bei uns halt so und war immer so dem Diskurs aus dem Weg zu gehen wird nicht reichen.
    "Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)

  5. #20
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    Zitat Zitat von MGuzzi Beitrag anzeigen
    Nein, das sagt er nicht.
    Effektivität ist ihm sogar sehr wichtig.
    Er hat ja nicht umsonst die Tokioter Polizei und andere Einheiten unterrichtet.
    Aber das Prinzip im Aikido ist nun mal Aiki, nicht herkömmluche "Kraft".
    Und Mori Sensei war 9 Jahre Uchideshi bei Gozo Shioda, der für seine Aiki- Fähigkeiten berühmt war.
    Wo kann man einen von den beiden, oder einer der Schüler, in einer unkooperativen Auseinandersetzung sehen?
    Don't armwrestle the chimp.

  6. #21
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Wo kann man einen von den beiden, oder einer der Schüler, in einer unkooperativen Auseinandersetzung sehen?
    Hätte man, wenn man in der kaiserlich japanischen Armee gedient hätte und in China stationiert gewesen wäre, oder als Security für die Nihon Kokan Steel cCompany im Rahmen der red purge gearbeitet hätte, oder die Tokio metroploton riot police ausgebildet hätte, oder was noch so.
    Ich glaube da gab es wohl Gelegenheiten.
    Ich hoffe nur dass Shioda nicht in China an gruseligen Dingen beteiligt war, bekannt ist davon jedenfalls nichts.

  7. #22
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    Zitat Zitat von MGuzzi Beitrag anzeigen
    Hätte man, wenn man in der kaiserlich japanischen Armee gedient hätte und in China stationiert gewesen wäre, oder als Security für die Nihon Kokan Steel cCompany im Rahmen der red purge gearbeitet hätte, oder die Tokio metroploton riot police ausgebildet hätte, oder was noch so.
    Ich glaube da gab es wohl Gelegenheiten.
    Ich hoffe nur dass Shioda nicht in China an gruseligen Dingen beteiligt war, bekannt ist davon jedenfalls nichts.
    Es gibt doch noch einen kurzen Clip aus den 60ern, wo Kennedy zu Besuch in Japan ist und ein Bodyguard erfolglos versucht Shioda wegzudrücken. Das ist natürlich keine "unkoorperative Auseinandersetzung" aber man muss bedenken, dass Shioda nur sehr klein war und weniger als 50kg wog.

  8. #23
    QuiRit Gast

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    meinst Du diesen Clip? Ich habe es gerade mal gegoogelt.
    Wirkt auf mich wie die "Körperstruktur" wie sie in den chin "inneren Stilen" typisch, aber inzwischen eigentlich doch auch recht verbreitet ist (und auch im philippinischen existiert, aber weniger betont wird), während der Bodygart (absichtlich?) nur Kraft und keine "Geschicklichkeit" einsetzt; so wie man es macht, wenn man jemand etwas demonstrieren lassen möchte. ... ist es (genau/nur?) das, was "Aiki" genannt wird? (sorry, habe mit den japanischen Sachen absolut nichts am Hut; nur indirekt).

  9. #24
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    Wir machen so eine ähnliche Übung, eher aus Demonstrationszwecken, bisweilen in der SV. Jemand schiebt Dich an der Schulter und Du drückst von unten (Ellenbogen tief und innen) gegen seine Arme. Da kann der groß sein und schieben wie er will, du scherst die Kraft einfach weg. Ist eher ein Trick. Viel innere Organisation braucht es da nicht. Sieht für mich im Video ähnlich aus.
    „Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“

  10. #25
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    Das ist wirklich nicht soo besonders, es gibt auch andere lustige Videos in denen Shioda mit wesentlich schwereren ukes coole Sachen demonstriert.
    Aber Shioda war schon cool, einmal bekam er Besuch von Mike Tyson, der hat dann abgewunken als Shioda ihn fragte ob er mal mitmachen wollte.

  11. #26
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    Zitat Zitat von MGuzzi Beitrag anzeigen
    Hätte man, wenn man in der kaiserlich japanischen Armee gedient hätte und in China stationiert gewesen wäre, oder als Security für die Nihon Kokan Steel cCompany im Rahmen der red purge gearbeitet hätte, oder die Tokio metroploton riot police ausgebildet hätte, oder was noch so.
    Ich glaube da gab es wohl Gelegenheiten.
    Tja, also nix, außer Märchen aus uralten Zeiten.


    Zitat Zitat von MGuzzi Beitrag anzeigen
    Ich hoffe nur dass Shioda nicht in China an gruseligen Dingen beteiligt war, bekannt ist davon jedenfalls nichts.
    Wehrlose Leute abzumurksen ist für mich keine besondere Kunst.
    Don't armwrestle the chimp.

  12. #27
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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Es gibt doch noch einen kurzen Clip aus den 60ern, wo Kennedy zu Besuch in Japan ist und ein Bodyguard erfolglos versucht Shioda wegzudrücken. Das ist natürlich keine "unkoorperative Auseinandersetzung" aber man muss bedenken, dass Shioda nur sehr klein war und weniger als 50kg wog.
    So was findest Du also beeindruckend?
    Geändert von Pansapiens (29-09-2024 um 13:35 Uhr)
    Don't armwrestle the chimp.

  13. #28
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    Zitat Zitat von MGuzzi Beitrag anzeigen
    D
    Aber Shioda war schon cool, einmal bekam er Besuch von Mike Tyson, der hat dann abgewunken als Shioda ihn fragte ob er mal mitmachen wollte.
    davon gibt es einen Film

    Don't armwrestle the chimp.

  14. #29
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Wo kann man einen von den beiden, oder einer der Schüler, in einer unkooperativen Auseinandersetzung sehen?
    Es gibt noch einen Clip, in dem der Moderator einer japanischen Gameshow Gozo Shioda auf die Probe stellen wollte. Die Auseinandersetzung war aber nach wenigen Sekunden beendet:




    Keine Video, aber hier schreibt Mori, wie er als schmächtiger 21-jähriger Student direkt nach dem Senshusei-Kurs nach Indien als Aikido-Ausbilder für Polizei/Militär geschickt wurde und sich in Herausforderungen mit ungläubigen Studenten behaupten musste:

    https://goshuryusunshinecoast.com/20...of-art-aikido/

  15. #30
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    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Es gibt noch einen Clip, in dem der Moderator einer japanischen Gameshow Gozo Shioda auf die Probe stellen wollte.
    Naja, das war lustig, zählt aber doch nicht wirklich als "Auseinandersetzung".

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