@Schattengewächs
Ist die Entwicklung in dem MMA* nicht eigentlich genau Konträr zu deiner These? Wenn ich richtig verstanden habe plädierst du dafür, dass die Kampfsportarten lieber die Antworten in ihrem eigenen Stil suchen sollen, auch wenn dieser eigentlich per se keine spezifische Antwort auf die Situation hat, da diese im Training/Kampf nicht einmal auftaucht (Boxer macht eine Abwehr gegen Takedown durch reine Fußarbeit). Nun sind doch nur wenige erfolgreiche MMAler Puristen, die ausschließlich einen Kampfsport trainieren. Sie haben bestimmte Schwerpunkte, aber es wüde doch keiner auf die Idee kommen, sich zumindest nicht rudimentär mit allen Kampfdistanzen zu beschäftigen - eben auch um zu wissen wie man sie später vermeidet?! Ich gebe dir aber insofern recht, dass bei einem geringen Trainingspensum (man kann sich darüber streiten was als gering anzusehen ist) ein Spezialisieren auf einige Teilaspekte sicherlich sinnvoller ist, als alles machen zu wollen. Andererseits ist es aus meiner Sicht fatal - gerade in einem minimalistischen Stil - nicht zumindest ansatzweise die Diversität von möglichen Angriffen, Verteidigungen und deren Wirkung auf den eigenen Körper / Positionen erfahren zu haben.

p.s. Habe gerade deinen neusten Beitrag gesehen: Würdest du meinen, dass im Amateurbereich des MMA, reine Puristen immer einen klaren Vorteil haben? Das müsste man mal überprüfen. Ich würde auf nein tippen. Ab wann ist man Längjährig? Jemand, der ohne Herzblut trainiert kommt unabhängig von der anzahl der Techniken nicht weit.

*Ich führe jetzt MMA an, weil dieses heoretisch genau solche Begegnungen wie in den angeführten Beispielen (Boxer vs. Ringer) erlaubt.