Uiiii, Kettenfauststöße - das Maschinengewehr des Wing Chun!!!

Ja, so wurden Kettenfauststöße früher genannt. Maschinengewehr! Das kam natürlich daher, dass Kettenfauststöße repetierend geschlagen wurden. Man sagte früher, dass manche Leute in der Lage seien 10 Kettenfauststöße pro Sekunde zu schlagen.

Früher fand ich das enorm beeindruckend - nur: die wenigsten können das UND meistens haben die Fauststöße dann kaum noch Power UND das funktioniert - wenn überhaupt - nur an einem unbeweglichen Ziel, also z.B. einem Wandsack (Schlagpolster an der Wand) oder wenn der Partner ein Schlagpolster fest im Raum hält.

Sobald der Gegner sich aber bewegt oder der erste Schlag hart trifft und der Körper des Gegners sich durch den Aufprall von uns weg bewegt, wird es schwierig bis hin zu unmöglich, die Folgeschläge ins Ziel zu bringen.

Kettenfauststöße sind also offensichtlich bei frei beweglichen Zielen schwer zu platzieren hingegen bei Gegner, die am Boden liegen oder an der Wand fixiert sind gar nicht so blöd.

Dennoch: ich möchte mal eine Frau sehen, die damit einen Gegner beeindrucken kann - also damit wirklich Schaden beim Gegner anrichten kann.

Meiner Meinung nach muss man sich - gerade auch als Trainer - immer wieder klar machen: Wing Chun soll von Schwächeren für Schwächere entwickelt worden sein - NICHT für den Muskelprotz oder schweren Schrank.

Für letztere funktionieren vertikale Fauststöße sicherlich, weil da genug Kraft und Masse dahinter ist. Nicht für Schwächere! Für letztere enthält Wing Chun das ganze Sammelsurium aus klingenartigen Waffen wie Handkanten, Ellbogen, etc. die dann noch durch Tritttechniken wie auch Takedowns unterstützt werden.

Besten Gruß und weiterhin schöne Adventszeit,
Euer Cord