So, diese Diskussion habe ich jetzt schon in 2 Foren gestartet. In einem Philosophie-Forum und in einem naturwissenschaftlichen Forum, in dem sich Chemiker und Pharmazeuten rumtummeln. Jetzt würde es mich doch mal interessieren, wie die Meinungen in diesem Forum sind.
Es geht darum, ob man das Bewusstsein, auf das Gehirn reduzieren kann. Diese Frage ist das Überbleibsel aus dem alten Leib-Seele-Problem und der heutige Stand der Forschung ist noch sehr weit davon entfernt, das Bewusstsein auch nur annähernd zu erklären.
Es ergibt sich u.a. ein ganz großes Problem, die sogenannten Qualia. Qualia sind Erlebnisqualitäten, also die Tatsache, dass wir Dinge nicht nur wahrnehmen, sondern auch fühlen. Es spricht aus Sicht der heutigen Naturwissenschaft nichts dafür, dass eine große Menge feuernder Neuronen eine Erlebnisqualität besitzen kann. Im Prinzip könnten alle Vorgänge in unserem Körper ablaufen, ohne dass man etwas dabei fühlt...wenn man an eine Herdplatte fasst, zieht man reflexartig die Hand weg und das Gehirn bekommt das Signal, dass es zu heiss war und man es demnächst besser sein lassen sollte, es ist aber so, dass dort nicht nur diese Information dabei verarbeitet wird, sondern dass wir die Hitze auch noch fühlen.
Es gibt verschiedene Theorien dazu (Singer, Flohr) die diese Qualia auch nicht erklären können.
Einige Wissenschaftler wiederum behaupten, dass die Qualia durch die hohe Komplexität des Gehirns zustande kommen. Dann müsste es aber so sein, dass jedes System, welches in der Art des Gehirns organisiert ist, die Möglichkeit hat, in einen Zustand des Schmerzes zu kommen. Man stellt sich das so vor:
Alle Chinesen besitzen ein Telefon, was genau mit 1000 anderen Telefonen verbunden ist. Jeder Chinese kann ein Signal, also einen kleinen Strom, mit diesem Telefon an einen oder mehrern dieser 1000 Leute schicken. Also ein ähnlicher Verbund wie die Neuronen im Gehirn. Dann muss es jetzt auch einen Zustand geben, in dem dieses System so feuert, dass es Schmerz empfindet. Klingt absurd, aber das wäre die Folge, wenn man das Bewusstsein auf komplexe Ordnungsstrukturen beschränken würde.

Das spricht eigentlich sehr dafür, dass das Bewusstsein nicht direkt auf Hirnaktivitäten zurückzuführen ist.
Meist wird noch das Argument gebraucht, dass das Bewusstsein im Schlaf oder in der Narkose ausgeschaltet ist. Das kann man so nicht sagen. Im Schlaf ist das Bewusstsein sehr aktiv. Bei der Narkose ist es so, dass auch dort recht viele träumen und man ausserdem heute nicht einmal genau weiss, wie die Narkose direkt auf das Bewusstsein wirkt, bzw. ob sie es wirklich ausschaltet.

Dann schreibt mal eure Meinung zum Thema