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Thema: korrekte Technik Jab

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  1. #17
    Narexis Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Magni Beitrag anzeigen
    Aber zurück zum Thema.
    Ich habe einfach für mich herausgefunden, dass ich den Schlag wesentlich präziser setzen kann, wenn ich die Faust schon früher eindrehe.
    Jedoch muss ich sagen, dass Narexis durchaus Recht hat, was das Öffnen der Deckung im Rippenbereich angeht. Ich habe beim Sparring aber nie Probleme damit gehabt, was daran liegen könnte, dass ich nur mit "D-Klasse Kämpfern" trainiere, oder aber daran, dass der auf den Jab direkt eine andere Aktion folgt, und dem Gegner somit keine Zeit bleibt, diese Lücke in meiner Deckung auszunutzen. Dabei bin ich mir durchaus darüber im klaren, dass das Sparring kein Wettkampf ist.

    @Narexis Erstmal danke ich dir für deine ausführliche Antwort. Ich werde mir deine Tipps zu Herzen nehmen, und es mal so probieren wie du es beschrieben hast. Man lernt ja nie aus und da ich auch mal an Wettkämpfen teilnehmen möchte, kann es nicht schaden, wenn ich grundsätzlich mehr an meiner Technik arbeiten.
    Wie gesagt, das wird Deine Welt nicht auf den Kopf stellen, doch sind es Feinheiten, die im richtigen Moment (falls sie antrainiert wurden) sehr hilfreich sein können. Ähnlich wie der Block eines Highkicks mit der Hand im Nacken schon so manches KO verhindert hat, wenn der Gegner dann doch mal sauber kickt und nicht mit dem Fuß, sondern Schienbein trifft und Dir der Fuß sonst in den Nacken klatscht oder Du Dir angewöhnt hast, Lowkicks nicht nur zu blocken, sondern auch auszuweichen - ohne Schoner kann irgendwann auch das Blocken zur Hölle werden .

    (Das mit den D-Klasse Kämpfern war übrigens nicht abwertend gemeint . Nur gerade in den höheren Ligen merkt man extrem (und schnell), was es bedeutet, wenn man minimal telegraphiert, die Reichweite nicht nutzt und andere Fehler macht. Bei manchen guten Jungs hat es bei mir gereicht, wenn ich eine Kombination das 3. Mal geschlagen habe, um verdammt böse abgefangen zu werden. Auch ist es eine regelrechte Offenbarung, wenn man von einem Boxer mit (eigentlich) geringerer Reichweite abgefangen wird, während man selbst außer Reichweite ist und das nur, weil seine Technik besser ist und er die Reichweite komplett nutzt. So hat ein Freund von mir lernen müssen, dass er die Schlaghand nicht schnell genug zur Deckung zurückzieht; das waren Bruchteile einer Sekunde und sie haben gereicht, um ihm als Konter beim 2. Schlag seiner Kombination den Kiefer zu brechen, bevor die Hand wieder an ihrem Platz war...)
    Gerade am Anfang spielen oft beide Sparringspartner noch ihr Spiel und stellen sich nicht aufeinander ein. Irgendwann kommt dann der Punkt, an dem es für Dich zum Problem wird, wenn Du ständig Deine Lieblingskombination schlägst, einen offensichtlichen Rhythmus hast, eine gleichbleibende Schlaghärte hast oder auf eine bestimmte Art auf Angriffe reagierst - deshalb bin ich auch kein Freund davon, wenn man Boxern beibringt, einfach stumpf ohne Pause zu jabben... Es mag gerade wirklich daran liegen, dass dem Jab eine Aktion folgt, irgendwann gehört es zum Spiel, dass Du Kombinationen durchbrichst oder während Deinen Kombinationen angegriffen wirst - dabei ist das hier vorhande Problem eine regelrechte Einladung, da Du Dich während dem Kick auch noch hervorragend vor anderen Angriffen schützen oder sie zumindest blocken und Distanz aufbauen kannst.
    Im Moment wird/würde es Dir wahrscheinlich auch keine Probleme bereiten, wenn Du keinen Schulter-Kinn-Kontakt beim Schlagen hast oder in Kombinationen die Deckung nicht schnell genug zurück bringst oder beim Jab bereits die Schlaghand fallen lässt, um damit anzugreifen, später sind es solche Fehler, die bestraft werden und sich dann umzugewöhnen ist die Hölle - ich habe Jahre gebraucht, um mir abzugewöhnen, immer auf dieselbe Weise nach einer bestimmten Kombination die Angriffslinie zu verlassen und es hat mir gereicht, mich einmal mitten in meiner Bewegung abfangen zu lassen...
    (Keine Sorge, im Kampf bleibt davon anfangs eh nicht mehr viel übrig, wobei es dann genau diese eingeschliffenen und routinierten Basics sind, die Dich schützen .)

    Ein anderes Beispiel - das Dir auch gerade am Anfang sehr viel nutzen kann:
    Vielleicht sagt Dir das Umlaufen etwas - Du schlägst die klassische Kombination li. Gerade oder Jab, re. Gerade, re. Lowkick. Wenn die andere Person - was sehr häufig ist - den Kick blockt oder generell sehr gut im Blocken ist, baust Du die Kombination weitere Male ein, um beim 3.-5. Mal während der Aktion mit der Führhand im 45° Winkel nach vorne zu steppen, die re. Gerade mit Druck zu bringen und die Chance ist groß, dass er den re. Lowkick blocken will, sein Gewicht ist komplett auf dem hinteren Standbein, das Du jetzt mit einem harten li. Lowkick angreifen kannst - verliert er sogar das Gleichgewicht, wird nachgesetzt. (/e: ... oder der Gegner macht einen zu offensichtlichen Switch-Kick bzw. wechselt die Auslage (der Beine) komplett beim Wechsel, anstatt den Stand währenddessen lediglich zu verkürzen, dann ist es eine traumhafte Möglichkeit, um - noch bevor er kicken kann - einen harten re. Lowkick gegen die Innenseite seines rechten Oberschenkels - der jetzt vorne ist - zu treten. Das sind alles Kleinigkeiten, die sehr schnell untergehen, wenn man die Technik nicht hinterfragt oder nur „grob“ lernt, doch diese Kleinigkeiten bieten mir die Möglichkeit, Schaden anzurichten.)

    Vieles sind auch Spiele, um genau solche "Fehler" zu provozieren, beispielsweise schlägst Du bewusst lockere und „schwache“ Kombinationen bei einem Gegner, der selbst keinen wirklichen Druck aufbaut, bis sich seine Deckung senkt und er entspannt, um dann in einer Kombination einen harten Akzent einzubauen; Du trittst nur Lowkicks, bis er aufhört, den Block komplett zu schließen, um ihm dann durch die Lücke in die Rippen oder auf die Leber zu treten (/e: kommt der Kick (mit Wirkung) durch, geht die nächste Aktion direkt wieder aufs Bein, nur wird er meist den Block schließen und Du kannst das Standbein angreifen) oder die typischen psychischen Spielchen - wenn Du z.B. über mehrere Runden nur den Brustbereich des Gegners fixierst und direkt vor einer harten Kombination in seine Augen blickst und nach vorne marschierst (eine kurze Reaktion genügt oft) oder vor seinen Schlägen zurückweichst und aus dem Rückwärtsgang schlägst, um ihm - sobald er Selbstvertrauen gefasst hat -.mit einem harten Ellenbogen entgegenzugehen. Mir wurde mal gesagt, dass mein Lächeln, das ich während einer Runde, die ich verliere, im Gesicht habe, ziemlich verstörend sei . Mit anderen Worten: Du machst Dir (wie immer) die Schwächen und Fehler Deines Gegners zu Nutze und wenn er dann so eine simple Schwäche, wie dieses technische Defizit, mitbringt, kann das - bei gleichwertigen Gegnern - den Ausschlag geben. Bist Du weniger auf Konter aus, musst Du zumindest damit rechnen, dass Dein Gegner bei Dir genau diese Lücken sucht und Dich lockt - schaffe ich es z. B. nicht, den Gegner umzumarschieren, um in den Clinch zu kommen oder ihn mit Knien und Ellenbogen zu bearbeiten, lasse ich mich bewusst in der Ecke stellen und gebe ihm das "Momentum", um ihn in diese Situation ausnutzen zu lassen (und hoffentlich die Distanz schließen oder zumindest so weit schließen zu lassen, dass ich sie mit einem Spurt überbrücken, ihn drehen und an die Seile befördern kann). Ich suche bewusst nach Fehlern in der Deckung oder Mustern, um den Clinch zu eröffnen und meine Ellenbogen zu ziehen - da sind solche Fehler eine absolute Einladung.

    Dein Trainer wird Dir sicherlich weiterhelfen und Dich gut vorbereiten - ich find’s nur wichtig, dass man auch erklärt, warum man etwas auf eine Art macht und ich hoffe, Du kannst meine Ausführungen ein Bisschen nachvollziehen - ich erwarte nicht, dass man etwas ungetestet übernimmt . (Ist anfangs, wenn man es sich anders angewöhnt hat, meist ungewohnt, das vergeht allerdings und das mit der Präzision finde ich seltsam - sollte sich allerdings auch legen .)


    LG

    Vom Tablet gesendet.
    Geändert von Narexis (02-09-2017 um 23:20 Uhr)

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