Kann ich so bestätigen, von Kollegen die auf Bildungsreisen an schwedischen Schulen waren.
Es gibt noch nicht so viele valide Untersuchungen zum Thema Digitalisierung an Schulen, was sich aber abzeichnet ist, dass der Einsatz von Laptops und Tablets eine ablenkende Wirkung gerade auf jüngere Jugendliche hat. In Grundschulen geht die Tendenz (zum Glück) eher wieder weg von der Digitalisierung. Ansonsten arbeiten die Schüler diszipliniert mit digitalen Medien, die das auch so analog machen. Schüler die auch sonst eher Probleme mit der Konzentration und Aufmerksamkeit haben, lassen sich durch deren Einsatz noch mehr ablenken. Die Tendenz geht wohl dahin, dass die Schere zwischen Leistungsstark und Leistungsschwach durch die Digitalisierung eher noch vergrößert wird.
Geändert von Kensei (Gestern um 19:02 Uhr)
Guter Clip und mal eine andere Persepktive auf das Thema "Bildungsmisere";
Schüler wissen heutzutage oft nicht mehr wie man richtig lernt und auch Schule und Elternhäuser scheitern daran, es ihnen zu vermitteln. Wobei ich noch ergänzen würde, dass Ablenkung durch Handy und Social Media in der Freizeit dabei eine entscheidende Rolle spielen;
Hat vielleicht die KI gesagt
Ohne Auswendig lernen könnte ich z.B. keine Sprachen. Insbesondere Vokabeln drauf haben, hat viel mit Wiederholung zu tun.
Bin auch froh, das wir ein wenig im Kopfrechnen gedrillt wurden, hilft beim Einkaufen. Bei drei Waren sind viele Schüler:innen schon überfordert. Bis die das ins Handy eingegeben haben, hab ich es schon mindestens recht treffsicher überschlagen ob das Geld reicht oder nicht.
Ja, mag sein. Lässt sich sicherlich auch so motivieren, dass die Kinder neugierig sind. Und Bücher lesen sicherlich auch. Wenn man dann aber stumpf Zusammenfassungen über Buchkapitel schreiben lässt, ist das halt wieder kontraproduktiv. Ebenso wie Beschreibungen eines Covers, usw. Lauter Kram, wo ich meinem Kind auch nicht erklären kann, wofür man das braucht.
Genau. Es wird aber nicht diskutiert. Statt dessen wird rumgeheult, wie mies die Bildung heute ist und was die Schüler alles nicht können. Als wenn die schuld daran wären, wenn die Gesellschaft es nicht schafft, sie entsprechend auf das Leben vorzubereiten. Das ist doch echt ein Armutszeugnis.Ansonsten bin ich bei dir, dass in der Schule das Interesse der Schüler wecken eher wenig priorisiert wird. Ob man das durch eine andere Struktur (themenbezogen und nicht fachbezogen z.B.) schafft oder es am Ende beim jeweiligen Lehrer hängen bleibt, wäre zu diskutieren.
Dagegen spricht überhaupt nichts. Aber das ist ja auch genau mein Punkt. Anstatt die stumpf rechnen zu lassen, könnte man ja mal genau diese Beispiel aus dem echten Leben bringen. Vielleicht macht man das auch anderswo. Meine Lebensrealität hier ist eine andere. Da wird genau dieser praktische Bezug nicht vermittelt.
Das bestreitet doch niemand. Aber Kindern das als Selbstzweck nahe zu breingen, ist halt einfach Käse. Sag doch mal deiner Kindergruppe, sie sollen Kata üben. Reaktion: Öhhhhhh! Dann sag ihnen, wir machen ein Spiel: Wir gehen alle Katas durch und wer einen Fehler macht, scheidet aus oder wer als erster fertig ist.... und zack, machen die mit Begeisterung eine Kata nach der anderen. Schau einfach mal, wie sich Trainingsmethoden im Kindersport in den letzte Jahrzehnten verändert haben. Da gibt es richtig coole Ansätze. Nur in der Schule, da geht das irgendwie nicht. Also da, wo es wirklich wichtig wäreIm Übrigen trainieren Kopfrechnen und Auswendiglernen auch einfach das Gehirn.
Gibt es hier nicht.Die sollen zwar Präsentationen erstellen, aber PP darf ich ihnen beibringen. Mach ich gerne, können aber leider nicht alle Eltern und ich finde es auch dumm, es denen zu überlassen.Mag sein. Lernt man bei uns im Informatikunterricht. Sowohl ich in meiner Schulzeit als auch Schüler jetzt an meiner Schule.
Weiß ja nicht was du unter "Office beibringen" verstehst, zumindest aber Grundlagen. Schon ab Klasse 5 gibts bei uns Methodentrainings, wo die Kidds lernen vernünftige PPTs zu erstellen oder mit Word zu arbeiten.
Es sind aber nicht alle dazu in der Lage und die Zeche der Versäumnisse zahlt am Ende der Staat. Dass wird das in einem Land wie dem unseren nicht organisiert bekommen, ist eine Schande.Was ja auch nicht verkehrt ist. Eltern haben laut Grundgesetz den primären Bildungs- und Erziehungsauftrag.
„Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“
Schüleraustausch ist das sicher eine super Sache. Z.B. Partnerklassen in Partnerstädten, wo die Schüler gemeinsame Projekte bearbeiten. Sollte ja per Videokonferenz, etc. kein Problem sein. Online-Konversationen, usw.
Ansonsten, im Italienischunterricht, den ich berufsbedingt beruflich genossen habe, wurden immer diverse Themen aus dem Alltag durchgenommen. Dazu Fragerunden, Quiz, Rollenspiele, usw. Könnte man in kleinere Gruppen unterteilen, die sich selber organisieren. Oder Kurzreferate in Gruppen erarbeiten. Oder, oder, oder,... Mag es alles irgendwo so geben aber in der Breite sehe ich das nicht.
Und hey, ich bin kein Bildungsexperte, daher weiß ich auch nicht, wie man das am besten organisiert. Aber so, wie es ist, ist es Mist. Sieht man ja auch am Ergebnis.
Im übrigen vergisst man bei dem Thema immer gerne, welche Fähigkeiten Kinder ansonsten heutzutage so entwickeln (müssen). Ich meine, frag' die mal, wie man einen Sprachassistenten einrichtet, oder schau wie fix die irgendwelche Spielekonsolen und deren Bedienmöglichkeiten checken. Da stehe ich wie der Ochs vorm Berg und ich bin durchaus IT-affin aber da komme ich nicht mit.
„Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“
Ich habe Kinder im Alter von 4, 6, 10 und 12. Das Thema Digitalisierung in der Schule geht bei mir in die 3. Runde. An unsere Grundschule wurden schon an erstklässler Tabletts ausgeteilt, diese wurden zu 90% zum spielen verwendet.
Meine Meinung dazu ist
1. An der Grundschule sollte man digitalisierung soweit es geht von den Kindern fernhalten. Kinder sollen lernen mit ihren Händen zu schreiben, zu arbeiten und die Ding zu fühlen. Sprich sie sollen die Welt beGREIFEN. Egal wie gut die lernprogramme sind die kinder lernen hauptsächlich mit dem Finger über Bildschirme zu streichen und sich auf Bildschirme zu konzentrieren. Dort ist alles knallbunt, infotaiment mässig aufbereitet und entweder vollkommen überpädagogisiert (und somit Banal) oder TikTokisiert damit es nun ja nicht langweilig wird.
Sich durch trockenere Themen durcharbeiten lernt man damit nicht.
2. Ab der weiter führenden Schule kann man gerne Informatik, Medienkompetenzunterricht oder Umgang mit Moderner Technik als Unterrichtsfach einführen. Dabei sollte der Focus wie folgt verteilt sein (Hier mein Wunschtraum):
Umgang mit Moderner Technik: lernen was ein Prozessor ist und wie er funktioniert. Einen PC, Tablett etc. auseinandernbauen, etc. alles was auf Hardware basiert
Informatik: wie funktionieren Programme, wie schreibe ich code, was kann ich damit machen, alles was auf Sofware basiert.
Medienkompetenz: Wo kriege ich welche Informationen, Analyse von Nachrichten, Wie mache ich Faktencheks, wie Influencer manipulieren, wie Computerspiele manipulieren.
Vieles davon sollten eigentlich die Eltern übernehmen, aber ich hab das Gefühl das viele Eltern viel zu sehr damit beschäftigt sind sich selber zu verwirklichen und kinder halt ein punkt auf der Liste sind den man abgehakt hat, aber die erziehungsarbeit überlässt man der Schule, schließlich werden Lehrer ja bezahlt. Oder die Eltern sind selber Social Media abhängig, oder beides.
Also „Alltagsszenen“ macht man in so ziemlich jeder Fremdsprache im Anfangsunterricht. Familie, Urlaub und Ferien, Hobbies und Schule usw. Die Lebenswelt der Schüler halt. Womit sollte man auch sonst anfangen? In den höheren Klassen gehts dann meistens in Richtung Kultur und Landesgeschichte, in Englisch zumindest auch in Richtung englische Literatur. Aber um freies Sprechen zu praktizieren, Vorträge und Präsentationen zu halten, braucht es erstmal einen Grundstock an Vokabeln und Grammatik. Wie willst du frei sprechen in einer fremden Sprache, wenn du sowas vorher nicht gelernt hast?
Du kannst deinem Kind kein Szenario erklären, wo man im späteren Leben komplexere Texte lesen, verstehen und zusammenfassen können müsste? Oder präzise Beschreibungen von irgendwas machen?
Wer ist denn "die Gesellschaft"? Ich würde gut finden, wenn Eltern zuhause bspw. mal auf den Medienkonsum ihrer Kinder achten würden. Oder mal darauf, ob Hausaufgaben gemacht werden und sich ordentlich auf Leistungskontrollen vorbereitet wird. Möglichst nicht erst den Abend vorher. "Die Gesellschaft" sind auch die Kinder und Elternhäuser selbst. Vergisst man gerne bei dem Versuch, jegliche Verantwortung auf Schule abzuschieben.
Wenn wir schon "Armutszeugnisse" ausstellen, ich sehe es zum Beispiel als "Armutszeugnis" an, wenn ich Eltern frage, ob sie mit ihrem Kind mal gemeinsam gelernt haben für die letzte Arbeit, und die mich nur verduzt angucken, als ob ich sonstwas von ihnen verlangen würde. Oder die es nicht gebacken kriegen, dafür zu sorgen, dass ihr Kind nicht bis in die Nacht an der Spielekonsole sitzt und zockt.
Was glaubst du denn, was im Mathe- oder Physikunterricht an deutschen Schulen unterrichtet wird? Was war die letzte Hausaufgabe, mit der sich deine Kids in Mathe oder Physik beschäftigt haben? Was machen die aktuell im Unterricht?
Warum sollte das nicht gehen oder gemacht werden? Im Sportunterricht finden regelmäßig Spiele statt, oder werden Dinge spielerisch vermittelt. Aber eben nicht nur. Dazu bedeutet "Allgemeinbildung" im Fach Sport auch eine breite Palette an Sportarten zu vermitteln. Da macht eben auch nicht jedem Kind jede Sportart immer Spaß. Ist halt so. Ist im Leben aber später auch so, dass ich nicht nur Sachen machen kann, die mir Spaß machen. Es heißt doch immer, Schule soll aufs Leben vorbereiten.
Ok, ist dann Murks. Eigentlich kann man sowas als Elternteil durchaus verlangen, dass die Kinder es im Unterricht beigebracht kriegen. Bei uns haben die Kleineren dafür extra "Methodentraining", die größeren dann zwei Jahre Infounterricht.
Tja, auch in der Schule gibt's nen Fachkräftemangel respektive Lehrermangel. Ich sehe die Chancen dafür nicht so groß, dass wir in naher Zukunft in Deutschland in breiter Fläche Ganztagsschulen haben, die sich dann um das kümmern, was früher noch stärker die Elternhäuser übernommen haben. Also lernen und Hausaufgabenbetreuung. Häufig ist das von Eltern und Schülern aber auch nicht gewünscht, so lange in der Schule zu bleiben. Ist dann so 'n bisschen die "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" Mentalität. Schule soll zwar alles mögliche können und leisten, und alle Defizite in den Elternhäusern kompensieren, die Kindern sollen aber möglichst um zwei Zuhause sein, weil man ja auch noch Hobbies und ein Privatleben hat.
Besser noch mit gegenseitigen Besuchen und Fahrten. Zumindest die Gymnasien in meiner Region haben alle Partnerschulen im Ausland und machen sowas. Bei uns sinds Holländer. Da wir kein Niederländisch lehren, wird da viel Englisch gesprochen. Aber auch dafür müssen ja erstmal Grundlagen gelegt werden. Ich kann nicht 'nen Fünfklässer gleich in die Niederlande schicken.
Dann würde mich mal interessieren, was bei dir die "Breite" ist, weil genau so an deutschen Schulen Fremdsprachenunterricht vonstatten geht. Wie wird denn an der Schule deiner Kinder Englisch oder Französisch unterrichtet? Da machen die keine Rollenspiele, wo sie Erlebnisse aus ihrem Alltag schildern?
Welches Ergebnis meinst du jetzt, PISA? Da sind die Gründe wohl vielschichtig für das schlechte Abschneiden deutscher Schüler. Das nur am Unterricht festzumachen, greift nach meinem Dafürhalten zu kurz. Zumal ja gerne kritisiert wird, dass Unterricht immer noch wie vor 20 Jahren stattfindet, nur das die Ergebnisse von Bildungsstudien da noch nicht so schlecht waren. Es kann also wohl nicht nur am Unterricht und schlechten Lehrern liegen, mal rein objektiv betrachtet.
Geändert von Kensei (Heute um 01:26 Uhr)
Auch hier: Zusammenfassungen schreiben (oder exzerpieren) halte ich für sehr sinnvoll. Das Thema ist egal, es schult die Fähigkeit, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.
Wenn sich Zusammenfassungen schreiben stupide anfühlt, dann kann das eventuell der Lehrer selbst nicht richtig.
Ich denke, es ist hier wieder "nur" die Frage der Motivation, also in welchen Kontext setze ich das etc.
"man ist keine elitäre gruppe, die den richtigen weg bestreitet, und die wahrheit für sich in anspruch nehmen kann, weil man eine minderheitenmeinung vertritt." - Marq Aurel
dazu gibt es heute KI:
🧠 Gedankenkraft fürs Leben Wenn ein Kind lernt, Buchkapitel zusammenzufassen und Buchcover zu beschreiben, entwickelt es Fähigkeiten, die weit über das Klassenzimmer hinauswirken. Hier sind einige der langfristigen Vorteile:
✍️ Zusammenfassen trainiert...
Kritisches Denken: Das Kind lernt, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.
Informationsverarbeitung: Es kann Inhalte schneller erfassen und verständlich wiedergeben.
Gedächtnisleistung: Durch das Wiederholen und Verdichten wird das Behalten gefördert.
Strukturierungsfähigkeit: Komplexe Inhalte werden in logische Reihen gebracht – nützlich in Schule, Beruf und Alltag.
🎨 Cover-Beschreibung fördert...
Beobachtungsgabe: Genaues Hinschauen schärft den Blick für Details und Symbolik.
Visuelle Interpretation: Das Kind lernt, Bilder als Ausdrucksform zu analysieren und zu verstehen.
Sprachliche Ausdruckskraft: Es übt, visuelle Eindrücke treffend in Worte zu fassen.
Empathie & Perspektivwechsel: Cover regen dazu an, sich in die Gedanken von Autor:in oder Illustrator:in hineinzuversetzen.
🚀 Langfristige Wirkung
Beruflich nützlich: Ob beim Verfassen von E-Mails, beim Präsentieren oder bei der Recherche – diese Fähigkeiten sind Gold wert.
Soziale Kommunikation: Gute Beobachter:innen und klare Denker:innen kommen leichter in Dialog und Konfliktlösung.
Selbstreflexion: Wer Inhalte durchdringen kann, kann auch eigene Gefühle und Gedanken besser verstehen und beschreiben.
Klingt fast so, als ob ein Buchdeckel mehr Türen öffnen kann als nur die zum nächsten Kapitel 😉
Don't armwrestle the chimp.
Grade frisch auf Zeit -online, leider hinter paywall:
https://www.zeit.de/2025/32/folgen-k...taendig-lernen
Hab Zugang, ggf schaffe ich es ein paar Inhalte zusammenzufassen, habe ich ja noch gelernt in der Schule![]()
Zustimmung.
Stupide sollte es nicht sein, aber es ist eben meistens anstrengend. Ich erkläre in Geschichte bspw. auch oft wofür man welche Kenntnisse und Fähigkeiten auch heute noch brauchen kann. Wenn's dann an das konkrete analysieren und interpretieren von Textquellen geht, gerade in den höheren Klassen, wird trotzdem gestöhnt, weil es einfach 'ne komplexe und anspruchsvolle Sache ist, die ich nicht mal eben in 20 Min. erledigt habe. Das läßt sich nicht vermeiden. Es gibt kein müheloses lernen in der Schule, zumindest nicht bei komplexen Themen.
Ist mir zu einfach, ehrlich gesagt. Du musst mal sehen, dass Schüler zehn bis zwölf verschiedene Fächer in der Schule haben, die alle mit einer Anspruchshaltung an sie rantreten. Das liegt schon in der Natur der Sache, das Interessenlagen unterschiedlich sind und man nie alle Kinder für alles begeistern kann.
Dazu kommt, dass die einfach mal in Klasse 7 bis 9 (grob) in der Pubertät sind und einfach anderes mit sich zu tun haben, als Mathe oder Quelleninterpretation in Geschichte.
Geändert von Kensei (Heute um 10:12 Uhr)
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