Jup, das Otter und das Old Bear… Man kann aber noch etwas rumsuchen, Laguioles gäbs z.T. auch in der Konfiguration (Achtung, das hier ist deutlich teurer und nicht feststellbar, daher nur als Beispiel: https://www.messerkoenig.at/produkt/...cm-hirschhorn/), z.T. ein paar Übersee-Hersteller (https://www.linder.de/de/artikel/336...co_Damascus_13 - keine Ahnung, wie gut oder furchtbar deren Damast ist). Robert Klaas hat soweit ich sehe diverse Slipjoints mit Kohlenstoffstahl und Geweihgriff im Angebot, aber keine Lockbacks. Die Konfiguration verriegelndes Messer mit Kohlenstoffstahlklinge ist wohl eher ein Nischenprodukt, noch mehr, wenn das Griffmaterial Geweih dazukommt, das eigentlich fast nichts anderes als Kleinserien zulässt.
Ich würde mir tendenziell vielleicht noch mal die Philosophy of use für den Ankauf durch den Kopf gehen lassen – soll das Messer (fast) nur ins Wirtshaus, was schneidet es da, und was ist letztlich für die Anwendung wichtig (wird das Messer jedesmal eingeölt, wenn Du wieder heimkommst - wenn nicht, dann ist ein guter Kohlenstoffstahl verschwendet und die Schneide rostet Dir ggf. schneller weg, als Du sie abnutzen kannst etc.). Wenn Du damit auf Keramiktellern schneiden willst, würde ich eine Klinge wie beim Old Bear eher wieder vergessen, da riskierst Du u.U. nachhaltige Deformierungen der extrem dünn ausgeschliffenen Schneide, wenn Du nicht aufpasst – dafür bist Du damit der bestausgerüstete Gast des Tages, falls der Wirt Deiner Wahl tatsächlich gut abgehangenen und nicht aufgeschnittenen Speck am Brett servieren sollte (eher weniger wahrscheinlich in den nördlichen Breitengraden, nehme ich anSo was wie ein Laguiole hat dagegen eine gut geeignete Klingen- und Anschliffform für den Zweck, wenn man den Schleifwinkel ab Werk beibehält, die Stähle wie ein Sandvik 12C27 sind zwar nicht das Nonplusultra in Sachen Rasierschärfe, aber auch einfach gebrauchsscharf zu kriegen und zu halten. Das Joker wäre quasi die etwas breitere Form davon und schmiert daher vermutlich besser Brote. Das Otter ist zwar auch nicht schlecht, aber, soweit ich mich an meine Erfahrungen mit Hippeknieps (= gleiche Klingenform) erinnern kann, schneidet man da aus anatomischen Gründen auf einer planen Unterlage primär mit dem konvexen Teil der Schneide, und wenn der stumpf wird, wird’s eher mühsam, auch wenn der Rest der Klinge noch rasiert. Beim Laguiole sehe ich das Problem durch den sanfter geschwungenen Schneidenverlauf und die Grifform weniger – wird schon seine Gründe haben, warum es die Dinger auch als Steakmesser gibt.
So, das war jetzt aber schon wieder sehr tiefgreifende Messerphilosophie![]()