Hi,

ich befasse mich nicht direkt mit dem ea, sondern mit dem constraints-led approach, was - so wie ich es verstehe - auch in den ea-Bereich gehört.

Mal meine Perspektive zu dem Thema, was aber aus dem Bereich HEMA kommt und nicht BJJ


Zitat Zitat von Royce Gracie 2 Beitrag anzeigen
1.) Es gibt kein Idealbild von Techniken, sondern nur Prinzipien die zu hundertfacht leicht verschieden aussehenden Techniken führen , welche alle die selbe Grundidee haben.
Es gibt zum Beispiel nicht die eine ideal ausgeführte Armbar aus der Mount sondern nur 400 verschiedene Armbars aus der Mount, die alle einem oder mehreren Prinzipien folgen.
400 verschiedene , weil eben kleine Details immer unterschiedlch sind.
Als Ergänzung: Die Idee dahinter ist, dass Situationen ähnlich, aber nicht gleich sind und es darum geht, ein eigenes Verständnis hierfür zu entwicklen.


Zitat Zitat von Royce Gracie 2 Beitrag anzeigen
2.) Nachdem der Lehrer 1x die Grundprinzipien gezeigt hat und eine mögliche Variante den Schülern ohne Details zu nennen von der Bewegung zeigt , gibt es keine Drillphase sondern es geht direkt zu sogenannten "Games" die einem Positionssparring ähneln.
Vielleicht ist das in CLA anders, aber ich spare mir eine Demonstration, sondern gebe beiden eine Aufgabenstellung, also ein Ziel, das sie erreichen sollen. Das wird gerne mit "Games" betitelt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es viele "Games" gibt, die aber nicht unter ea fallen. Da muss man schon etwas aufpassen.



Zitat Zitat von Royce Gracie 2 Beitrag anzeigen
Gibt dazu zum Beispiel die Erklärung wie ein Kimura im Ecological Approach erklärt werden würde.
Ich möchte hier noch was einfügen, was meiner Meinung nach fehlt: Zu schauen, ob das Ziel der Übung erreicht wird. Ggf muss ich das ganze nämlich anpassen. Wenn das Ziel ist, den Ellenbogen des Partners zu hebeln, aber plötzlich der Fuß gehebelt wird, dann muss ich schauen, wie ich die Übung anpassen kann. Als Trainer "lässt man nicht nur machen", sondern muss ggf. auch die Übung anpassen. Oder ich kann auch Ideen mitgeben.

Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
Ich denke, dass ja auch Details zu einem Teil sehr individuell sein können. D.h. Details die mir für eine Technik wichtig sind, können für andere nicht so wichtig sein, weil sie Körper-abhängig (oder Eigenschafts-abhängig) sind. Da muss man auch als Lehrer aufpassen, nicht jedes Detail über zu bewerten.
Ich finde, das ist ein ganz wichtiger Punkt, dass Dinge, die der Trainer vermittelt, für den Trainierenden so nicht passen, z B. wegen der Körpergröße.

Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
Aber natürlich gibt es Details, die einfach fundamental sind. Und ich finde es schwierig, diese Details dem Ausprobieren der Ausführenden zu überlassen. Dabei kann durchaus jede Menge Mist raus kommen und Leute werden frustriert. Generell sollte eh jeder jede Technik sich zu eigen machen und seine Details finden, wenn er die Ausführungsdetails verstanden hat.
Wichtig finde ich nochmal drauf hinzuweisen, dass man den Ausführenden zwar erstmal probieren lässt, aber ggf. die Übung / Situation anpassen muss, damit eben nicht Mist rauskommt.

Ein Beispiel aus meinem Bereich ;-).

Es gibt einen Hau, der in einem besonderen Winkel geschlagen wird (Schielhau). Ich würde auch sagen, diese Technik ist nicht gerade intuitiv und man muss erstmal auf diese Idee kommen, den Hau so auszuführen.

Ich musste auch erstmal ein bisschen rumprobieren, wie ich die Aufgabenstellung stelle, damit die Trainierenden den so hinbekommen. Schlussendlich musste ich die Übung anpassen und auch mal einen Hinweis geben: Was wäre, wenn du mal versuchst, mit der anderen Schneide den Kopf zu treffen?"

Zum Schluss hat es dann doch sehr schnell funktioniert in einem Modus, der schon sehr gut auf den Freikampf vorbereitet.