Zitat Zitat von Kniehkigg Beitrag anzeigen
Naja- jein. Nicht jeden, da gibt es auch wieder erhebliche Unterschiede zwischen den Individuen. Dann gibt es ja auch noch die seltenen "dunklen" NTE. Wenn Opiatfreisetzung ein fester Bestandteil des NTE - Gehirnprogrammes ist, warum treten diese dann auf?
Na wenn die Opiate nicht jeden glücklich machen, dann hast Du Dir die Antwort vielleicht selbst gegeben.

Opiatfreisetzung kann Bestandteil von Sterbevorgängen sein.
Ein NTE ist als Erlebnis ein subjektiver Eindruck und die Opiatfreisetzung ist eine mögliche Ursache für diesen Eindruck.
Wenn man nicht aus irgendwelchen persönlichen Gründen an einer speziellen Hypothese interessiert ist, nimmt man für ein auftretendes Phänomen erstmal das naheliegenste.
Bei Menschen korrelieren Glücksgefühle normalerweise wohl mit entsprechenden Neurotransmittern.
Dann kann man sich überlegen, wie man die Neurotransmittererklärung falsifizieren kann.

Zitat Zitat von Kniehkigg Beitrag anzeigen
z.B.: wie kann ein dermaßen kaputtes Gehirn, mal salopp ausgedrückt, ein NTE produzieren, dass a) einen extremen Detailreichtum aufweist (wiss. validierte Erkenntnis) und b) an das sich der/die Betroffene erinnern kann- und zwar bis in's kleinste Detail?
was heißt kaputt?
Wenn das dauerhaft kaputt ist, z.B. zu langer Sauerstoffmangel, kann sich der Patient eventuell an gar nix mehr erinnern.
Die Zeit wurde ja (in ellenlangen Beiträgen, die ich nicht ganz gelesen habe) angesprochen.
Wenn man z.B. träumt, dann stimmt die subjektiv wahrgenommene Zeit nicht mit der objetiven Zeit überein.
In einer rel. kurzen Traumphase am Ende des Schlafs, kann man ausgedehnte Erlebnisse haben.
Eine menschliche Erinnerung ist auch keine Information, die irgendwo auf einer Festplatte gespeichert ist und die dann - eventuell noch mit Zeitstempel
"letzte Änderung" - 1:1 abgerufen wird.
Eine Erinnerung wird eher zum Zeitpunkt des Erinnerns konstruiert.
Da gibt es zwar gewisse Korrelationen mit vergangenen Ereignissen, aber einige Komponenten kommen evtl. aus Vorurteilen, Prägungen, Suggestivfragen, unterbewusst inzwischen Wahrgenommenen.... dazu.

Zitat Zitat von Kniehkigg Beitrag anzeigen
Dann müsste man, kurz bevor man einen Kreislaufkollaps kriegt, ja auch in's Licht "eintauchen". Meist wird einem aber nur schwarz vor Augen.
Desweiteren fände ich es weitaus logischer, wenn dieses Lichtereignis sofort auftreten würde, und nicht erst nach einer vorgefertigten Reihenfolge (zuerst über dem Körper schweben, dann langsam nach oben gezogen werden usw.)
ich meine, ich habe irgendwo gelesen (allerdings ist Erinnerung ja konstuiert), dass derartige Lichttunnel auch bei Piloten in Zentrifugen und bei Kindern mit komischen spielen auftreten sollen.
Die Erklärung ist, dass unter bestimmten Bedingungen die Sehzellen alle feuern und dadurch, dass am Rand der Netzhaut weniger sind, der Eindruck eines sehr hellen Lichts mit einem etwas dunkleren Rand => Tunnel entsteht.
Der Zustand der das Feuern der Nervenzellen auslöst tritt eventuell erst auf, kurz bevor die Lichter endgültig ausgehen. Vorher ist noch genügend Sauerstoff für die Schwebeerlebnisse da.


Zitat Zitat von Kniehkigg Beitrag anzeigen
Auch damit habe ich mich reichlich beschäftigt. LSD beispielsweise dockt, wie andere Halluzinogene auch, am 5HT 2A Rezeptor an und ruft entsprechende Halluzinationen hervor, so auch optische Halluzinationen. Dabei trübt es das Bewusstsein ein bzw. moduliert kognitive Prozesse.
Genau diese sind aber während eines NTE völlig intakt. Wie kann das sein?
kognitive Prozesse sind während eine NTE völlig intakt?
Das sieht man doch Lichter, die kein anderer sieht und unterhält sich mit Toten, die nicht da sind?
Welche kognitiven Prozesse sind da intakt, die unter LSD nicht intakt sind?
Wie stellt man eine Bewusstseinstrübung fest?


Zitat Zitat von Kniehkigg Beitrag anzeigen
Nehmen wir ein anderes Beispiel, DMT. Auch im Falle des DMT kommt es während des "Trips" zu einem stark modulierten Bewusstsein, zur Ich-Auflösung, die Person verliert u.U. jegliche "Ich-Prozesse" die sie im normalen Leben zur Verfügung hat. Es kommt zu stark spirituellen und archetypisch gefärbten Halluzinationen.
Auch hier wieder folgender Sachverhalt: das Bewusstsein ist stark eingetrübt; die archetypisch gefärbten Halluzinationen entsprechen nicht der Phänomenologie von NTE, sondern entsprechen viel eher archetypischen Träumen; die Ich-Funktionen sind außer Kraft gesetzt.
Es gibt sogar Menschen, die DMT als Bewusstseinsmolekül bezeichen:

Für Strassmann zeigt sich, dass die NTE ein Kind des DMT ist, ob nun DMT als Schlüssel zur einer transzendenten Realität oder als Verantwortlicher für ein Trugbild aufgefasst wird, bleibt vorerst dahingestellt. Seine persönliche Schlussfolgerung lautet, dass er es für möglich hält, dass das Lebensprinzip durch DMT-Ausschüttung durch die Zirbeldrüse in den Körper gelangt und beim Sterbeprozess dort auch wieder hinausfindet. Anschließend hält er es in Anlehnung an des tibetische Totenbuch denkbar, dass ein Energiefeld noch einige Tage existiert und sich dann, entsprechend den Gesetzen der Resonanz, in einen neuen Körper begibt. Er vergleicht diesen Vorgang mit einer Glocke, die nach dem läuten noch ausschwingt und nachklingt.

Dieser Philosophie zufolge wäre also die Zirbeldrüse eine Art Filter, die uns vor einem Übermaß an transzendenter Wahrnehmung schützen würde, um unseren normalen Lebensablauf zu gewährleisten. In entsprechenden Ausnahmesituationen würde DMT dann in Form eines chemischen Dolmetschers diesen Filter außer Kraft setzen und die Wahrnehmung anderer Realitäten ermöglichen,
http://www.iands-germany.de/html/dmt.html

da ich selbst keine Erfahrungen mit bewusstseinserweiternden Drogen habe, kann ich nicht sagen, ob das Bewusstsein da wirklich getrübt ist.
Es gibt ja auch die These, dass unter Einfluss solcher Drogen wie auch bei manchen Psychosen, ein üblicher Filter weggenommen wird und man von Wahrnehmungen überschwemmt wird.
Das wäre dann das Gegenteil eines getrübten Bewusstseins.
Da wären die Berichte von ernstzunehmenden Menschen, die Erfahrung mit NTE und DMT haben interessant, allerdings auch wieder subjektiv.